Die Generation nach dem Space-Shuttle

Diskutiere Die Generation nach dem Space-Shuttle im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Das Topic hier soll helfen, einen Überblick zu gewinnen über mögliche Nachfolge-Kandidaten des amerikanischen Space Shuttles und den russischen...
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Sealauncher

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Das Topic hier soll helfen, einen Überblick zu gewinnen über mögliche Nachfolge-Kandidaten des amerikanischen Space Shuttles und den russischen Sojus-Kapseln die jahrelang das ermöglicht haben was wir nun heute Raumfahrt nennen.
Auch soll das Topic hier parallel laufende Projekte, Ideen und Studien anderer Nationen aufzeigen.

Jedes Posting dazu ist also sehr willkommen auch weil ich merke, dass ich selber viele Projekte zwar mal gehört oder gesehen habe aber nicht weiss, was davon noch aktiv ist und was davon bereits in den Schubladen verschwunden ist. Vielleicht geht es euch ja ähnlich!?
Ich wäre also froh wenn wir viele dieser Projekte hier zusammenbekommen und ich mal wieder was lernen kann.
 
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Bleiente

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Russland: Klipper

Russlands Alternative zum Shuttle heißt Klipper

Eines aber wird auch Klipper im Unterschied zu den Shuttles nicht können – schwere Fracht in die Umlaufbahn bringen. Klipper soll eine reine Personenfähre sein. Wie Nikolaj Moissejew, stellvertretender Leiter der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos gestern bei einem Hintergrundgespräch sagte, liege dem Raumgleiter ein völlig neues Grundkonzept zugrunde.
Im Gegensatz zu amerikanischen Shuttles und zur russischen Buran-Raumfähre, wo Fracht und Astronauten zusammen an Bord sind, müssten für die Zukunft die beiden Funktionen der Fracht- und Personenbeförderung von einander getrennt werden. Das steigere die Sicherheit, denn nach Ansicht Moissejews entfalle dadurch eine ganze Reihe von Risikofaktoren.
Laut Roskosmos-Leiter kritisiere im übrigen selbst NASA-Chef Michael Griffin das eigene Shuttle-Konzept: Auf 50 Flüge käme ein Unfall, und dies sei eine zu hohe Quote.
Klipper ist eher eine Raum-Yacht als ein Raumschiff – als Schwergut-Transporter ungeeignet
Das Problem des Schwergut-Transportes im Weltraum kann allerdings Klipper nicht lösen, der eher eine Raum-Yacht als ein Raumschiff sein wird. Als Raumfrachter stehen bisher nur russische Progress-TM zur Verfügung, die auch nach dem Shuttle-Ausfall den Betrieb der ISS aufrecht erhielten.
Die Transportkapazität der Progress-TM reicht aber nicht aus, um schwere ISS-Module in die Umlaufbahn zu hieven. Sowohl das europäische Modul, das im Herbst geliefert werden sollte, als auch der russische Kraftwerksblock im Jahre 2009 sind konstruktiv auf die US-Shuttles ausgelegt. Ohne US-Shuttles könne also die ISS weder zu Ende gebaut, noch vollwertig genutzt werden, sagte Moissejew.
Darum seien alle ISS-Partner daran interessiert, dass die US-Shuttles wieder fliegen.

Klipper in Kooperation mit den Europäern
Vorteil der russischen Raumfähren der neuen Generation wäre ihre Flexibilität. So müsste nicht jeder Start wie jetzt vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aus erfolgen. Andere Startplätze wie zum Beispiel in Plesezk wären ebenso geeignet. Landen könne das Raumschiff sogar wie ein normales Flugzeug nahezu auf jedem beliebigen Flughafen - „selbst in Europa“, betonte Nikolaj Moissejew.
Folgerichtig soll Klipper in enger Kooperation mit der europäischen EADS gebaut werden. Die Europäer übernehmen die Cockpitmodul-Entwicklung komplett. So zumindest, laut Moissejew, die bisher erzielten grundsätzlichen Absprachen.
Jetzt müsse das Supershuttle nur noch gebaut werden. In Modellform steht es schon bei dem russischen Weltraumkonzern Energija, der aller Voraussicht nach den Klipper bauen wird.
....
http://www.aktuell.ru/russland/panorama/russlands_alternative_zum_shuttle_heisst_klipper_1789.html


Nur um mal einen Anfang zu machen :)
 

Sealauncher

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Der Rettungsgleiter X-38​


Ende März 2000:

Wissenschaftler der amerikanischen Weltraumbehörde NASA testen das neue Landesystem der unbemannten X-38. Das "Crew Rescue Vehicle" (CRV) ist am Flügel einer B52-Trägermaschine montiert.

