Diskussion zur Historie der Raumfahrtprogramme der beiden Blöcke

Diskutiere Diskussion zur Historie der Raumfahrtprogramme der beiden Blöcke im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Die hatten einfach einen guten Sinn für Propaganda und haben den Stich zuerst gemacht. Im Westen wurden die Astronauten lange nur unter...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.778
Ort
Deutschland
Die hatten einfach einen guten Sinn für Propaganda und haben den Stich zuerst gemacht.
Im Westen wurden die Astronauten lange nur unter Militärpiloten rekrutiert, damals natürlich nur männlich. Die Sowjetunion hatte schon damals eine eigene Kosmonauten-Frauengruppe aufgebaut. Tereschkowa war zunächst "nur" zivile Technikerin und Sportfallschirmspringerin, keine Militärpilotin.
 
Zuletzt bearbeitet:
EDCG

EDCG

Astronaut
Dabei seit
12.10.2006
Beiträge
3.373
Zustimmungen
3.046
Ort
im Norden
Mit der ersten Frau ins All hat Russland Zeichen gesetzt, daß in Russland Frauen
gleichberechtigt sind, während sie im Westen noch brave Heimchen waren.
Das war eine politische Aussage mit großer Tragweite, ...
Das war ganz billige Propaganda und weiter nichts.
Wie hoch war denn z.B. zu der Zeit die Frauenquote im ZK?
Oder in sonstigen Führungspositionen?


... vor allem für den Export des Kommunismus in die Dritte Welt ...
In welchem Land der Dritten Welt wird denn die Gleichberechtigung der Frauen
als Riesenvorteil gesehen? Diese Länder gehören doch u.a. deshalb zur Dritten
Welt, weil sich in ihren Gesellschaftsstrukturen seit der Vorzeit nichts geändert
hat.


Damals hätte keiner der Macho-Popanze im Westen auch nur im Traum daran
gedacht einer Frau einen Weltraumflug zuzutrauen.
Warum das denn nicht?
Weibliche Flugpioniere hat es in verschiedenen Ländern schon vorher gegeben.
Uns die waren allgemein ziemlich bekannt und haben teils viel gefährlichere
Apparate geflogen.
 
Toryu

Toryu

inaktiv
Dabei seit
24.04.2009
Beiträge
2.577
Zustimmungen
846
Ort
KSGJ
Wo waren all die gleichberechtigten Frauen in den nächsten 20 Jahren des sowjetischen Raumfahrtprogramms? Gab wahrscheinlich nicht genug Bewerberinnen :FFTeufel:

Technologisch bleibt dieser Schritt Firlefanz.
Dass es sich aus gesellschaftlicher Sicht um ein Novum handelte, hatte ich bereits geschrieben.
Wenn auch das "Novum" aus oben beschriebenen Grund propagandistischer Blödsinn war, denn von Gleichstellung konnte ja keine Rede sein.
Wie viele Militärpilotinnen, Pilotinnen bei der Aeroflot oder Interflug (oder sonstigen Staatscarriern des Ostblocks) gab es denn?

Eine Raumstation mit komplett weiblicher Besatzung - spätestens alle 3 Jahre - wäre dem Ziel schon deutlich dienlicher gewesen. :rolleyes:

Das wäre aber wohl den weltanschaulich verkrusteten (und "überdurchschnittlich gleichstellungsgesinnten") Herren im ZK zu viel gewesen.
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.778
Ort
Deutschland
Technologisch waren auch die ganzen Nationalhelden "Firlefanz", die jeder mal hochschießen durfte. (Technisch gesehen einfach nur noch ein weiterer Mensch, aber mit nem anderen Pass: der erste Deutsche, der erste Afghane etc.)
Trotzdem waren sie wichtig und haben der Raumfahrt neue Wege eröffnet.
 

Xena

inaktiv
Dabei seit
04.11.2010
Beiträge
2.318
Zustimmungen
110
Ort
Schwäbisches Meer
Details sind wurscht. Es geht um die Zeichen die man setzt.
Und diese Zeichen haben Folgen. Nicht gleich, aber langfristig. Das sehen einfache Gemüter natürlich nicht, die nur bis zur Stammtischkante sehen.. :rolleyes:
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.778
Ort
Deutschland
Spare Dir doch die persönlichen Attacken. Es war jedenfalls ein Propagandaerfolg.
 
