Die israelische Luftwaffe

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Quax200

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Die Speerspitze

Die operationellen Einheiten der IAF zeichen sich durch die folgenden Eigenschaften aus. Sie nutzen modernstes Material und erreichen eine maximale Ausnutzung durch hochwertige Ausbildung aller Bereiche.
Es werden alle Resourcen genutzt, die Verbände unterliegen einer ständigen Einsatzbereitschaft.
Jeder Ausbildungsflug wird bewaffnet angetreten, das garantiert die ständige Übung der Bodencrews und die Gewöhnung der Besatzungen an das Flugverhalten ihrer beladenen Maschinen.
Es wird versucht, eine maximalen Output beim täglichen Trainingsflugbetrieb zu erreichen. Fast jeder Flug beinhaltet mehrere Ausbildungsziele, so wird jede teure Flugstunde optimal ausgenutzt. Fast 50% aller Trainingseinsätze werden zu Combined Exercises genutzt, d.h. die Zusammenarbeit mit den anderen Teilstreitkräften.
Es herrscht eine rigerose Selektion, um nur bestes Personal in die Cockpits zu bekommen. Die vorherrschende Motivation ist herausragend, die IAF sieht sich selbst (wohl nicht zu Unrecht) als militärische Elite ihres Landes.
 

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Das Rückgrad

Technik und Logistik genießen schon immer einen extrem hohen Stellenwert in der IAF. Sie bilden quasi das Rückgrad der Luftwaffe, weil sie durch ihre Leistungsfähigkeit weitaus größere Zahlen von Luftfahrzeugen der Gegner ausgleichen.
Was sie auszeichnet sind Eigenständigkeit, Schnelligkeit und vor allem Initiative.
Es wird in allen operationellen Bereichen eine ständige Einsatzbereitschaft und Verfügbarkeit angestrebt. Dies ist nur durch kontinuierliche Versorgung erreichbar.
So werden die Gegnerzahlen durch extrem schnell Umdrehzeiten und eine hohen technischen Klarstand ausgeglichen.
So lagen die kompletten Umdrehzeiten im Yom Kippur Krieg bei 10-20 Minuten. Dies ermöglichte eine Einsatzrate von bis zu 7 Sorties der A4 und 5-7 Sorties der F4 pro Tag. Auch mit heutigen Waffensystemen werden diese Werte wohl erreicht oder übertroffen. Genaue Werte werden durch die IAF jedoch nicht preisgegeben. Hervorzuheben ist die Tatsache, daß diese Leistungen mit einem Bruchteil des Personals anderer westlicher Luftwaffen erreicht werden, von denen viele Wehrpflichtige und Reservisten sind.
Grundlage dieser Leistungen sind die Professionalität, Flexibilität und das Improvisationstalent der israelischen Luftwaffe.
 

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Das Gehirn

C3I: Command, Control, Communications and Intelligence

Mit einer Vielzahl von gegnerischen Flugplätzen nur Minuten entfernt, fällt der Aufklärung eine erhebliche Rolle zu. Geheimdienste, militärische Aufklärung und Frühwarnung verfolgen ständig jede Entwicklung und Bewegung in potentiellen Gegnerstaaten, um die überlebenswichtigen Vorwarnzeiten zu schaffen. Modernste Technik spielt auch in diesem Bereich eine entscheidende Rolle, aber der Schlüssel zum Erfolg ist die präzise und zeitgrechte Analyse der gewonnene Daten.
Hochentwickelte Systeme zur Kontrolle sich rasanr ändernder Szenarien sind heute unerläßlich, um auf dem Gefechtsfeld erfolgreich zu sein.
Operationelle Flexibilität und schnelle Reaktionen, verbunden mit der Erfahrung der Operateure, gewährleisten den Erfolg.
Immer in den Entscheidungs-und Analyseprozeß eingebunden sind altgediente Soldaten. So sind die Missioncommander auf den Seeraumüberwachungsflugzeugen ehemalige Schiffskommandanten, auf den Hawkeyes ehemalie Einsatzpiloten. So soll eine Katastrophe wie im Vorfeld des Yom Kippur Krieges verhindert werden, als alle Daten über die drohende Gefahr zwar vorhanden waren, aber nicht rechtzeitig und vor allem richtig ausgewertet wurden.
 