12.000 Meter Höhe:
Das Rettungsfahrzeug wird ausgeklinkt. Die X-38 fällt mit 28.000 Stundenkilometern zur Erde. Ein Computer übernimmt die Steuerung. Drei kleinere Fallschirme öffnen sich. Der Flug wird langsamer. Jetzt öffnet sich der Parafoil, ein 40 Meter große Gleitschirm. Mit 60 Kilometern pro Stunde sinkt die X-38 zur Erde. Der erste Test im Weltraum war für 2002 vorgesehen. Ein Space Shuttle sollte die X-38 in der Ladebucht in den Orbit transportieren. Der unbemannte Prototyp sollte eine kurze Zeit im All bleiben. Dann sollte er selbständig in die Erdatmosphäre eintreten und auf der Erde landen. 2005 sollte die X-38 dauerhaft auf der internationalen Raumstation ISS stationiert werden.

Leider ist daraus bis jetzt noch nichts geworden. :(

..aber ich hoffe das der Tag kommt und jedem im All somit ein sicherer Weg zurück nach Hause zur Verfügung steht!
Wie wichtig die X-38 und ihre Präsens im Weltall wirklich ist, zeigt die derzeitige Discovery-Mission im Juli 2005.
 
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Sealauncher

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Schön zu sehen, dass es immer wieder möglich ist, ehemalige Bomber für wirklich sinnvolle und friedliche Aufgaben nutzen zu können! :TOP:

Hier die X-38 an einem Träger eines B52 Bombers
 
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Dale

Dale

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Ich denke schon, da die Tür von der Größe her gut hinkommt. Soweit ich weiss, wird Clipper ja auf eine 6-köpfige Besatzung konzipiert, das kommt ja auch ungefähr hin, Frachtraum ist ja glaub ich nicht übermäßig vorgesehen

Soweit ich weiss, wird das Projekt auch aktuell verfolgt, es gab ja vor einigen Wochen erst eine Bestätigung der Zusammenarbeit zwischen Russen und ESA in Sachen Clipper.

Die Aufschrift kann ich mir auch nicht erklären, evtl. liegts daran, das der offizielle NAme "Kliper" lautet. Mein Russisch ist leider nicht vorhanden.


Hab nochmal genauere Spezifikationen herausgesucht:

- 6 Mann Besatzung
- 700 kg Nutzlast Erde -> Weltraum
- 500 kg Nutzlast Weltraum -> Erde
- Erstflug: 2011/2012
- Startgewicht zwischen 13 und 14,5 to (zu schwer für Ariane 5)
- Start evtl. von in der Entwicklung befindlichen Sojus-Ausbaustufe (Projektname: Onega), Alternative wäre Angara A3 oder Zenit.
- Start in Kourou und Baikonour möglich


Viele Fotos des Prototyps gibts hier:
http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/content/photogallery/gallery_032/index.shtml
 
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Kai-Uwe

Kai-Uwe

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Auf dem Rumpf steht in kyrillischen Buchstaben "Kliper", was wohl im russischen nichts anderes als Klipper bedeutet ;)

Kai-Uwe
 
Schorsch

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War nicht die Ariane V ursprünglich auch für den Transport von Menschen vorgesehen. Die Nutzlast für niedrige Orbits beträgt ja immerhin 15 Tonnen, so dass man so etwas wie einen Klipper ja transportieren könnte. Notfalls müßte man die Leistung nochmals steigern.

Wenn es um ein neues System geht, muss man vor allem einen Spagat vollbringen:
- um ein System zu bekommen, welches man bezahlen kann und nicht erst 2037 in den Dienst kommt, muss man Kompromisse schließen. Man bekommt also nicht so etwas wie seinerzeit das Space Shuttle (welches ja riesige Summen verschlungen hat)
- wenn man schon was neues macht, dann doch bitte das "totale" System, also ein Gerät, dass deutlich effizienter als das Shuttle ist.

Generell bin ich aber ein Freund des Gedankens, Frachttransport und Menschentransport zu trennen.
 
Bleiente

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Dale war halt schneller :TOP:
 
Kai-Uwe

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Genau, für die Ariane V war als Nutzlast ja mal der "Hermes-Transporter" vorgesehen, dessen Entwicklung dann wohl irgendwann eingestampft wurde. Vielleicht bekommt die ESA es ja jetzt in Kooperation mit den Russen gebacken, eine eigene bemannte Raumfahrt zu etablieren.

Kai-Uwe
 
Dale

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So, hab mir jetzt nochmal einige Infos über die Trägersysteme zusammengesucht:

Ursprünglich hatte der Entwickler des Klipers, RKK Energija, die oben angesprochene Sojus-Weiterentwicklung namens "Onega" vorgeschlagen. Das war der russischen Weltraumbehörde jedoch zu teuer, und es kamen "Angara A3" und eine modifizierte Variante der "Zenit" ins Spiel. Die "Zenit" ist schon mehrmals geflogen, wird aber in der Ukraine produziert, das sehen die Russen nicht so gerne. Die Angara hat ihren Erstflug erst 2006/2007.

