DFS Kranich – AZ Model 1/72

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Alien
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Geschichte
Dieser Klassiker der Luftfahrt im Bereich Schulsegler sollte in keiner Sammlung fehlen! Der Kranich wurde in den 1930er Jahren von Hans Jacobs bei der DFS (Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug) entworfen und zwischen 1935 und 1939 zum meistgebauten Segelflugzeug in Deutschland. Nachbauten entstanden auch in Polen, Schweden und Tschechien. Vereinzelte Exemplare fliegen noch heute bzw. stehen oder hängen in Museen.



Die ausführlichste Einführung in die Historie des Flugzeugs fand ich im zwei-Bändigen Werk von Peter Ocker [4]. Ausgehend von einer Version mit offenen Cockpits wurde die Kabine schnell geschlossen. Kranich (I) und II unterscheiden sich primär anhand der Lage der Bremsklappen und ein wenig bei den Quer- und Höhenrudern. Es gab aber auch Spezialversionen wie den „Liegekranich“ oder den „Höhenkranich“, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Quellen & Vorlagen:
[1] Wikipedia DFS Kranich – Wikipedia
[2] Bausatzvorstellung: 1/72 DFS Kranich II – AZmodel
[3] Martin Simons: Segelflugzeuge Band 1: 1920 bis 1945, Königswinter, EQIP
[4] Peter Ocker: Hans Jacobs-Pionierleben im Flugzeugbau. Eigenverlag, Heidenheim, 2012, ISBN 978-3-00-039539-0
[5] Georg Brütting: Die berühmtesten Segelflugzeuge, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2009
[6] Fotodokumentation: RETROPLANE.net :: Télécharger - Kranich II
[7] J. Ewald, R. Niedrée, P.F. Selinger: Oldtimer-Segelflugzeuge, Aviatik-Verlag 2000
 
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Baubericht
Mein Modell soll Peter Riedels Kranich I aus dem Jahre 1939 darstellen, mit dem er in den USA als „Vorführflugzeug“ flog und zu dem man ein Farbbild in [4] findet.

Begonnen habe ich mit der Herausforderung, die hinteren Fenster in die Flügel zu sägen. Dementsprechend habe ich die Begrenzungen der Fenster auf der Unterseite (links) und auf der Oberseite per Lineal verlängert und dann das überschüssige Material entfernt.

Den hohlen Innenraum der Flügel möchte ich später mit einem Decal andeuten, so wie schon bei der Goevier im Cockpit: Göppingen Gö 1 „Wolf“ und Gö 4 „Goevier“ CMR in 1:72

 
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Dabei stellt sich heraus, dass sich die Macher des Bausatzes an den Zeichnungen von Martin Simons [3] orientiert haben, die, was die Abmessungen der Fenster angeht, nicht so recht zu den Fotos passen, vergl. weiter unten.

Die „Blechbeule“ unter dem Flügel ist laut Fotos wesentlich flacher als im Bausatz. Daher habe ich diese abgefeilt. Im Bild: oben vorher, unten nachher.

 
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Beim Vergleich meiner „Gucklöcher“ im Flügel mit Fotos und mit den Zeichnungen von Vincent Cocket in [4] hat sich gezeigt, dass meine auf der Oberseite zu quadratisch und auf der Unterseite zu klein sind. :sad:

Also musste ich mit Spachtelmasse und Feile da nochmals ran. Dabei wurden auch gleich ein paar weitere Unebenheiten des Flügels egalisiert:


Das HLW erfordert Modifikationen weil das im Bausatz für einen Kranich II gedacht ist: Entfernung der Klappe im Ruder und zwei Schlitze für kuchenförmige Ausgleichsgewichte im Leitwerk, vergl. Bilder in [4].



Für die Instrumentenbretter nehme ich die Bauteile aus dem Bausatz, allerdings in hellgrauer Farbe.

 
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Hier erkennt man ein klein wenig vom Flügel-Innenleben. Das Cockpit hat die beiden charakteristischen Handgriffe bekommen. Leider habe ich mich dazu verleiten lassen, die Trimmräder an der linken Bordwand aus dem Bausatz zu belassen. Ich meine, die wären Fantasie.

 
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Mal ehrlich, so ein Vogelkäfig gehört doch eher auf ein Jagdflugzeug, einen japanischen Stuka oder sonst was, aber nicht auf den Kranich! Die Vaku-Haube dient daher gleich als Form für einen neuen Ziehstempel aus Stewalin, den man dann glatt schleifen kann.



und das hier soll die neue Cockpithaube geben.

 
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Fazit
Dies war mein bisher aufwändigstes Segler-Modell der späten 1930er-Jahre. Dies hatte folgende Ursachen:

  • Fenster im Flügel für den hinten sitzenden Fluglehrer mussten ausgesägt, detailliert und am Ende mit Scheiben versehen werden
  • als „Fensterscheiben“ habe ich transparente Decalfolie verwendet. Das geht zwar schnell und trägt nicht dick auf, ist aber nicht optimal, weil die Oberfläche nicht plan wird sondern etwas in der Mitte einsinkt. Außerdem muss man den auf den Flügel überstehenden Rand mit Mattlack kaschieren, damit er nicht genauso wie die Scheibe glänzt.
  • die Cockpithaube wurde durch eine neue ersetzt
  • die unterschiedliche Höhe der Längsstreben auf der Haube ist Absicht
  • Querruder und Höhenruder erhielten kleine Finnen
  • von den Ätzteilen aus dem Bausatz habe ich nur die Instrumentenbretter verwendet
  • Sitzgurte erschienen mir (wie meist bei 1:72) als viel zu groß
  • pro Sitz sieben(!) Ätzteile nur für Gurte zu verkleben ist der schlichte Wahnsinn!
Einen Vergleich mit dem Vorbild (aus [4]) will ich Euch zum Schluss nicht schuldig bleiben:

 
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Mensch Urig, mir gefällt dein Modell sehr gut. Segler mag ich sehr, sie strahlen immer eine unübertroffene Filigranität aus. Du arbeitest Segler für Segler ab, das finde ich super. Man kann langsam anhand der Modelle den Übergang zwischen Experimentel und Plump zu Aerodynamische ekennen.
Ich finde, du steigerst dich von Modell zu Modell. Ich bin aber ebenso Bastler wie du und will mir hier nichts anmaßen. Deine Herangehensweise begeistert mich fast noch mehr, als deine Modelle (und die finde ich wie gesagt super). Auf solche Ideen sollte man ersteinmal kommen - Decals ausdrucken und übersprühen. Was werde ich mal ausprobieren.
Sag mal, das letzte Bild. Kommt die Farbe so rosa mäßig nur rüber? Das Blau sieht heller aus. Kann aber an den schlechten Farbbildern aus der Zeit liegen.

Schöne Grüße
David
 
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Hallo David,

hast Du die erwähnten Bücher von Peter Ocker? Dort ist das Bild abgedruckt. Ich kann auch nur spekulieren. Entweder ist das ein Dia, dem man das Alter ansieht (das ist bei meinen eigenen Dias aus den 80ern auch so) oder der Farbabzug hat sich chemisch verändert oder es ist ein SW-Bild, das jemand nachkoloriert hat.

Ich glaube, der Aufnahme fehlt es (warum auch immer) an grün, denn das Gras im Vordergrund erscheint nur schwarz-weiß.
 
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Nein, das Buch habe ich leider nicht. Ich glaube auch, das man den Farben nicht trauen darf.
 
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