Drohne gegen Scheibe vom Drehrestaurant des Olympiatums in München

Diskutiere Drohne gegen Scheibe vom Drehrestaurant des Olympiatums in München im Drohnen Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Erstens könnte dann die Person nichts dafür und zweitens ist dies wohl nichts wirklich die Ursache. Man kann auch praktisch ohne Hirn gut leben...

Lubeo

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"Gehirn leer" reicht für ne Verurteilung auch nicht aus , oder was ?
Erstens könnte dann die Person nichts dafür und zweitens ist dies wohl nichts wirklich die Ursache. Man kann auch praktisch ohne Hirn gut leben ...
https://www.youtube.com/watch?v=vujELzwcdpQ&feature=youtu.be&t=60 (Neues aus der Hirnforschung)


Das Problem liegt wohl eher in ...
... eine Verletzung des §1: Du darfst Dich nicht erwischen lassen.
Alles was verboten ist oder man nicht tun sollte ist für Kinder erst recht interessant und wird auch gemacht. Und statistisch gesehen geht dann halt hin und wieder mal etwas schief.
Es braucht meines Erachtens eher ein gesellschaftliches Umdenken dass man sich unaufgefordert an Regeln und Gesetze hält sofern diese nicht willkürlich oder Macht-sichernd sind. Und ein Weiterdenken an die Mitmenschen kann nie schaden.


Aber zurück zum eigentlichen Thema.

Solche Vorfälle geben wohl leider der EASA mit ihrer strikten "doppeltgenähten" Drohnenregelung Auftrieb dass nur noch solche einfach über den Ladentisch gehen die unter der Kategorie Spielzeuge laufen. Spielzeuge (Drohnen Class 0) könnten dann technisch nur max. 50 m hoch fliegen (Flugsteuerung sollte automatisch abriegeln) und max. 250 g leicht sein.
 
AMeyer76

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Das wird nicht passieren, dann kauft keiner mehr die Dinger.
 

Lubeo

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Bei den Spielzeugen, Klasse 0, halte ich dies für durch aus machbar zu vertretbaren Kosten.

Das Problem werden eher die anderen Klassen sein mit Registrationsnummer, Elektronischer Identifikation, Geofencing und dann noch Begrenzung durch die Flugsteuerung. Da muss die EASA zuerst mal zeigen das dies geht zu vertretbaren Kosten. Aber das ist ein anderes Thema.
 

klaus06

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Der Polizeibericht von heute:

Drohne fliegt gegen die Außenscheibe des Olympiaturms und stürzt ab; neue Ermittlungsergebnisse
Wie bereits gemeldet, wurde am Sonntag, 30.10.2016, gegen 15.00 Uhr, bemerkt, dass eine Drohne gegen die Außenscheibe des Olympiaturms flog und danach aus einer Höhe von ca. 181 Metern abstürzte.

Aufgrund des in den Medien veröffentlichten Zeugenaufrufs meldete sich die Mutter der gesuchten Familie, die sich zum Zeitpunkt des Absturzes der Drohne in unmittelbarer Nähe aufgehalten hatte. Nach Angaben der Frau, schlug die Drohne etwa 10 Meter neben der vierköpfigen Familie ein. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt.

Der Lenker der Drohne meldete sich ebenfalls nach Veröffentlichung selbst beim Sachbearbeiter der Münchner Verkehrspolizei. Die Tragweite seines Handelns wurde ihm wohl erst durch die Presseveröffentlichungen bewusst. Er wurde als Beschuldigter einer Gefährdung im Luftverkehr vernommen.

Verbotsschilder habe der Drohnenlenker nicht gesehen. Nach Angaben der Olympiapark GmbH und der Feststellung der eingesetzten Polizeibeamten, ist eine ausreichende und gut wahrnehmbare Beschilderung über das Flugverbot im Olympiapark vorhanden.

