Die goldenen Jahre der zivilen Luftfahrt – Rohrbach Ro VII Robbe als 72er Scratch-Projekt

Diskutiere Die goldenen Jahre der zivilen Luftfahrt – Rohrbach Ro VII Robbe als 72er Scratch-Projekt im Props bis 1/72 Forum im Bereich Bauberichte online; Eigentlich klassischer Kartonmodellbau. Die "Biegehilfen" finde ich sehr interessant. Sind die Rillen innen oder außen? Gruß Joachim
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Eigentlich klassischer Kartonmodellbau. Die "Biegehilfen" finde ich sehr interessant.

Sind die Rillen innen oder außen?

Gruß Joachim
 
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Eigentlich klassischer Kartonmodellbau. Die "Biegehilfen" finde ich sehr interessant.

Sind die Rillen innen oder außen?

Gruß Joachim
Genau, vom Kartonmodellbau habe ich viel übernehmen können! Plastik bietet viel mehr Flexibilität.

Innen, aber man sieht sie Aussen auch, zumal sie teilweise auch nachgepraegt sind.
 
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Eine Probe ist beim Scratchbau absolutes Muss: besonders bei so dominanten Teilen we den Tragfächen. Und es scheint, als wenn meine Flächen die Probe bestanden hätten! Die Holm-Enden liegen satt auf dem Rumpfdeckel, die Flächenuntersiete passt präzis auf die Rumpfoberseite - danke, Styrene!



Also wird geklebt, natürlich mit der mobilen Vorrichtung, aber nicht ohne Tiefenmaßkontrolle bei den Flächenspitzen. Getoppt wird das beim auflegen des Winkelmessers: oben 7,5° sind auf Mitte Nase genau die 6° aus den technischen Daten!



Die fehlende Obersiete der Fläche über dem Rumpf wird handgeschnitzt, da wäre Silhouette überfordert. Die komplizerte Anpassung an das Vordeck wird Dank Magic Sculp recht einfach. Was man auch sieht: die Anpassung der Kontur ders Vorderdecks im Bereich des Mannloch-Deckels hat funktioniert. Wie? Abschnitt einer 8mm Stange fluchtend einkleben, ringsrum wieder mal Magic Sculp Würstchen auflegen und sanft und feucht anpassen.



Wie die Jungs das früher mit dem Blech gemacht haben, das war große Kunst!



Offensichtlich gibt es hier vorn noch viel zu tun! Aber vorher muss ja auch noch das Heckgeflügel erschaffen werden; bei dessen Anbau würden die Details eher leiden.
 
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Die Verstärkungen auf der Fläche klebe ich noch drauf, solange des LW noch nicht montiert ist: da ist Zugänglichkeit für gute Positionierung gefragt.



Die LW - Teile sind im Silhouette-Programm gezeichnet: Schwarz wird auf 1mm geschnitten, Rot auf 0,25 mm, Blau wird geritzt.



Mir sind keine besonderen Details in den Vorbildfotos dazu aufgefallen, also wird es der Standardaufbau: Ein 1mm Teil mit der Außenkontur als Basis. Die Nase wird beim HLW aus einem Halbrundprofil 2,5 mm gebildet. Ungefähr in Profilmitte klebe ich beidseitig einen 0,4mm Streifen drauf, um das Profil zu bilden. An den Überstand des Halbrundprofils können dann die SLW Außenwände aufgeklebt werden. die sind schon vorgerundet und im oberen Bereich passend "gebeult". Der Ausschnitt ist für das HLW. Das Ruder wird abgetrennt und so geschliffen ,dass sich eine scharfe Hinterkante ergibt.



Dann werden die montierten Außenseiten des SLW hinter der größten Profildicke bis auf die Mittelplatte (also 1mm) geschliffen, damit das SR passt. Mit dem HLW wird sinngemäß verfahren - hier wird keine Nasenleiste eingesetzt, sondern nur die "Beplankung" auf Profil geschliffen. Nass, und mit grobem Papier, sonst dauert es ewig und wird eine ziemliche Sauerei. Schließlich passt das HLW auch noch in den SLW-Ausschnitt, was mich freut.



Das SLW und der Rumpf bekommen in ihre Mittelstege eine 0,5mm Bohrung, was bei der Montage zur Passgenauigkeit hilft und eben Stabilität bringt.



Die Ruder lassen sich dann später einsetzen mit einem zur Situation passenden Einschlag. Hier ist das SR nur gesteckt als Passprobe.



