Die F-104 bei der Bundeswehr - Erinnerungen und Impressionen

[schlund]

Moin,

hier beide Karten aus der 23+11 vom 2.4.75 in Eggebek.
Hier wurde sogar mit 45° kompensiert, obwohl in der T.O. auch nur alle 90° gefordert sind.
ziemlich genauer Schnapskompass...

 

[Tracer]

Die F-4 in Neuburg wurden auch auf 45 Grad kompensiert.

 

[amsi]

auch auf 45 Grad kompensiert.

Ich kenne es auch nur so.
Wie gesagt sind die Zwischenwerte zum einstellen der Anlagen nicht relevant. Sie ergeben sich aus den Werten der Hauptrichtungen. Theoretisch lassen sie sich berechnen (Differenz * 0,707).
Zum Fliegen sind die Zwischenwerte eher interessant, wenn mehr als nur alle 90° ein "steer"-Wert angegeben ist.

 

[amsi]

Da gab`s schon enge Toleranzen

Ich vermute das die c2g dem "Waffenrechner" Daten lieferte. Darum die geforderte Genauigkeit. War das so?

 

[Zippermech]

Moin,

zur Ergänzung noch:
Allgemeines:
Die Kurskreiselanlage C-2G liefert der PHI-Anlage ein kreiselstabilisiertes Signal des missweisenden Kurses.

...Wenn die LN3-Anlage auf Betriebsart COMP ONLY geschaltet ist oder wenn infolge des Schlecht-Zustands des Gut-Schlecht-Kreises der LN-3Anlage eine LN-3-Selbstabschaltung erfolgt, zeigt das PHI-Anzeigegerät den vom C-2G-Kurskreisel gelieferten Steuerkurs an...

Alles weiterführende war nicht unsere "Baustelle", da gab`s dann wieder eigene Fachgruppen
Waffenrechner bin ich eh` raus...

Zwecks langsamer Rückführung zum eigentlichen Thema schlage ich auch vor, das gerne ein entsprechender Thread zur Thematik unter Luftfahrzeugtechnik und/oder Grundlagen Nav eröffnet wird (wenn`s nicht schon einen/mehrere dazu gibt)

Grüsse,

 

[Zippermech]

Beim Besuch der ehemaligen Arbeitsstätte konnte ich heute auch einer guten alten Bekannten einen Besuch abstatten:

Es handelt sich dabei um dieF-104G mit der Fake-Kennung "20+02", die früher als Gate Guard in der damaligen Schwabstadlkaserne aufgestellt war. Die Maschine, in Wirklichkeit die 21+36, war vorher als Ausbildungsgerät bei der TSLw1 in Kaufbeuren eingesetzt, bis sie 1983 in der Schwabstadlkaserne auf einen Sockel montiert wurde. Sie soll an die zweitälteste F-104G der Bundesluftwaffe und gleichzeitig älteste 104 des JaboG 32 erinnern; die echte Werk-Nr. 2002 (DB+127, 20+02) befindet sich im Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow und wird dort in der ZELL-Kurzstartkonfiguration dargestellt. Mit der Werk-Nr. 2002 wurden im Jahre 1966 die ZELL-Versuche auf deutschem Boden auf dem Fliegerhorst Lechfeld durchgeführt.

Nach Auflösung des Geschwaders und Rückbau der Schwabstadlkaserne fand die Fake-20+02 einen guten Platz bei der MGS Lechfeld in der Lechfeldkaserne.





Detail

 

[Zippermech]

Hier noch einige Impressionen von Aussenexponaten der MGS lechfeld mit 104-Bezug:

Wenn man beim ersten Exponat nicht von vornherein weiss, was es ist...wird es mit einer per se-Zuordnung schwer



Des Rätsels Lösung - es ist ein "gebrauchter" ZELL-Dummy. Von diesen Teilen wurden vier Stück im frühen Jahre 1966 gestartet, bevor die Versuche mit "richtigen" F-104G-Flugzeugen begannen. Die Dummies simulierten die Masse der eigentlichen F-104G. Obiges Objekt explizit wurde im Jahre 2014 auf dem Standortübungsplatz geborgen (lt. MGS-Sammlungsführer)

ZELL-Dummy 1966 - Bild ErprSt 61



Wappen der damaligen JaboG 32 - "Munitioner"



"Wegweiser" zur I-Staffel - mit persönlichem Bezug Lange genug das Wappen als Patch an der Kombi gehabt...

 

[Tracer]

Ein ZELL Dummy? Wie geil ist das denn? Wo lag der denn bitte? Hab den die letzten nie gesehen. Weiß jemand wo sich genau der ZELL-Startpunkt befand? Sind da noch Spuren?