Die Sachbearbeitung in diesem Fall ist noch nicht abgeschlossen.
 
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Das wird nicht passieren, dann kauft keiner mehr die Dinger.
Da muss die EASA zuerst mal zeigen das dies geht zu vertretbaren Kosten.
Habt ihr schon mal was mit der EASA am Hut gehabt? Weder das eine noch das andere interessiert die EASA. Frag mal wie die Privatpiloten unter dem "Joch" der EASA manchmal leiden, weil ihre Cessna Luftfahrtrechtlich (fast) so behandelt wird, wie eine A380.
Dohnen"treiber" haben da noch eine wesentlich geringere Lobby.


Ich denke nicht, dass man den Kerl auf den Scheiterhaufen packen muss, aber dennoch gilt doch die Güterabwägung und da sehe ich es auch kritisch, wenn man Drohnen über belebten Orten betreibt und das in einer Höhe und einem Gewicht, dass es zu ernsthaften Personenschäden kommen kann.
Da ist es auch völlig wurscht, ob jemand getroffen wurde oder auch nur (fast) getroffen wurde oder ab da Schilder stehen, dass es verboten ist, oder auch nicht.

An die Drohnenpiloten hier ( muss es ja geben, wo so emotional "diskutiert" wird):
Was wäre den eine sinnvolle Alternative um dieses Problem (darf man durchaus so nennen) in den Griff zu bekommen?
 

klaus06

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aber dennoch gilt doch die Güterabwägung und da sehe ich es auch kritisch, wenn man Drohnen über belebten Orten betreibt und das in einer Höhe und einem Gewicht, dass es zu ernsthaften Personenschäden kommen kann.
Da ist es auch völlig wurscht, ob jemand getroffen wurde oder auch nur (fast) getroffen wurde oder ab da Schilder stehen, dass es verboten ist, oder auch nicht.
In diesem Forum wir ja auch bei Abstürzen von richtigen Flugzeugen heftig diskutiert, darum nicht auch hier.

Was ist passiert? Im Olympiapark ist eine Drohne gegen die Scheibe des "Drehrestaurnats" geflogen. Das abstürzende Teil ist 10 Meter neben vier Personen aufgeschlagen. Als Schaden wurde eine beschädigte Scheibe angezeigt.
Wir wissen auch, dass er im Olympiapark nicht starten darf, da dies die Hausordnung verbietet. Wir wissen nicht, auf welcher Seite des Turmes er gegen das Fenster geflogen ist und warum er dagegen flog. Der Bereich unter dem Turm, wird mit Ausnahme von der Südseite (Zugangsbereich) eigentlich nicht betreten. Insoweit ist er auch nicht über eine Menschenmenge geflogen, sofern überhaupt eine vorhanden war. Ob man fliegerisch eine Drohne in 150 Meter Höhe, bei möglicherweise schlechten Windverhältnissen, noch unter Kontrolle hat, kann ich nicht sagen, da ich keine Drohne fliege. Immer auch davon ausgehend, dass das Drohnensystem beim Start einwandfrei funktioniert hat.

Dass die Aktion schlecht für die Modellfliegerei ist, ist unbestritten. Dies liegt aber überwiegend an dem Wort Drohne und den
Ressentiments die es gegen die Drohnen und teilweise auch gegen die Modellflieger gibt.

Dass die Polizei entsprechend ermittelt ist der eine Teil, der andere Teil ist das Urteil, das wir vermutlich nicht erfahren werden.
 

Lubeo

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Habt ihr schon mal was mit der EASA am Hut gehabt? Weder das eine noch das andere interessiert die EASA. Frag mal wie die Privatpiloten unter dem "Joch" der EASA manchmal leiden, weil ihre Cessna Luftfahrtrechtlich (fast) so behandelt wird, wie eine A380.
Leider hatte ich noch nie das Vergnügen.

