Die goldenen Jahre der zivilen Luftfahrt - Rekordmaschine Bernard 191 GR Oiseau Canari - in 1:72

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Die epische Langstreckenflüge, allen voran der Kampf zur Überwindung des Nordatlantiks, haben einen Großteil der Weitentwicklung der zivilen Luftfahrt beflügelt. Man wollte schließlich nicht nur fliegen, sondern auch sicher ankommen - was durch die Unzuverlässigkeit des meist noch unbekannten Wetters sowie der Technik in den 20igern bestenfalls auf eine gewisse Wahrscheinlichkeit reduziert war. Man stelle sich vor, in diesem Szenario sich in den Flieger zu setzen und mit meist nur einem Motor und tausenden Litern Kraftstoff in allen verfügbaren Räumen den Flug über den rauen Atlantik zu machen - einfach so?!
So viele Opfer hatte dieses Abenteuer gefordert, dass die französische Regierung weitere Versuche verbot - und das mit allen Mitteln durchsetzte. Trotzdem hatten ein paar Unentwegte es versucht und so kam der Kanarienvogel von Bernard doch noch mit Erfolg! Diese Sensation im Jahre 1929 ist wohl heute nur noch im französich-sprachigen Raum bekannt (aber es gibt ja Übersetzungsprogramme) und bleibt voll im Schatten von der Leistung, die Charles Linbergh bereits 1927 gelang!

Wer in le Bourget im Musée de l'Aie et l'Éspace ein ne Besuch macht, kann gleich mehrere der Rekordflugzeuge dieser Zeit besichtigen, eben auch die Bernard 191GR. Unglaublich, dass es von solch einer Ikone keinen aktuellen Bausatz in 72 gibt. Das will ich ändern, schon lange arbeitet das JFR-Team in Neufgrange daran, meinen Master in ein Modell zu "gießen" - ja, passt hier: das meiste ist Resin hier. In Vorbereitung der Präsentation des Kits in Ammerschwihr habe ich den ersten Abguß bekommen, Ätzteile kommen später, ebenso die Decals. Der Bau soll auch zur Anfertigung einer Bauanleitung dienen , es eilt also!

Hier die Teile - erster Abguss, der hilft, für die Serie die notwendigen Verbesserungen zu finden.



Aber- wie gesagt - die Zeit...
Also muss ich mal mit diesen Teilen anfangen. Und der erste Abguss ist eigentlich recht gut!
 
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Womit beginnen? Natürlich mit den Innereien, insbesondere dem Cockpit! Es gibt genügend Dokumentation, weshalb ich mir die Mühe mache, etwas ins Detail zu gehen. Mit dem Instrumentenbrett geht es schon los: Mike Grant hat tolle Decals dafür im Angebot, die einfach mit Punch & Die herausgestanzt werden - das probier ich mal ( Ergebnisse am linken unteren Rand). Der Instrumententrägers ist wohl eine Aluplatte, die mit der damals gern genutzten Kreispolier-Methode bearbeitet ist. Diese Oberfläche kann ich nicht, weshalb ich mein Resin-Teil (unten links) mit der Aluabdeckung meiner bevorzugten Margarine tapeziere.



Stunden später, gefühlt wochen danach sind die Dinger endlich in ihren Positionen. Dabei lerne ich, dass es extrem fummelig ist, die Decals von ihrem Träger runterzukriegen auf den Instrumententräger. Die Beschriftung ist so klein, dass ich sie mit einer Lupenbrille allein nicht gut erkennen kann - ich weiß also nicht, was ich da platziere und kann es eben auch nicht ausrichten. Wäre also sinnvoll, die Decals vor dem Ausstanzen mit einer "oben"-Markierung zu versehen. Wie das gehen soll? Keine Ahnung...



Schicke Korbsitze, extra leicht und doch stabil - und dazu noch atmungsaktiv! - war die lange übliche Möblierung, nicht nur in den Cockpits. Kann man mit viel Mühe auch aus Resin machen, einfacher ist aber ein Griff in das reichhaltige Zubehörangebot. Meine Wahl fiel auf Part S72-210, weil die in der Breite besser passen als die vom JFR-Team FSC (c) 2015. Die Fotos sind gern unscharf, damit das Kopieren nicht so leicht wird ;-)



Jetzt haben wir die Sitze - aber ein Fundment dafür fehlt ja noch! So kommt der tolle Jean-Francois wieder in Aktion: er bringt immer wieder das Kunststück, auf den noch nicht wirklich fest verklebten Pedalen (nicht im Kit vorgesehen, darf jeder selber machen) in der Haltung zu balancieren, die das Ausmessen der Sitzhöhe ermöglicht.



