Douglas D-558-1 "Skystreak" und D-558-2 "Skyrocket" – Special Hobby 1/72

Diskutiere Douglas D-558-1 "Skystreak" und D-558-2 "Skyrocket" – Special Hobby 1/72 im Jets bis 1/72 Forum im Bereich Bauberichte online; Nachdem das mit der X-15A-2 so gut lief, dachte ich mir, ich bleibe noch ein wenig im Jet- bzw. Rocket-Age. Mit diesen Modellen möchte ich die...
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Nachdem das mit der X-15A-2 so gut lief, dachte ich mir, ich bleibe noch ein wenig im Jet- bzw. Rocket-Age.



Mit diesen Modellen möchte ich die in Scott Libis Buch [1] behandelte Douglas-Trilogie vollenden: Skstreak, Skyrocket und Stiletto. Die im Bild nicht zu sehende X-3 Stiletto habe ich im FF schon mal vorgestellt.

Beginnen wir mit der Douglas D-558-1 "Skystreak"

Historie:
Von diesem Forschungsflugzeug wurden drei Exemplare gebaut. Man wollte damit den Hochgeschwindigkeitsflug bis zur sog. "Schallmauer" erforschen, bei der Flugzeuge durch Kompressibilitätseffekte unkontrollierbar werden bzw. aufgrund hoher Luftkräfte zerbrechen. Ein gefährliches Unterfangen. Die D-558-1 war angeblich die erste Maschine, die schneller als die Me 163 flog. Im Sinkflug konnte die Schallgeschwindigkeit überschritten werden. Und das ohne Flügelpfeilung! Im August 1947 wurden zwei Geschwindigkeitsweltrekorde erflogen. Die zweite Maschine ging schon nach 19 Flügen verloren, als sich eine Verdichterschaufel des Triebwerks löste und die Maschine beschädigte. Leider konnte sich der Pilot nicht retten, da zum Ausstieg die komplette Flugzeugnase abgesprengt werden sollte, und das Flugzeug dafür schon zu nahe am Boden war.

Die verbliebenen anderen beiden Maschinen kamen später zur NACA, wo sie einen weißen Anstrich bekamen, weil sie damit in der Luft besser beobachtet werden konnten. Beide sind bis heute in Museen erhalten. Die erste von beiden wurde sogar wieder rot lackiert, um der Ausgangsversion wieder ähnlich zu sehen. Kleinere Umbauten wie die größere und vorne spitz zulaufende Cockpithaube und eine verlängerte Schubdüse wurden belassen.

Quellen
[1] Scott Libis: Skystreak, Skyrocket, & Stiletto: Douglas High-Speed X-Planes, Specialty Press, 2005
[2] 1/72 Douglas X-3 Stiletto - PLANET models
[3] Peter E. Davies: Douglas D-558, D-558-1 Skystreak and D-558-2 Skyrocket, X-Planes 12, Osprey 2019
[4] Wolfgang Mühlbauer: Das fliegende Ofenrohr, Flugzeug Classic Jahrbuch 2014, 38-45
[5] Historische Fotos des NASA Dryden Flight Research Centers http://www.nasa.gov/centers/dryden/multimedia/imagegallery/D-558-1/index.html
[6] Pat Hawkey: Master a short-run kit, FineScale Modeler, Jan. 2011, 28-31
[7] Thomas Hopfensperger: Rekordjäger – Teil 1. Douglas Skystreak von Special Hobby, ModellFan 2011-12
[8] Thomas Hopfensperger: Rekordjäger – Teil 2. D-558-2 Skyrocket von Special Hobby, ModellFan 2012-01
Bausatz
Den Bausatz habe ich vor Jahren hier schon mal vorgestellt: 1/72 Douglas D-558-1 Skystreak – Special Hobby. Inzwischen habe ich mich ein wenig gewundert, dass man so wenig gebaute Modelle davon sieht. Aber wenn man den Bericht von Thomas Hopfensperger [6] liest, dann könnte es an folgenden Mängeln liegen:
  • Resin-Räder sind deutlich zu groß
  • zu schmale Frontfahrwerksklappe
  • Form des Seitenleitwerks zu stark ausgerundet
  • fehlendes Schubrohr
  • Die Feuerlöschanlage besteht aus zwei miteinander verbundenen Löschern mit Haltebändern – Special Hobby liefert leider nur einen.
  • Plexiglashauben haben falsche Kontur (zu hoch, zu voluminös, mit den hinteren Fenstern am falschen Platz)
  • Flügel zu tief am Rumpf, dadurch „Bauch“ am Jet übertrieben
  • Die Felgen waren durchbrochen, ein auffälliges Feature, das leider beim Kit vergessen wurde
  • Heck-Insignias vom Kit sind etwas zu klein, mit zu geringer Balkenstärke
Das ist nicht wenig und meine Vorfreude hat das auch ziemlich gedämpft, nachdem meine X-15 North-American X-15A-2, 1:72 MPM so flott lief und ich hoffte, hier genauso flott weiterzukommen.
 