Da Privatpiloten zum Starten und Landen einen Flugplatz brauchen ist es einfach die fraglichen Regeln der EASA und Co. zu kontrollieren und durchzusetzen. Nur wer profitiert davon? :headscratch:
Wird das Fliegen nur noch zu einem Job wird ohne Herzblut den man halt machen muss um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, dann leidet meines Erachtens massiv die Sicherheit darunter. Ich bin dann lieber ein Fussgänger.

Bei den Drohnen wie auch Modellfliegen gibt es scheinbar schon sowas wie eine "Lobby" (z.B. http://drohnenverband.ch/), nur wenn ich da so rumlese dann habe ich leider eher den Eindruck, dass die EASA sich primär an potentiellen Geldgebern orientiert, sprich grosse Firmen. Und deren Interesse sind heute in der Regel anders als die der Entanwender. Ein Endanwender möchte zum Beispiel wahlweise die neuste oder die zuverlässigste Technik. Eine Grossfirma hingegen wirft wie Intel erst dann ein neues/besseres Produkt auf dem Markt wenn die "Cash Cow" am sterben ist.

Aber zurück zum Theme "Regeln durchsetzen". Bei klassischen Flugzeugen können die Regeln relativ einfach durchgesetzt werden. Eine Drohne hingegen packen mittlerweile ein paar Leute in den Rucksack und fliegen wo und wann sie wollen. Die Regeln lassen sich ganz einfach umgehen. Und wenn nur noch EASA-konforme Flugsteuerungen verkauft werden dürfen, dann wird wohl der eine oder andere übergehen und sein SmartPhone als Flugsteuerung "umbauen", in die Drohne einbauen und von Tablet aus via UMTS-Netz dies Drohne steuern.
Will man dass die EASA-Regeln eingehalten werden dann müssen sie meines Erachten auf einen breiten Konsens bei den Endanwender stossen. Ich persönlich hätte nicht gegen eine Drohnenregistrierung, elektronischer Identifikation, Geofencing und co. wenn die Kosten nicht steigen und man im Gegenzug leicht Sonderrechte erwerben kann wie zum Beispiel eine höhere Flughöhe und BVFR mit FPV.

Man stelle ich mal die Situation eine Berufspiloten vor der eine A330 fliegt. Die A330 mit hunderten von Menschen an Bord darf er fliegen, hingegen wird er nach den EASA-Regeln trotz seiner Ausbildung (erstes Sichheitsstandbein) mit seiner Drohne für Umündig betrachtet selbständig die maximale Flughöhe (z.B. 150 m) einzuhalten und die Flugsteuerung regeln dann selbständig ab (zweites Sicherheitsstandbein). Und um zu kontrollieren dass die Drohne, welche eh nie höher oder in gesperrte Zonen hinenfliegen kann, sich nicht am falschen Ort aufhält muss diese dann noch eine elektronische Identifikation (drittes Sicherheitsstandbein) besitzen. :FFEEK:
Das ist wie als dürfte man nur noch mit einem Autopiloten und Führerschein Autofahren und um ganz sicher zu sein, dass man dann nichts anstellt, muss man noch einen aktiv-Transponder mitführen.

Das Problem mit dem wilden Fliegen mässt sich meines Erachtens am ehesten mit einem parmatischen durchlässigen Ansatz lösen: Jeder soll und kann Drohnen mit einer bestimmten Höhen-, Reichweiten und Gewichtslimitierung fliegen (Klasse Spielzeuge). Will man mehr als dies dann sollte man wie früher beim PPL einfach eine Prüfung über das erforderliche Fachwissen ablegen, sich eine entsprechende Drohne erwerben und mit einer Registrationsnummer, ggf. auch elektronische Identifikation, frei weiter fliegen können.
 
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Leider hatte ich noch nie das Vergnügen.