Nachteil bei beiden wäre, das sie nur von Baikonur aus starten könnten. Nachdem die ESA nun anscheinend ernsthaft mitmischen will, spricht man wieder über die Onega, oder aber eine geplante Weiterentwicklung namens "Sojus-3" im Gespräch. Bei diesen beiden Raketen besteht der Vorteil, das sie mit den vorhanden Startkonfigurationen in Kourou kompatibel sind, das wünscht verständlicherweise die ESA.

Die geschätzten Entwicklungskosten des Klipers liegen übrigens mittlerweile bei 820 Mio. Euro (Anfangsschätzung waren ca. 300 Mio).

Zum Thema Personen / Fracht-Trennung: Dieses Konzept wird mit 500 bzw. 700 kg Nutzlast wohl verfolgt. Ich denke auch, das es mehr Sinn macht, einen Personentransporter zu entwickeln, der leicht, wendig, und schnell einsatzfähig ist. Ich sehe es nicht so sehr als Problem, wenn ein reiner Frachttransporter verloren geht (aus welchem Grund auch immer).
 
tomF22

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Mahl ganz ehrlich, ich finde die laufenden programme zwar ganz ok aber werden sioe niemals Ersatz für das Space Shuttle sein können. Sie sind nur eines, "billig" und das Zählt. Wenn die Entwicklung des neuen Porsches schon 1 Milliarde kostet sind 820 Millionen nicht viel. Aber wie soll man bitte große Teile für zukünftige Projekte in den Weltraum bekommen Da waren die 30t Nutzlast von Dhuttle schon ne andere Kategorie.
greets
tom
 
Dale

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Genau deswegen hofft man ja weltweit verzweifelt, das die NASA die Shuttle noch weiter nutzt. Man hat im Bereich dieser Frachten einfach keine Alternative.

Alternative wäre, ein neues Konzept zu erstellen, das irgendwann eh notwendig wird: Die Montage größerer Elemente im All. Ein Objekt, das zum Mond (oder sogar zum Mars) fliegen soll, wird man nie von der Erde aus starten können. Also heisst es Einzelteile hochschleppen und den Schraubenschlüssel auspacken. Dadurch benötigt man natürlich mehr Flüge, und man muss das ganze so aufbauen, das es sich rechnet. Oder man entwickelt andere Alternativen, z.B. Artsutanow´s Weltraum-Aufzug. HighLIft Systems arbeitet ja seit längerem mit Hochdruck dran, und rechnen damit, in 15 Jahren das Ding gebaut zu haben. Sind wir mal realistisch, und erwarten, das wir in 15 Jahren soweit sind, die techischen Probleme (das Seil) überwinden zu können. Dann wäre die Konstruktion durchaus nützlich, und ein "Hochfahren" (ein Start wäre das ja nicht mehr) eines Bauteils z.b. einer Raumstation wäre zum Bruchteil der Kosten eines Raketenstarts möglich.
 

Bowser

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Teile kannste auch mit Raketen ins All schießen, so habens ja auch die Russen bei der ISS gemacht nur fehlen eben momentan die passenden Raketen für Baugruppen wie das Columbus Modul.
Die Energija kann angeblich nicht mehr gebaut werden und die Saturn 5 ist auch nur noch im Museum zu bewundern.
Wenn natürlich das Shuttle ausfällt durfte es das ende der ISS sein da es eben keine alternativen gibt.
Hier hat aber auch die ESA schuld, man hätte sich an dem Buran Projekt der Russen beteiligen können um dieses wirklich einsatzfähig zu bekommen.
 
Dale

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Ich glaube, zur Zeit der Buran hätten sich die Russen nur sehr ungern von anderen Helfen lassen... ;)

Bei der Nutzung der Raketen haben wir aber trotzdem den immensen Kostenfaktor, für die angenomme Montage eines Fahrzeugs zum Mars wären da doch einige Flüge mit Teilen nötig.
 

Bowser

Testpilot
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1993 wurde das Buran Programm eingestellt und wäre sicher noch 1994 oder 95 reaktivierbar gewesen, naja aus und vorbei da lohnt es sich auch nicht drüber zu Spekulieren.
Wird Zeit für ne Ariane 6 Super Mega Heavy ;)
 

gerri

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warum kann die ariane 5 das columbusmodul nicht zur iss bringen,das modul wiegt doch 10 t und die ariane kann bis zu 21 t in eine erdnahe umlaufbahn bringen :?!
 
BadCompany

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Kann es sein, dass man die Ausrüstung des Shuttles (+Manövrierfähigkeit) und seine Besatzung noch für die Montage der Komponenten braucht, oder ist da die ISS mittlerweile autark? :?!
 
Dale

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Die Ariane 5 wird für Columbus nicht verwendet, weil damals der Erstflug so katatrophal danebenging (Software-Fehler, der zur Notsprengung führte). Die Zuverlässigkeit sieht beim Shuttle (noch) besser aus.

Solange die ISS-Besatzung nur aus zwei Personen besteht, wird es keine absolut notwendigen Walks und damit keine Montagen auserhalb der Station geben, da ja nur eine Person an Bord der Station wäre, was zu riskant ist.
 
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