Der deutsche Harrier: VFW-Fokker VAK 191 B – Anigrand 1/72

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Alien
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Der Titel ist nicht von mir. Den habe ich der Flug Revue [4] abgeschaut, weil er so verdammt gut passt.

Die VAK-191 entstand parallel mit andern deutschen Senkrechtstartern EWR VJ-101 und Dornier Do 31.

Daher auch mein Interesse an dem Modell.

Hinzu kommt, dass ich die in Bremen verbliebene Maschine im VFW-Fokker-Werk und später bei Airbus immer wieder gesehen habe, ebenso das Exemplar in der Flugwerft Schleißheim. Fehlt mir bloß noch die In Koblenz, aber der Bund hat noch Corona-dicht.


Geschichte:
Hier empfehle ich den ersten Abschnitt von VFW-Fokker VAK 191 B – Wikipedia, der auch die Verwandtschaft zur Hawker P.1127 (VAK 191A) und damit dem Harrier erklärt.

Erstflug war am 10. September 1971 und drei Exemplare wurden gebaut, die alle noch erhalten sind (s.o.). Der größte Unterschied zum Harrier sind die kleineren Tragflügel und zwei Hubtriebwerke im Rumpf. Letztere erinnern sehr an die EWR VJ-101.

Quellen
  1. Dietmar Hermann: Senkrechtstarter fürs Museum, Flugzeug Classic 2006/02
  2. Karl Schwarz: Senkrechtstarter-Versuchsflugzeug aus Bremen. Dreimal hoch, Klassiker der Luftfahrt 2009/06
  3. Karl Schwarz: Senkrechtstarter-Versuchsflugzeug aus Bremen. Dreimal hoch. Teil 2, Klassiker der Luftfahrt, 2010/01
  4. Senkrechtstarter VAK 191 B: der deutsche Harrier | FLUG REVUE Senkrechtstarter VAK 191 B: Der deutsche Harrier
  5. Rob Hamann: VFW-Fokker VAK-191B Anigrand Craftswork resin kit, September 1971, VFW-Fokker VAK-191B Anigrand Craftswork1 resin Fokker-VFW VAK-191B.pdf The VAK 191B was similar
 
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Bausatz
Beginnen wir mit der Überprüfung der Dimensionen durch Vergleich mit einer x-beliebigen Zeichnung aus dem Internet. Alles passt perfekt. Anigrand leistet da wohl gute Arbeit.



Es lohnt sich, alles auszupacken und zu kontrollieren (da man das Modell ohne detaillierte Bauanleitung bauen muss.) Extrem hilfreich ist der sehr detaillierte Baubericht von Rob Hamann [5].



Mich stören die sauberen aber viel zu breiten und zu tiefen Gravuren.

 
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Bei diesen Platten mit „Überschallkeil“ musste ich rätseln, wofür die sind. Hab’s aber dank [5] gefunden.



Die Teile, die in den Rumpf kommen, habe ich gleich vom Rest getrennt.



Der sparsame Decalbogen liegt zweifach bei, damit man Kennzeichen für beide Seiten hat. Ein Highlight des Bausatzes ist das auf gar keinen Fall.



Ein Designfehler findet sich hier: Die Achsen der Hubtriebwerke (grüne Linien) sollten nach vorne geneigt sein. Dafür braucht es dann schräge Böden (blau) zum einkleben der Triebwerks-Ein- und -Auslässe. Anigrand hat bloß den Versatz der Öffnungen realisiert und die Böden waagrecht gemacht.



Positiv für einen Resin-Bausatz sind die Zapfen auf einer Rumpfhälfte zum Positionieren und Fixieren der anderen. Versatzfreies Aneinanderfügen sollte dadurch vereinfacht werden.

 
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Baubericht
Ein weiteres Designfeature des Bausatzes ist das große Verdichter-Rad des Haupttriebwerks mitten im Rumpf. Viel davon sehen wird man später jedoch nicht.



ganz sicher sogar nix, wenn man die Nebenluftzufuhr verschließen möchte:



Ich will das Flugzeug in Startkonfiguration zeigen, also bleibt die Nebenluftzufuhr offen und das „Zahnrädchen“ bekommt vor dem Einbau Farbe.

 
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Als nächstes geht es ans „Pre-Shading“ (könnte man meinen, wenn man mein Bild sieht).

In Wirklichkeit ist das ein „Pre-Waxing“, um die Gravuren los zu werden. Statt des grauen (weicheren) Wachses, verwende ich zur Abwechslung das hart braune „Klebewachs“ von Rai-Ro. Die Idee dahinter ist, dass der Lack später darauf besser hält, weil dieses Material dem harten Resin viel ähnlicher ist als das graue Wachs.



Ich glaube, das war ein guter Zug! Überschüssiges Wachs wurde unter Wasser kalt mit 600er Schleifpapier abgeschliffen. Das Wachs, das sich dabei ins Schleifpapier drückt, bekommt man mit Waschbenzin im Nu wieder raus.



Ein Designfeature, das man erst auf den zweiten Blick entdeckt: Die hinteren Schwenkdüsen (vorne im Bild) haben größeren Durchmesser als die vorderen). Man muss sich also vor der Fehl-Interpretation hüten, dass ein Düsenpaar für links und das andere für rechts gedacht sein könnte! :!:

 
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das geht ja ab hier ... :TD:
3 Tage und schon fast fertig ... :TOP:

Gruss Uwe
 
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Über den Zwischenstand einer „schwarzen Witwe“ Geht es weiter zum Silbervogel.