Passt!
 
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An den Motorverkleidungen ist definitiv nichts 2-dimensional, wie das Bild (aus "Das Rohrbacharchiv Nr.4") hier zeigt:



Das ist die spätere Ausführung, wie sie auch im zivilen Verkehr eingesetzt wurde - erkennt man an den Bullaugen: der Kühler ist unter den Flügel gerutscht, die Motorverkleidung vorn aerodynamisch geschlossen, aber auch an den Seiten und hinten ist nichts mehr offen bis auf ein paar Schlitze. Glücklicherweise gibt es nicht nur diese Seitenansicht, sondern auch einige wenige frontale Ansichten und zur Ergänzung ein paar im Winkel, die beide Seiten zeigen. Aber insgesamt sind die Details nur spärlich zu erkennen - Guestimating wird wohl nötig!

Ich habe aus diesen Daten und Ableitung der Größen aus dem Längenverhältnis in Silhouette die wesentlichen Spanten konstruiert: Rot = Schnitt, Blau = Ritzen, Grün nur für mich.



Das wird dann alles aus 0,5mm Sheet gefertigt. Man kann sehen, dass ich die Teilungen der horizontalen und der Querspanten doch geschnitten habe.



Der Grund dafür ist die Montagereihenfolge: Ich baue eine rechte und eine linke Hälfte, sodass deren Dicke berücksichtigt werden muss. Zuerst kommen die horizontalen Spanten drauf, dann die gestückelten vertikalen .



Zusammengesetzt sieht das schon mal passend aus: hintendrauf kommt noch ein Scheibe mit D=4,5mm, an den die Propellernabe anschließen wird.
Punch & Die macht's möglich.



Jetzt kommt mein guter Freund und Helfer in Aktion: Magic Sculp wird in die "Fächer" gedrückt und die Form dann so gut es geht verfeinert.



Das kann jetzt erst mal abbinden, wobei ich gerne immer wieder mal Feinarbeiten versuche, bevor die Masse wirklich hart ist. Aber inzwischen kann ich mich schon mal mit den Schwimmern befassen.
 
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Zuerst die Zeichnung, damit Silhouette was zu tun kriegt: Rot wird wieder mal geschnitten, Blau geritzt. Links die Längs- rechts die Querspanten. Sieht riesig aus, isses aber nich. Der Schwimmer ist keine 7 mm hoch...



Mit all den Rundungen braucht selbst Silhouette eine ganze Weile. Wenn ich mir die Teilchen so anschaue, werde ich wohl auch länger brauchen! Da der hintere Teil einen flachen Kiel hat, baue ich den aus Sheet. die Hohlräume werden mit Magic Sculp aufgefüllt, wie üblich.



Stunden später, Tage danach ist das Ding schon fertig! Naja, fast. Jedenfalls wird die später sichtbare Kielung sichtbar,am Bug recht ausgeprägt, wie gewünscht.



So ungefähr würde der Schwimmer im Wasser liegen:



Die Seiten sind nach oben verjüngt, die Deckel und Poller auf der Oberseite kommen später drauf. Auch, weil ich dazu noch keine wirklich aussagefähige Vorlage gefunden habe. Die Poller sind Standard, aber wo, in welcher Form und wieviel Deckel da waren, das liegt im Nebel der Historie. Deckel muss es aber gegeben haben, denn wie sollte das physikalisch notwendige Lenzen sonst funktionieren? Danach können auch die kleinen noch notwedigen Retuschen gemacht werden, die bei diesen Vergrößerungen deutlich werden.

 
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Mit den Motorgehäusen hat Formverfahren ganz gut funktioniert. Die mir bekannten Bilder des Originals (die Ro VII Variante im Einsatz für Personenbeförderung, zu erkennen an der vorn geschlossenen Motorverkleidung, Kühler unter den Flächen und waagerecht statt schräge Abstützung der Schwimmer zum Rumpf) zeigen allerdings die Rückseite überhaupt nicht, die SB Seite nicht mit vernünftiger Auflösung, außer schräg von vorn. Gern wüsste ich, welche Teile wie abgenommen werden können, wo die Trennlinien der Haubenteile genau sind und welche außer der Klappen BB&SB vorn noch existieren.
Wichtig wäre mir auch das Wartungsverständnis für den Motor, denn da ließe sich ja einiges ableiten. Zum BMW IV scheint es auch viele Varianten gegeben zu haben. Hier ein Bild zur Erklärung: Unklar sind:
  • Rot Abdeckung Abgasstutzen,
  • Grün Fenster oder Loch, wozu? Und
  • Blau: eine Öffnung, ein Ring unten am Bug der Motorverkleidung, und wieder die Frage "wozu"?
  • Auch die Darstellung des Ausgleichbehälters mit Entlüftung von oben fehlt mir.