Zuletzt bearbeitet:

Xena

inaktiv
Dabei seit
04.11.2010
Beiträge
2.318
Zustimmungen
110
Ort
Schwäbisches Meer
Natürlich war das ein Propagandaerfolg. Die ganze Raumfahrt hatte neben der Wissenschaft vor allem einen Propagandaauftrag. Dieser Propagandaerfolg hatte gesellschaftliche Relevanz und das darf man nicht einfach so abtun. Wenn Propaganda erfolgreich ist, hat diese immer eine Wirkung.

Der erste Ami im All war auch ein Propagandaerfolg, wie auch der erste Russe und die erste Frau und der erste Deutsche...

Nebenbei, jede gewonnene Wahl ist ein Propagandaerfolg. Propaganda ist immer und überall aus allen möglichen Richtungen. :wink:
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.778
Ort
Deutschland
Im Namen der damaligen Propagandathese von der nun beginnenden Befreiung der Frau zu behaupten, dass es quasi keine Propaganda gewesen sei, finde ich widersprüchlich. Die Kollegen oben haben schon Recht: Frauen nahm man(n) sehr lange nur mit, wenn sie als gezielte Deko passten.
 
Toryu

Toryu

inaktiv
Dabei seit
24.04.2009
Beiträge
2.577
Zustimmungen
846
Ort
KSGJ
Es geht um die Zeichen die man setzt.
Und diese Zeichen haben Folgen. Nicht gleich, aber langfristig.
Da haben die Fliegerpionierinnen, die sich ihre Leistungen durch persönlichen Einsatz und unbändigen Willen erkämpft haben stärkere Zeichen gesetzt, als die PR-Idee, mal aus Spaß eine Frau in den Orbit zu schießen.

Ferner möchte ich behaupten, dass andere Schlüsselereignisse wesentlich stärker zu gleichstellungsmäßigen Fortschritten geführt haben, als der Flug einer gecasteten Kosmonautin. Allerdings geht das zu weit am Thema vorbei.

Trotzdem waren sie wichtig und haben der Raumfahrt neue Wege eröffnet
Die Wichtigkeit sollte aber eher daran gemessen werden, welchen konkreten Beitrag (z.B. Forschungsergebnisse) die entsprechende Person geliefert hat.
Der erste Bürger aus "X" im Weltall zu sein, ist nicht unbedingt eine Leistung für sich. Auch wenn das die Boulevardpresse des entsprechenden Landes anders sehen mag.

Die Gesellschaft eines Drittweltlandes wird man durch einen einzigen Flug von Nationalheld "Y" auch nicht umkrempeln - spätestens nach drei Wochen ist der Hype verflogen, und Alltagsprobleme bestimmen das Leben.
Vielleicht bekommt "Y" ein nettes Denkmal und einen Feiertag, aber mehr ist da nicht drin.
 
EDCG

EDCG

Astronaut
Dabei seit
12.10.2006
Beiträge
3.373
Zustimmungen
3.046
Ort
im Norden
Details sind wurscht. Es geht um die Zeichen die man setzt.
Und diese Zeichen haben Folgen. Nicht gleich, aber langfristig.
Das sehen einfache Gemüter natürlich nicht, die nur bis zur Stammtischkante sehen.. :rolleyes:
Aha. Du hast ja offenbar voll den Durchblick. :)
Affen und Hunde sind auch nicht dadurch gleichberechtigter geworden,
dass man sie in den Weltraum gefeuert hat. Nur berühmter.
 
gero

gero

Alien
Dabei seit
16.06.2003
Beiträge
7.358
Zustimmungen
15.512
Ort
München
Hallo,

zur Frauendebatte ein kleines aber feines Deteil. Wenn man die Biographien der Wostok-Kosmonauten liest, begegnet man dem Kuriosum, daß zum Zeitpunkt ihres Fluges keiner ein Testpilot gewesen ist. Aber einer war mit einer damals bereits namhaften Testpilotin verheiratet. Aber das nur nebenbei.