Da Privatpiloten zum Starten und Landen einen Flugplatz brauchen ist es einfach die fraglichen Regeln der EASA und Co. zu kontrollieren und durchzusetzen.
Wird das Fliegen nur noch zu einem Job wird ohne Herzblut den man halt machen muss um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, dann leidet meines Erachtens massiv die Sicherheit darunter. Ich bin dann lieber ein Fussgänger.
Du vermischst hier Privatpiloten, die die Fliegerei als Hobby betreiben, mit Berufspiloten. Aber Recht hast Du: Im zivilen, nicht-behördlichen, Luftverkehr gilt für Starts in der Mann tragenden Fliegerei der Flugplatzzwang. Für Landungen haben Segelflieger und Ballone natürlich ein Außenlanderecht, aber die motorisierten Flieger müssen im Normalfall auch wieder zu einem Flugplatz zur Landung. (Lassen wir die geregelten Ausnahmen wie Sicherheits- und Notlandung sowie genehmigte Außenlandungen/starts mal außen vor)
Das heißt aber noch lange nicht, dass dadurch die Fliegerei zu einem "Job ohne Herzblut" wird. Und das gilt unabhängig vom Privat- oder Berufspilotentum. Wie kommst Du auf diesen Zusammenhang?

Ich persönlich hätte nicht gegen eine Drohnenregistrierung, elektronischer Identifikation, Geofencing und co. wenn die Kosten nicht steigen und man im Gegenzug leicht Sonderrechte erwerben kann wie zum Beispiel eine höhere Flughöhe und BVFR mit FPV.
Wie willst Du eine Kostensteigerung vermeiden? Elektronische Identifikation und Geofencing benötigen elektronische Ausstattung im Multicopter, die Platz, Gewicht und Energie benötigt. Dadurch sinken entweder die Flugzeit und/oder die maximale Beladung, oder aber es steigen Gewicht und Preis durch Verwendung größerer und stärkerer Akkus.
Da ich nicht Multicopter fliege, noch eine Frage: Was bedeutet BVFR?

Man stelle ich mal die Situation eine Berufspiloten vor der eine A330 fliegt. Die A330 mit hunderten von Menschen an Bord darf er fliegen, hingegen wird er nach den EASA-Regeln trotz seiner Ausbildung (erstes Sichheitsstandbein) mit seiner Drohne für Umündig betrachtet selbständig die maximale Flughöhe (z.B. 150 m) einzuhalten und die Flugsteuerung regeln dann selbständig ab (zweites Sicherheitsstandbein). Und um zu kontrollieren dass die Drohne, welche eh nie höher oder in gesperrte Zonen hinenfliegen kann, sich nicht am falschen Ort aufhält muss diese dann noch eine elektronische Identifikation (drittes Sicherheitsstandbein) besitzen. :FFEEK:
Das ist wie als dürfte man nur noch mit einem Autopiloten und Führerschein Autofahren und um ganz sicher zu sein, dass man dann nichts anstellt, muss man noch einen aktiv-Transponder mitführen.

Das Problem mit dem wilden Fliegen mässt sich meines Erachtens am ehesten mit einem parmatischen durchlässigen Ansatz lösen: Jeder soll und kann Drohnen mit einer bestimmten Höhen-, Reichweiten und Gewichtslimitierung fliegen (Klasse Spielzeuge). Will man mehr als dies dann sollte man wie früher beim PPL einfach eine Prüfung über das erforderliche Fachwissen ablegen, sich eine entsprechende Drohne erwerben und mit einer Registrationsnummer, ggf. auch elektronische Identifikation, frei weiter fliegen können.
"Einfach eine Prüfung"? Ehrlich? Alleine in der PPL-Ausbildung besteht schon die theoretische Prüfung aus 7 einzelnen Fächern von denen auch für die Multicopter-Fliegerei praktisch alle auch relevant sind: "Betriebliche Verfahren/Verhalten in besonderen Fällen", "Luftfahrzeugkunde, Flugplanung und -Leistung", "Luftrecht", "Wetterkunde", "Navigation", "Aerodynamik" und "menschliches Leistungsvermögen". Für das Ablegen der dieser Prüfung hat man 6 Stunden Zeit.
Für den Beruspiloten ist die Ausbildung noch um einiges umfangreicher.

