Ein Besuch im Raumfahrtmuseum von RKK Energia in Korolev City bei Moskau

Diskutiere Ein Besuch im Raumfahrtmuseum von RKK Energia in Korolev City bei Moskau im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Sojus TM-14 Detail aus dem Fallschirmabteil: Für den Fall, dass das Rückkehrmodul an einem ganz anderen Ort als vorgesehen, irgendwo auf der Erde...
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Sojus TM-14

Detail aus dem Fallschirmabteil: Für den Fall, dass das Rückkehrmodul an einem ganz anderen Ort als vorgesehen, irgendwo auf der Erde landen sollte, wo die Bergungstruppen nicht sofort hinkommen können, sind im Inneren des Fallschirmabteils Instruktionen in Russisch und Englisch zum Oeffnen der Luke angebracht.
 
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Airtoair schrieb:
Natürlich liessen meine Kumpels und ich es uns nicht nehmen, uns auch mal in eine Sojus hineinzulegen.:D (Schliesslich kriegt man nicht oft die Gelegenheit sich ein echtes, geflogenes Raumschiff von innen anzusehen.:TD: )
.

Meinen Glückwunsch!:TOP: Das Gefühl hatten wirklich nur Wenige.
Ich habe mal 1987 eine Abend mit Bjeregowoij verbracht, damals hätte ich mitschreiben sollen - aber irgendwann :engel: währe das auch nicht mehr gegengen.

radist
 
Titan

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Klasse! @ Airtoair das war doch nicht alles was du gesehen hast oder? Was gab es noch zu sehen?
 
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gero schrieb:
Das kann ich (aus der Erinnerung) bestätigen, es gab beispielsweise auch schöne Sonderbriefmarken und ähnliches.
gero
Habe mal gesucht und bin fündig geworden, hier die 10, 20 und 70 Pfennig Briefmarken zum Sojus-Apollo Programm.

radist

10 Pfennig
 
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Dann 20 Pfennig. Ich finde das Kopplungsteil ist recht exakt dargestellt
 
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Titan schrieb:
Klasse! @ Airtoair das war doch nicht alles was du gesehen hast oder? Was gab es noch zu sehen?
Nee, das ist noch lange nicht alles. Ich habe im Museum rund 240 Bilder geschossen. (Keine Angst, alle werde ich Euch nicht antun.:D ) Ich habe aber im Moment nicht so viel Zeit, dass ich hier täglich eine grosse Menge Bilder mit viel Text dazu posten kann. Nur Bilder posten bringt's ja auch nicht wirklich, denn so wie es aussieht, interessieren sich einige Leute hier auch für die Geschichte(n) zu den Bildern. Also, schau immer mal wieder rein und lass Dich einfach überraschen, was noch kommt!;) Ein paar Asse habe ich schon noch im Aermel.:cool: Z.B: Triebwerke, Mir (von innen), div. Modelle, usw.
 

Andi Wuestner

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@Airtoair:
Mich würden vor allem die Unterseiten der Sojus-Kapseln interessieren. Aber anscheinend stehen die Kapseln alle aufrecht, so dass sich diese Seite schlecht fotografieren lässt.

Andi
 
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Progress M

Ebenfalls zur Sojus Familie gehören die unbemannten Frachtraumschiffe vom Typ Progress. Diese wurden ab Ende der 70er Jahre als Nachschubtranporter für die bemannten Raumstationen Saljut 6, Saljut 7 und Mir eingesetzt.
Im Museum ist ein Mockup der weiterentwickelten Version Progress M (7K-TGM) zu sehen, die ab 1989 für die Versorgung der Mir und auch noch für die ISS eingesetzt wurde. Aktuell kommt bei den Versorgungsflügen zur ISS die neuste Generation Progress M1 zum Einsatz.

@Andi: Wie Du schon richtig vermutet hast, war es leider nicht möglich die Unterseiten der Sojus Kommandomodule zu fotografieren, weil sie alle aufrecht auf relativ niedrigen Gestellen standen.
 