Die Wichtigkeit sollte aber eher daran gemessen werden, welchen konkreten Beitrag (z.B. Forschungsergebnisse) die entsprechende Person geliefert hat.
Der erste Bürger aus "X" im Weltall zu sein, ist nicht unbedingt eine Leistung für sich. Auch wenn das die Boulevardpresse des entsprechenden Landes anders sehen mag.
Das ist nur zum Teil richtig. Klar, die harten Forschungsergebnisse sind wichtig. Aber zumindest genauso wichtig ist die motivierende Wirkung des Raumfahrers auf die Umwelt. Das war bei den Helden der Frühzeit so (wie viele Ingenieurstudenten hatte das Raumfahrtprogramm beider Seiten indirekt zur Folge?). Und auch bei den Interkosmonauten. Selbst wenn man die staatlich geförderte Begeisterung um Sigi beiseiteläßt, hat mich sein Flug trotzdem beeinflußt.
Und das ganze drumherum hat auch in der Forschung und Industrie der DDR seine Spuren hinterlassen.

gero
 
Toryu

Toryu

inaktiv
Dabei seit
24.04.2009
Beiträge
2.577
Zustimmungen
846
Ort
KSGJ
Ich glaube, wir können die Frauendebatte getrost begraben - selbst im Dritten Reich gab es weibliche Testpilotinnen, Überführungspilotinnen, Fliegerpionierinnen und Fabrikarbeiterinnen. Dabei stand in Adolfs Parteiprogramm nicht unbedingt die fortschrittlichste Familienpolitik.

Es waren aber vor allem die Fabrikarbeiterinnen (auch in alliierten Staaten), die das antiquitäre Frauenbild zum Bröckeln brachten, da man tagtäglich den Beweis brachte, wie gut "Mutti von hinterm Herd" Panzer, Kanonen und Flugzeuge bauen, einfliegen und überführen konnte.

Aber zumindest genauso wichtig ist die motivierende Wirkung des Raumfahrers auf die Umwelt. Das war bei den Helden der Frühzeit so (wie viele Ingenieurstudenten hatte das Raumfahrtprogramm beider Seiten indirekt zur Folge?). Und auch bei den Interkosmonauten. Selbst wenn man die staatlich geförderte Begeisterung um Sigi beiseiteläßt, hat mich sein Flug trotzdem beeinflußt.
Und das ganze drumherum hat auch in der Forschung und Industrie der DDR seine Spuren hinterlassen.
Diese Beflügelung kann aber auch nur dann aufblühen, wenn das Land, indem neue Raumfahrer oder Ingenieure heranwachsen, das Raumfahrtprogramm fortführt.
Das ist ja genau der Kern der beiden Youtubevideos, die ich vor ein paar Seiten verlinkt hatte.
Bei den "Raumfahrtnationen" ist das gegeben (wobei hier auf die Proportionalität zu achten ist - inzwischen ist Raumfahrt für viele Alltag, wodurch wesentlich weniger Menschen diese Laufbahn einschlagen wollen), bei kleineren "Gastnationen" eher nicht.
Um tatsächlich industrielle Spuren zu hinterlassen, braucht man einen Abnehmer, oder einen Vertragspartner.
Da aber (um beim Drittweltlandbeispiel zu bleiben) kaum Industrie in eine für die Raumfahrt nützliche oder auf Raumfahrt angewiesene Richtung herrscht, wird sich die Begeisterung auflösen.

Interessant (allerdings nicht überrschend) ist, dass außer in den großen Industrienationen und der GUS das Thema "Raumfahrt" keine Rolle spielt.
Dort bestimmen andere Probleme und Herausforderungen die Tagesordnung.
 
Düsenjäger

Düsenjäger

Space Cadet
Dabei seit
17.05.2012
Beiträge
1.531
Zustimmungen
7.636
Ort
Deutschland
Wo waren all die gleichberechtigten Frauen in den nächsten 20 Jahren des sowjetischen Raumfahrtprogramms? Gab wahrscheinlich nicht genug Bewerberinnen :FFTeufel:
Vielleicht lag es ja an den biologischen Unterschieden, Risiken...

