Eine Woche Schottland (und ein Tag Yorkshire)

[CUJO]

Siebter Tag (der Tag in Yorkshire)

Hallo,

habe ich mich schon für die netten Kommentare und Begeisterungstürme bedankt :D?
Freut mich wirklich, dass es Euch so gefällt.
Gut, auf zum letzten Tag.
Ich wollte nach York, zum einen zum Museum in Elvington, zum anderen, weil dort zwei Einheiten der Air Cadets nahe beieinander liegen.
Irgendwie sah die Entfernung auf der Großbritannienkarte nicht so groß aus, ich war dann doch etwas erschrocken, als das Navi fast 400 km anzeigte .
Naja, Zimmer gebucht, lange mit dem Museum gemailt, ich ändere nur ungern meine Vorhaben, also auf den Weg gemacht.
Erste Station am Vormittag war RAF Topcliffe, ca. eine halbe Stunde nördlich von York.
Dort gibt es zwei Staffeln mit Grob 109B, die bei der RAF als Vigilant T.1 fliegen.
Leider kommt man an den Platz nur schwer heran, ich habe vier Vigilante T.1 nur im Gegenanflug bekommen.
Hier Vigilant T.1 ZH144/TR, die zu einer der beiden hier stationierten Stafflen gehört, entweder 635.VGS oder 645.VGS.

 

[CUJO]

Nachdem in Topcliffe wieder mehr Wolken kamen bin ich im Regen eine halbe Stunde nach RAF Linton-on-Ouse gefahren.
Dort regnete es auch, aber nach 10 min gab es eine einstündige Sonnenlücke - wunderbar.
Wie schön man in Linton-on-ouse fotografieren kann habe ich schon mal hier und folgende erzählt.
Die Air Cadets sind ähnlich organisiert wie die UASs, nur dass nicht Studenten sondern Jugendliche an das Fliegen herangebracht werden.
Auch sie fliegen überwiegend am Wochenende, und sie tragen militärische Kennungen.
In Linton-On-Ouse ist die 642.VGS (Volunteer Gliding Squadron), leider sind die Segler gepoolt und tragen nur selten Markierungen (meist nur bei Flugtagen).
Hier rollt Vigilant T.1 ZH115/TA zu Start, sie ist mir Baunummer 6502 die älteste G.109B im Bestand der RAF.

 

[CUJO]

Großen Flugbetrieb darf man nicht erwarten - jede Staffel besitzt ca. 5 Motorsegler, es gibt auch Einheiten, die Segler (G.103A, fliegen als Viking T.1) fliegen. Mehr über die Organisaton gibt es bei Wikipedia.
Bei meinem Besuch flogen in der einen Stunde alle fünf Vigilant T.1.
Überwiegend wurden Landeanflüge geübt, länger als 20 min blieb kein Flugzeug weg.
Hier ist Viking T.1 ZH146/TT im Landeanflug, der dunkle Hintergrund kündigt bereits den nächsten Schauer an - Zeichen für mich weiterzufahren.

 

[CUJO]

Nächstes - und letztes Ziel - war das Yorkshire Air Museum bei Elvington, ca. 15 min südlich von York.
Es wurde auch schon vom FF besucht, deswegen spare ich mir (bis auf zwei) die üblichen Bilder.
Das Museum tauscht offenbar rege seine Flugzeuge zwischen Außenbereich und Halle - diesmal stand z.B. Meteor NF.14 WS788/Z mit den Markierungen der 152.Sqn im Außenbereich.

 

[CUJO]

Es gab einen schnellen Wechsel von Sonne, Wolken, kurzen Schauern und wieder Sonne - wenn man auf Sonne warten kann, dann ist das toll.
Am Sonntag sollten einige Maschinen rollen, deswegen war die zum Museum gehörende Victor K.2 bereits Richtung Bahn geschleppt worden.
Hier steht Victor K.2 XL231 der 55.Sqn in der englischen Herbstsonne bereit.

 

[CUJO]

Am Abend (gegen 18:00) begann dann der "Nightshoot" im Museum.
Dabei werden rund um ein paar Flugzeuge kleine Leuchtstrahler aufgestellt.
Im "Fast-Dunklen" entstehen dann fast die schönsten Bilder.
Hier wird Lightning F.6 XS903/BA der 11.Sqn angestrahlt.

 

[CUJO]

Das Museum besitzt auch zwei Buccaneer, die beide auch noch rollfähig gehalten werden.
Buccaneer S.2B XX901/N erhielt erst Mitte Oktober seinen renovierten Anstrich.
Die Markierungen sind die, die das Flugzeug während des ersten Golfkriegs trug.
Ihre Hauptaufgabe war die Laser-Zielmarkierung, die Bomben wurden von begleitenden Tornados geworfen.
Für die Briten war sie einer der Highlights dieses Events.