 

[n/a]

Auf die Schnelle gefunden: „Das Startgestell wurde am Ende des Fliegerhorstes im Nordosten platziert. Die Startrichtung verlief parallel zur Startbahn in Richtung Süden.“

Also wohl auf Höhe Prittriching, aber logischerweise westlich des Lechs.

Ritt auf dem Feuerstuhl: Lockheed F-104G Starfighter ZELL: Start aus dem Stand

 

[Zippermech]

...Wo lag der denn bitte? Hab den die letzten nie gesehen. Weiß jemand wo sich genau der ZELL-Startpunkt befand? Sind da noch Spuren?

Moin,

bei dem auffallend "prächtigen" Erscheinungsbild des "Rest"-Dummys bist du wahrscheinlich x-mal dran vorbeigekommen und hast in vermutlich nicht als solchen gewürdigt...wäre jedem anderen wohl genauso gegangen
Den ZELL-Startpunkt hatten wir hier schon mal angesprochen, finde aber den/die Beitrag/-äge gerade nicht...
Dem Guugle-Satellitenbild zufolge sind alle Spuren säuberlich entfernt; wollte das Ganze schonmal vor Ort besichtigen, vielleicht klappt`s demnächst mal

 

[Augsburg Eagle]

Da war mal was darüber:
Die F-104 bei der Bundeswehr - Erinnerungen und Impressionen

Wenn ich das Bild richtig interpretiere, dann dürfte das ungefähr HIER gewesen sein.

 

[Zippermech]

Korrekt

 

[amsi]

Mmh...
Frage an die Experten:
In der Verlängerung der Startrichtung liegt doch das ehemalige "Sonderwaffen-Lager" der Amerikaner, oder täusche ich mich da?
Das wäre dann doch für solche Versuche, falls was schief geht ein wenig .... optimistisch?!?

 

[Zippermech]

Nach näherer Betrachtung der Bilder von den ZELL-Starts ging die Flugbahn gleich in Richtung Wald/Lech, einer der Booster, der jetzt die DB+127 in Gatow schmückt, wurde aus dem Lech geborgen. Das ehem. Sonderwaffenlager lag da erfreulicherweise schon entsprechend abseits der Flugbahn..
Aber insgesamt schon delikat

 

[amsi]

Hätte im Falle des Falles dann auf jeden Fall jeder im Landkreis mitgekriegt!

 

[Zippermech]

Dazu stellt sich die Frage, ob in der ersten Jahreshälfte 1966 schon "Sonderwaffen" vor Ort waren, meines bescheidenen Wissens ging das im August 1966 los. Aber das ist ja eh` so ein Thema für sich...
Aber auch zur Klärung solcher Sachen ein guter Grund, zukünftig der MGS Lechfeld beizutreten - Antrag ist schon ausgefüllt; eine eindeutig unterstützenswerte Vereinigung

 

[WaS]

Ritt auf dem Feuerstuhl: Lockheed F-104G Starfighter ZELL: Start aus dem Stand

Danke für den Link; das wirft ein neues Licht auf einen alten Thread.

 

[Zippermech]

Rassige Eleganz....

 

[mikojan]

Die F-4 in Neuburg wurden auch auf 45 Grad kompensiert.

Als Spezi in den LSK (MiG 21) haben wir doch detaillierter kompensiert. Am Horizont einen ausgemessenen Punkt per Kompensierbesteck (auf dem Flugzeug angebrachte Scheibe) angepeilt. Und zwar alle 15 Grad. Kompensierknopf am Kreiselkompass gedrückt (Abgleich zu magnetisch Nord) und manuell die Deviation eingestellt bzw. korrigiert. Interessant ist, dass das TW nicht lief, elektrisch nur was zum Betrieb des Kreiselkompass notwendig war. Stromversorgung (da TW aus) per Akkuwagen. (den Prozess habe ich jetzt mal nach 30 Jahren aus dem Kopf rekapituliert). Die korrigierte Missweisung wurde stumpf mechanisch gespeichert und der entsprechende Wert bei drücken des Kompensierknopfes eingestellt. Lange her...

Gesendet von meinem Aquaris X5 Plus mit Tapatalk

 

[Sens]

Mmh...
Frage an die Experten:
In der Verlängerung der Startrichtung liegt doch das ehemalige "Sonderwaffen-Lager" der Amerikaner, oder täusche ich mich da?
Das wäre dann doch für solche Versuche, falls was schief geht ein wenig .... optimistisch?!?

Was soll da passieren?