Von Stahlkocher "Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, File:BMW IVa r2 TCE.jpg - Wikimedia Commons" gibt es dieses Bild des BMW IVa, aber mir keine Klarheit zu obigen Fragen; sie zeigt rechts oben nur erwartungsgemäß einen Kühlmittelanschluß und unten die Motorentlüftung: soll das Loch mittig in der Verkleidung (Grün) dazu eine Beziehung haben? Klar wird aber die Position des Ölablasses, wozu die Motorverkleidung einen Zugang haben wird.



Die andere Seite gibt es als gute Zeichnung hier, leider ohne Angabe der Variante. Mit Anbauteilen gibt es auch Bilder dazu.
Daraus leite ich mal die Form der BB Seite ab:



Auf der SB Seite gibt es die Auspuffrohre: die sind zwar gut zu erkennen, aber nicht, wie die Verkleidung dort abgenommen werden kann: Am Stück? Gibt es einen Einsatz, der den Bereich der Rohre motorfest abdeckt? Wenn der Motor elastisch gelagert gewesen war, müsste das dort zu erkennen sein. Und das Loch in der Mitte unten läßt Fragen zu.



Hinten scheint mir nur der Abschluß der Verkleidung des Verbrennungsluftrohrs unklar.



Vorn gibt es nicht viel zu sehen, lediglich die Frage zum blauen Pfeil wartet noch auf Antwort.



Wäre schön, wenn wer dazu was weiß - und das auch mitteilt! Das sind aber alles keine so schwerwiegenden Dinge, die das Abgießen des Motorgehäuses verzögern sollen. Der Schwimmer kann dann gleich mitbehandelt werden. Dazu werden beide Master noch hochglänzend lackiert, um Deformationen besser erkennen zu können.
 
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Im Lotter Kreuz links oben
...Grün Fenster oder Loch, wozu? ...
Wenn ich mir dieses Bild ansehe, scheint innerhalb des "Lochs" noch eine Struktur zu sein, aus der eine Art Stift herausragt.




Und bei diesem Bild (Anblick von der Rückseite) aus dem Buch von Lennart Andersson ist dieser "Stift" auch zu sehen.



Meine Vermutung wäre, dass aus dem Loch eine Art Entlüftungsröhrchen herausschaut.
 
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Wenn ich mir dieses Bild ansehe, scheint innerhalb des "Lochs" noch eine Struktur zu sein, aus der eine Art Stift herausragt.


Und bei diesem Bild (Anblick von der Rückseite) aus dem Buch von Lennart Andersson ist dieser "Stift" auch zu sehen.

Meine Vermutung wäre, dass aus dem Loch eine Art Entlüftungsröhrchen herausschaut.
Danke, ein neuer Gedanke: Allerdings handelt es bei diesen Bildern um die ursprüngliche Variante, die eine komplett andere Motorhauben-Konstruktion hatte und in vielen Teilen sogar offen blieb - zur Be- oder Entlüftung, zum schnellen Zugriff? Aber die Funktionen der Motoren und deren Anforderung werden identisch geblieben sein - muss man drüber nachdenken, dankesehr! Werde jetzt mal mehr in die Bilder der früheren Bauform schauen!
 
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Bin mit meiner Recherche in Sachen "Details Motorverkleidung" nicht weitergekommen. Dafür hab ich aber die Teile so gegossen, wie ich sie aus den Vorlagen erkennen kann. Zunächst wird der Master für die Motorverkleidung zum Erstellen der Form vorbereitet: unten wird ein dünnes Stück Sheet senkrecht angeklebt und das Ganze in eine Knetmassen-Wurst gesteckt.



Sinngemäß wird der Schwimmer vorbereitet, nur daß der schräg gestellt wird, um Lufteinschlüsse am doppelt-konkaven Boden zu vermeiden. Besser wäre eine senkrechte Stellung gewesen, was aber in der geplanten gemeinsamen Form zu viel Silikonkautschuk verbraucht hätte. Ich kann ja nur einteilige Formen....



Die beiden Master werden so auf ein von Legosteinen umrandetes Knetmassen-Bett gestellt.