Unterschiedlich dunkle Bleche will ich wieder so erzeugen, dass ich zwei Durchgänge mit Gunze 218 Aluminium-Polierfarbe nehme. Nach der ersten Runde werden die Bereiche maskiert, die dunkler bleiben sollen und dann kommt die zweite Lage drüber.

 
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Beim bzw. nach dem Abnehmen der Masken sieht es dann so aus:



Die Entscheidung, welche Spitze ich nehmen soll, habe ich ein wenig vor mir her geschoben. Ich tendiere zur kurzen.



Aber was will uns dieses Schliffbild sagen? Richtig: Mit der Symmetrie ist es nicht weit her. Andererseits zeigt es aber auch, dass ich die Nase schräg angeschliffen habe. :evil:

 
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Da die anzuklebende Nase Übermaß hat, ist es kein Problem, diese trotzdem in die Rumpfkontur einzustraken. Hier kommt gleich die frisch polierte Haube zu ihrem ersten Einsatz.



Beim Lackieren der Nase mit Silber hatte ich Spitze und Blendschutz maskiert, so dass ich die schwarze Grundierung als schwarze Lackierung „verkaufen“ kann.



Unter dem Flügel gab’s noch diese „Kiemen“ zu lackieren, wobei mir die Verdünnung unter die Maske kroch, so dass ich beidseitig Lackschäden bekam. :evil:

 
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Damit die Hubtriebwerke schräg stehen, sollen sie einseitig abgeschliffen und hinten unterlegt werden.



Für die Instrumente borge ich mir Reste vom EWR VJ101C, denn „Senkrechtstarter ist gleich Senkrechtstarter“. Wie es in der VAK 191B wirklich aussah, ist mir nicht bekannt.



Jedenfalls bekommt man so mit Null Aufwand viele Details :biggrin: (die hinterher unter der Cockpithaube verschwinden).

 
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Hinten an der Cockpitwand habe ich noch jede Menge Leitungen entdeckt, die ich mit dünnem Lötzinndraht versucht habe, nachzubilden. Vlt. kann ich ja den Sitz auch noch ein wenig aufhübschen. Erstaunlich, wie viele Details man da im Makro sieht.



Mit Fräser und gezogenem Gussast lässt sich die obere Kante der Triebwerksklappen noch ein wenig verbessern.



Charakteristisch ist das Scharnier der „Bombenklappen“. Ich habe mir erlaubt, das mit gezogenem Gussast nachzubilden. Mit etwas Farbe drüber wird’s sogar gut.



Die Kunststoffteile der Triebwerkseinläufe der Hubtriebwerke wurden vorbereitet, passen aber nicht. Der lange Stift ist unnötig und die Querstrebe zu kurz :(

 
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Finde ich ja beachtlich, dass Du Dich um die Einläufe der Hubtriebwerke kümmerst! Die waren weder in den Bausätzen zur VJ-101 von Adel Makhlouf (der sonst so präzise war!), noch im Planet Kit zur Do 31 oder im VFW-Fokker Kit von Akatombo realistisch dargestellt. Hier Bilder des Exponates der Wehrtechnischen Sammlung in Koblenz: Der Kompressor



und der Abgasaustritt, wenn jemand sich die Mühre machen möchte..



Und ich finde, Du kommst da schon sehr realistisch rüber!!

Falls jemand das Triebwerk separat neben den Flieger stellen möchte: Vielleicht hilft das:

 
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Danke, für die Bilder, Christian!

Da Koblenz geschlossen ist, kommt man da nicht mehr ran.
 
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Bedauerlich; falls Du mehr zur VAK aus Koblenz oder Oberschleissheim brauchst, ich haette da noch was.
Vor allem zum Fahrwerk...
 
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Aus meinem letzten Rest von RaiRos Profilleisten wurde die hintere Strebe im Einlaufkonus neu und länger gemacht.



Die Farbe der Kunststoffschaufeln versuche ich mit Gelstift zu approximieren



Anigrand hat keinen Steuerknüppel vorgesehen, also mache ich einen aus Draht und Sekundenkleber.



Links kamen noch Leistungshebel dazu (grüner Kreis). Da fehlt aber noch etwas Washing, damit man die Details besser erkennen kann. Der Steuerknüppel sitzt vor dem blauen Pfeil.

 
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Ich muss gestehen, dass ich mich nie besonders für die VAK 191 im Museum interessiert habe. Aber Zivilist ist schon mal um das Flugzeug gekrochen und hat mich mit Fotos versorgt (s.o.). Der Hitzeschutz auf den Hubtriebwerksklappen entsteht aus übereinander geklebten Papierstreifen.



Mit Washing sieht man dann davon auch etwas.



Der Einlauf des hinteren Hubtriebwerks im Close-Up.



Spritzgusshauben sind genau genommen viel zu dick. Damit man dies hinterher nicht mehr so leicht bemerkt, soll man die Ränder vor dem verkleben schwarz färben.



Geklebt habe ich mit Revell Contacta Clear. Die Spalte zum Rumpf will ich später mit etwas Wachs verschließen.

 
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