Die Phantom und ihr Nachbrenner...Start ohne möglich?

Diskutiere Die Phantom und ihr Nachbrenner...Start ohne möglich? im Jets Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Sorry, BLC ?

LFeldTom

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Sorry, BLC ?
 
Schorsch

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@Phantomas2F4..

Bedeutet das , dis Slats haben im Kurvenflug die 30% mehr Auftrieb gebracht,
aber Im Landeanflug und beim Start weniger Auftrieb ??

Die Flaps konnten ja, dank BLC , bei der RF auf 45(oder mehr ?) Grad und bei der F nur auf deutlich geringere Werte gefahren werden.
Macht das den Unterschied ??
Die Flaps bei der RF sahen ja fast wie Speedbrakes aus...
Henry
BLC war ein System für Start- und Landung, im Manöver-Flug wurde es nicht benutzt.
Die Slats waren sicherlich nicht so effektiv wie angeblasene Klappen für Start und Landung.
Weiterhin mag man irgendwo 30% mehr Auftrieb gehabt haben, aber vor allem hatte man mehr "guten" Auftrieb: sprich, das Flugzeug blieb kontrollierbar über größere AOA-Bereiche. Weiterhin sollte der Widerstand geringer gewesen sein, sprich, man konnte die gehaltenen Kurvenraten verbessern ohne Auswirkung auf die theoretischen instationären.

Nur um die dramatischen Auwirkungen zu zeigen: die F4H-1 (aka F-4B) ist mit M2.25 Top Speed mit 4 Sparrow und M2.05 mit 4 AIM-7 und 4 AIM-9 gegeben. Die S (mit 5% mehr Schub und 4500lbs mehr Leergewicht!) fällt auf 1.9 bzw. 1.8.
Dafür ist die Staal Speed - Power Off - der S etwa 8kts niedriger trotz den 4500lbs mehr auf der Hüfte. Da die Stratstrecke der S auch nur 50ft länger ist bei 5000lbs Mehrgewicht, müssen die Slats einen gewissen Beitrag geleistet haben.
 
Toryu

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Man sagte ja in den 60gern, das Republic die Firma der Wahl gewesen wäre, wenn man nen Flieger für ne Startbahn um den Äquator gebraucht hätte... Siehe F105.. Dagegen war die F4 ein Segelflieger... :-)
Bei der Runway-Performance hast du nicht ganz unrecht (wobei die bei einem Segelflieger auch eher mit einem U-Boot vergleichbar ist :FFTeufel: ) - tatsächlich hat die F-105 aber ein besseres L/Dmax als die F-4.

Nur um die dramatischen Auwirkungen zu zeigen: die F4H-1 (aka F-4B) ist mit M2.25 Top Speed mit 4 Sparrow und M2.05 mit 4 AIM-7 und 4 AIM-9 gegeben. Die S (mit 5% mehr Schub und 4500lbs mehr Leergewicht!) fällt auf 1.9 bzw. 1.8.
Das Problem bei den Slats ist, dass die Außenslats nicht ganz einfahren und einen Spalt stehen lassen.
Anekdötchen eines USN Piloten: "Mit der unslatted F-4 kann man mit 250KIAS *straight down* am Stick ziehen und erntet nicht viel mehr als Buffet - mit der slatted S zieht man komfortable 3g."

Dafür ist die Staal Speed - Power Off - der S etwa 8kts niedriger trotz den 4500lbs mehr auf der Hüfte. Da die Stratstrecke der S auch nur 50ft länger ist bei 5000lbs Mehrgewicht, müssen die Slats einen gewissen Beitrag geleistet haben.
Wobei "power off" ja dem BLC gegenüber unfair als Vergleich ist. Die S kommt gegenüber der E u.a. besser weg, weil sie die Drooped Ailerons der J hat.
Die F-4 war im Trägereinsatz eigentlich nie geschwindigkeitslimitiert, sondern war durch das flöten gehende Nickmoment beschränkt. Das Festmachen der innersten LE-Droops, sowie der geslattete Stabilator haben das nahezu abgestellt.

Durch die schnell reagierenden Triebwerke und die gute Eigenstabilität waren F-4 vergleichsweise einfach auf dem Träger zu landen. Die F-14 soll interessanterweise ein größerer Schritt rückwärts gewesen sein (viel Überschussschub* und hohe Trägheit in der Pitch-Achse) - immerhin war das Direct Lift Control System innovativ**.

___
* Das erforderte dann niedrige Drehzahlen im Anflug, was wieder die Durchstartleistung schmälerte und bei den TF-30 bei schnellen Gashebelbewegungen (=> Wave-Off) aufgrund der Neigung zum Compressor-Stall blöd war.
** Aber IIRC auch nicht komplett taufrisch.
 

