Moin!
DO-31 konnte sogar das Ausfallen eines Pegasus-Triebwerkes im V-TOL Modus verkraften. Wenn das Argument Wartungsaufwand fällt, frage ich mich, ob es einen Unterschied macht ein großes Triebwerk zu warten oder mehrere kleine?
Die kleinen Hubtriebwerke der Do 31 waren sehr einfach ausgelegt, so daß ich vermute, daß der Wartungsaufwand gering war und die Triebwerke im Zweifel einfach ausgetauscht wurden. Wahrscheinlich waren sie auch relativ günstig.
Der "DGLR-Bericht 2000-01: Die deutschen Senkrechtstarter" enthält eine Fülle von technischen Details über die Do 31. Für mich sieht es aus, als wäre bezüglich des Triebwerkausfalls tatsächlich der Fall "Ausfall eines Marschtriebwerks" (d. h. Pegasus) für die Auslegung verwendet worden.
Der gleichzeitige Ausfall zweier Triebwerke wurde wohl nicht berücksichtigt.
Das sichere Startgewicht für den Ausfall eines Pegasus wird im Buch als 19660 kp angegeben. So ganz werde ich aus der Tabelle nicht schlau, aber es sieht aus, als wäre da eine Sicherheitsmarge von 11,8 % Schubüberschuß enthalten. Diese Marge scheint auf dem Nennschub zu basieren, für 40 s (also die maximale Dauer einer Starttransition) ist bei Notleistung sogar noch etwas mehr Schub verfügbar.
Das maximale Senkrechtlandegewicht liegt bei 21000 kp. Ich glaube, dieser Wert gilt ebenfalls für den Fall eines Pegasus-Ausfalls und liegt deswegen höher als das sichere Senkrechtstartgewicht, weil der Schub mit Bodeneffekt effektiv höher ist.
Der "DGLR-Bericht 2000-01: Die deutschen Senkrechtstarter" enthält auch ein paar Informationen zum Konzept einer kommerziell verwendbaren Do 231 mit 100 Sitzen, die über 2 Marschtriebwerke und 12 Hubtriebwerke verfügen sollte, alle als Fan-Triebwerke ausgeführt. Ein Standmodell mit Lufthansa-Bemalung wurde sogar gebaut ... :-)
Tschüs!
Henning (HoHun)