Und hier das Ergebnis der Mühe:
Links die Form, die Master in Blau und die Abgüsse in Grün, unten noch mit Anguß.



Jetzt muss erst mal die Farbgebung für Rumpf und Flächen festgelegt werden: der Verhau an Streben für die Schwimmer und die Motorgondeln wäre mir sicher massiv im Wege bei deren Lackierung. Mit Hilfe des Autors des Rohrbacharchivs, Peter Kühne, und auch der Freunde des Wings of Peace Forums scheint sich eine authentische Bemalung zu entwickeln.
 
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Das mit der Bemalung und "authentisch" wird wie immer schwierig: die Experten kommen zu unterschiedlichen Farbvorschlägen. Nun baue ich ja ein Modell eher für mich, eben weniger als historisches Projekt. Also kommt der persönliche Geschmack auch noch dazu! Ich entscheide mich so:

Der Rumpf bekommt seine hellen Seiten in einem nur leicht gebrochenen Weiß, das Deck wird Schwarz, wie die Motoren.
Eine Probe mit Elfenbein bekam auf meinem Geschmacksthermometer nur wenig über Null. Eine Mischung 20 zu 1 Weiß zu Buff gefällt mir ganz gut. Hier eine Probe: BB diese Mischung auf weißem Primer, SB auf dem Elfenbeinton.
BB wäre mein Favorit.



Das Leitwerk und die Rumpfseiten passen im favorisierten Ton auch gut, finde ich.



Für die Motoren probiere ich mal eine 20%ige Beimischung von Schwarz-Metallic.



Kann für mich so bleiben! Auch das Mittelteil der Flächen und das Rumpfdeck werden so. Die Streifen an den Flügelrundungen und am Leitwerk werden aber richtig schwarz.
Die Fotos bringen die Farben natürlich nicht so wieder, wie ich sie sehe. Meine bessere Hälfte sieht sie übrigens auch anders als ich - oder die Fotos.

Für die Schwimmer kam ein Hinweis von einem WoP Mitglied aus Norwegen: dort - und wohl überhaupt in Skandinavien - wurde eine Baumharz-Mischung am Unterwasserschiff aufgebracht, die im Neuzustand ein dunkles Rostbraun hatte, was dann wohl schnell bis Schwarz-ähnlich abdunkelte. Auch der Verschleiß im Wasser hat Spuren hinterlassen, ein ins Graue gehende Schattierung in Flecken und Streifen. Spannend.
Da diese Robbe nur etwa ein Jahr in diesem Anstrich unterwegs war, kann man glücklicherweise von Neuzustand ausgehen: also dunkles Rost-braun für die Schwimmer, Schwarz mit Verschleißspuren für den Unterwasserteil des Rumpfes.
 
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Du hast sehr gerne und wieder einmal meinengroßen Respekt für dieses Projekt, insbesondere der Gestaltung nach Plänen, Abgüssen - also eben allesund einfach nur großartig gefrickelt und gescratcht :welle:. Ich wünsche weiterhin viel Erfolg, die richtigen Einfälle und gutes Vorankommen und freue mich schon jetzt auf das Original.
 
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Dankesehr, tut gut. Aber ich habe auch verstanden, dass es mal weitergehen sollte. Vielleicht muss ich den Adventskalender mal ein wenig zur Seite schieben...
 
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War doch eigentlich schon fast fertig - warum dauert das denn nun so lang???

Weil erstens und überhaupt, und zweitens da ein fieses Ding kommt! Doppeldecker-Bauer kennen das, wenn man im luftleeren Raum auf ein paar dürren Stäbchen in richtiger Position im Raum und dann noch im richtigen Winkel zum Modell die obere Fläche aufgebauen soll. Da baut man sich eben eine Vorrichtung - oder kauft sich sowas ähnliches.
Das mit dem Auflegen der Schwimmer ist mit den üblichen Vorrichtungen eher schwierig, dazu kommt, das alle vorhandenen (ohnehin deutlich mit Fehlern behafteten) Risse nicht die Schwimmer samt Aufhängungsgeometrie zeigen, in die die 926 in ihrem späteren Zivilleben umgebaut wurde. Weiter oben hatte ich davon ja schon berichtet. Es geht also jetzt darum, die Position der Aufhängung aus Bildern zu ermitteln, dazu die genaue Geometrie.