Viele "Drohnenpiloten" übersehen, dass der Luftraum ein bestehendes etabliertes Verkehrssystem ist, in dem man zwar weder Schilder noch Straßen sieht, wo aber dennoch sehr strikte Regeln (und auch Strafen für deren Missachtung) existieren.
Und auch die Zusammenhänge zwischen dem Wetter und der möglichen Leistung eines Luftfahrzeugs sind zwar nicht offensichtlich, dennoch existent und relevant.
Das alles lernst Du nicht mal eben so im Vorbeigehen.

Um nun die relativ neuen Multicopter in dieses System zu integrieren, werden sicherlich Änderungen im Luftrecht notwendig werden, aber auch die Multicopter und deren Betreiber müssen sich noch ein Stück weiter entwickeln. Auf dem aktuellen Spielzeug-Niveau sind die Risiken aus meiner Sicht in einigen Punkten noch sehr hoch und auch die Nachverfolgbarkeit von "Drohnen" im Falle eines Falles ist praktisch unmöglich.

Zum Glück ist es bisher noch nicht zu dramatischen Unfällen gekommen, aber ich fürchte, dass es nicht mehr lange dauern wird...

Schönen Gruß

Spartacus
 
AMeyer76

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Mein Vorschlag an alle Piloten, welche noch nie mit einem ferngesteuerten Multicopter geflogen sind.
Kauft Euch einen und sammelt Erfahrung damit. Dann werdet Ihr sehen, dass fast alles was Ihr fordert, nicht umsetzbar ist.
 

phantomas2f4

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"Einfach eine Prüfung"? Ehrlich? Alleine in der PPL-Ausbildung besteht schon die theoretische Prüfung aus 7 einzelnen Fächern von denen auch für die Multicopter-Fliegerei praktisch alle auch relevant sind: "Betriebliche Verfahren/Verhalten in besonderen Fällen", "Luftfahrzeugkunde, Flugplanung und -Leistung", "Luftrecht", "Wetterkunde", "Navigation", "Aerodynamik" und "menschliches Leistungsvermögen". Für das Ablegen der dieser Prüfung hat man 6 Stunden Zeit.
Für den Beruspiloten ist die Ausbildung noch um einiges umfangreicher.

Viele "Drohnenpiloten" übersehen, dass der Luftraum ein bestehendes etabliertes Verkehrssystem ist, in dem man zwar weder Schilder noch Straßen sieht, wo aber dennoch sehr strikte Regeln (und auch Strafen für deren Missachtung) existieren.

Und auch die Zusammenhänge zwischen dem Wetter und der möglichen Leistung eines Luftfahrzeugs sind zwar nicht offensichtlich, dennoch existent und relevant.
Das alles lernst Du nicht mal eben so im Vorbeigehen.

Schönen Gruß

Spartacus
Aber wir wollen doch nicht aus jedem Modellflug-/ Drohnenpiloten (sofern er nicht gewerblich unterwegs ist) einen PPLer oder gar Jumbo- Kapitän machen, oder.....?

Typisch deutsch, man muß ja alles überreguliern......und wie das in Zukunft mit dem Autofahren aussieht, wurde ja schon durch "Lubeo" angedeutet.
Zitat: Das ist wie als dürfte man nur noch mit einem Autopiloten und Führerschein Autofahren und um ganz sicher zu sein, dass man dann nichts anstellt, muss man noch einen aktiv-Transponder mitführen.


