Die V2 Entwicklung -Technik - Einsatz von Murray R. Barber

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Bleiente

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Alien
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Nachdem das Buch ja bereits hier unter Neuerscheinungen Motorbuchverlag von @Tornado2000 kurz vorgestellt wurde, möchte ich mal die Gelegenheit nutzen es etwas ausführlicher vorzustellen.
Es ist ja nicht zu verleugnen das diese Thematik - V2 - eine gewisse Faszination auch heute noch ausübt, aber ebenfalls zu doch sehr hitzigen Diskussion führen kann. Auch im FF :wink2:.


Mich hat das Buch sehr begeistert und muss sagen das ich die 49,90 Euro nicht bereut habe.
Es schlägt einen reich bebilderten Bogen von der Anfängen der Raketenforschung in Deutschland und den noch sehr idealistischen damaligen Vorstellungen über Peenemünde zu den Anfängen des US-amerikanischen Raumfahrprogrammes.
Wobei natürlich der Schwerpunkt auf der V2 liegt. Und hier trumpft das Buch mit einer technischen Tiefe und Detailgenauigkeit auf, die sich auch in der Art und Qualität der Abbildungen wiederfindet. So gibt es zahlreiche Zeichnungen der Tarnmuster und Markierungen der Rakete aber auch sehr hochwertige Darstellungen der technischen Details die sehr häufig aus verschiedenen Ansichten präsentiert werden. Dadurch wird das Verständnis des Textes aber eben auch der technischen Zusammenhänge des Systems V2 verstärkt und teilweise überhaupt erst ermöglicht.


Das gilt nicht nur für den technischen Teil sondern auch für die Abschnitte die sich mit dem Einsatz der Waffe und entsprechenden Truppenteilen beschäftigen.
Eine weitere Sache die mich an diesem Buch begeistert hat war der breite Raum der den Gegenmaßnahmen der Alliierten gewidmet wurde um den Einsatz der Waffe zu verhindern oder aber zumindest zu stören. Es ist eben beileibe nicht so das diese den sprichwörtlichen Kopf in den Sand gesteckt haben, aber sie mussten bald erkennen das Ihre Möglichkeiten beschränkt waren. Zumindest werden die militärischen, wissenschaftlichen und auch innenpolitischen Bemühungen in Großbritannien mit ihren Irrungen und Wirrungen die Auswirkungen der Raketenangriffe zu mindern sehr ausführlich in Text und Bilden / Zeichnungen dargestellt.
Es ist natürlich verständlich und ich habe es auch erwartet, das die Auswirkungen und die hervorgerufenen Zerstörungen nicht zu kurz kommen.
Immer wieder werden in diesem Buch Schlaglichter auf Personen gerichtet die auf die eine oder andere Weise (in vielen auf sehr tragische) mit der Rakete in Verbindung kamen.


Auch geht das Buch sehr ausführlich und wieder reich bebildert und sehr detailgetreu auch die unmittelbare Ereignisse nach dem Kriege ein. Sei es die "Operation Backfire" der Briten (bei der V2 Raketen von deutschen Boden in die Nordsee geschossen wurden) oder die Beutezüge der Alliierten und deren aufkeimende Rivalität beim Rennen um die Technologie. Und wie die eigentlich führenden Briten ins Hintertreffen gerieten (wie bei so manch anderer High-tech Beute - aber das ist ein andere Geschichte).
Ach ja, es gab ja noch einen Mitspieler der in diesem Rennen mitmachte. Und hier kommen wir zu dem aus meiner Sicht einzigen Manko dieses hervorragenden Buches - die Sowjetunion. Ihr Anteil an den Bemühungen um die Beute und an deren Nutzbarmachung gerät viel zu kurz und hätte mehr durchaus mehr Beachtung verdient. Dies ist um so bedauerlicher da es ja in unseren heutigen Tagen durchaus möglich gewesen wäre, das hier vorhandene Material zu erschließen und in diesem Buch zur Abrundung mit einzuschließen.
 
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Alien
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Stimmt. Das Buch ist sein Geld wert.
Und hier kommen wir zu dem aus meiner Sicht einzigen Manko dieses hervorragenden Buches - die Sowjetunion. Ihr Anteil an den Bemühungen um die Beute und an deren Nutzbarmachung gerät viel zu kurz und hätte mehr durchaus mehr Beachtung verdient. Dies ist um so bedauerlicher da es ja in unseren heutigen Tagen durchaus möglich gewesen wäre, das hier vorhandene Material zu erschließen und in diesem Buch zur Abrundung mit einzuschließen.
Das finde ich auch, dass dies ein Mangel des Buches ist. Diese Strecke wäre sehr interessant gewesen, vor der Vergleich der sowjetischen mit der amerikanischen Seite.

Vor allem wäre es mal interessant zu wissen, wo sich die Spur/der Einfluss der V-2 verliert.
Also in der Redstone war noch viel V-2, in der Saturn V sicher nichts mehr. Aber irgendwo dazwischen muss ja eine Zäsur gelegen haben.
Genauso interessant wäre der Vergleich mit der Sowjet-Seite.
V-2 Technologie noch in der R-7 (Wostok/Sojus) ? In der Proton sicher nicht mehr.
 
FREDO

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Technologie nachzuverfolgen ist eine interessante Angelegenheit, bedarf aber tiefgehender Einblicke und technischer Informationen. Natürlich spurt sowas immer durch; Prinzipien und Wirkmuster sind ja allgemeingültig. Man müßte da einmal bei der Größe und Leistungsfähigkeit der Raketen nachhaken, und andererseits bei den verwendenten Triebwerkstechnologien. Speziell bei den Treibstofffördermechanismen wird es dann interessant, die V2 mit den "Nachfolgemustern" zu vergleichen, wie auch bei den nachfolgend entwickelten Raketentreibstoffen...

Und zur Geschichte: Kapustyn Jar ist ja heute kein terra incognita mehr.
 
Bleiente

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Das finde ich auch, dass dies ein Mangel des Buches ist. Diese Strecke wäre sehr interessant gewesen, vor der Vergleich der sowjetischen mit der amerikanischen Seite.
Wobei zu erwähnen ist, das dies wohl auch nicht ursprüngliche Absicht des Buches war.
Der Originaltitel war "V2 - The A4 Rocket. From Peenemünde to Redstone" . Es wird wohl eine "kaufmännische" Entscheidung gewesen den deutschen Titel etwas nun sagen wir mal abzukürzen.
 
innwolf

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Frage, bis wann war die Lagerregelung und -bahnstablisierung mit analogen elektronischen Röhrenrechnern wie von Herrn Holzer eingeführt?
 
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