Henry

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Kannst du mir kurz erklären ??

L/D Max=
Straight down= Knüppel nach hinten ??
Die Drooped Ailerons sind die inneren Nasenklappen ??


Endlich habe ich ne erklärung, wofür der geslattete Stabi gut war..:HOT:

Bei der 104 musste ja der Gashebel im Landeanflug offen bleiben, d.h Druck im BLC
Was hat dann das BLC im IDLE bei der F4 gebracht ??

Danke für die super infos....

Henry
 
Toryu

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L/Dmax = bestes Verhältnis von Auftrieb zu Widerstand. Entspricht dem besten Gleitwinkel* und ist eine wichtige Größe in der Flugleistungsberechnung.

Straight Down = senkrechter Sturzflug

Drooped Ailerons:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d8/F-4_Phantom_II_VF-11.jpg
Die Zeitrafferaufnahme ist etwas verwaschen, weil die F-4J mittendrin ihr Nasenbeinchen in Startstellung ausgefahren hat. Man kann aber die um 16,5° heruntergelassenen Querruder erkennen. Ebenfalls erkennt man, dass das innerste Droop-Segment an der Nasenleiste nicht mehr beweglich und "oben" ist - also streng genommen kein "Droop" (to droop = absenken) mehr ist.

Lange Geschichte von Tommy Thomason in angelsächsischer Sprache:
http://tailspintopics.blogspot.de/2011/09/f-4-flapstabilizer-change.html

Was hat dann das BLC im IDLE bei der F4 gebracht ??
Nichts.

___
* Bei Flugzeugen mit Motor ist das allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn die Daten beziehen sich auf ein Flugzeug mit laufendem Triebwerk. Steht das Triebwerk, erzeugt es einen sehr wesentlichen Zusatzwiderstand!
 

Henry

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Danke... :-)

Jetzt kann ich auch die Bilder in meinem Vietnam-Buch interpretieren...

Henry
 

Henry

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Hi, nochmal eine Nachfrage...

Ich habe in meinem USMC in Vietnam gelesen, das ein KDR No-Flaps takeoffs befohlen hatte das wäre schneller...
Wurde dann mit 4 Sparrow und 4 Sidewinder praktiziert, wurde dann aber mit A/G Bewaffnug kritisch ( so kritisch, das der erzähler einmal den Flug rettete, indem er vorzeitig ausstieg :FFTeufel: )
Ist mir klar das es in DE verboten war, aber ist sowas auch mal versucht worden ??
Könnte das wirklich schneller gewesen sein ??

Henry
 
FastEagle107

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Wie ist beim Militär eigentlich die Prozedur bei Triebwerksausfall? Start fortsetzen ab einer bestimmten Geschwindigkeit? Sind die Startrollstrecken mit Triebwerksausfall im ungünstigsten Falle gegeben (wie bei zivilen Flugzeugen)?
Die Daten sind alle vorhanden und werden vor jedem Flug besprochen. Generell kann man sich aber an die Regel halten "wheels on the ground, stay on the ground; wheels airborne, go airborne", WENN man einen Haken und ein Kabel am Ende der Bahn zur Verfügung hat. Auf der F-16 gab es noch die Möglichkeit das Flugzeug schnell wieder auf die Startbahn zu bringen, wenn das Triebwerk kurz nach T/O ausgefallen ist. Das ging natürlich nur bei entsprechend langer Bahn (die Alternative dazu war der Bail Out). Im Eurofighter ist es fast egal, ob man ein oder zwei Triebwerke hat. Schub ist genügend vorhanden, um den T/O fortzusetzen.
 
Wiesenser

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Hallo! Warum machst du hier noch wieder einen neuen Thread auf? Alles um und über die F-4 Phantom II haben wir doch in den Phantom II Storys. So wird es hier immer unübersichtlicher. Mein Vorschlag wäre, das Admin den rüberschiebt zum vorhandenen Thread. Gruß Wiesenser
P.S. Ja, die F-4 kann ohne Probleme ohne Brenner starten, bei genügend Bahnlänge.

Hallo zusammen!Ich bin neu hier und habe auch gleich eine Frage,die ich mir schon lange stelle:Ist es der Phantom möglich,ohne Nachbrenner zu starten?:confused:Alle Videos die ich bis jetzt gesehen habe zeigen den Start mit,und auch beim Pharewell in Wittmund ist sie ja mit Nachbrenner gestartet(direkt am Zaun zu stehen hatte schon so Vorteile :) )Oder hängt das mit dem Startgewicht und der Länge der Runway zusammen,dasss sie den zusätzlichen Schub benötigt?Danke schon mal im Voraus für eure Antworten!
 

mg218

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Das fällt Dir nach fast 1,5 Jahren auf ? :congratulatory:
 
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