Die wird hier grundsätzlich klar: vorne eine umgedrehte V-Strebe, hinten ein quer gestelltes V mittig zum Schwimmer.
Aber das Aufzeichnen in Position zum Rumpf ist mir zu kompliziert, um auf die Längen zu kommen. Ich mach mir mal ne Handskizze und fertige einen Satz der Aufhängung als Maßprobe an. gewählt als Material für die Streben wird das hier: für das hintere V Kanülen 0,8, vorn mit 0,55mm Durchmesser. Alle werden auf 0,3mm Draht aufgefädelt.



Die hinteren werden abgeflacht - einfach im Schraubstock bei eingelegtem Draht erzwingen wir so das gewünschte Profil.



Die Stützen werden in die Schwimmer eingesetzt, d.h. eigentlich nur der Draht - so läßt sich alles in die richtige Position biegen. Ein paar Versuche mit Längenanpassung führen schließlich zur für mich akzeptabelen Position. Also kann das zweite Teil auch angefertigt werden.



In den Flächen sind an der Montagestelle Röhrchen eingesetzt - so lässt sich die genaue Position leichter darstellen, denn der Innendurchmesser ist um 0,5mm "zu groß" für die Stützen. Also wieder mal fummeln, probieren.




Jetzt muss noch die Querabstützung angefertigt und angepasst werden.wird dauern...
 
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Das hast Du doch schon fein gelöst!
 
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Bevor wir Ernst machen mit den Anbauten an den Flächen, schaun wir doch noch mal genauer hin, wie die im Original so aussahen:



Mir geht's um die Hubbel auf der Fläche: links 10 bis zum Bereich der Motoraufbauten, dann weitere, die aber in anderen Ansichten auch als auf der Fläche aufgelegte Leisten erscheinen. Die sind schon deutlich, zumindest die oben müssen schon sein. Scheinen mir Scharniere der Nasenkästen zu sein: Rohrbach baut seine Flächen aus einem rechteckigen Mittelteil, an den vorn und hinen Nasen- und Endkästen angebaut wurden: kippbar. So steht es in diversen Dokus und Patentschriften, also glauben wir das mal. Die Dinger sollten dran, solange noch keine großen anbauteile wie Schwimmer oder Motoren im weg sind. Aber wie machen?
Ätzteile waren mein erster Gedanke - aber da hab ich erstens nicht Passendes gefunden und zweitens scheien die Hubbel nivht dünn zu sein. Also kommt die Allzweckwaffe Halbrundprofil zum Einsatz: Hier ist der eher nüchteren Weg sichtbar: ablängen, nach Montageskizze aufbauen mit einem Hauch von dünnflüssigem Kleber - ist ja alles PVC hier!



Dann gibt es noch was, das Vorbereitung verlangt: da ist auf der BB-Fläche ein Dynamo zu sehen - bei den späten Ro VII.



Der Dynamokörper samt Nabe werden aus Profilen gedreht, der Sockel aus tropfenförmigen Contrail-Profilen (gibt es leider schon lange nicht mehr) und der Propeller aus Lammellen-Alu gefummelt - und alles verstiftet - soll ja jedem Orkan standhalten, auch dem Modelltransport.



Wenn wir schon bei den enervierenden Dingen sind: ganz oben im Bild vom Orginal sind die Abgasstutzen zu sehen. Die sind die Richtigen, denn das ist ja die späte Ausführung, also ohne Kühler in der Frontverkleidung.

Kanülen mit 0,8 mm Durchmesser passen optisch. die abgelängente Stücke werden in die Motorenverkleidunden (massiv Resin) eingesetzt. Vorher hatte ich die Kanülen noch weichgeglüht: erleichtert das Ablängen und erzeugt Anlauffarben! Montiert werden sie am besten mit einer Nadel.

 
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Solange das Modell noch "handlich" ist, möchte ich das Diorama vorbereiten. Die Robbe wurde ja als Komplettmodell gebaut. So würde sie auf eine Platte passen:



Geplant ist aber, sie im Diorama im Wasser zu zeigenund zwar unter Segel! Dazu miss der Unterwasserteil aus der Grundplatte ausgeschnitten werden.



Soweit, so gut. Bevor es dann aber wirklich ans Diorama geht, muss die Robbe ja erst mal flügge werden. Dazu gehört auch der Aufbau der Motoren - ähnlich problematisch wie der Anbau der Schwimmer. Also erst mal denken!
 
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Bei Rohrbach musste ich immer an "Riesen"flugzeuge denken. Hier fällt mir erstmals auf, wie handlich klein die Robbe war.
 
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