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Andere Modellbauer [5][6] haben versucht, mehr als die im Bauplan angegebenen 6g Balast zu verbauen. Ich sehe die Möglichkeit, dies im zentralen Einlaufkonus zu tun.



Damit die Kügelchen enger zusammen rücken, bekommt jede eine Klapps mit dem Hammer. Die Aufnahmelöcher wurden dafür schon etwas größer als der ursprüngliche Kugeldurchmesser gebohrt.



So kriege ich 12 Kügelchen unter und noch ein Stückchen Bleiblech vom Dachdecker.

 
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Bei diesem Bausatz darf man bauen! D.h. es gibt vergleichsweise viele Einzelteile, die man zusammenbauen muss. Hier als Bespiel Seitenwände und Boden des „Instrumentenschachts“ hinter dem Cockpit. Eigentlich völlig unnötig, könnte man denken. Aber bei der Skystreak kann man durch Fahrwerksschacht und Instrumentenschacht bis in den hinteren Teil der Cockpithaube sehen (in dem es zwei Fenster gibt).



Der Hauptfahrwerksschacht ist aus Resin, wobei zwei Spalte zwischen Resin und Spritzguss klaffen. Ich habe diese verschlossen, aber das war evtl. falsch. Denn der Bauplan liefert auch hier zwei extra Teilchen (A12), damit man etwas zu tun hat. Die passen bei mir nun gar nicht, weil der Fahrwerksschacht sich darüber nicht schließen könnte. Auch die Walkarounds im Internet bieten keine klaren Hinweise auf die Existenz dieser Dinger. Also bleiben sie weg. Teile, die innen legen, habe ich in zinkchromat lackiert.





Mein letzter Trinkhalm von Mc Donalds darf als Nachbrennerdüse überleben! :HOT:

 
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Da der Bausatz nur eine Druckluftflasche vorsieht, habe ich aus Gussast passenden Ersatz gebastelt, so dass ich zwei im Fahrwerks-Instrumentenschacht versenken kann.



Dem Instrumentenbrett habe ich etwas Abstand zur Cockpitschale gegönnt (das ist das Stückchen mit der Zahl 4 von einem Gussastrahmen).

 
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Da bin ich voll dabei, ich habe das "Ding" auch an Lager und meine Vorfreude war schon mal am Boden nach deiner Recherche, aber bei einem "Modellschnitzer" wie urig wird es sicher spannend zuzuschauen, und mein Modellkasten darf wieder im Lager weiter dösen...... :-22:
 
urig

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Die Tatsache, dass die Haube nicht spaltfrei auf den Rumpf passt, kommt mir gerade recht, da ich mich aufgrund der Details im Cockpit mit dem Gedanken trage, die (vordere) Haube offen darzustellen. Hinzu kommt auch die Besonderheit, dass diese vorne angeschlagen ist und sozusagen „falsch herum“ öffnet. Dadurch verschwindet der große Spalt da vorne dann von alleine! Im Bild sieht man auch die Trennstelle zwischen Rumpf und absprengbarer Spitze, die ich als einzige Gravur betont habe.



