Ehemalige zivile Flugplätze und Segelfluggelände

Diskutiere Ehemalige zivile Flugplätze und Segelfluggelände im Alte Flugplätze Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Nachdem in diesem Unterforum ja schon viel über ehemalige Militärflugplätze und Verkehrsflughäfen geschrieben wurde, soll dieser Thread dazu...
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Nachdem in diesem Unterforum ja schon viel über ehemalige Militärflugplätze und Verkehrsflughäfen geschrieben wurde, soll dieser Thread dazu dienen, einen Überblick über nicht mehr existierende zivile Flugplätze (Verkehrslandeplätze, Sonderlandeplätze, Segelfluggelände, Ultraleichtfluggelände) zu schaffen und offene Fragen zu diesen zu geben. Sofern bekannt und möglich bitte den Namen, Funktion, Lage (Region, Koordinaten + Link zu Position in Google Maps, Lagebeschreibung, ggf. Kartenausschnitt), Abmessungen, Betreiber, Entstehungszeitraum, Schließungszeitraum und Schließungsgrund angeben.
 
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Direkt eine erste Frage zu einem möglicherweise nicht mehr bestehenden Flugplatz:
In dem 2021 erschienen Buch "Glasflügel" von Wolfgang Binz schreibt der Autor über Ursula Hänles Firma Start & Flug (Hersteller der H101 Salto), dass nach einem gescheiterten Ansiedelungsversuch am Flugplatz Zainingen in der Nähe von Schlattstall (Unternehmenssitz von Glasflügel und Wohnsitz von Eugen und Ursula Hänle) im Juni 1969 versucht wurde, "das Unternehmen am Flugplatz Morbach im Kreis Bernkastel, also weit weg an der Mosel anzusiedeln". Bekanntlich war dies nicht erfolgreich, ab dem 7.8.1970 wurde der Firmensitz dann nach Bad Saulgau verlegt, wo Glasflügel zwei Jahre später auch eine Niederlassung für die Endmontage errichtete.

Ein Flugplatz in Morbach/Hunsrück im Kreis Bernkastel war mir bislang noch nicht bekannt. Anfang der 90er-Jahre gab es diesen definitiv nicht mehr und von den Luftbildern her finde ich auch keine Stelle, wo dieser einmal gewesen sein könnte. Oder gibt es hier vielleicht eine Verwechslung mit dem heutigen UL-Flugplatz Großerlach-Morbach im Rems-Murr-Kreis zwischen Backnang und Schwäbisch Hall oder einem anderen Morbach?
 
Intrepid

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Alien
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Das ist ein schwieriges Unterfangen, fängt beim Namen an. Beispielsweise nutzt das statistische Bundesamt bei der jährlichen Erfassung der Flugbewegungen andere Namen als die Luftfahrthandbuch. Manche Plätze bennenen sich nach ihrem Betreiber, wenn das zum Beispiel ein Verein ist. Ein ziemliches Durcheinander manchmal.
 
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Hier ein erstes ehemaliges Fluggelände:
Gierscheid:

Hirnberg:
 
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sixmilesout

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Astronaut
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ETSF / Spottingbase: EDMO
Namen: Flugfeld Puchheim
Funktion, Lage : "Verkehrs" und Sportflugplatz
Region: Bayern, westlich München, nähe Fürstenfeldbruck (ETSF)
Koordinaten
Link zu Position in Google Maps, 48.181406274593, 11.355781333986545
Abmessungen: Ca 1 Quadrat Km, ca 80 m Runway
Betreiber: Akademie für Aviatik
Entstehungszeitraum: 22. Mai 1910 eröffnet.
Schließungszeitraum: 1914
Schließungsgrund: Verkauf des Geländes

Auf dem Gelände steht heute das Sportgelände sowie Schulen.




Quellen:

Puchheims Draht zum Himmel

Ein paar Fotos vom Platz:

Flugfeld Puchheim – d'Buachhamer

Flugplatz Puchheim


Flugfeld Puchheim 100 Jahre - Bayerns erster Flugplatz 1910 - 1914 - Erinnerungsausstellung im Kulturcentrum PUC

Puchheim – Wikipedia

100 Jahre Flugfeld Puchheim

Es existiert zur 100 Jahr Feier sogar eine Webseite mit der Geschichte.