Gruß Klaus
 
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Dann werdet Ihr sehen, dass fast alles was Ihr fordert, nicht umsetzbar ist.
Ich versuch's mal mit einem anderen Vergleich:
Stell Dir vor, es gäbe nicht nur (bald) autonom fahrende Fahrzeuge, sondern sogar welche, die sich auch per FPV fernsteuern ließen. Und die gäbe es auch noch für einen Spottpreis, so dass sie vergleichsweise einfach zu haben wären.
Würdest Du jetzt als normaler PKW-Fahrer akzeptieren, dass diese Dinger von Leuten ohne Führerschein gefahren würden? Auf den öffentlichen Straßen?

Und wenn Du jetzt auf die ach so niedlichen kleinen Multicopter hinaus willst, die keiner Flieger und erst recht keinem Airliner was böses tun, dann führ Dir bitte einfach mal vor Augen, was denn bei der Kollision eines Multicopters mit dem Heckrotor eines Rettungshubschraubers passieren könnte, oder einem Einschlag in ein Hubschraubercockpit. Das Argument mit dem Abwind, durch den die Dinger doch ferngehalten würden, gilt nicht. Google mal nach Bildern zu "Vogelschlag" oder "bird strike" und stell Dir stattdessen mal einen Multicopter vor.

Du hast vollkommen Recht, wenn Du sagst, dass wir da eine Menge Dinge fordern. Aber von uns Piloten wird ebenfalls eine Menge verlangt, um das Verkehrssystem "Luftfahrt" benutzen zu dürfen (egal, ob privat oder kommerziell).
Aber nicht umsetzbar glaube ich nicht. Evtl. nicht in allen Fällen durchsetzbar (weil die Behörden auch unter Personalmangel leiden), aber technisch und organisatorisch ist das alles sicher machbar.
Klar kostet das Geld, aber das zahlen wir Piloten auch, und zwar eine Menge:
- jedes Jahr praktische Prüfung (Heli)
- Mindesflugstunden pro Jahr
- alle 2 Jahre zum Fliegerarzt (>40Jahre, nur PPL. Berufspiloten öfter)
- alle 5 Jahre Zuverlässigkeitsüberprüfung, stell Dir sowas mal bei Autofahrern vor
- ggf. regelmäßige Prüfung für Zutritt zum Vorfeld (bei den Verkehrsflughäfen)
Stell Dir vergleichbare Vorschriften mal im Straßenverkehr vor. Das gäbe einen Aufschrei. Aber Privatpiloten dürfen das alles aus eigener Tasche zahlen.
Und als Eigner eines Flugzeugs/Helis kommt noch eine Menge mehr
- Eintragung in die LfZ-Rolle (Registrierung)
- Versicherung
- Jahresnachprüfung (inkl. Avionik)
- Stellplatz/Hangar
- regulatorische Nachrüstungen (Mode-S Transponder, 8,33kHz-Funk, ELT)
Auch das kostet alles Anschaffung, Montage, Gewicht, Energie.

Noch mal: Der Luftraum ist kein Spielplatz!

Spartacus
 
ESPEZ

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...Noch mal: Der Luftraum ist kein Spielplatz!

Spartacus
Und Grund und Boden nach dem Gleichheitsprinzip demzufolge auch nicht?
Keine ferngesteuerten Spielzeugautos mehr, denn man könnte ja damit öffentliche Straßen benutzen und evtl. einen Unfall verursachen? :wink:
Ich denke aber mal, daß Du Deine Forderung nicht pauschalisieren gemeint hast, obwohl vieles davon natürlich seine Berechtigung hat. Trotzdem kann man sicherlich die Forderungen an Berufspiloten nicht alle 1:1 auf die Hobbymodellfliegerei umlegen und natürlich wären z.B. durch eine regelmäßige Eignungsprüfung für den Straßenverkehr ab einem bestimmten Fahreralter sicherlich diverse Unfälle vermeidbar gewesen.
Das es aber in meinen Augen Regularien für den Einsatz von "Coptern" geben muß, steht sicherlich außer Frage. In welchem Umfang das letztendlich passiert...:rolleyes:
 

