Was macht der Pilot während der Übergangsphase (solange er gesetzlich erforderlich ist)?
Gute Frage.
Die stelle ich mir auch, wenn ich auf so einem Flugdeck stehe, wo viele Luftfahrzeuge gleichzeitig operieren und der formal zuständige Steuerer mit seiner Steuerung den Vorgang "seines" Luftfahrzeugs beobachtet während sich rings um ihn herum alles bewegt und in Wahrheit aus der Leitzentrale heraus die koordinierten Kommandos kommen.
Dort, wo nur ein Luftfahrzeug gleichzeitig fliegt, ist eine Lösung einfach vorstellbar. Ich betrachte die Szene mit etwas Abstand. Einem Abstand, aus dem heraus ich das komplette Gebiet oder wenigstens einen Abschnitt mit einer größeren Zahl an Luftfahrzeugen heraus überblicken kann. Dann funktioniert die einfache Lösung nicht mehr, dann muss etwas anderes gefunden werden.
PS.: ich gebe zu, das bisher nur mit Drohnen beobachtet zu haben, die kleine Pakete transportieren. Aber das Prinzip bleibt bis zum Passagiertransport gleich - in einem Luftraum wo alles von der kleinen Drohne bis zum mehrere Tonnen schweren Luftfahrzeug fliegt, dem sogenannten Very Low Level Airspace als Ort der Low Altitude Economy.
Denn die immer wieder gestellte Frage von
@pok ist berechtigt: ab wann handelt es sich um ein auskömmliches Geschäftsmodell? Wenn eine kritische Masse erreicht ist: möglichst viele Gefäße in unterschiedlichster Größe, die mit einem möglichst hohem Automatisierungsgrad von möglichst wenig Menschen bedient werden. Und nur in einigen Regionen dieser Erde werden für eine Übergangszeit Piloten mitfliegen, wenn Passagiere transportiert werden (in manchen Regionen wurde dieser Schritt bereits übersprungen). Und Luftarbeit und Fracht sind jetzt schon weltweit unbemannt.
Nachtrag: ich bin rhetorisch nicht gut, versuche mal eine Szene zu beschreiben, damit sich andere meine Gedanken besser vorstellen können: ein Flugzeug landet auf einem Flugzeugträger (ein hochkomplexes System). Der Pilot findet seinen Stellplatz nicht selber. Es gibt eine handvoll Einweiser, immer nur für ein kurzes Stück, die ihn metergenau positionieren, bis er nicht mehr im Weg steht und das Triebwerk abstellen kann (während dieser Zeit sind schon drei weitere Flugzeuge gelandet). Und hinter diesen Einweisern gibt es eine ausgeklügelte Organisation, die den Weg zum Abstellplatz festgelegt hat (alle stehen untereinander in Kontakt, der Pilot bekommt davon nichts mit). Und hinter dieser Organisation gibt es eine übergeordnete Organisation, die die weitere Verwendung des Flugzeugs schon vorgeplant hat, damit es beim Umschleppen nach der Landephase und vor der nächsten Startphase mit dem geringsten Arbeitseinsatz an seinen nächsten Verwendungsplatz gebracht werden kann (diese Gedanken sind der Einweiseorganisation nicht bekannt, sie kennt nur das Ergebnis). In diesem Gefüge kann der Pilot nicht einfach eine Entscheidung treffen und links anstatt rechts rollen, ihm fehlt dazu der Überblick. Er muss präzise allen Anweisungen folgen.
Ähnlich wird es im VLL-Luftraum sein.