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Progress M

Die Verwandschaft mit Sojus ist deutlich zu erkennen, da auch Progress aus drei Teilen besteht. Die Antriebssektion (im Bild ganz unten) wurde von Sojus übernommen. In der Mitte wurde anstelle des Rückkehrmoduls eine Sektion zum Transport von Treibstoffen eingebaut. Die neuste Version kann so bis zu 1950 kg Treibstoffe zur ISS bringen. In den Kopplungsstutzen des Frachters und der Raumstation sind Treibstoffleitungen eingebaut, die bei der Kopplung automatisch verbunden werden, so dass die Treibstoffe direkt in die Tanks der Raumstation gepumpt werden können.
An der Spitze befindet sich das Frachtmodul, das aus der Orbitalsektion der Sojus entwickelt wurde. Damit können bis zu 1800 kg Stückgüter (z.B. Nahrungsmittel, Wassertanks, Experimente, usw.) zur ISS gebracht werden. Das Frachtmodul ist natürlich druckdicht und so ausgelegt, dass es nach der Ankopplung an eine Raumstation direkt von innen entladen werden kann.
Leider fehlt hier die komplette Dockingausrüstung, d.h. sowohl der aktive Kopplungsstutzen wie auch die Antennen des automatischen Kopplungssystems "Kurs" fehlen.
 
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Aktiver Kopplungsstutzen

Im Museum gab's leider keinen aktiven Kopplungsstutzen zu sehen, deshalb zur Veranschaulichung hier ein Bild, das ich bei der MAKS gemacht habe:
Dies ist die aktuelle Version, wie sie zur Zeit sowohl bei Sojus TMA wie auch bei Progress M1 Raumschiffen eingesetzt wird.
In der Mitte ist eine Stabsonde angebracht, die der Zentrierung der Kopplungsstutzen dient. Auf dem Kopplungskranz aussen rum sind schön die 8 Klinken zu sehen, die für eine feste Verbindung der Kopplungsstutzen sorgen. Direkt etwas weiter innen sind 2 durchgehende schwarze Ringe zu sehen. Dies sind Gummidichtungen, die aufgepumpt werden, sobald eine feste Kopplung zustande gekommen ist, um für eine hermetische Abdichtung zu sorgen. Die vier roten, rechteckigen Abdeckungen oben und unten schützen hier elektrische Steckverbindungen für Datenübertragung, Kommunikation, usw. Die kleine roten, runden Abdeckungen, links und rechts aussen, bedecken die schon erwähnten Treibstoffleitungen.
 
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Passiver Kopplungsstutzen

Hier das passive Gegenstück im Museum. Dies ist allerdings eine ältere Version, weshalb einige Details nicht ganz mit dem oben gezeigten aktiven Stutzen übereinstimmen.
Auch hier sind auf dem Kranz aussen rum die Klinken, die elektrischen Stecker und die Treibstoffverbindungen schön zu sehen.
Der Trichter in der Mitte ist natürlich vor dem Andocken noch fest im Kranz drin installiert und dicht. Auf den letzten Zentimetern der Annäherung wird die Stabsonde der aktiven Einheit durch den Trichter so zentriert, dass die beiden Kopplungskränze mit den Klinken und den Steckverbindungen ganz exakt aufeinander zu liegen kommen und so schliesslich mit den Klinken fest miteinander verbunden werden können.
Nachdem dann eine feste und hermetisch dichte Verbindung besteht und ein Druckausgleich im Verbindungstunnel ausgeführt wurde, werden dann Trichter und Sonde entfernt, damit der Tunnel frei wird für Transfers.
 
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Orlan-D Raumanzug

Ausser Raumschiffen gibt's natürlich auch noch andere interessante Dinge im Museum zu sehen, z.B. diesen Raumanzug vom Typ Orlan-D.
Dieser Typ Raumanzug wurde auf der Raumstation Saljut 6 erstmals eingesetzt und ein Kosmonaut konnte damit rund 3 Stunden im freien Raum arbeiten. Die neuste Version Orlan-DM, die auf der ISS zum Einsatz kommt, erlaubt sogar EVAs von bis zu 9 Stunden Dauer.
Im Gegensatz zu den amerikanischen Raumanzügen ist der Orlan-D einteilig konstruiert, mit einem festen Rumpf-Kopf-Teil mit fest eingebautem Helm und beweglichen Körpergliedern.
 