Lubeo

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Lieber Spartanier

Wie willst Du eine Kostensteigerung vermeiden? Elektronische Identifikation und Geofencing benötigen elektronische Ausstattung im Multicopter, die Platz, Gewicht und Energie benötigt. Dadurch sinken entweder die Flugzeit und/oder die maximale Beladung, oder aber es steigen Gewicht und Preis durch Verwendung größerer und stärkerer Akkus.
Das sehe ich leider auch so. Kosten können meines Erachtens gering gehalten werden durch OpenSource (= kein Monopol), offenen Schnittstellen, Modularität und Grosserienproduktion (> 10'000 Stück pro Jahr).

Wenn ich mir das Geofencing überlege ... Ein passives Geofencing sollte meines Erachtens kein grosses Mehrgewicht darstellen da somanche Drohne eh einen GPS-Empfänger hat. Da bräuchte man nur vom Luftfahrtamt die aktuellen Daten mit Flugbeschränkungsgebieten runter zu laden. (Kenne da aber noch keine Lösung für Flächenflieger wie von Parrot).
Ähnlich sehe ich es mit einem aktiven Geofencing wo zum Beispiel auf Grund eines Unfalls kurzfristig für eine Stunde ein Flugbeschränkungsgebiet erstellt wird. Dazu beräuchte man einen zusätzlichen Signalempfänger den man in das System integrieren muss. Bedenklich wird meines Erachten Geofencing dann wenn die Behörden wie bei einer elektronischen Identifikation jederzeit den Status der Drohne "herauslesen" wollen. Da bräuchte es eine zusätzliche Sendeantenne die Strom saugt.
Ich rätsle gerade warum die EASA oder IEEE noch nicht übergegangen sind und das FPV-Downlink-Signal "standartisierten"? :headscratch:
Dann hätten die Behörden durch dieses Signal gleich alle gewünschen Informationen und die Drohne bräuchte keine zusätzliche Sendeantenne.
Das würde aber noch nicht den ägerlichen Punkt mit der Höhenbeschränkung der Drohnen für Alle auf 50 m bzw. 150 m lösen.


Was bedeutet BVFR?
BVFR war wohl eine falsche Wortwahl meinerseits. Passender wäre BLOS; weiter fliegen als dass man vom Startpunkt aus die Drohne mit blosem Auge noch erkennen kann. Im "Idealfall" stelle ich es mir so vor dass jemand daheim vor dem PC sitzt und dabei via Indernet und UMTS eine Drohne steuert die irgend wo in der Welt herum fliegt, ggf auch am anderen Ende der Erde.


"Einfach eine Prüfung"? Ehrlich? Alleine in der PPL-Ausbildung besteht schon die theoretische Prüfung aus 7 einzelnen Fächern von denen auch für die Multicopter-Fliegerei praktisch alle auch relevant sind: "Betriebliche Verfahren/Verhalten in besonderen Fällen", "Luftfahrzeugkunde, Flugplanung und -Leistung", "Luftrecht", "Wetterkunde", "Navigation", "Aerodynamik" und "menschliches Leistungsvermögen".
Bei einem früheren Entwurf (2015) der EASA war eine "Aviation Awarness" Schulung erwähnt worden. Wenn es nur ein Selbststudium und eine Prüfung in Luftrecht beinhaltet, dann hätten vermutlich manche Drohnenpiloten nichts dagegen. Nur sollte man im Gegenzug auch mehr Rechte erhalten. Durch den gegenwärtigen Vorschlag werden aber alle, der Berufspilot, der Privatpilot und Playstation-Gamer in den selben Topf geworfen.


