Drohnen - kommerzieller Einsatz

Diskutiere Drohnen - kommerzieller Einsatz im Drohnen Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Schweizer Post plant ab 2017 eine ständige "Luft-Shuttle"-Verbindung zweier Standorte eines Firmenkunden...

phantomas2f4

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Gibt es eigentlich Zahlen darüber, wieviel Pakete Amazon am Tage auf herkömmliche Weise verschickt ?
Und wieviel Drohnen müssten dann täglich über Deutschland im Einsatz sein, um das zu bewältigen ?

Das Ganze scheint mir doch etwas realitätsfremd zu sein, genau so wie die Elektromobilität und Abschaffung des herkömmlichen Verbrennungsmotors bis 2025. Seit der ersten Ölkrise in 1974 sind mehr als 40 Jahre vergangen und....?? hat sich was Grundlegendes geändert ?

Klaus
 

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Guest
Seit der ersten Ölkrise in 1974 sind mehr als 40 Jahre vergangen und....?? hat sich was Grundlegendes geändert ?
ja, du kannst ein Elektroauto kaufen, welches die Fahrleistungen der meisten herkömmlichen Autos in den Schatten stellt, und wenn Du Dich zusammen reißt, über 300km weit fahren, eine Stunde Pause machen und wieder fast 300km weit fahren. Das gab es 1974 höchstens als Science Fiction-Roman.
Es gibt ja auch seit über 100 Jahren Telefon, aber erst seit nicht mal 10 Jahren ein iPhone. Man könnte also durchaus behaupten, dass die technischen Möglichkeiten in den letzten Jahren in steiler Kurve nach oben laufen. Ganz im Gegensatz zu Bildung/Intelligenz und Kultur der Durchschnittsbevölkerung, welche in 15 Jahren diese HighTech kaufen soll......??!!
 

klaus06

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Gibt es eigentlich Zahlen darüber, wieviel Pakete Amazon am Tage auf herkömmliche Weise verschickt ?
Und wieviel Drohnen müssten dann täglich über Deutschland im Einsatz sein, um das zu bewältigen ?

Das Ganze scheint mir doch etwas realitätsfremd zu sein, genau so wie die Elektromobilität und Abschaffung des herkömmlichen Verbrennungsmotors bis 2025. Seit der ersten Ölkrise in 1974 sind mehr als 40 Jahre vergangen und....?? hat sich was Grundlegendes geändert ?

Klaus
Wenn man den Landeort sieht, liegt der in einem schönen großen Grundstück. Diese Landemöglichkeit wird nicht jeder haben. Aber es gibt abgelegene Ort, wo es sich für die Firmen rentiert.

Im Jahr 2013 waren es knapp mehr als zwei Milliarden Standardpaketsendungen.
 

phantomas2f4

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"So wie sich das bisher darstellt, ist der Pakettransport mit Drohnen ein Nischenprodukt"
@phantomas2f4, Mitglied im Flugzeugforum, 2016



"Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt"
Thomas Watson, CEO von IBM, 1943
 

klaus06

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Bei den PC's hat es auch fast 40 Jahre gebraucht bis sich der Spruch nicht mehr stimmte.
 
Schorsch

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"So wie sich das bisher darstellt, ist der Pakettransport mit Drohnen ein Nischenprodukt"
@phantomas2f4, Mitglied im Flugzeugforum, 2016



"Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt"
Thomas Watson, CEO von IBM, 1943
Ach ja, vielleicht hat Thomas Watson das gar nicht gesagt, belegt ist es jedenfalls nicht.
Nebenbei hat IBM trotzdem die Computer weiter entwickelt und war in den 50ern und 60ern Marktführer.
Und zwar unter Watsons Führung.

