Informationen zur F-35 Lightning II

Diskutiere Informationen zur F-35 Lightning II im Jets Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Das kann eigentlich niemand final wissen, der nicht direkt die Informationen von LM bzw. der USAF bekommt. Ganz nüchtern betrachtet gibt es aber...

arneh

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Wie sieht es aber aus, wenn der Gegner mit Infrarotsuchsystemen, wie z.B. Pirate vom EuFi, operiert? Ist eine F-35 schlechter zu entdecken als eine F-16 oder F-18?
Weiß jemand darüber was genaueres?
Das kann eigentlich niemand final wissen, der nicht direkt die Informationen von LM bzw. der USAF bekommt. Ganz nüchtern betrachtet gibt es aber wenig Gründe, warum sie im IR Spektrum wesentlich besser abschneiden sollte als die 'normalen' Kampfflugzeuge. Was ihr sicherlich etwas helfen wird, ist das recht hohe Bypass Ratio des F135 (0,57 gegenüber 0,2 - 0,35 der F100PW200 bzw. F404 Triebwerke). Wunder werden da aber nicht passieren.
Zudem nutzt die F-35 die Außenhaut zur Kühlung der Elektronik mittels Treibstoffwärmetauschern. Dies dürfte zu einer großflächigeren wenn auch pro Fläche geringeren Signatur gegenüber klassischen Kühlluftauslässen führen. In Summe könnte sie etwas besser abschneiden aber ziemlich sicher nicht in Größenordnungen. Dürfte kein entscheidender Vorteil der F-35 sein.
 

Sens

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Häh??? Haben die USA ein anderes Alphabet oder warum kommt "i" vor "f"?
Bei Block 2 kamen ja auch nocht "A" vor "B".
Falls es Dir entgangen ist, obwohl in meinem Link zu LM enthalten ist. I steht hier für initial https://de.wikipedia.org/wiki/Initial und f für final http://www.dict.cc/?s=final
Um nicht auf die jeweils endgültige Zertifizierung warten zu müssen hat man bei Block 3 Software noch Zwischenschritte bei der 3i eingeführt, wie man es den Prozentzahlen entnehmen kann und dem Hinweis zu den vorgesehenen Upgrades für 2017.
Für die Block 3 Software sind neue Rechner nötig, die es erst für die aktuellen LRIP F-35 gibt. Nur mit diesen sind die kommenden Upgrades bis zur 3f möglich. Ob die ersten LRIP F-35 später nachgerüstet werden oder nur in der Schulung abgeflogen werden, das ist noch nicht entschieden.
http://defense-update.com/wp-content/uploads/2013/07/f_35masterschedule.jpg

http://www.defenseone.com/technology/2016/01/most-important-technology-f-35/125228/

Hier ist noch etwas zu einer Schlüsseltechnologie der F-35 und warum sie damit zukunftsfähig bleibt.
 
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Sens

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Fliegernase

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Hmm, also dem kann ich nun gar nicht folgen. Die F-22 und die F-35 bringen (wenn sie denn funktionieren) einen ganz enormen Taktischen Vorteil für die Global Strike Strategie der USA. Sie eröffnen ganz neue Möglichkeiten gegenüber den Teen Fighters.
Ja und nein
Die Stealth Fähigkeit bringt definitiv Vorteile, will man in einen fremden Luftraum eindringen. Auf der anderen Seite steht die Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit. Gerade außerhalb des eigenen Luftraums sind die logistischen Herausforderungen sehr hoch. Mit der Logik der überlegenen Technik alleine kann man solche internationalen Einsätze nicht stemmen.

Praktisches Beispiel:
Muss ich lediglich mein Land verteidigen kann ich verschiedene Waffensysteme in der Luft und am Boden kombinieren. Die Flugwege sind zudem kurz und die logistischen Wege sind ebenfalls kurz. So erhält man ein höheres Verhältnis aus Flugzeugen im Kampfeinsatz zu verfügbaren Flugzeugen. Hinzu kommt noch, dass schäden eher behoben, Piloten gerettet und technische Anpassungen eher umgesetzt werden können.
Daraus resultiert, dass der Verteidiger nicht zwingend das modernste und leistungsfähigste Waffensystem bzw. Kampfflugzeug einsetzen muss.
Der Angreifer hingenen leidet abseits seiner eigenen Grenzen an schlechterer logistischer Versorgung, höhreren Risiken, beschränkte Auswahl einsetzbarer Waffen etc. Folglich muss er versuchen eine größere Streitmacht mit modernerer Ausrüstung einzusetzen.