100 Jahre Flugfeld Puchheim - Innovative Vergangenheit im Blick
 
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Pippig

Fluglehrer
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Name: Elkenkopf
Funktion: Segelfluggelände, heute genutzt als Modellfluggelände
Region: Pfalz
Lagebeschreibung: 15 km nördlich von Kaiserslautern
Link zu Position in Google Maps, 49.55984872035343, 7.708214394662241
Entstehung: ca. 1929
Mein Onkel, der in der Nähe wohnt, erzählte früher, dass er als Kind dort den Segelfliegern zugesehen hat. Er nannte die Höhe dort immer "De Elseknopp" (oder so ähnlich). Das muss in den 60er Jahren, möglicherweise bis Anfang 70er gewesen sein. Ich kenne das Gelände seit den frühen 80ern und da war das schon ein Modellflugplatz. An der höchsten Stelle stand ein großer Sirenenturm mit einer Hochleistungssirene vom Zivilschutz.
Aktueller Nutzer ist der

Modell-Flug-Sportverein Kaiserslautern/Schallodenbach e.V.

Auf der Website des Dorfes Schallodenbach ist etwas über die Geschichte der Entstehung (Anfang 30er Jahre) zu lesen:

Segelfliegen auf dem Elkenkopf bei Schallodenbach




Fläche: lt. der Angabe in dem Zeitungsausschnitt von 1929: 5 Tagwerk (das wären ca. 1,7 ha). Wenn man die Fläche mit Google Earth ausmisst, kommt man auf etwa 1,89 ha.
Länge der befestigten Landebahn 49 x 6 Meter.
Ich kann mich als Kind daran erinnern, dass das mal Rasensteine oder Verbundpflastersteine gewesen sein müssen. Den heutigen Zustand kenne ich nicht, da ich dort seit über 20 Jahren nicht mehr war. Auf den Google Earthbildern sieht es fast so aus, als wenn sie entsiegelt worden wäre.
Längste Ausdehnung des Platzes: ca. 200x130 Meter.

Auf dieser Website gibt es noch 4 weitere Bilder:
Ausflug zum Elkenkopf

Mehr Informationen dazu habe ich aktuell nicht.
 
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rimme

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Ich habe irgendwann auch mal recherchiert, welche Flugplätze in meiner Umgebung mal existiert haben.
In Herford gab es bis Anfang der 1930er Jahre sogar mal zwei Flugplätze.
Der erste wurde etwa um 1912 erstmalig erwähnt und lag im Füllenbruch, heute ein Naturschutzgebiet. Füllen ist niederdeutsch und heißt übersetzt Fohlen. Das Flugfeld lag in einem ziemlich morastigen Gelände, war also denkbar ungeeignet. Mitten durch fließt der Düsedieksbach. Am 17.06.1924 wurde zwischen dem Herforder Verein für Luftfahrt und der Stadt die Ravensberger Flugplatz GmbH gegründet. Mit den nun auch schwerer werdenden Flugzeugen häuften sich die Unfälle wegen des schwierigen Untergrundes und man stellte den Flugbetrieb ab 1927 in Folge eines schwereren Unfalls nach und nach ein. Das endgültige Ende des Flugplatzes kam, nachdem die meisten Segelflieger bis 1931 nach Oerlinghausen abgewandert waren.
Der zweite Flugplatz lag auf dem Homberg. Eher nur ein Start-/Landeplatz für Segelflugzeuge bzw. Hängegleiter ab 1920. Auch hier wurde der Betrieb parallel mit dem Ende im Füllenbruch eingestellt. Im 2.WK war der Homberg ein Notlandeplatz für die Luftwaffe.
Auf der Datei habe ich den Bereich von Füllenbruch eingekreist, wo sich der Flugplatz aller Wahrscheinlichkeit nach befunden hat. Es gibt ein Foto von einem Flugtag am 27.04.1924, auf dem man im Hintergrund die Brauerrei Felsenkeller sehen kann, in der auch heute noch das Herfoder Pils gebraut wird, was ich ganz nebenbei sehr empfehlen kann.
Vom Landeplatz auf dem Homberg habe ich keine genaue Ortsangaben.