Dann noch die Steuerräder - weil im angelieferten Zustand die Fischhaut noch zu dick ist und die Ätzteile ja noch fehlen, geht es wieder ans Selbermachen. Der Kranz ist ein Abschnitt eines Evergreen-Rohrs, aus dem auch die Fundamente der Sitze entstehen werden. Das das BB Rad größer war als da SB Rad? Das übersehe ich jetzt mal. Die BB-Speichen müssten eigentlch auch Lochungen haben - ich bin froh, wenn es mir gelingt, aus dem Alublech (war ein Rest der Versuche zum Mast-Top der Rohrbach Robbe) sowas wie die Speichen herauszufräsen.



Fehlt noch die Bedienkonsole. Die war wie ein Ausleger handgerecht am Instrumententräger angebracht mit den Bedienhebeln für den Motor und die Trimmung um die Hochachse.



Jetzt ist erst mal Schluß mit Cockpit - hinten gibts ja auch noch was!
 
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Böden und Spanten aus dem Kit passen ohne Nacharbeit in den Rumpf - das gibt es auch nicht gerade häufig! Hier im Profil:



So soll das dann alles im Rumpf sitzen - wobei das Armaturenbrett nicht bei eingebautem Cockpit eingesetzt werden kann - und umgekehrt auch nicht. Schuld ist die Bedienkonsole, der die Steuerräder im Weg sind. Also nicht beide Steuerräder fest verbauen, wenn jemand den Gelben Vogel einfacher komplettieren will (kommt in die Bauanleitung!).



Bleibt mir jetzt nur noch die "fliegende" Montagelösung: Teile zusammen lose einlegen, wobei der Instrumententräger hinten eine Behandlung mit Liquid Tape bekommen hat, denn da kommt man ja nachher nicht mehr dran. Also kann jetzt der Instrumententräger ausgerichtet und geheftet werden, dann wird der restliche Innenausbau geheftet. Wenn das dann alles auch noch in die andere Hälfte passt, kann der Instrumententräger auch "endfest" verklebt werden! Der Rest wird durch die Montage der anderen Hälfte unverrückbar.
Ach ja, von wegen Reihenfolge: Im Kit sind ja vorgeschnittene Klarteile enthalten: übrigens 2-fach...



Dazu gibt es auch Masken - da alles ebene Flächen sind, wird das schon funktionieren. Wegen leichterer Handhabung habe ich die Fenster an den Seiten schon mal eingesetzt - kleine Anpassungen mit Sandpapier sind scheinbar unvermeidlich.
Schaun wir uns mal den Grundriss an, wie er im Internet vom Musée de l'Air et de l'Éspasse gezeigt wird.



Die Tanks (Réservoirs) und der Arbeitsbereich für den Funker/Navigator ( (Radio) sind als Kompletbauteile im Kit enthalten - einfach anmalen und einkleben! Damit wäre die SB Hälfte ja schon mal fertig.



Übrigens ist im besagten Internetauftritt auch eine 360° Innenansicht vom Cockpit aus, aber auch Details zu den Einbauten hinten - empfehlenswert!
Vor dem Zusammenkleben des Rumpfs kann man da ja noch mal nachsehen, was noch reinsoll - oder eben nicht.
 
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Muss man eigentlich nicht mehr erwähnen, aber der Vollständigkeit halber sei noch mal auf die segensreiche Montage- und Stabilitätshilfe der Passstifte hingewiesen! Also vor dem Zusammenbau der Rumpfhälften sollten die Hälften verbohrt werden, was hier - wie oft - an den Flanschflächen des HLW funktioniert - und auch dessen Position und Festigkeit der stumpfen Klebestelle sichert. Das geschieht in 3 Schritten: Rumpf, dann eine HLW-Seite, dann... Gibt es ein Emogi für Klugscheißen?
Und weil die Stifte aus Messing sind, erlauben sie auch eine ordentliche Ausrichtung, bevor der Sekundenkleber wirklich klebt. So!



Dann wird geklemmt in allen Richtungen, denn Resinteile sind nun mal eigensinnig in ihren Formentwicklungen. Da hilft ein wenig "Überredung", die letztlich doch nötige Schleiferei zumindest zu reduzieren. Ich klebe übrigens am liebsten so Zitzerlweise, also Stück für Stücke: so kann man das eine oder andere Unglück manchmal doch abwenden. Naja, also vielleicht.