Die Stealthflugzeuge sind hier ein Zwitter. Auf der einen Seite bringen sie die überlegene Technik mit, aber sie leiden tendenziell an geringeren Stückzahlen und geringerer Verfügbarkeit. Zudem erfordert der effektive Stealtheinsatz eine geringere Leistungsfähigkeit (Reichweite, Zuladung Nachbrennereinsatz etc.). Daher ist es schwer den Stealthflugzeugen einen generellen Vorteil in solchen Szenarien zuzusprechen. Man muss den Einzelfall betrachten. Da wir es bei F35 und F22 mit der US-Luftwaffe zu tun haben und diese Luftwaffe mit abstand die Größte und leistungsfähigste ist die zu dem über eine sehr leistungsfähige Logistik verfügt würde die US Lutwaffe bei der Betrachtung der Einzelfälle immer recht gut aussehen. Das ist dann aber eher eine Eigenschaft der US Luftwaffe und weniger eine Eigenschaft des Flugzeugtyps.


Dass die F-35 vom Radar schwer erfasst werden kann steht, glaube ich, außer Debatte. Wie sieht es aber aus, wenn der Gegner mit Infrarotsuchsystemen, wie z.B. Pirate vom EuFi, operiert? Ist eine F-35 schlechter zu entdecken als eine F-16 oder F-18?
Weiß jemand darüber was genaueres?
Das ist eine interessante Frage. Grundsätzlich hängt das natürlich vom Wetter ab. Sind IR Sensoren unterwegs müsste auch ein Stealthflugzeug auf alte Taktiken zurückgreifen und sich in der Wolke verstecken. Die Vorteile einer F35 gegenüber einer F18 dürften nicht allzugroß sein. Hier ist tatsächlich das Wetter, die Fluglage und der Betriebsmodus entscheidender als die Stealtheigenschaften.
Die große Frage dabei ist für mich, welches taktische Konzept für solche Szenarien verwendet wird. Kämpft eine F35 Flotte gegen einen Gegner von dem bekannt ist, dass er leistungsfähige IR Sensoren einsetzt, kann sie sich nicht darauf verlassen, dank Stealth nicht entdeckt zu werden. Gerade wenn eine F35 tief in den feindlichen Luftraum eindringt und nicht auf die volle Luftaufklärung setzen kann besteht die Gefahr von IR Sensoren aufgedeckt zu werden, ohne dass der F35 Pilot etwas davon mitbekommt. Eventuell fliegt man dann nur noch bei schlechtem Wetter ;)
Im Falle der US Luftwaffe würde die zahlenmäßige Überlegenheit in den meißten Fällen ausreichen, um die IR Sensoren zu kompensieren.
 
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Dass die F-35 vom Radar schwer erfasst werden kann steht, glaube ich, außer Debatte. Wie sieht es aber aus, wenn der Gegner mit Infrarotsuchsystemen, wie z.B. Pirate vom EuFi, operiert? Ist eine F-35 schlechter zu entdecken als eine F-16 oder F-18?
Weiß jemand darüber was genaueres?
Stealth ist grundsätzlich erstmal ein Gesamtkonzept und bezieht sich auf alle Arten der Detektion (Radar, IR, elektronische Emmissionen). Bei den verschiedenen Flugzeugen wurde es unterschiedlich weit getrieben. So hat man beim B-2 die Lufteinlässe und Triebwerksauslässe auf die Oberseite gelegt um im Infrarot schwerer ortbar zu sein. Bei der F-22 sollen die Platten der Schubvektorsteuerung einen ähnlichen wenn auch schwächeren Effekt erzeugen. Bei der F-35 hat man darauf gänzlich verzichtet und nimmt den Strafpunkt aus der hinteren Halbsphäre in Kauf. Die F-35 ist eben das am wenigsten stealthige (entschuldigt diesen schrecklichen Begriff) Flugzeug in dieser Reihe.