Gruß Rimme
 
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an-12

Flieger-Ass
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Ein weiterer ehemaliger Flugplatz ist das Segelfluggelände Hannove- Vahrenwald, welcher bis 1975 in Betrieb war. Auch hier die Besonderheit, dass es nur einen knappen Kilometer vom ehemaligen Verkehrsflughafen Hannover Vahrenwald entfernt liegt. Noch heute residiert auf dem ehemaligen Segelflugplatz der Hannoversche Aero Club, einer der ältesten Segelflugvereine in Deutschland, der seit 1976 in Oppershausen bei Celle seinen Flugplatz betreibt.
Die immer noch als Werkstatt und Lagerhalle für den Winter genutzte Flugzeughalle am Südende des Platzes stammt noch aus Vorkriegszeiten und wurde Anfang der 50er Jahre vom Verkehrsflughafen Vahrenwald an Ihren jetzigen Platz versetzt: Landschaftsschutzgebiet Segelfluggelände · Märkischer Weg 48, 30179 Hannover
 
Whisky Foxtrott

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Hallo Nostalgiker,

nur noch vage habe ich einen alten Segelflugplatz in der Gemeinde 'Mühlen' bei Neumarkt/Opf. in Erinnerung.

Er entstand wohl entweder, weil der heute noch bestehende Flugplatz in Neumarkt (EDPO) aus unbekannten Gründen zeitweise nicht mehr genutzt werden konnte oder weil es untereinander Unstimmigkeiten gab und einige NM Mitglieder dort einen eigenen Platz gründeten.

An den Platz in 'Mühlen' erinnert nur noch ein Gedenkstein. Es geht - grob - um die 50-er Jahre.
 

rimme

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Also, einen Flugplatz in meiner Umgebung habe ich noch.
Am 02.07.1924 wurde der Gesellschaftsvertrag der Westflug GmbH unterzeichnet. Initiator hinter dem Flugplatz war Siegfried Fuhrken, dem in Bad Oeynhausen ein großes Autohaus gehörte. Der Flugplatz zur Gesellschaft wurde in Bad Oeynhausen-Werste angelegt und hatte ca. 80 ha (800.000 m²). Er lag im großen Werrebogen. Heute liegt dort der Sportplatz am Kanutenweg. 1925 wurde eine Flugzeughalle gebaut, die im Mai 1927 mit allen Flugzeugen abbrandte. Zwei Warte wolten ein Flugzeug für einen Flug vorbereiten. Bei drainen spritzte das Benzin in eine brennende Lampe und löste den Brand aus. Anstatt den Brand zu löschen, flüchteten die beiden und kehrten erst zurück, als die Halle bereits vollständig abgebrandt war. Kurze Zeit später wurde der Gesellschaft die Genehmigung entzogen und das Ende des Flugplatzes war damit besiegelt.
Nach dem Ende des 2.WK wurde der Flugplatz noch einmal für kurze Zeit von den Briten reaktiviert.

Gruß rimme
 
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Hier ein weiteres ehemaliges Fluggelände am Nordrand der Eifel:
Auf dem Schornbusch flogen der Luftsportclub Euskirchen, der Porzer Klub für Luftsport und zeitweise der Luftsportverein Düren. 1971 gab es leider einen tödlichen Unfall einer K 7 im Windenstart, als ein zweites Windenseil mit aufgenommen wurde. Aufgrund der Klagen von Anwohnern wurde im Juli 1975 die Betriebsgenehmigung zurückgezogen bzw. die endgültige Betriebsgenehmigung versagt. Dieser Flugplatz steht übrigens in keinem Zusammenhang mit dem ehemaligen Feldflugplatz Odendorf, der sich zwischen Odendorf und Palmersheim befand.
 
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Und noch ein ehemaliges Fluggelände in der Eifel:
  • Name: Adenau(?)
  • Funktion: Segelfluggelände
  • Region: Eifel
  • Lagebeschreibung: Quiddelbacher Höhe, zwischen Quiddelbach und Kottenborn (Verbandsgemeinde Adenau), links des Nürburgring-Streckenabschnitts "Flugplatz"
  • Koodinaten: N50.34842338403742, E6.9237508421362755
  • Abmessungen: ?
  • Betreiber: Verein für Flugsport am "Nürburg-Ring"
  • Nutzer: Rheinische Arbeitsgemeinschaft für Gleit - und Segelflugsport (RAAGS/RAGS), ab 1929 Kölner Club für Luftfahrt (KCfL); Niederrheinischer Verein für Luftschiffahrt, Sektion Bonn, Luftsportclub(?) Adenau (ab 1956)
  • Eröffnung: 1927, Wiedereröffnung 1956
  • Schließung: vermutlich 1939, 196x(?)
  • Quellen:
Beim Bau des Nürburgrings wurde das Gelände auf der Quiddelbacher Höhe als für den Segelflug geeignet erkannt und ein Segelfluggelände erschlossen. Der nebenliegende Streckenabschnitt des Nürburgrings erhielt dann auch den Namen "Flugplatz". Nach der Wiederzulassung des Segelflugs 1951 gründete sich dann vermutlich Mitte der 50er-Jahre ein Adenauer Segelflugverein, der ab 1956 wieder Segelflug auf der Quiddelbacher Höhe betrieb. 1954/55 erwarb dieser Verein eine SG-38 von der SFG Wershofen und bekam nur zwei Wochen später zwei SG-38 geschenkt. 1961/62 hat dieser Verein dann eine Mü-13E erworben, die sich bei der Nachprüfung in Wershofen allerdings als nicht flugfähig herausstellte und in der Wershofener Halle verblieb, weil sich niemand mehr darum kümmerte. Danach verliert sich die Spur dieses Vereins. Der Adenauer Flugplatz wurde vermutlich in dieser Zeit aufgegeben. Bis Ende der 60er-/Anfang der 70er-Jahre war das Segelfluggelände noch in der Generalkarte verzeichnet.

