Airtoair
Astronaut
Sojus Orbitalmodul
Frühes Sojus Orbitalmodul. (Edit: An der Spitze ist ein Kamerabehälter. siehe nächste zwei Posts)
Am 14.01.1969 startete Sojus 4 mit Vladimir Schatalov und am nächsten Tag folgte Sojus 5 mit Boris Volynov, Alexej Jelissejev und Evgeni Khrunov. Missionshauptziel war die Kopplung der beiden Raumschiffe und umsteigen zweier Kosmonauten mittels EVA. Somit war dies die Wiederholung der ursprünglich für Sojus 1 und 2 geplanten (und abgebrochenen) Mission.
Am 16.01.69 koppelte Schatalov seine Sojus 4 erfolgreich an Sojus 5 an und vollbrachte somit die erste Kopplung zweier bemannter Raumschiffe der Geschichte. Da das Kopplungssystem noch nicht über einen internen Transfertunnel verfügte, mussten Jelissejev und Khrunov mittels einer EVA ("Raumspaziergang") umsteigen. Dies war übrigens die erste sowjetische EVA nach Leonovs historischer EVA am 18.03.1965. Nachdem Khrunov als erster ausgestiegen war, verwickelte sich eine seiner Sicherungsleinen und er schaltete aus Versehen die Ventilation seines Anzuges aus. Die Behebung dieser Probleme war eigentlich eine kleine Sache, doch er wurde dadurch genügend abgelenkt, dass er vergass, eine Filmkamera anzubringen, die den Transfer für die Nachwelt hätte festhalten sollen. Deswegen gibt es leider keine Bilder vom ersten Besatzungs-Transfer der Geschichte, bis auf eine qualitativ schlechte Videoübertragung per Funk.
Der weitere EVA-Transfer verlief ohne Vorkomnisse und nach gut viereinhalb Stunden trennten sich die Raumschiffe wieder. Jelissejev und Khrunov hatten für Schatalov Briefe, Telegramme und Zeitungen mitgebracht, die nach seinem Start gedruckt worden waren. Sojus 4 landete mit nunmehr 3 Kosmonauten an Bord am 17.01.69.
Volynov, der allein an Bord von Sojus 5 zurückgeblieben war, landete einen Tag später, am 18.01.69, und erlebte dabei einen der dramatischsten und unglaublichsten Wiedereintritte der bemannten Raumfahrt. Nach der Bremszündung hatte sich nur das Orbitalmodul (OM) vom Wiedereintrittsmodul gelöst, das Servicemodul blieb jedoch dran. Dies führte dazu, dass das Raumschiff "kopfvoran" in die oberen Atmosphärenschichten eintauchte. Statt des Hitzeschildes, war nun die Luke aus Leichtmetall, die den Durchgang zum OM verschloss, der Reibungshitze des Wiedereintritts ausgesetzt. Während die Isolationsschicht des Hitzeschildes rund 15 cm dick ist, beträgt sie auf der Luke gerade mal knapp 3 cm. Volynov, der keinen Druckanzug trug, nahm schon bald den Geruch von verbranntem Gummi wahr. Die Hitze griff offenbar bereits die Lukendichtung an und er rechnete damit, dass sie bald nachgab. Er begann damit, möglichst viele Informationen für die Nachwelt zu sammeln und zu retten, in der Hoffnung, dass sie zur Ursachenklärung beitragen können, für den Fall, dass er nicht überleben würde. So begann er damit, seine Eindrücke auf dem Kassettenrecorder festzuhalten und zugleich begann er, die Seiten, die die Kopplung und den EVA-Transfer detailiert beschrieben, aus seinem Logbuch zu reissen, zusammenzufalten und in seinen Sitz zu stopfen, weil er hoffte, dass sie so erhalten bleiben. Die Verbindungen zwischen Wiedereintrittsmodul und Servicemodul sind jedoch glücklicherweise irgendwann durchgebrannt oder durchgeschmolzen, so dass das Wiedereintrittsmodul im letzten Moment freikam und sich aufgrund der Aerodynamik sofort in die richtige Position drehen konnte, mit dem Hitzeschild voran. Volynov war äusserst knapp dem Tod entronnen.
Doch er konnte noch nicht aufatmen: Als der Landefallschirm aktiviert wurde, begann dieser sich zu verwickeln und Volynov befürchtete bereits das Schicksal von Komarov. Der Schirm konnte sich dann aber schliesslich doch noch voll entfalten. Die Landung war dann aber doch härter als normal und Volynov schlug sich dabei ein paar Zähne aus.
Durch die dramatischen Ereignisse war Sojus 5 weit vom Kurs abgekommen und über 600 km vom geplanten Landeort entfernt gelandet.