@sens
Ich konnte mir schon denken was das "i" und das "f" bedeuten, nur erstaunt es nach dem es noch Block 1A, 1B, 2A und 2B hieß. Und "final" kann auch nur vorübergehend sein, denn als finaler Softwarestand ist Block 5 geplant.
 

Lubeo

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Die USA brauchen Kampfflugzeuge nicht für die Verteidigung ihres heimatlichen Luftraumes. Für die Handvoll russischer Langstreckenbomber, die da potenziell hinkämen, wäre man mit 200 - 300 guten alten Phantom, geschweige denn F-15C vollkommen ausreichend gerüstet. Ein paar Patriots noch in Alaska und man ist gebügelt und gewaschen.
Nur wer schützt den Hinterhof bzw. die USA wenn die paar F-22 und F-35 offensiv in Übersee eingesetzt werden und die F-16 und F-15 altershalber ausgemustert wurden? :headscratch:

Zumal die F-35 angeblich kein mit der F-15 vergleichbaren Abfangjäger ist. Man Vergleiche da als Hausnummer die Höchstgeschwindigkeit.
 
Rock River

Rock River

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Nur wer schützt den Hinterhof bzw. die USA wenn die paar F-22 und F-35 offensiv in Übersee eingesetzt werden und die F-16 und F-15 altershalber ausgemustert wurden? :headscratch:

Zumal die F-35 angeblich kein mit der F-15 vergleichbaren Abfangjäger ist. Man Vergleiche da als Hausnummer die Höchstgeschwindigkeit.
Was heisst hier "die paar"...F-35? Man wird ja sehen, wieviele es im Laufe der Jahre/Jahrzehnte werden. Und wie oben schon gesagt, da reichen auch F-15. Die gibt es noch eine ganze Weile.
Und nebenbei - was sollten Langstreckenbomber in USA denn wollen?
 

Sens

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Stealth ist grundsätzlich erstmal ein Gesamtkonzept und bezieht sich auf alle Arten der Detektion (Radar, IR, elektronische Emmissionen). Bei den verschiedenen Flugzeugen wurde es unterschiedlich weit getrieben. So hat man beim B-2 die Lufteinlässe und Triebwerksauslässe auf die Oberseite gelegt um im Infrarot schwerer ortbar zu sein. Bei der F-22 sollen die Platten der Schubvektorsteuerung einen ähnlichen wenn auch schwächeren Effekt erzeugen. Bei der F-35 hat man darauf gänzlich verzichtet und nimmt den Strafpunkt aus der hinteren Halbsphäre in Kauf. Die F-35 ist eben das am wenigsten stealthige (entschuldigt diesen schrecklichen Begriff) Flugzeug in dieser Reihe.

@sens
Ich konnte mir schon denken was das "i" und das "f" bedeuten, nur erstaunt es nach dem es noch Block 1A, 1B, 2A und 2B hieß. Und "final" kann auch nur vorübergehend sein, denn als finaler Softwarestand ist Block 5 geplant.
Mag ja sein, wenn man die gesamte Lebensdauer im Sinn hat und nach den bisherigen Erfahrungen wird nach Fertigstellung der 3f software weitergearbeitet. Die jeweils zu Beginn 4i genannt werden könnte bis sie die angestrebte 4f erreicht usw. Vielleicht wird auch wieder neue Computerhardware nötig, um den ständig steigenden Ansprüchen an Rechenleistung gerecht zu werden und die Datenflut zu kommunizieren.
Um die vorgesehenen Missionen zu erfüllen sollte es einst schon Block 3 zur IOC 2013 sein und dies ist bis heute die Meßlatte zur uneingeschränkten Nutzung. Da man jedoch nicht bis 2019 warten wollte, was realistisch erscheint, da war man halt gezwungen diese Zwischenschritte einzulegen, um die F-35 überhaupt schon nutzen zu können. Wenn die Computerhardware 2010 noch als ausreichend angesehen wurde, war dies, ab 2011 schon erkennbar, nicht länger haltbar und die LRIP wurde zahlenmäßig nach unter angepasst.
Für Block 3 war eine neue Computerhardware nötig, um schlussendlich den gestiegenen Umfang der Codes für den zertifizierten Block 3 oder 3f, wie er heute genannt wird, zu bewältigen. Bis dahin wird es stufenweise Upgrades der 3i geben.

