Schicksal der Interflug-Oldies weiterhin ungewiss
Von Cornelia Lachmann
Leipziger Freunde der Luftfahrt sind besorgt: Trennt sich der Flughafen Leipzig/Halle bald von seinen drei Interflug-Oldies? Droht den historischen Vögeln gar die Verschrottung? Über das vermeintliche Schicksal der Maschinen vom Typ Iljuschin 62 und 18 sowie Tupolew 134 debattieren Interessierte zurzeit auf einer Internet-Plattform.
Flughafensprecher Uwe Schuhart wollte sich aber zu deren "Spekulationen nicht äußern".
"Wir haben derzeit keine konkreten Pläne für diese Maschinen", sagte Schuhart gestern auf Anfrage. Dass der Airport sich von den Gefährten trennen oder sie verschrotten will, bestätigte er nicht. "Die Flugzeuge befinden sich nach wie vor im Besitz des Flughafens, sie stehen in einem sicheren Bereich und werden gewartet, das heißt gelegentlich gelüftet", erläuterte der Sprecher.
Die Zukunft der letzten Reliquien des ehemaligen Aeroparks Kursdorf bleibt also ungewiss. In der Nachwendezeit lockte das aus zeitweise fünf Flugzeug-Oldies bestehende Gelände jährlich bis zu 30.000 Neugierige an, die neben zwei kleinen Agrarflugzeugen auch eine IL 62, eine IL 18 sowie eine TU 134 bewundern konnten. Wer genau hinsah, konnte an der betagten IL 18 sogar noch eine Besonderheit deutscher Luftfahrtgeschichte erkennen: Unterm in den Sechzigerjahren aufgetragenen Interflug-Lack schimmert noch ein Lufthansa-Kranich durch.
Während die Agrarmaschinen mittlerweile in Dessau stationiert sind, wo einst Junkers-Flugzeuge produziert wurden, stehen die drei Passagiermaschinen noch in Schkeuditz. Die IL 62 diente schon mehrfach als Übungsgerät der Flughafenfeuerwehr. TU 134 und IL 18 waren im November 1998 über die Autobahn geschleppt worden, weil auf dem einstigen Aeropark-Gelände ein Hotel entstehen sollte. Seinerzeit gehörten die Interflug-Stars noch dem Verkehrsmuseum Dresden. Mittlerweile ist aber erneut der Flughafen Besitzer der Maschinen. "Der Verkauf wurde rückgängig gemacht", erläuterte Götz Ulrich Penzel, Kustos für Luftverkehr des Museums.
Interesse an einer der drei Maschinen hätte noch immer der Luftfahrt-und Technik-Museumspark Merseburg. "Als wir 1997/98 hier anfingen, hätten wir am liebsten alle drei Modelle gekauft", sagte Museumschef Dieter Schönau. Inzwischen sei das Thema vom Tisch, stehen eine IL 62 sowie eine TU 134 in Merseburg für Besucher bereit. "Was uns noch noch fehlt, wäre aber eine IL 18", räumte er ein.
Quelle:
http://www.lvz-online.de/lvz-heute/163199.html