Frühes Sojus Orbitalmodul. (Edit: An der Spitze ist ein Kamerabehälter. siehe nächste zwei Posts)
Am 14.01.1969 startete Sojus 4 mit Vladimir Schatalov und am nächsten Tag folgte Sojus 5 mit Boris Volynov, Alexej Jelissejev und Evgeni Khrunov. Missionshauptziel war die Kopplung der beiden Raumschiffe und umsteigen zweier Kosmonauten mittels EVA. Somit war dies die Wiederholung der ursprünglich für Sojus 1 und 2 geplanten (und abgebrochenen) Mission.
Am 16.01.69 koppelte Schatalov seine Sojus 4 erfolgreich an Sojus 5 an und vollbrachte somit die erste Kopplung zweier bemannter Raumschiffe der Geschichte. Da das Kopplungssystem noch nicht über einen internen Transfertunnel verfügte, mussten Jelissejev und Khrunov mittels einer EVA ("Raumspaziergang") umsteigen. Dies war übrigens die erste sowjetische EVA nach Leonovs historischer EVA am 18.03.1965. Nachdem Khrunov als erster ausgestiegen war, verwickelte sich eine seiner Sicherungsleinen und er schaltete aus Versehen die Ventilation seines Anzuges aus. Die Behebung dieser Probleme war eigentlich eine kleine Sache, doch er wurde dadurch genügend abgelenkt, dass er vergass, eine Filmkamera anzubringen, die den Transfer für die Nachwelt hätte festhalten sollen. Deswegen gibt es leider keine Bilder vom ersten Besatzungs-Transfer der Geschichte, bis auf eine qualitativ schlechte Videoübertragung per Funk.
Der weitere EVA-Transfer verlief ohne Vorkomnisse und nach gut viereinhalb Stunden trennten sich die Raumschiffe wieder. Jelissejev und Khrunov hatten für Schatalov Briefe, Telegramme und Zeitungen mitgebracht, die nach seinem Start gedruckt worden waren. Sojus 4 landete mit nunmehr 3 Kosmonauten an Bord am 17.01.69.
Volynov, der allein an Bord von Sojus 5 zurückgeblieben war, landete einen Tag später, am 18.01.69, und erlebte dabei einen der dramatischsten und unglaublichsten Wiedereintritte der bemannten Raumfahrt. Nach der Bremszündung hatte sich nur das Orbitalmodul (OM) vom Wiedereintrittsmodul gelöst, das Servicemodul blieb jedoch dran. Dies führte dazu, dass das Raumschiff "kopfvoran" in die oberen Atmosphärenschichten eintauchte. Statt des Hitzeschildes, war nun die Luke aus Leichtmetall, die den Durchgang zum OM verschloss, der Reibungshitze des Wiedereintritts ausgesetzt. Während die Isolationsschicht des Hitzeschildes rund 15 cm dick ist, beträgt sie auf der Luke gerade mal knapp 3 cm. Volynov, der keinen Druckanzug trug, nahm schon bald den Geruch von verbranntem Gummi wahr. Die Hitze griff offenbar bereits die Lukendichtung an und er rechnete damit, dass sie bald nachgab. Er begann damit, möglichst viele Informationen für die Nachwelt zu sammeln und zu retten, in der Hoffnung, dass sie zur Ursachenklärung beitragen können, für den Fall, dass er nicht überleben würde. So begann er damit, seine Eindrücke auf dem Kassettenrecorder festzuhalten und zugleich begann er, die Seiten, die die Kopplung und den EVA-Transfer detailiert beschrieben, aus seinem Logbuch zu reissen, zusammenzufalten und in seinen Sitz zu stopfen, weil er hoffte, dass sie so erhalten bleiben. Die Verbindungen zwischen Wiedereintrittsmodul und Servicemodul sind jedoch glücklicherweise irgendwann durchgebrannt oder durchgeschmolzen, so dass das Wiedereintrittsmodul im letzten Moment freikam und sich aufgrund der Aerodynamik sofort in die richtige Position drehen konnte, mit dem Hitzeschild voran. Volynov war äusserst knapp dem Tod entronnen.
Doch er konnte noch nicht aufatmen: Als der Landefallschirm aktiviert wurde, begann dieser sich zu verwickeln und Volynov befürchtete bereits das Schicksal von Komarov. Der Schirm konnte sich dann aber schliesslich doch noch voll entfalten. Die Landung war dann aber doch härter als normal und Volynov schlug sich dabei ein paar Zähne aus.
Durch die dramatischen Ereignisse war Sojus 5 weit vom Kurs abgekommen und über 600 km vom geplanten Landeort entfernt gelandet.
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