Auf dem aktuellen Spielzeug-Niveau sind die Risiken aus meiner Sicht in einigen Punkten noch sehr hoch und auch die Nachverfolgbarkeit von "Drohnen" im Falle eines Falles ist praktisch unmöglich.
Was darf man unter "aktuelles Spielzeug-Niveau" verstehen? Eine 2 kg Drohne die 2'000 m hoch fliegt? Dann stimme ich zu.
Hingegen sehe ich die Nachverfolgbarkeit etwas lockerer; jede Drohne hat meines Erachtens irgend einen Chip mit einer Produktionsnummer in sich. Und so kann man via Hersteller und Verkäufer/Käufer den Besitzer erruieren.
Und manche Drohnenpiloten sind mittlerweile selber übergegangen auf freiwilliger Basis seine Drohne zu registrieren/kennzeichnen.


Zum Glück ist es bisher noch nicht zu dramatischen Unfällen gekommen, aber ich fürchte, dass es nicht mehr lange dauern wird...
Das befüchte ich leider auch. Deswegen bin ich für Aufklärung und Sensibilisierung.

http://www.easa.europa.eu/system/files/dfu/EASA Drone Safety Leaflet_web.pdf


Das heißt aber noch lange nicht, dass dadurch die Fliegerei zu einem "Job ohne Herzblut" wird. Und das gilt unabhängig vom Privat- oder Berufspilotentum. Wie kommst Du auf diesen Zusammenhang?
Ich kenne/kannte ich einige Privatpiloten welche seit der EASA-PPL-Reglung eine Weltuntergangsstimmung haben. Wieso sollte man noch (Privat-) Pilot werden wenn die Hürden dazu sehr hoch sind? :headscratch:
Das ist aber ein anderes Thema das man besser wo anders diskutiert.


Ebenfalls schönen Gruss

Lubeo
 

Lubeo

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Echt?
Wozu jedes Jahr eine praktische Prüfung wenn man eh schon jedes Jahr seine Flugstunden erreichen tut? :headscratch:

Das mit der Automatisierung ist so eine Sache. An jeder Industriemaschine gibt es einen roten Not-Aus-Knopf falls die Automatisierung versagt oder etwas unvorhersehbares eintrifft.
Ein Auto kann in dem Sinne rechts anhalten und Stillstehen und ein Helikopter/Quadkopter kann ebenfalls anhalten und langsam auf einer ebenen Fläche landen. Anders ist es bei einem Flächenflieger. Für die Drohnenflieger die ich kenne ist es aber gerade interessant selbst zu fliegen und das Fliegen nicht dem Autopiloten zu überlassen. Und das vereinfacht doch das Ganze in die Richtung, dass man durch Prüfungen die Piloten vermehrt in die Pflicht nehmen könnte.
 
AMeyer76

AMeyer76

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Ihr müsst auf die kleinen Kinder aufpassen, die ihre Drachen steigen lassen. Könnte einen Heckrotor beschädigen.
 

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Analog zu diesen verdammten Windrädern und Funkantennen gehört auch der Olympiaturm abgebaut,
Er stellt einfach ein viel zu großes Risiko für den Luftverkehr dar.
Jetzt war es nur eine Spielzeugdrohne schon morgen könnte ein Hubschrauber dranstoßen...

Oder hat man da oben den Antidrohnenstammtisch eröffnet?:confused:
 

Gelöschtes Mitglied 3770

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Ihr müsst auf die kleinen Kinder aufpassen, die ihre Drachen steigen lassen. Könnte einen Heckrotor beschädigen.
... und erst Silvester, wenn tausende Boden-Luft-Boden-Raketen den Luftraum erobern. Und die Zugvögel..... die erwischt ja glücklicherweise die Vogelgrippe.... hossa!
 

Michael aus G.

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EDAC
Wenn ich mir das Geofencing überlege ... Ein passives Geofencing sollte meines Erachtens kein grosses Mehrgewicht darstellen da somanche Drohne eh einen GPS-Empfänger hat.
Ein Geofencing gibts Softwarseitig für alle Multicopter mit GPS.
 
Thema:

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