Die Fenster haben's übrigens in sich: die größeren im hinteren Rumpfsegment sind vertieft eingebaut - wie im Original. Das läßt die nachträgliche Montage des Steges am hinteren Fenster zu: der Steg im Guß musste eben raus, um die Fenster nicht zu tief in ihren Höhlen montieren zu müssen. Die kleinen Fensterl im Bug sind übrigens im Kit übersehen worden - kann man ja mit Klear machen. Da sie eben mit der Außenhaut sein sollten, habe ich sie aber aus Klarsichtresten gemacht. Wenn die dann bitte auch klar bleiben...



Dank der Stifte ist der Anbau des Leitwerks keine große Sache, geht eben damit auch winkelrecht ohne Angstschweiß. Die Lücken wird Weißleim füllen, @Flugi sei Dank!



Jetzt kommt die Frage aller Fragen: passt der Motor auf das "Brandschott"? Zuerst folge ich einem Hinweis, den ich mal in Telford von einem Resin-Künstler bekam: Bei großen Flanschflächen gibt es bessere Passungen, wenn die Innenbereiche etwas konkav bearbeitet werden. Ich nehme dazu ein Skalpell und vertiefe schabend die Mittelpartien. So trägt nur noch ein schmaler Außenrand und wir vermeiden so doch noch das sonst nahezu unvermeidbare konvexe Schleifbild der Flanschflächen.



Der Motor wird sowieso noch "hohlgebohrt" für die Propellerwellenlagerung und deren Axialsicherung - also später. Trotzdem wird der Motor schon mal mit Weißleim an den sonst fast schon "flugfähigen" Rump geklebt. Schließlich sollten ja die Konturen am Rumpf zum Motor stimmen, ehe alles neu grundiert und lackiert wird.
Hier sieht man auch schön, dass Resinteile selten ohne Nacharbeit zusammenpassen: da ergeben sich schon fast geologisch interessante Bilder.

 
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Jetzt geht kein Weg mehrdran vorbei - die Kanzel muss drauf, bevor lackiert werden kann. Der Kit enthält ja die Klarteile



und sogar Masken!



Auch ein Resin-Teil ist Teil des Daches.



Hier ist jetzt versucht, das alles zusammenzubekommen. Flügel (blauer Pfeil) und die Rumpfhälften sind die Basisteile - mit all den üblichen Toleranzen solch großer Resinteile. Dazu kommt noch die Toleranz aus der Montage der Tragfläche: Die Position ist nicht präzise definiert!
Dann müssen Rersin- und Klarsichtdach gefügt werden ( lila Pfeile) und an die Tragfläche gebaut werden, wozu es eine klare Anlage gibt - und trotzdem unvermeidlich weitere Toleranzen. So passst die Frontscheibe im verbund mit den Seitenscheiben nicht, muss getrennt und verändert werden. Ohne weitere Änderungen an den grün bepfeilten Fenstern geht es dann nicht besser als so:



OK, hab schon Schlimmeres gesehen (und gebaut). Aber ich möchte das eigentlich keinem Modellbauer antun und denke daran, mir was anderes einfallen zu lassen.
 
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Maro78

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Bin sehr gespannt was da entsteht.
Schön auch das sich mal jemand an einen neuen Kit dieser sehr interessanten und schönen ‚gelben Vogel‘ macht. Na bei dem Wissen und Know-how in besten Händen.👍
 
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Mein Respekt dafür, lieber @Zivilist , dass du zum Glück nicht von Herausforderungen und wirklichem Modellbau lassen kannst :applause1::applause1:. Danke für den Telford-Tipp für das Zusammenkleben von Resinteilen und hoffentlich kann ich mir den merken, ggfs. ist das auch in Plastik umzusetzen... Für die Haupt-Bautätigkeit "Anpassen" wünsche ich weiterhin viel Durchhaltevermögen und Kreativität :thumbup:
 
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Man kann es ja mal versuchen - obwohl Canopies ganz schön biestig sind. Also, oft - eben fast immer. Dann trifft es sich ja gut, wenn man dank des Wetters keine wirklich überzeugende Alternative hat, als sich eben mal wieder gründlich biesten zu lassen.
Zunächst nochmal an die "Wahrheiten", also das, was man glaubt, aus den Fotos lesen zu können. Zunächst geht es um die Längen und Breiten - sollte man hier eigentlich mit großer Sicherheit ablesen können. Ok, rot ist unten, grün ist oben - wie war das nochmal mit der Parallaxe?