Diese Beflügelung kann aber auch nur dann aufblühen, wenn das Land, indem neue Raumfahrer oder Ingenieure heranwachsen, das Raumfahrtprogramm fortführt.
Das ist ja genau der Kern der beiden Youtubevideos, die ich vor ein paar Seiten verlinkt hatte.
Bei den "Raumfahrtnationen" ist das gegeben (wobei hier auf die Proportionalität zu achten ist - inzwischen ist Raumfahrt für viele Alltag, wodurch wesentlich weniger Menschen diese Laufbahn einschlagen wollen), bei kleineren "Gastnationen" eher nicht.
Um tatsächlich industrielle Spuren zu hinterlassen, braucht man einen Abnehmer, oder einen Vertragspartner.
Da aber (um beim Drittweltlandbeispiel zu bleiben) kaum Industrie in eine für die Raumfahrt nützliche oder auf Raumfahrt angewiesene Richtung herrscht, wird sich die Begeisterung auflösen.
Dafür gabs ja das Interkosmos-Programm. Und aus den Erfahrungen Sigmund Jähns zum beispiel profitierten später auch die bundesdeutschen Kollegen, bis heute ist sein Rat gefragt.
Vielleicht könntest du wenigstens einen Teil deiner Stars&Stripes-Scheuklappen umkrempeln und etwas objektiver bewerten.
 
Toryu

Toryu

inaktiv
Dabei seit
24.04.2009
Beiträge
2.577
Zustimmungen
846
Ort
KSGJ
Dafür gabs ja das Interkosmos-Programm.
...das verantwortlich für den Aufstieg von Raumfahrtnationen wie Rumänien, Bulgarien oder sonstigen heutigen GUS-Staaten ist.
Außer in Kasachstan (aufgrund der vorhandenen Hardware) läuft da nix.

Vielleicht lag es ja an den biologischen Unterschieden, Risiken...
...die heute anscheinend verflogen sind...
 
Schramm

Schramm

Space Cadet
Dabei seit
24.07.2007
Beiträge
1.810
Zustimmungen
2.190
Ort
Borsdorf (Sachsen)
@Toryu
:headscratch::headscratch: mir erschließt sich der Sinn deines Thread " Diskussion zur Historie der Raumfahrtprogramme der beiden Blöcke" nicht :headscratch: - was willst/wolltest du damit bezwecken/erreichen, außer deiner Meinung zählt hier doch nichts :headscratch: - ich hatte eigentlich auf ´ne angeregte/sachliche Diskussion gehofft - schade :frown:
 
Toryu

Toryu

inaktiv
Dabei seit
24.04.2009
Beiträge
2.577
Zustimmungen
846
Ort
KSGJ
Nur weil jemand eine andere Meinung hat, muss sie nicht gleich korrekt sein.
Ich lasse mich gerne aufklären, nur kommt von einigen Mitforisten ja nicht gerade viel inhaltlich Verwertbares.
Teilweise grenzt es ja schon an Lächerlichkeit (körperliches Leistungsvermögen), was dargeboten wird.
 

Rhönlerche

Alien
Dabei seit
27.03.2002
Beiträge
8.718
Zustimmungen
2.778
Ort
Deutschland
Möchtest Du diskutieren oder nicht? Akzeptierst Du abweichende Meinungen oder nicht? Dann bleib fair, sonst kannst Du bald Selbstgespräche führen.
 

koehlerbv

Astronaut
Dabei seit
04.08.2004
Beiträge
2.596
Zustimmungen
2.901
weibliche Raumfahrer

Trotz Zitat von AEs Post, der ja nur einen weiteren Fakt eingeworfen hat: Aus, aus, aus! Das hat doch gar nichts mehr mit den "Blöcken" zu tun :FFTeufel: Ist auch eh ein Nebenschauplatz. Und mit was sind die weiblichen Orbitstürmer geflogen? Und wohin? Und wann?
Wohin soll dieser recht einseitige Thread führen? Toryo wird jetzt wieder etwas einwerfen, um sein Weltbild zu retten und Erfolge, Pleiten, Pech und Pannen wieder neu zu norden. Dann kommt vielleicht der nächste, der den neuen Nebenkriegsschauplatz "und warum waren keine Mädels auf dem Mond mit Apollo?" eröffnet ... Weitere Vorschläge erspare ich mir :FFTeufel:

Bernhard

PS: Aber schön, das wir darüber geredet haben ....
 
Toryu

Toryu

inaktiv
Dabei seit
24.04.2009
Beiträge
2.577
Zustimmungen
846
Ort
KSGJ
Wohin soll dieser recht einseitige Thread führen?
Nun, ich für meinen Teil warte noch immer auf die deinerseitige Beantwortung der von mir eingangs gestellten Frage.