Wenn es nur um das rein fliegerische oder die weniger anspruchsvolle Rolle eines Jäger geht, dann sind die ersten Schritte vergleichsweise schnell zu bewältigen.
Siehe dazu auch den Lebenslauf der Rafale oder den des Eurofighter.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dassault_Rafale Wie viele Zwischenschritte es für die F3 gibt
https://de.wikipedia.org/wiki/Eurofighter_Typhoon mit Tranche 2 wurden gerade die Grundfähigkeiten erreicht
 

Fliegernase

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Stealth ist grundsätzlich erstmal ein Gesamtkonzept und bezieht sich auf alle Arten der Detektion (Radar, IR, elektronische Emmissionen). Bei den verschiedenen Flugzeugen wurde es unterschiedlich weit getrieben.
Die Effektivität dieser Maßnahmen ist aber sehr bescheiden, vo allem bei der F22 und F35. Entscheidend ist das Wetter, von welcher Position aufgeklärt wird und mit welcher Geschwindigkeit das aufgeklärte Flugzeug fliegt. Dazu kommt dann noch Nachbrenner ein/aus.
Moderne IR Sensoren sind so leistungsstark, dass sie die Flugzeuge anhand der durch Reibung erwärmten Außenhaut und Luft detektieren können. Dagegen gibt es noch keine effektive Stealthmaßnahme. Auch wenn ein Stealthflugzeug mit Nachbrenner fliegt bringen die Stealthmaßnahmen zur Reduzierung der IR Emmissionen kaum noch was. D.h. die Vorteile der verwendeten Stealthmaßnahmen spielen sich im Grenzbereich der effektiven Reichweite der IR Sensoren ab. Dieser Grenzbereich wir aber primär durch das Wetter beeinflusst. Der Stealtheffekt ist im Vergleich vernachlässigbar.

Bei gutem Wetter (keine Wolken oder Dunst) ist ein Unterschallziel frontal auf über 50km erkennbar (angeblich gibt es bei der Reichweite sehr viel Luft nach oben). Dagegen wirken die Stealthmaßnahmen kaum. Wer mit Nachbrenner davon rennt ermöglich weitaus größere Erfassungsreichweiten, stealth hin oder her.
Fraglich ist natürlich ab wann das Ziel ausreichend erkannt wird, sodass ein Waffeneinsatz möglich ist. Hinzu kommen Unsicherheiten bei der Software. Die Auswertung der IR Daten wird angeblich durch Softwareupdates ständig verbessert. Ich halte das für sehr gut vorstellbar. Sobald dann aber Wolken aufkommen schrumpfen die Erfassungsreichweiten dramatisch zusammen. Gegen IR Sensoren gibt es derzeit keine signifikant effektiven Stealthmaßnahmen. IR Sensoren sind aber aufgrund ihrer Wetterabhängigkeit eher unzuverlässig und können das Radar als primären Sensor nicht ersetzen.
 

Sens

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Es wird zwar nur zaghaft angedeutet, doch es ist entscheidend das Etwas nicht nur frühzeitig erkannt wird sondern auch frühzeitig richtig identifiziert wird. Flugzeuge "flüchten" nicht mehr sondern nehmen nur die optimale Position ein um eine mögliche Konfrontation zu dominieren. Der frühere "dogfight" auf Sichtweite wurde spätestens seit den 90igern durch das "positioning" abgelöst.
 

LFeldTom

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Alle Jahre wieder die gleiche Diskussion wie stealth Stealth nun wirklich ist. Geb ich meinen unmaßgeblichen Senf auch mal dazu:

Die IR-Signatur wird man in den kommenden Jahren nicht wesentlich optimieren können. Es macht also durchaus Sinn verstärkt IR-Sensoren zu verwenden und weiter zu entwicklen. Man sollte bei der Diskussion aber auch mal die Quantitäten im Auge behalten. Derzeit freuen wir uns über 50Km Erfassreichweite. Gegen konventionelle Kampfflugzeuge haben AEW-Muster einen Radius von mindestens 400Km. Wieviele IR-Empfangsknoten mehr brauche ich also, wenn ich eine 1000Km Grenze absichern möchte ? Und damit hab ich erstmal nur den unmittelbaren Grenzstreifen abgedeckt.
Bei den zweit- und drittklassigen Gegnern war der Sieg eh nie gefährdet. Ein Muster wie die F-35 drückt vor allem in der Startphase ,bei der zumindest noch ein mindestmaß an bodengebundener Luftverteidigung aktiv ist, die Verlustrate nochmal deutlich. Bleiben die dicken Brocken. Wieviele IR-Empfangsknoten müssten China oder Russland denn ins Feld bringen, um auch nur halbwegs ein Luftlagebild zu erhalten, wenn man auf Radar verzichten muss ?
Radar gibt mir nicht nur eine Richtung, sondern auch Distanz und Annäherungsgeschwindigkeit. Wie steht es da mit IR ? Mit Triangulation kann man sicherlich einiges ausgleichen - aber auch mit der Präzision ? Viele Sensoren zu synchronisieren ist auch keine Triviale Aufgabe - vor allem wenn sich mein Gegner bemühen wird mein Netzwerk an neuralgischen Punkten auszuschalten.

Die Wetterabhängigkeit wurde ja bereits erwähnt. Auf welchen Maschenabstand soll ich denn mein Netzwerk optimieren ? Der Aufwand steigt also nicht nur auf amerikanischer Seite, sondern auch massiv bei einem potentiellen Gegner, der sich dagegen absichern möchte.


Ansonsten noch eine Anmerkung zu der immer wieder bemängelten zu geringen Waffenlast unter Bedingungen der geringen Entdeckbarkeit. Die Eröffnungsphase der vergangenen Konflikte war immer gekennzeichnet von einer möglichst breiten Dezimierung der gegnerischen bodengebundenen Flugabwehr (aber auch Jagdflieger) und Kommandostrukturen. Eher eine qualitative Aufgabe als denn Quantität. Hat man sich an dem Punkt abgearbeitet ist der Bedarf an geringer Entdeckbarkeit deutich reduziert und man kann eine F-35 auch mit Unterflügel-Lasten betreiben. Während man zu Zeiten von F-117 einige wenige Spezialisten für das Aufbrechen der Türe hatte kann man jetzt ab Stunde Null mit massiver Wucht ( egal ob die F-35 in geplanter Stückzahl beschafft wird oder nochmal deutlich reduziert ) zuschlagen. Aus amerikanischer Sicht wird die F-35 also die Spielregeln zu den eigenen Gunsten verändern.

Was die Software betrifft hege ich allerdings große Zweifel, dass mit Block 3F bereits der ganz große Wurf abgeliefert wird. Man wird deutliche Fortschritte machen - ja- aber noch ganz viele Baustellen werden nicht in vollem Umfang geschlossen werden. Details wird man dann sehen - bzw wie weit diese Einschränkungen dann die Einsatztauglichkeit betreffen. Hat es eigentlich schonmal ein Kampfflugzeug gegeben bei dem nach soviel ausgelieferten Maschinen der Grad der Verwendbarkeit ( den Ausdruck Reife vermeide ich bewusst ) so gering war ? Ich sehe da weniger das Problem, dass man das nicht wird lösen können, sondern dass während der Transition von den Vorgängern erstmal immer mehr Kapazität abhanden kommt.
 
Cupra

Cupra

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Nicht zu vergessen, bei der F-35 kann man sich Verluste erlauben und sie auch mal los schicken bevor alles geräumt und sicher ist.. bei der F-22 schauts da anders aus.
 

n/a

Guest
Da fällt es schwer ernst zu bleiben.
Ich verstehe nicht wie man diese Aussage ernsthaft verstehen soll ... insbesondere wenn Du anschließend über Softwarestände referierst!? Es ging allein darum, was an Waffen in den Waffenschacht passt im Vergleich zu dem was Nicht-Stealthflugzeuge heutzutage so mitschleppen!