Topographische Karte von 1933:
 
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Einen habe ich noch in der Eifel:
Der Hummerich war einer der Reichssegelflugschulen, die in den 30er-Jahren gegründet wurden. Nach Abzug der Franzosen ging das Gelände ins Eigentum des Luftsportverbandes Rheinland-Pfalz über, der das Gelände später verkaufte. Von dem Erlös errichtete der Luftsportverband später das "Haus des Luftsports" in Bad Sobernheim. Verschiedene Firmen betrieben auf dem Gelände der ehemaligen Segelflugschule noch bis ca. 1974 einen Hubschrauberlandeplatz. Heutzutage ist der größte Teil des Hummerichs durch den Abbau von Lava abgetragen worden. Die Gebäude der ehemaligen Reichssegelflugschule existieren auch heute noch.

Topographische Karte von 1942:
Topographische Karte von 2013:
 
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Es gab noch ein weiteres Segelfluggelände in der Ahreifel:
Vermutete Lage des Segelfluggeländes Fronrath:


 
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Teschvitz auf Rügen
Direkt eine erste Frage zu einem möglicherweise nicht mehr bestehenden Flugplatz:
In dem 2021 erschienen Buch "Glasflügel" von Wolfgang Binz schreibt der Autor über Ursula Hänles Firma Start & Flug (Hersteller der H101 Salto), dass nach einem gescheiterten Ansiedelungsversuch am Flugplatz Zainingen in der Nähe von Schlattstall (Unternehmenssitz von Glasflügel und Wohnsitz von Eugen und Ursula Hänle) im Juni 1969 versucht wurde, "das Unternehmen am Flugplatz Morbach im Kreis Bernkastel, also weit weg an der Mosel anzusiedeln". Bekanntlich war dies nicht erfolgreich, ab dem 7.8.1970 wurde der Firmensitz dann nach Bad Saulgau verlegt, wo Glasflügel zwei Jahre später auch eine Niederlassung für die Endmontage errichtete.
Das sind sehr lange zurückliegende Erinnerungen. Aber Schlattstall, „Schlaoschl“ liegt im Lenninger Tal rechts ab auf dem Weg nach Gutenberg. Kurz davor biegt die “Staig“ nach Grabenstetten ab, wo auf dem dortigen damals noch recht jungen Segelflugplatz der Teck-Lenninger-Tal, später auch AKA-Flieg, auch eine frühe Libelle namens Hotzenblitz flog.

Nach meiner Erinnerung hatte die Verlagerung auch etwas mit der Trennung ?? des Ehepaars Hänle zu tun.. So Gerüchte. Die Produktion in Schlattstell dauerte ja noch etwas an.

Wo mich meine Erinnerung dann vermutlich trügt, ist, dass das neue Werk nach Biberach gekommen sein soll.. Das hatte sich bei mir so eingeprägt -vielleicht auch falsch - weil das eine unserer 50km-Strecken war.
 
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Teschvitz auf Rügen
Fliegen über Rügen und Hiddensee.

1.) Der Segelflug - weitere folgen.

(ostSeh) Wer heute in Rostock-Laage am dortigen Verkehrsflugplatz auf einer dortige Wandkarte der Gruppe für Luft- und Raumfahrt aus Rostock schaut, könnte annehmen, dass luftfahrtrelevante Orte MVs in Stralsund enden.

Dem ist nicht so!