Das Zersägen der Spritzgusshaube in zwei Teile ging mit der Mikrosäge problemlos. Als Folge meiner Entscheidung sind aber weitere Details, die in der Haube liegen, notwendig. Das ganze schwarze Zeugs ist aus einer Hemdkragenversteifung.

 
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Praktisch wenn man sowas hat ;-)
Das interessiert mich jetzt etwas näher :whistling:
War die Hemdkragenversteifung aus dieser festeren Pappe/Papier oder Plastik und welchen Schneidplotter hast Du denn?
Auch wenn die Größe erstmal täuscht, schaut der Rand tlw. (insbesondere bei den linken runden Löchern) etwas ausgefranzt aus?
 
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Beeindruckend was alles geht wenn man nur will!
Sehr schön, bin mal gespannt wie das fertige Kunstwerk wohl wird.
 
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Praktisch wenn man sowas hat ;-)
Das interessiert mich jetzt etwas näher :whistling:
War die Hemdkragenversteifung aus dieser festeren Pappe/Papier oder Plastik und welchen Schneidplotter hast Du denn?
Auch wenn die Größe erstmal täuscht, schaut der Rand tlw. (insbesondere bei den linken runden Löchern) etwas ausgefranzt aus?
Das Material ist schwarzer Kunststoff (war vlt. mal in einem edlen Hemd).
Geplottet sind nur die gelb umrahmten Bereiche. Die verratzten Löcher (1) habe ich mit der Lochzange gestanzt. Ging ein bisschen zäh.
Verwendet habe ich eine „Silhouette Portrait 3“ mit der Software „Silhouette Studio“

 
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Beeindruckend was alles geht wenn man nur will!
Sehr schön, bin mal gespannt wie das fertige Kunstwerk wohl wird.
Den Anspruch ein perfektes Modell zu bauen habe ich längst aufgegeben. :redface-new: Die in Post #1 aufgezählten Fehler haben meinen Willen gebremst. Was bleibt, ist ein interessantes Modell zu bauen. Sehen wir mal, was gelingt.

Hier sieht man den von Thomas Hopfensperger [6] angesprochenen Größenunterschied bei den Kennzeichen im Vergleich zum selbst erstellten Muster.



Da die selbstgedruckten Dinger nicht so gut decken, nehme ich zwei übereinander.

 
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Bei den Fahrwerken muss man kämpfen. Die schrägen Streben zum Aus- und Einfahren habe ich entgegen der Anleitung hinter den Hauptfahrwerksstreben angebracht, weil ich dachte, die gehören zu dem Aktuator im Schacht. Leider ist das nicht so und die Anleitung hatte Recht.



Zum Glück habe ich das nicht korrigiert, denn sonst hätten die Befestigungen der Fahrwerksklappen nicht reingepasst.



Hier frage ich mich, warum dem Bausatz drei identische Resinräder aber nur zwei Naben für die Hauptfahrwerksräder beiliegen. Zur Befestigung des Bugrads an der Fahrwerksstrebe fehlt ein Ring, den ich aus einem Stückchen Gussast herstelle.

 
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In der Hölle läuft man nicht mit der Kamera rum! :evil: :evil: :evil: Daher gibt es von dort keine Bilder!
  • Das „Skystreak“-Decal der rechten Seite ist beim Hin- und Herschieben gerissen. Hat sich dann teilweise umgelegt und am Ende mit sich selber verbunden, so dass ich es nicht mehr verwenden konnte.
  • Zum Kürzen der Fahrwerke habe ich deren Aufnahme tiefer gebohrt und bin, Murphy sei gedankt, durch die rechte Fläche gestoßen.


Hier die gute Seite:



Im Vergleich zum vorigen Bild sieht man hier wie der Farbeindruck vom Hintergrund und der Beleuchtung abhängt.

 
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Thema:

Douglas D-558-1 "Skystreak" und D-558-2 "Skyrocket" – Special Hobby 1/72

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