Was mich in diesem Zusammenhang besonders wundert ist, dass bei es bei der aktuellen Nachrüstung der F-15C Golden Eagle scheinbar darauf anzukommen scheint, möglichst viele Luft-Luft-Lenkwaffen mitführen zu können.:FFTeufel:
 

arneh

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Was mich in diesem Zusammenhang besonders wundert ist, dass bei es bei der aktuellen Nachrüstung der F-15C Golden Eagle scheinbar darauf anzukommen scheint, möglichst viele Luft-Luft-Lenkwaffen mitführen zu können.:FFTeufel:
Wieso? Macht doch Sinn!? Im vernetzten Zusammenwirken mit AEW- Plattformen und den Sensordaten anderer Flugzeuge werden diese Ausputzer nicht für den heroischen Einzelkampf benötigt, sondern eher als Waffenverteilplattform. Die Lenkwaffen werden dann ggf. sogar durch andere Plattformen gesteuert. Je mehr ich da unter einen Flieger hänge, desto weniger Flugzeuge brauche ich für diese aus Ergebnissicht unproduktive Aufgabe des Bodyguards.
Bei den Bombern kann ich mit einem Bomber ohnehin sinnvoll nur ein Ziel (gebiet) angreifen. Da ist wichtiger wenige Bomben zielgenau und sicher durch die Verteidigungsgürtel zu bringen und genau zu platzieren als Bombenteppiche zu legen. Zumindest in dem initialen Kampf gegen Führungsstrukturen und Kerninfrastruktur.
Wenn einem dann irgendwann die sinnhaften Ziele ausgehen, fängt meist erst das Flächenbombardement an. Das bringt dann aber nicht mehr arg viel außer PR. Das ist dann i.d.R. der Moment wo die Luftkriegsführung mit ihrem Latein am Ende ist.
 

Sens

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Ich verstehe nicht wie man diese Aussage ernsthaft verstehen soll ... insbesondere wenn Du anschließend über Softwarestände referierst!? Es ging allein darum, was an Waffen in den Waffenschacht passt im Vergleich zu dem was Nicht-Stealthflugzeuge heutzutage so mitschleppen!

Was mich in diesem Zusammenhang besonders wundert ist, dass bei es bei der aktuellen Nachrüstung der F-15C Golden Eagle scheinbar darauf anzukommen scheint, möglichst viele Luft-Luft-Lenkwaffen mitführen zu können.:FFTeufel:
Beim Golden Eagle upgrade geht es primär darum die dadurch mögliche Bekämpfung von mehreren Luftzielen gleichzeitig auch nutzen zu können. Für eine entsprechende Mission genügen dann z. B. nur noch zwei Maschinen statt bisher 4. Ein gutes Kostenargument wenn es um die Mehrausgaben für das Upgrade geht.
http://www.popularmechanics.com/military/a6107/giving-sight-back-to-an-f15c-golden-eagle/

So eine F-15C kann jedoch nicht unter gleichen Luftraum-Bedingungen wie eine F-35 eingesetzt werden. Umgekehrt geht es jedoch. Dafür hat die F-35 11 Waffenstationen und von denen können einige sogar mehrfach belegt werden.
 

Fliegernase

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Es wird zwar nur zaghaft angedeutet, doch es ist entscheidend das Etwas nicht nur frühzeitig erkannt wird sondern auch frühzeitig richtig identifiziert wird.
Das ist ja ein generelles Problem. Die Kritiker der BVR Theorie greifen es gerne auf, um die Praktikabilität der BVR Technologie in Frage zu stellen. Am Ende hängt es vermutlich vom Szenario ab, wie detailliert die Aufklärung für eine Abschussfreigabe sein muss. Das gilt für IR und Radar gleichermaßen.


Alle Jahre wieder die gleiche Diskussion wie stealth Stealth nun wirklich ist. Geb ich meinen unmaßgeblichen Senf auch mal dazu:
Ist halt ein spannendes Thema, dass durch den Informationsmangel noch an Spannung gewinnt. Wie beim Fussball, bei dem die Fans über jede Schiedsrichterentscheidung streiten können, solange es keinen Videobeweis gibt.