Rügen hatte 1914-1918 eine erste Seefliegerstation auf dem Bug. Die wurde demilitarisiert, spätestens aber ab 1933 wieder offiziell aufgebaut. 1945 erfolgte eine zweite und wie sich herausstellte, verfrühte Demilitarisierung.

Dazwischen gab es die Lücke des Versailler Vertrages, der den Segelflug vergessen hatte..

Und so entwickelte sich in Alt Reddevitz mit Modellflug und den üblichen frühen Segelflugzeugen wie dem Schädelspalter oder dem SG38, jedoch auch Zug um Zug geschlossenne Kisten ein Hangsegelfluggelände mit Landeplatz, auf dem später auch Windenstarts absolviert wurden.


Der Segelflug wurde sehr schnell von der FliegerHJ okkupiert, wie danach auch die GST in der DDR ähnliche Strukturen nutzte.

Der Platz war so lange relevant, wie der spätere Thermikflug durch beispielsweise Hanna Reitsch an der Wasserkuppe noch nicht entdeckt war. Wer die #c oder später schon die #b machen wollte, musste sich bei der Luftwaffe verpflichten.

Ich traf auf den alten Maler Bernhard Meußling, der auf einen Höhenmesser im Regal angesprochen, ganz erstaunt zurückfragte, ob ich was davon verstehe? Dann begann er nach siebzig Jahren erstmal wieder darüber zu sprechen, wovon er als Fluglehrer 1945 auf Bitten der Familie bis auf den Höhenmesser und das Modell alles vernichtet hatte.

Die Sowjets taten dann 1945 das ihre, rollten die Segelflugzeuge vor die Halle, welche seit 1944 mit Tarnfarben versehen waren und somit Kriegsgerät und fackelten alle ab.

Später mit Weiterentwicklung des Thermikfluges und dessen Nutzung in der Breite begann ein Hangsegelfluggelände am Reddevitzer Fliegerberg uninteressant zu werden.

Die Nähe zum Wasser und damit der Grenze taten zu DDR-Zeiten ihr Übriges und so hatte später selbst Stralsund Mühe, den Segelflug mit der Fliegergruppe aus der Volkswerft aufrecht zu erhalten.

Ein kleiner Rutschhang existierte übrigens auch noch von einer Bergener Gruppe, die Richtung Strüßendorf auf Höhe des heutigen Storchennestes rechts von der Straße (abwärts) trainierte. Die sollen später auch nach Alt Reddevitz gegangen sein.




Der Pendelbock zum Austarieren im Wind zu üben.


Windenstart auf der Talwiese: Fertig, stramm, los...


Da gäbe es noch viele zu identifizieren, die erstaunlicherweise heute vielfach auch in British Columbia leben und sich über diesen Beitrag in einer längeren Publikation zusammenfanden.


Der ehemalige Platz der Halle..


Blick hinein an einem Aktiven vorbei.. (Siegbert Hinz)



Winter rund um den Thiessower Hafen.
 
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Teschvitz auf Rügen
Wenigstens einmal im Flug. Eine ebenfalls schulende Fluglehrerin hat es auch mal zu einer Wasserlandung gebracht.





Fluglehrer Bernhard Meußling, damals schon in den 80igern.
 
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Es gab noch ein weiteres Segelfluggelände in der Ahreifel:
Vermutete Lage des Segelfluggeländes Fronrath:
Ich versuche derzeit, mehr über die ehemaligen Fluggelände in der Eifel herauszufinden. Teilweise tun sich dabei auch weitere ehemalige Fluggelände, aber auch neue Erkenntnisse auf.

Bezüglich dem Gelände in Fronrath habe ich jetzt Kontakt mit dem ehemaligen Revierförster gehabt und von ihm erfahren, dass das Segelfluggelände zwar geplant war (möglicherweise auch nur aus Propagandazwecken), aber nie umgesetzt worden ist. Stattdessen wurde ein Landestreifen für Kurierflugzeuge (vermutlich Fieseler Storch) angelegt, der sich wohl an der Stelle des ca. 400m langen, schnurgeraden Feldweges befunden hat. Der Ort Fronrath wurde 1938 wie einige weitere Orte in der Gegend für die Einrichtung des Luftwaffenübungsplatzes geräumt und erst nach dem Krieg wieder mit Flüchtlingen aus den Ostgebieten besiedelt.

Ich werde da aber noch weiter recherchieren und mir das auch mal vor Ort anschauen.
 
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