 

[CUJO]

Nach der Außerdienststellung der Nimrod MR.2 im Frühjahr 2010 war das Yorkshire Air Museum das erste, dass eine Nimrod erhielt.
Auch sie wird rollfähig gehalten, sie war das größte Flugzeug, dass hier ausgeleuchtet wurde.
Nimrod MR.2 XV250/50 des Kinloss Wing aus - richtig, RAF Kinloss.

 

[CUJO]

Auch diese Maschine wurde versucht ins rechte Licht zu rücken.
Man sieht aber auch den Nachteil, den die Beleuchtung von unten hat - die Flügel werfen Schatten nach oben.
Bei der Hurricane Mk.I, die die Markierungen der 1.RCAF Sqn trägt, handelt es sich allerdings um einen Nachbau. Macht sich dennoch gut vor dem alten Hangartor.

 

[CUJO]

Auch die zweite Buccaneer des Museums wurde ausgeleuchtet.
XN974 ist eine Buccanner S.2A, sie war die Testmaschine von British Aerospace.
Das Museum stand lange vor dem Problem, dass sie Bremsen für die Maschine braucht, diese aber noch die alten Bremsen des Vorgängermodells (S.1) hat.
Ich weiß nicht, ob diese Probleme inzwischen gelöst sind, gut sieht man aber, dass die Buccanner für Flugzeugträgeroperationen gebaut wurde.

 

[CUJO]

Tja, und das war es dann - als ich um 21:20 ging war ich einer der allerletzten, was aber keiner übel nahm.
Ein schöner Urlaub ging zu Ende, mir blieb noch die Nacht, um zu meinem Flug von Edinburgh nach Deutschland zu kommen.
Zuletzt noch ein Bild der Lightning F.6 XS903 im Museum von Elvington.

Grüße Cujo

 

[Soaring1972]

Saugeiler Bericht! Super!

Zu den Aircadets etc.:
Ist schon interessant wie doch andere Länder sich um ihren fliegrischen Nachwuchs kümmern! Hier in Deutschland ist sowas nicht mehr zu erwarten bzw. eher das Gegenteil!

 

[Luzifer-RN]

Ich darf kein Grün an Dich verteilen, deswegen lob ich offiziell.

Danke für den tollen Bericht und die schönen Bilder!

Gruß Lutz

 

[TTTE]

Wunderbarer, informativer Bericht. Schöne Bilder

Ich war 1987 schonmal im Newarker Museum. Hat sich vieles zum positiven verändert.

Die NF 14 hat damals mein Trauzeuge bemalt. Könnte aber eine Auffrischung brauchen.

 

[Spoelle]

Moin CUJO!
Sehr informativer Fotobericht von Dir! Hab ihn jetzt sehr begeistert "durchgearbeitet", eine sehr unterhaltsame halbe Stunde
Mir ist sogar etwas aufgefallen was mich doch verwundert hat: sämtliche GR.4 Tornados sind mit den "normalen" 1500l-Zusatztanks geflogen, hatte immer gedacht die Briten würden vorwiegend die 2250l-Zusatztanks ("Hindenburger") verwenden (wie die F.3). Oder werden die vorwiegend für Kampfeinsätze verwendet wo es auf größere Reichweite ankommt?

 

[popeye]

Cujo,

sehr schöner Bericht - das waren vergnügliche 15 Minuten.

Danke für's Einstellen !

popeye

 

[CUJO]

Hallo,

Moin CUJO!
Sehr informativer Fotobericht von Dir! Hab ihn jetzt sehr begeistert "durchgearbeitet", eine sehr unterhaltsame halbe Stunde

vielen herzlichen Dank - auch an all die anderen, die sich hier oder im Bewertungsteil geäußert haben.

Mir ist sogar etwas aufgefallen was mich doch verwundert hat: sämtliche GR.4 Tornados sind mit den "normalen" 1500l-Zusatztanks geflogen, hatte immer gedacht die Briten würden vorwiegend die 2250l-Zusatztanks ("Hindenburger") verwenden (wie die F.3). Oder werden die vorwiegend für Kampfeinsätze verwendet wo es auf größere Reichweite ankommt?

ja, die Konfigurationen sind mir auch aufgefallen - zudem alle F.3s in Leuchars mit den 2250ern geflogen sind.
Eine Begründung kenne ich nicht - die Kampfeinsätze wären eine Folgerung, aber mit der Außerdienststelung der Tornado F.3s (es fliegen nur noch ca. 14) sollten nun ausreichend Tanks für ALLE Tornados vorhanden sein.
In Lossiemouth liegen die Übungsgebiete in unmittelbarer bis naher Umgebung des Platzes - vielleicht ist es auch eine Belastungsfrage, möglicherweise wird die Struktur durch die größeren, schwereren Tanks mehr belastet als vorgesehen. Ist aber nur eine Spekulation von mir.

Grüße Cujo

 

[darius]

guter Bericht