Nachdem du dich ja anfangs als "raus" geoutet hast, warst du dir ja nicht zu schade, unerwartete Comebacks mit reichlich komödiantischer Untermalung zu machen.

Mal sehen, ob wir am Ende auch noch etwas hinkriegen...


Wir können ja gleich mal mit einem konkreten Beispiel beginnen (aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit, versuche ich mich knapp zu fassen):

Wostok-Woschod-Sojus vs. Mercury-Gemini-Apollo:

Die W-W-S Programmreihe folgt nicht einem roten Faden, bzw. arbeitet nicht auf ein erkennbares Ziel hin wie das M-G-A Programm. Einerseits wird mit Wostok der einfache Raumflug getestet und etabliert (analog zu Mercury), wobei vor allem die Fragen nach der Verträglichkeit des Raumflugmillieus auf den menschlichen Körper innerhalb kürzerer Zeiträume geklärt werden (=> "können Menschen Raumflüge überleben?").

Bei den Nachfolgeprogrammen divergieren die Wege beider Seiten:

In der UdSSR entrümpelt man die Wostok und setzt drei Kosmonauten ohne Druckanzüge ("Ich will keine Feiglinge in meinen Raumschiffen!" - Korolow) in Woschod 1.
Für Woschod 2 setzt zwei (zwangsweise) mit Druckanzügen angezogene Kosmonauten in eine Woschod-Kapsel (mit kollabierbarer Luftschleuse) und vollzieht eine zehnminütige EVA, bei deren Ende Alexei Leonow mit Müh und Not wieder ins Raumschif zurück kommt (kaum Bewegungsmöglichkeit aufgrund des aufgeblasenen Raumanzugs).
Danach werden die Woschodflüge eingestellt, während man sich auf das Sojusprogramm konzentriert.

Bei Gemini wird ein anderer Weg beschritten. Zwar hat das Raumschiff Ähnlichkeit mit Mercury. Es ist jedoch größer und wurde von Beginn an für die innerhalb des Programms zu erledigenden Aufgaben konzipiert. Der Erstflug erfolgt ein halbes Jahr nach Woschod 1 - die erste EVA drei monate nach derer von Woschod 2. Nach doppelter EVA-Dauer gab es keine nahezu lebensbedrohlichen Verhältnisse wie bei Leonows EVA (obwohl auch hier Probleme beim Einstieg auftraten, die jedoch aufgrund des Designs der Kapsel einfacher zu beheben waren). Wirkliche EVA-Erfahrungen wurden von beiden Erst-EVA nicht gemacht. Erst mit dem beinahe-Herzkasper von Gene Cernan (und ähnlichen Problemen bei EVA während späteren Gemini EVA) wurde das Problem des EVA-Trainings und realitätsnaher Ausbildung in auftriebsneutralen Schwimmbecken eingeführt.
Während Gemini wurden die ersten Rendezvous und Kopplungsmanöver (ebenfalls unter Problemen - Gemini 8) mit Zielkörpern, und anderen Raumschiffen (G7 und 6), sowie erste Änderungen des Orbits durch ein zuvor angekoppeltes Triebwerk (G10) realisiert. Ebenfalls wurde der erste Zweiwochenflug (Simulation einer Apollo-Mondmission) durchgeführt.


Apollo und Sojus kamen etwa zeitgleich (Frühjahr '67) in die heiße Projektphase und hatten gleich zu Beginn einen Unfall mit Crewverlust zu überwinden.
Bei Apollo war es Nachlässigkeit und ein höllisches Projekttempo, dass zur Flappsigkeit bei der Verarbeitung und im Umgang mit einer Hochdruck-O2-Atmosphäre während einer Startsimulation zu einer Brandkatastrophe führte.
Bei Sojus startete man nach zwei fehlgeschlagenen Testflügen direkt einen bemannten Flug und nahm trotz Bedenken enorme Risiken in Kauf. Nach allen möglichen Problemen verkürzte man die Mission drastisch. Bei der Landung ging dann der Schirm nicht auf. Man kann vielleicht froh sein, dass das Solarpanel von Sojus 1 nicht ordentlich ausfuhr, sonst wären die Tags darauf planmäßig mit Sojus 2 gestarteten Kosmonauten vielleicht dem gleichen Fehler erlegen. So war "nur" ein Toter zu beklagen.
Im Anschluss an beide Unfälle waren beide Programme gegrounded, bis Verbesserungen vorgenommen, und wieder das ausreichende Systemvertrauen auf allen Seiten für einen erfolgreichen Raumflug bestand - die jeweiligen Erstflüge erfolgten in Herbst '68, ab welchem Punkt die beiden Programme prinzipiell divergieren - Apollo mit Reiseziel Mond und Sojus mit dem Umweg über das Mondprogramm hin zu einem LEO-Schiff, zur Unterstützung des anlaufenden Raumstationenprogramms.