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Orlan-D Raumanzug

Um den Raumanzug anziehen zu können, muss ein Kosmonaut von hinten, durch ein Luke am Rückenteil, in den Anzug "einsteigen", in dem er zuerst in die Hosenbeine und dann in die Aermel schlüpft. Danach kann er die "Türe" mit einem Seilzug zuziehen (unten in der Mitte zu sehen) und mit einer Klinke an der rechten Seite verriegeln. Gut zu sehen sind der Verriegelungsmechanismus und die umlaufende Doppeldichtung.
Die Amerikaner sollen ganz schön gestaunt haben, als sie das System im Rahmen der Zusammenarbeit für die Shuttle-Mir Missionen zum ersten Mal unter die Lupe nehmen und damit trainieren konnten.:D
 
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Triebwerke

(So, endlich kann ich hier ein bisschen weitermachen.)

Im Museum sind auch ein paar Triebwerke ausgestellt. Auf diesem Bild ist hinten links in der Ecke ein RD-103 zu sehen. Es wurde in der Rakete R-5 (NATO-Bezeichnung SS-3/Shyster) verwendet und wurde mit LOX (flüssiger Sauerstoff) und Alkohol betrieben. Das RD-103 ist eine Weiterentwicklung des RD-100 in der R-1 (NATO-Bez. SS-1A/Scunner, Nachbau der A-4/V-2) und des RD-101 in der R-2 (NATO-Bez. SS-2/Sibling) und zugleich der Endpunkt dieser Triebwerksreihe die mit der Kombination LOX/Alkohol betrieben wurde.

Das Triebwerk im Vordergrund ist ein NK-39, allerdings ohne Expansionsdüse. Es wird mit LOX und Kerosin betrieben und war für die dritte Stufe der verbesserten Version der Mondrakete N1 vorgesehen (N1F). Die N1F ist allerdings nicht mehr geflogen, weil das N1 Programm nach 4 misslungenen Startversuchen gestrichen wurde. (Dazu etwas später mehr.) Das NK-39 kam also nicht mehr zum Einsatz und die bereits hergestellten Exemplare wurden eingemottet (oder ins Museum gestellt ;) ).
 
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RD-108

Das RD-108 wurde ursprünglich für die Zentralstufe der Rakete R-7 (NATO-Bez. SS-6/Sapwood) entwickelt, die ja im Laufe der Jahre bis zu den heutigen Sojus-Trägerraketen weiterentwickelt wurde. Deshalb kommt das RD-108, selbstverständlich in einer verbesserten Version (RD-108-11D512), nach wie vor in der Zentralstufe der neusten Sojus-Raketen zum Einsatz.
Das RD-108 wird mit LOX und Kerosin betrieben und besteht aus vier Hauptbrennkammern und vier Steuerdüsen. Auf dem Bild ist gut zu sehen, dass die Steuerdüsen jeweils um eine Achse geschwenkt werden können. Die beiden Schaufensterpuppen am rechten Bildrand geben einen guten Anhaltspunkt für die Grösse.
 
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RD-107 (Schnittmodell)

Das RD-107 wurde ebenfalls ursprünglich für die R-7 entwickelt, aber für die vier seitlich an der Zentralstufe montierten Booster. Es ist eng verwandt mit dem RD-108, wird ebenfalls mit LOX und Kerosin betrieben und verfügt über vier Hauptbrennkammern, aber nur über zwei Steuerdüsen.
Auch das RD-107 wird nach wie vor in den neusten Sojus-Trägerraketen eingesetzt (RD-107-11D511).
 
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11D43

Gemäss Schild ist dies ein "Raketentriebwerk der Proton-Trägerrakete". Tatsächlich wurde das 11D43 Anfang der 60er Jahre vom berühmten Konstrukteur Valentin P. Gluschko für die erste Stufe der Proton entwickelt, kam aber nicht zum Einsatz, weil es zugunsten des, ebenfalls von Gluschko entwickelten, RD-253-11D48 aufgegeben wurde.
Das 11D43 wurde mit der Kombination Stickstofftetroxid (N2O4) und unsymmetrischem Dimethylhydrazin (UDMH) betrieben.
 
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Schön, dass Du wieder aktiv bist, nach wie vor tolle Bilder und gute Erklärungen. :TOP:

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Genau - das muss hier schön so nach und nach weitergehen - ein echter "Bildungsthread" :TOP:
( da kann man nicht so einfach aufhören ;) )
 
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