Grimmi

Grimmi

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Anflug Payerne
Episode S-65Ö/CH-53C

Ich habe in der Zeitschrift 'Cockpit' vom Januar 1994 noch
was gefunden über die CH-53C der Österreichischen Luftstreitkräfte:

Ursprünglich war geplant gewesen, dass jedes der neun Bundesländer je eine S-65Ö beschaffen sollte, doch verhinderten finanzielle Gründe die Ausführung dieses Projektes. Die hohen Betriebskosten und die Weigerung der Bundesländer, weitere Einheiten zu bestellen, führten im Mai 1981 schliesslich zum Verkauf der beiden S-65Ö nach Israel.
Im Bildbericht ist ausserdem eine B/W-Aufnahme der 5L-MB vom Sommer 1975 zu sehen,
leider besitze ich keinen Flachbettscanner....

Also - doch keine Verschwörungsgeschichte. Wie immer in Österreich wieder das liebe Geld....:(
 

Quax200

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Die Schulen

Wichtigstes und auch das am meisten beschränkendes Element der IAF ist der Faktor Mensch. Da Israel ein sehr kleines Land mit einer geringen Einwohnerzahl ist, basiert seine Armee auf einem ausgeklügelten Reservesystem. Daher wird der Ausbildung und Schulung ein extrem hoher Stellenwert beigemessen.
Die Selektion für Verwendungen im Bereich der Luftwaffe, auch für den fliegerischen Dienst, beginnt schon sehr frühzeitig. Wird ein geeignet scheinender Kandidat entdeckt, versucht die IAF ihn oder sie schon in jungen Jahren an sich zu binden. Einige der besten Highschools in Israel werde vom Militär betrieben und ermöglichen eine gezielte und umfassende Vorausbildung. Die Möglichkeit dort die Schule zu besuchen gilt oftmals als direkter Einstieg in eine spätere Kariere beim Militär. Aber auch Kandidaten, die nicht in diesem System ausgebildet wurden; werden weiter umworben, wobei man auch erwähnen sollte, dass eine Verwendung in der Armee, insbesondere als Pilot, einen immens hohen Stellenwert in Israel besitzt. Die Luftwaffe geht sogar so weit, gute Kandidaten ihre Wehrpflicht in der fliegerischen Ausbildung ableisten zu lassen. Dort müssen sie sich dann nach einer bestimmten Zeit entscheiden, ob sie diesen Beruf ergreifen wollen oder nicht.
Auch in den späteren Jahren seiner Karriere beim Militär wird dem Soldaten immer wieder ermöglicht, seine Ausbildung zu vervollkommnen. An den israelischen Universitäten werden immer Plätze durch freigestellte Soldaten besetzt, die im Rahmen ihrer Dienstzeit ein Studium absolvieren. Weiterhin herrscht ein reger Austausch mit der Industrie und ausländischen Institutionen.
Hervorzuheben bleibt die grosse Integration des Militärs in die Gesellschaft. Es ist durchaus üblich und gewünscht, dass ein Berufssoldat in seiner Dienstzeit mehrmals in zivilen Verwendungen oder der Industrie eingesetzt wird; um im Anschluss diese Expertise wieder in das Militär einzubringen.
 
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Quax200

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Die Schulen

Im täglichen Dienstbetrieb legt die Luftwaffe grossen Wert auf die umfassend Nutzung aller Ressourcen und die Ausbildung. Da dort ständig Reservisten und Wehrpflichtige integriert sind, wird zu jeder Zeit so viel Schulung wie möglich betrieben.
Einsatzflüge werden immer mit Bewaffnung durchgeführt; in jedem Flug wird soviel wie eben möglich an Trainingszielen gesteckt. Fast 50% aller Flüge werden zur Zusammenarbeit mit den anderen Teilstreitkräften genutzt. Ziel ist es, bei den begrenzten Mitteln von Mensch und Material, möglichst immer ein Optimum an Ausbildungseffekt zu erzielen.
Die Schulung ihrer Soldaten findet in Luftwaffeneinrichtungen oder Teilstreitkraftübergreifenden Schulen statt. Sie sind sehr praxisorientiert und geniessen eine hervorragenden Ruf.
 

