Was den Korea Krieg angeht, da gibt es ein ernsthaftes Problem. Ab 1990 gab es für kurze Zeit einen Zugang zu den Akten in der SU. Alle Publikationen davor waren immer auf die wenigen Angaben von sowjetischer und chinesischer Seite beschränkt. Diese Details sind ja doch wichtig, für die richtige Einordnung der Ereignisse. Unter welchen Vorgaben wurde am Himmel über Korea gekämpft. Nur so ist eine eigenständige Unterscheidung von Fakten und Fiktion möglich, wenn es um folgende Bücher geht. Sie sind gut lesbar und leider auch eine Mixtur von Fakten und Fiktion, die eher die Aufgabe haben das Selbstbild zu stärken. Es gehört schon einiges an Vorwissen dazu, um das immer unterscheiden zu können. Wer dort mit welcher Aufgabe im gegebenen Rahmen unterwegs war findet kaum Beachtung und auch zu den Ortsangaben fehlen mir die Karten.
The Korean War (1950-1953) was the first - and only - full-scale air war in the jet age. It was in the skies of North Korea where Soviet and American pilots came together in fierce aerial clashes. The best pilots of the opposing systems, the most powerful air forces, and the most up-to-date...
books.google.de
Im folgenden Link gibt es den "trockenen" Schreibstil, der jedoch die Erkenntnisse nach 1990 zu den damaligen Rahmenbedingungen enthält.
Ab Seite 29 wird es interessant.
.....Generalleutnant Bashilev, ein Held des deutsch-sowjetischen Krieges, ersetzte Generalmajor Smirnov als Leiter der militärischen Beratergruppe. Der Planentwurf für die südliche Invasion vom 25. Juni wurde direkt von dieser sowjetischen Militärberatungsgruppe vorbereitet. Der Titel lautete "Preemptive Strike Operational Plan". Nachdem der Plan an Kim Il Sung übergeben worden war, gab er ihn an Kang Kon weiter, den Chef des Generalstabs der KPA, der ihn wiederum an mich weitergab. Kan wies an: "Übersetzen Sie dies ins Koreanische und formulieren Sie einen Plan." Das war Anfang Mai 1950. "(68)......
"Ein pensionierter Brigadegeneral der DVRK, Chung Sang-chin, erklärte 1992 in einem Interview, dass Kim Il Sung laut dem Bericht von Mun Il, Kims Übersetzer auf der Reise nach Moskau, vier Punkte machte, um Stalin davon zu überzeugen, die Vereinigten Staaten würde nicht am Krieg teilnehmen. Erstens wäre es ein entscheidender Überraschungsangriff und der Krieg würde in drei Tagen gewonnen werden. Zweitens würde es in Südkorea einen Aufstand von 200.000 kommunistischen Parteimitgliedern geben. Drittens würden die Guerillas in den südlichen Provinzen die KPA unterstützen und viertens hätten die USA keine Zeit zur Teilnahme. Chung sagte auch, dass die Acheson-Rede bekannt sei und „einen gewissen Einfluss auf Kim Il Sung habe“. (70)
Alles wichtige Fakten, die nur wenige Führungskräfte kannten und sicherlich nicht die russischen Kriegsteilnehmer. Seien es nur zu den Fragen, warum sie wann, wohin verlegt wurden. Die Verlegungen nach China waren zunächst ja nicht dafür gedacht, um die "südliche Invasion" ab zu sichern sondern dem gerade abgeschlossenen Beistandsabkommen mit China und dessen militärische Ertüchtigung.
...."Die sowjetische Reaktion auf die US-Intervention in Korea im Juni 1950 und das Muster der anschließenden sowjetischen Intervention im Krieg zeigen auch, dass Stalin von der Reaktion der USA überrascht und alarmiert war und
äußerst zurückhaltend war, die USA militärisch über Korea zu konfrontieren."
....
"Nachdem (75) Stalin sein Versprechen an Mao, Luftunterstützung für chinesische Truppen zu leisten, die den Yalu überquerten, zurückgenommen hatte, sandte er schließlich im November 1950 zwei Luftwaffendivisionen
zur Verteidigung der Yalu-Flussbrücken und im März 1951 begann eine Division des Moskauer Luftverteidigungsbezirks in der Mandschurei anzukommen.(76) Diese Intervention wurde zum Staatsgeheimnis gemacht (77) und
es wurden außerordentliche Maßnahmen ergriffen, um diese Geheimhaltung aufrechtzuerhalten. Sowjetische Flugzeuge trugen nordkoreanische Markierungen und die russischen Piloten trugen chinesische Uniformen. Den Piloten wurde sogar befohlen, in ihrer Funkkommunikation Koreanisch zu sprechen.(78) Im Frühjahr 1951 wurde die sowjetische Beteiligung viel größer und die sowjetischen Piloten führten intensive Luftkämpfe mit amerikanischen Kämpfern.(79) Während des gesamten Krieges war es den sowjetischen Piloten jedoch untersagt über feindliches Gebiet fliegen, damit sie nicht gefangen genommen werden, wenn sie abgeschossen werden.(80)..
Im November 1993 war wohl noch nicht bekannt, dass auch die "freiwilligen" Chinesen nur in koreanischen Uniformen in und über Korea kämpften. Die sowjetischen Piloten am Yalu dürften da keine Ausnahme gewesen sein. Sie hatten ihre Zivilkleidung, um bei den Ausgängen vor Ort nicht als Kriegsteilnehmer erkannt zu werden.