Dann kommen noch die Winkel dazu. Manchmal liegt man nicht so falsch, wenn man Verhältnisse bildet auf Basis von gedachten logischen Raumparallelen. Das muss man ja jetzt nicht verstehen, aber mir fällt nichts besseres ein. Vielleicht hilft das Bild?



Also gibt es da zumindest prinzipielle Aussagen zu Längen, Breiten und über das Raumverhältnis zur Neigung, also der Höhenveränderung. Das brauchen wir jetzt nur noch der Silhouette zu übersetzen, die macht das dann schon. Wenn man ihr sagt, wie genau! Und da gibt es ja wie immer verschiedene Möglichkeiten, die Katze zu häuten, wie die Briten sagen.
Man kann die
  • untere Auflage als Bais nehmen und darauf die Einzelfenster aufbauen. Gezeichnet gedacht wäre das wohl hochgeklappt.
  • Oder eben andersrum, also Dach bauen, Fenster dran - als runterklappen.
  • Oder die Fenster aneinanderreihen und dann schauen, wie oben und unten dazu passt.
Eine ganze Reihe von Versuchen haben mir geholfen, 2 Tage gefühlt nutzlos vor mich hin zu brasseln, von einer ganzen zur nächsten 3/4Pleite.



Die Fensterform ist aber mit jedem Versuch näher an die zu meinen Teilen passende herangekommen - wenn das nicht Freude macht!?! Jedenfalls zeigte sich schnell, dass nur die beiden letzten Vorgehensweisen was bringen. Kann Silhouette auch zeichnen:



Schließlich bin ich bei der Fensterreihe gelandet, die vor allem am einfachsten zu montieren war - natürlich auch, weil die Formen der Einzelfenster mittlerweile recht zweifelsfrei passen. Also machen wir das so: und zwar mit Masken!
Das Platzieren von winzigen hauchdünnen Masken symmetrisch korrekt auf irgendwo mehr oder wenig für Rechts- oder Linkshänder zugänglichen Stellen ist mir ebenso lieb wie das Ausgraben von Bromberrwurzeln. Warum nicht gleich die Masken mit den Fenstern schneiden? Daher die Farbspielchen hierüber links:
Rot schneidet so gut wie durch. Dunkelblau genug, um knicken zu können, ohne das es reißt. Hellblau nur tief genug, die Taniyaband- Maskierung zu schneiden.
Oben das "geschnittene" Ergebnis, darunter auf die Masken reduziert. Wobei die Dreiecke bleiben werden, dann das sind Klappen, die auf dem Dach auflagen.



Wenn dann alles an Ort und Stelle mit Klear angebaut ist, die unvermeidlichen hauchfeinen Ritzen mit Weißleim verschlossen, das dann mit Primer kontrolliert, dann kommt das dabei raus:



Und wir sind schon fast im nächsten Kapitel: dem Fahrwerk.
 
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Viel ist es ja nicht, was man für so ein 20iger Jahre Fahrgestell braucht - und es kommt ohne Verspannung aus! Dreieckslenker, hier schon an den Anlenkpunkten aufgebohrt und mit 0,5mm Bindedraht versehen. Der Sporn bekommt auch so was, denn die Auflage ist allein verklebt sicher kein Garant für Stabilität bei dem Gewicht eines Resin-Modells. Die Räder haben eine Metallachse bekommen. Bei der Gelegenheit wird auch schon mal der Radiator eingepasst.



Es gehören auch Federbeine dazu: im Kit sind die einfach als Streben vorgesehen - warum ich das so gemacht beim Master habe, weiß ich nicht mehr. Wer will, kann die auch aus Metall- oder Kunststoffröhrchen machen. Bei mir ist das innen ein Röhrchen mit Da 1 mm (im Di 0,5mm steckt wieder der Bindedraht), darüber oben Da 1,5mm, dann ein weiteres mit 2,0mm und schließlich eins aus Kunststoff mit Da 2mm. Macht im Original 14cm Durchmesser im Bereich der Feder - was für mich realistisch klingt.



Erfreulich - das Dreieckslenkergesteck passt genau zu den im Rumpf eingegossenen Markierungen! Wenn man dort im Winkel aufbohrt, lassen sich die Dinger spannungsfrei in Position schieben. Die Radachse hat auch eine Bohrung bekommen - passt auch im Winkel.