Quax200

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Die Flugschule

Flight Academy

Im Jahre 1950 erôffnet die IAF ihre erste eigene Flugschule aud dem Flugplatz Sirkin Field. Sie wird später nach Tel Nof und schliesslich zu ihrem jetzigen Standort Hatzerim Air Base verlegt.
Aufgabe der Flight Academy ist die Ausbildung aller fliegenden Besatzungen; sowohl der Piloten, als auch der Bordtechniker, Navigatoren und sämtlicher übrigen Besatzungsangehörigen.
Zu Beginn erfolgt jedoch die als extrem wichtig angesehene militärische Ausbildung. Der Phylosophie der Flight Academy nach, ist der zukünftige Flieger zu aller erst Soldat und Kämpfer; erst dann Pilot.
Es folgt ein sehr schwieriges Auswahlverfahren, in dessen erster Phase, einem Wochenmarsch in der Wüste, schon ein Grossteil der Kandidaten auf der Strecke bleibt.
Die wenigen Überlebenden dieses Screenings beginnen im Anschluss ihre fliegerische Ausbildung. Nach einer Phase auf Propellermaschinen wird entschieden, wohin sie ihr weiterer Weg führt. Sie werden in Piloten, Navigatoren, Jet,Prop, Hubschrauber eingeteilt.
Weiter geht es für die Flächenflieger auf der Tzukit, danach entscheidet sich ob man in der Kampf,- oder Transportfliegerausbildung weitermacht.
die Hubschrauberpiloten werden auf Jet Ranger und Bell 212 geschult.
Fortgeschrittenenausbildung findet auf der Skyhawk für Jetbesatzungen, auf der Beech für die Transporter und auf verschiedenen Hubschraubermustern für die Helopiloten statt.
Die Ausbildung dauert insgesamt 2 Jahre, unterteilt in 4 Semester.
Ein konstanter Druck und extrem hohe Anforderungen lässt nur ca.10 % der Schüler ihr Ziel erreichen. Wenn sie letztendlich ihre Schwingen erhalten und in die Musterschulung gehen; sollen sie dem Motto der Schule gerecht werden:

Havotim Leayis- nur die Besten
 

Quax200

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Das Ende

Das war es nun vorerst mit der Geschichte der IAF. Ich werde aber auch in Zukunft neue Entwicklungen und Ereignisse in den israelischen Streitkräften an dieser Stelle vorstellen. Ich hoffe, diese Serie hat euch ein wenig Spass gemacht.
Danke, vor allem an Lothri, für die tatkräftige Unterstützung;
Quax
 

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Re: Episode S-65Ö/CH-53C

Original geschrieben von Grimmi
Also - doch keine Verschwörungsgeschichte. Wie immer in Österreich wieder das liebe Geld....:(
Bleibt die Frage ob das nur die offizielle Variante für die Presse ist oder tatsächlich den Tatsachen entspricht.
Fakt ist jedenfalls das die Fliegerdivision vom Verkauf überrascht wurde, die Maschinen wurden einfach von heute auf morgen übergeben, da gab es auch keine Ausschreibung oder ähnliches. Was man so aus Österreich hört, war der Verkauf auch weit unter Wert. In meinen Augen lassen daher die Preisgestaltung, die Übergabe und vor allem auch der Käufer und die Zeit der Verkaufes die "Verschwörungsgeschichte" weit aus pausibler klingen.


Greetings,
Jens (Exil-Österreicher)
 

Rasmussen

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Avia S 199

Eine kleine Ergänzung noch zu den Avia S 199:

Insgesamt erwarb Israel 25 dieser Maschinen (die auf S.4 erwähnten 10 Stück gehörten zur Mai-Lieferung), wobei allerdings nur 24 nach Israel gelangten, weil man eine der Maschinen während der Flugschulung in Ceske Budejovice zu "Buntmetall verarbeitete". Auf S.3 des Threads ist übrigens eine dieser Maschinen aus der 1.Lieferung zu sehen.

Mit besten Grüßen
Rasmussen
 

Jahnke

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Habe heute ein Dias von der Kfir C2 bekommen. Die Aufnahme zeigt die Maschine mit fetter Beladung, vermulich bei einer Messe!
 
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Viva Zapata

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Diese Kfir wurde in dieser Bemalung 1977 in Paris ausgestellt. Decals sind in der ersten Ausgabe vom Hasegawa Modell dabei.
 
stevoe

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@Quax: Glückwunsch! Ist ein sehr interessanter Thread geworden! Aber noch eine Frage: Hast Du Info's hierüber?
Also, ich weiß, das es polnische Maschinen waren (2 Stk.), die die Israelis sich ausgeliehen haben. Allerdings wüßte ich gerne, um welche Maschinen es sich gehandelt hat und wann sie in Israel waren...
 
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ramier

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Original geschrieben von Jahnke
Das gute alte Eisenpferd! Kampfwertgesteigerte F-4E-2000 no. 668 (Mai 2001)!
Haben auch andere Länder ihre F-4s dem israelischen Up-grade unterzogen ?? Mir war so als hätte ich von der Türkei gehört ??

Ist die F-4E-2000 bei den Israelis im aktiven Einsatz (vorsichtig formuliert) oder fliegt sie bei einer Art "Air National Guard" ??

Wie weit ist eigentlich der Lavi ???
 
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