Wie auch immer: Paketdrohnen müssten akzeptable Nutzlast-Reichweite Fähigkeiten haben.
Hier hakt es bei den meisten Enthusiasten leider aus, da sie keinen Plan von Technologie haben.
Die meisten extrapolieren gerne mal die Batterieleistung einen Faktor 10 nach oben ("das wird schon irgendwie"), wenn da leider bei dem doppelten von heute harte physikalische Grenzen getroffen werden.
Andere Bauteile wie Rotoren oder Elektromotoren werden auch nicht mehr besser.
Somit wäre eine Paketdrohne ein ziemlich kompliziertes und teures Gerät, und jeder bei Trost würde dringend einen Verbrennungsmotor empfehlen. Außer man legt sie als Flächenflugzeug aus (was der Begriff "Drohne" nicht ausschließt).

klaus06 schrieb:
Bei den PC's hat es auch fast 40 Jahre gebraucht bis sich der Spruch nicht mehr stimmte.
Am Ende war es nicht "der Computer", sondern die Fähigkeit sehr preiswert integrierte Schaltkreise herzustellen, aus welchen dann wiederum Computer zusammen gebaut werden konnten.
"Computer" kann man auch aus Stahl fertigen (siehe Konrad Zuse), und die verkaufen sich in der Tat gar nicht.
Und die aus Röhren und Relais auch nur marginal (hier war die vermeintliche Prognose von 5 gar nicht so verkehrt).
 
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Außer man legt sie als Flächenflugzeug aus (was der Begriff "Drohne" nicht ausschließt).
Wurde doch schon gemacht.


Weil der Drohnentransport der energetisch aufwendigste Zustellweg ist, wird er nur als zusätzliche Möglichkeit genutzt werden. Es wird auch Zustellrobotore geben, die ganz banal den ebenerdigen Landweg nutzen.
 

Lubeo

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Die meisten extrapolieren gerne mal die Batterieleistung einen Faktor 10 nach oben ("das wird schon irgendwie"), wenn da leider bei dem doppelten von heute harte physikalische Grenzen getroffen werden.
Andere Bauteile wie Rotoren oder Elektromotoren werden auch nicht mehr besser.
Somit wäre eine Paketdrohne ein ziemlich kompliziertes und teures Gerät, und jeder bei Trost würde dringend einen Verbrennungsmotor empfehlen. Außer man legt sie als Flächenflugzeug aus (was der Begriff "Drohne" nicht ausschließt).
Das Problem bei Flächendrohnen als Kurriere liegte meines Erachtens darin, dass sie zwischen Häuser und Bäumen punktgenau landen und dann auch wieder starten müssen. Und da brauchen Flächenflieger leider relativ viel Platz. Es sei denn man baut sowas wie eine Mini-Osprey (DHL Drohne).
Zugegeben, je grösser die Drohne umso schlechter werden die Wirkungsgrade beim Antrieb (dafür wird die Reynoldszahl etwas besser). Aber man muss auch sehen dass die Elektrokomponenten ab der Stange in Grossserienproduktion billig sind und die Strom kostet heute praktisch nichts. Ein Verbrennungsmotor würde da einen logistischen Aufwand bedeuten, oder kommt mittlerweile das Benzin auch aus der Steckdeose?

Irgend jemand muss die Drohnen aber Unterhalten und gegebenenfalls beschädigte Komponenten austauschen. Und dieser Unterhalt wird mit der Zeit auch einiges Kosten wenn man ihn seriös betreibt, egal ob man dafür Menschen anstellt oder ein vollautomatisiertes System verwendet. Und wenn ein Pöstler aka Briefträger sowieso täglich in der Nachbarschaft vorbei geht, dann drängt sich schon die Frage nach dem Nutzen.
Wohl nicht ohne Grund haben sich manche Startups auf die Entwicklung und den Verkauf von Sensor-Drohnen fokusiert (z.B. Sensefly.com , wingtra.com und weitere). Unter anderem kann man so an unzugänglichen Stellen wie Lüftungsschächten und Kanalisationen viel schneller Bilder schiessen als mit einem Roboter oder wieder mal in einem Maisfeld flüchtende Kriminaltouristen suchen.
 