Die IR-Signatur wird man in den kommenden Jahren nicht wesentlich optimieren können. Es macht also durchaus Sinn verstärkt IR-Sensoren zu verwenden und weiter zu entwicklen. Man sollte bei der Diskussion aber auch mal die Quantitäten im Auge behalten. Derzeit freuen wir uns über 50Km Erfassreichweite. Gegen konventionelle Kampfflugzeuge haben AEW-Muster einen Radius von mindestens 400Km. Wieviele IR-Empfangsknoten mehr brauche ich also, wenn ich eine 1000Km Grenze absichern möchte ? Und damit hab ich erstmal nur den unmittelbaren Grenzstreifen abgedeckt.
Ich sehe da großes Aufwuchspotential bei den IR Sensoren. Man nehme nur mal die Pläne zum AIRST. Das ist schon eine imposante Reichweite. Die Reichweite der IR Sensoren kann sicher noch weiter gesteigert werden und die Vernetzung vieler IR Sensoren sollte grundsätzlich möglich sein. Ich sehe das Problem vor allem in den Kosten. IR Sensoren sind recht teuer. Ich habe mal gelesen das PIRATE System kostet je Euofighter 15 Mio Euro. Das AIRST des ATF wird vermutlich noch teurer gewesen sein. Da ist es irgendwo verständlich, dass F22 und die BW Eurofighter darauf verzichten. Teuer aber ebend nicht zuverlässig, da wetterabhängig. Da ist das Geld dann doch an anderer Stelle besser investiert. Ist der Sensor aber mal verbaut ergeben sich natürlich tolle Möglichkeiten in Verbindung mit den anderen Sensoren. Taktisch wird es dann aber wieder komplizierter. Mit diesem Sensor muss ja für jede Wetterlage eine andere Einsatzdoktrin angewendet werden. Da ist es vielleicht besser sich auf eine zuverlässigere Doktrin zu beschränken und diese zu perfektionieren. Andererseits muss man in diesen Doktrien das mögliche Vorhendensein gegnerischer IR Sensoren berücksichtigen. Man kommt also nicht ganz von der Wetterabhängigkeit los. Wäre mal interessant von einem Piloten zu hören, wie man damit umgeht.

Wieviele IR-Empfangsknoten müssten China oder Russland denn ins Feld bringen, um auch nur halbwegs ein Luftlagebild zu erhalten, wenn man auf Radar verzichten muss ?
Radar gibt mir nicht nur eine Richtung, sondern auch Distanz und Annäherungsgeschwindigkeit. Wie steht es da mit IR ? Mit Triangulation kann man sicherlich einiges ausgleichen - aber auch mit der Präzision ? Viele Sensoren zu synchronisieren ist auch keine Triviale Aufgabe - vor allem wenn sich mein Gegner bemühen wird mein Netzwerk an neuralgischen Punkten auszuschalten.
Ich sehe IR in der Zukunft nicht als solches Primärsystem. Ich sehe es eher als Ergänzung. Vor allem, weil es keinen technologischn Ansatz gibt, die Wetterabhängigkeit der IR Sensoren zu umgehen oder die Schlechtwetterleistung massiv zu erhöhen. In Zukunft werden wir aber mit einer deutlich diversitären Sensorumgebung rechnen müssen. Eine Mischung aus aktiven und passiven Sensoren die miteinander vernetzt ausgewertet werden. Die größte Herausforderung sehe ich auch in der Auswertungssoftware. Genau diese Softwareentwicklung wird aber auch eine stätige Leistungssteigerung bei unveränderter Hardware ermöglichen. Am Ende wird es eine Frage der Kosten sein. Mal sehen welches das nächste Wirtschaftssystem ist, das unter den Rüstungskosten zusammenbricht. Ich bin daher auch skeptisch, ob der Stealthansatz unter diesen Bdingungen langfristig umsetzbar ist.
 

jackrabbit

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Hallo,


die Quellen "businessinsider" sowie in den threads vorher "defense-aerospace" sind beides französische Publikationen - das sollte man nicht vergessen. :congratulatory:

Die Dassault Rafale ist ein direktes Konkurrenzmodell, da macht es sich gut, wenn die F-35 schlecht/ problembehaftet erscheint
und die französische Sicht der Dinge war schon immer eine eigene.:wink:

Grüsse
 
WaS

WaS

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Im ersteren Fall war immerhin die Originalquelle des DoD verlinkt, und ich habe die hier auch wiedergegeben.

Im letzteren Fall ist ebenfalls eine Quelle verlinkt, und zwar bei INSIDE DEFENCE, was mir eine amerikanische Nachrichtenagentur zu sein scheint. Sie ist aber nur für zahlende Abonnenten zugänglich.

Eine speziell französische Sicht der Dinge scheint hier also nicht vorzuliegen.
 
Thema:

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