Die Lenker an den Querrudern sind im Original ziemlich voluminös:



So auch hier im Modell: statt eines Blechstücks sind die aus Resin - vielleicht noch etwas zu lang geraten an der Basis, aber da kann man ja was machen.



Jetzt lommen wir wohl nicht mehr um's Lackieren drumrum - da graut mir jetzt schon: GELB....
 
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Und was für ein Gelb! diesmal eine für mich neue Marke - ich meine aerocolor - Schminke erfreut mich mit Ölfarbe schon lange, also warum nicht mal mit Airbrush - auch wenn's nicht nur wenig mehr kosten darf...



Was drauf steht ist auch drin - stimmt alles, deckt überraschend gut und ist so fein, wie wohl nur möglich. Leider hat mir meine angejahrte Airbrush einen Streich gespielt, aber das Modell musste ja für Merchweiler zumindest fertig lackiert auf dem Stand stehen. Hier schon demaskiert!



Ja, es gibt noch viel zu tun - nicht nur in der Nachbesserung der Lackierung. Motor samt Luftschraube sind nur mal gesteckt, wie auch die Räder.



Der Ölkühler sieht wie auch der Wasserkühler mit etwas washing passabel aus. Das washing fehlt noch an der Propellernabe.



In Merchweiler kam dann die Überraschung: Fred brachte die 3D-Teile mit, die JFR-Team Stéphane aus meinen Entwürfen für die Kleinteile entwickelt hat: Volltreffer! Bin begeistert!!!

 
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Das Lager des Federbeins als 3D-Teil: Mit Nietköpfen...



Wenn wir schon dabei sind, uns zu verkünsteln: die Abgasrohre sind ein schönes Thema! Im Gegensatz zu der restaurierten Maschine in LeBourget waren während des epischen Fluges (erster "Passagierflug" über den Atlantik!) waren richtige Rohre sichtbar. Hier sind die Utensilien:



Oben die BB Rohre, lang und gebogen. Im Motor sind schon die kurzen SB-Stutzen eingebaut - 0,9mm Kanülen, geglüht biegbar mit dem Skalpell sogar soweit zu ritzen, dass man die Abschnitte mit leichtem Knicken trennen kann.

Also SB kurz



und BB lang.



Schon wieder schöne Modellbaustunden mit den wichtigsten Arbeitenn genossen - aber das ist noch nicht das Ende, denn die Dinger müssen ja noch ausgerichtet und verklebt werden...
 
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Solange der Flieger noch ohne Motor bearbeitet werden kann, kommen die Kleinteile dran. Die Venturis als 3D-Teile sind sehr brauchbar, aber auch extrem empfindlich - sie kommen zuletzt dran! Erst mals die Decals - und was Arctic Decals da wieder gezaubert hat ist einfach eine Klasse für sich. Insbesondere die nationale Banderole, die unter den Flächen zu sehen ist, die geht gerade noch bis zur Mitte Der Nasenleist um diese herum - und ist eben dafür im genau richtigen Winkel gebogen! Ich habe eine Seite mit den US-Markierungen versehen, die andere mit den französischen - und hoffe darauf , dass es jemand auffällt und die politische Kuriosität klar wird: Die Atlantiküberquerung wurde ja mit der US-Kennung geflogen! Erst nach erfolgreichem Abschluß war die Grande Nation stolz genug, dass die französische Kennung wieder drauf mußte...



Die Stangen zur Verstellung der Queruder sind auch zu sehen, die Tür ist offen und der Genarator ausgeklappt. Jetzt kann der Motor angebaut werden: der Propeller wird sich beim kleinsten Windhauch drehen. Der Wasserkühler ist am Boden meist völlig ausgefahren, so auch hier.



Der Notausstieg hat noch einen Rahmen erhalten - nicht, dass ich den im Original nachweisen kann. Aber er kaschiert den etwas unsauberen Ausschnitt im Rumpf...



Die Kreide-Markierungen der Rippen unter der Bespannung sind nur auf den Fotos so stark betont: für das Auge sind sie gerade so sichtbar.
Vielleicht wird das im Rollout realistischer - schaun wir mal! Gerne auch in Ammerschwihr am Wochendende:
Da wird das der "Kanarienvogel" stehen, und nebenan auf dem Stand des JFR-Teams werden die Bausätze schon gezeigt!

Vorher aber noch vielen Dank für's Reinschauen und Mitmachen!
 
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Die goldenen Jahre der zivilen Luftfahrt - Rekordmaschine Bernard 191 GR Oiseau Canari - in 1:72

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