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Und wenn ein Pöstler aka Briefträger sowieso täglich in der Nachbarschaft vorbei geht, dann drängt sich schon die Frage nach dem Nutzen.
Die Drohne soll den Postler effektiver machen, dass er in gegebener Zeit mehr Sendungen ausbringen kann. Der Postler fährt das Auto in die Straße, bedient die unmittelbar erreichbaren Häuser, während zwei Robotore die anschließenden Häuser bedienen und zwei Drohnen nochmal darüber hinaus. Wenn der Lieferspot dann abgefertigt ist, fährt der Postler mit seiner Liefer-Armada in die nächste Straße.
 
_Michael

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Weil der Drohnentransport der energetisch aufwendigste Zustellweg ist, wird er nur als zusätzliche Möglichkeit genutzt werden..
Die Energiekosten sind kaum ein Problem: Dieser Octocopter hat ein Nutzlast von 3 kg, eine Flugzeit von 10 Minuten und benötigt einen Akku mit 220 Wattstunden. Gehen wir davon aus, dass wir diese Zahlen strikt extrapolieren können und dass die Drohne 40 km/h schnell ist, ein Einsatzradius von 20 km gewünscht wird und wir 5 kg Nutzlast wollen. Der Energiebedarf beträgt dann rund 2 Kilowattstunden. Das entsprich einem Preis von ca 60 Cent für den Strom.

Ich kenne mich mit den Preisen im Kuriergeschäft nicht aus, aber bei diesen 60 Cent pro 1-3 Zustellungen ist das ein Kostenfaktor, der noch extrem Marge nach oben hat, bevor er prohibitiv wird.
 

jackrabbit

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@ _Michael


Hallo,

das sind ja interessante Berechnungen und Annnahmen.
Wie schwer wäre denn dann der Akku und wie teuer der Copter?

Darf ich mal fragen in welchem Bereich Du deinen Ingenieur hast?


Grüsse
 
_Michael

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das sind ja interessante Berechnungen und Annnahmen.
Wie schwer wäre denn dann der Akku und wie teuer der Copter?

Darf ich mal fragen in welchem Bereich Du deinen Ingenieur hast?
In Elektrotechnik, wobei das ja heute nicht mehr Dipl. Ing., sondern MSc heisst... Die Berechnungen sind sehr überschlagsmässig gehalten, aber ich denke, sie zeigen klar, dass die Energiekosten nicht der begrenzende Faktor sind.
 
Intrepid

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Aktuell betragen die Energiekosten an einem Paket für 5 Euro vielleicht 1 Cent. Mit Drohne sind es dann 20 Cent. Wäre so weit ich das beurteilen kann eine maßgebliche Verteuerung. Ich empfinde diese Herangehensweise als Begründung aber grundsätzlich als unpassend und werde mich nicht weiter daran beteiligen.

Drohnen bleiben eine Nischenlösung, und dennoch werden wir uns an ihren Anblick gewöhnen müssen. Es bleiben genügend Fälle übrig, wo Drohnen Sinn machen.
 
_Michael

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Aktuell betragen die Energiekosten an einem Paket für 5 Euro vielleicht 1 Cent. Mit Drohne sind es dann 20 Cent. Wäre so weit ich das beurteilen kann eine maßgebliche Verteuerung.
1 Cent, ja klar... Angenommen, der UPS-Mann fährt mit einer "Tagesration" Paketen und stellt alle 5 Minuten eines zu. Macht 96 Pakete. Anfahrtsweg ins Liefergebiet sagen wir 20 km, danach 96*500m Stadtverkehr, also ca. 50 km. Total ca. 70 km. Da gehen vermutlich schonmal 20 EUR oder mehr in den Tank. Macht pro Paket also 20 Cent. Je nach Zustellart mag es weniger oder mehr sein, aber deine 1 Cent sind um einen Faktor 20 daneben.

Wäre so weit ich das beurteilen kann eine maßgebliche Verteuerung.
20 Cent bei 5 EUR sind 4%. Bei einem Warenwert von 100 EUR sind es noch 2 Promille. Der Energieverbrauch ist schlicht kein Thema.
 
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