Die Programmreihe M-G-A ist in ihrer Konzeption wesentlich fokussierter und stärker auf die Erfüllung des Ziels ausgerichtet, als das Programm der UdSSR, das nach anfänglichen Höhenflügen den Anschluss verliert, und letztlich vom Reiseziel Mond auf den LEO umdisponiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema:

Diskussion zur Historie der Raumfahrtprogramme der beiden Blöcke

Diskussion zur Historie der Raumfahrtprogramme der beiden Blöcke - Ähnliche Themen

  • Teilnehmer, Modelle, Diskussionen

    Teilnehmer, Modelle, Diskussionen: Dann eröffne ich mal die Diskussion mit meinen aktuellen Plänen - das Lager ist mit vielen Hubschrauberbausätzen gefüllt, die Auswahl würde für 3...
  • ZIGAIRMEET 2023 (CH) Diskussion, keine Bilder !

    ZIGAIRMEET 2023 (CH) Diskussion, keine Bilder !: Am 18. und 19. August 2023 findet das ZigAirMeet ein weiteres Mal statt im Glarnerland. Der Name des Anlasses wurde ein wenig geändert, aber...
  • Teilnehmer, Modelle, Diskussionen

    Teilnehmer, Modelle, Diskussionen: Na, dann kann es hier ja losgehen! Danke @AE für das Einrichten dieses neuen Ordners! Zivile Luftfahrt ist ja schon lange genau mein Thema und...
  • Bilder/Diskussion: Ganzmetall Modelle im Maßstab 1:400

    Bilder/Diskussion: Ganzmetall Modelle im Maßstab 1:400: Seit Jahren wundere ich mich, warum die Aktivität im FF bezüglich Fertigmodellen grenzwertig gegen Null geht. Es gibt noch nicht mal einen...
  • Teilnehmer, Modelle, Diskussionen

    Teilnehmer, Modelle, Diskussionen: An dieser Stelle könnt Ihr wie immer Eure Projekte vorstellen und den neuen Wettbewerb diskutieren. Möge der Wettbewerb 2022 wieder spannend und...
  • Ähnliche Themen

    • Teilnehmer, Modelle, Diskussionen

      Teilnehmer, Modelle, Diskussionen: Dann eröffne ich mal die Diskussion mit meinen aktuellen Plänen - das Lager ist mit vielen Hubschrauberbausätzen gefüllt, die Auswahl würde für 3...
    • ZIGAIRMEET 2023 (CH) Diskussion, keine Bilder !

      ZIGAIRMEET 2023 (CH) Diskussion, keine Bilder !: Am 18. und 19. August 2023 findet das ZigAirMeet ein weiteres Mal statt im Glarnerland. Der Name des Anlasses wurde ein wenig geändert, aber...
    • Teilnehmer, Modelle, Diskussionen

      Teilnehmer, Modelle, Diskussionen: Na, dann kann es hier ja losgehen! Danke @AE für das Einrichten dieses neuen Ordners! Zivile Luftfahrt ist ja schon lange genau mein Thema und...
    • Bilder/Diskussion: Ganzmetall Modelle im Maßstab 1:400

      Bilder/Diskussion: Ganzmetall Modelle im Maßstab 1:400: Seit Jahren wundere ich mich, warum die Aktivität im FF bezüglich Fertigmodellen grenzwertig gegen Null geht. Es gibt noch nicht mal einen...
    • Teilnehmer, Modelle, Diskussionen

      Teilnehmer, Modelle, Diskussionen: An dieser Stelle könnt Ihr wie immer Eure Projekte vorstellen und den neuen Wettbewerb diskutieren. Möge der Wettbewerb 2022 wieder spannend und...
    Oben