Energija und Buran

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AW: Energija und Buran

Welches System hatte denn mehr wiederverwendbare Komponenten? Denn das war ja der eigentliche Fortschritt gegenüber der puren Rakete.

Ein Buran kann man übrigens in Speyer besichtigen.
Zumindest kamen beim Space Shuttle alle Triebwerke wieder zur Erde zurück.
Ob bei der Energia die vier Booster wiederverwendbar waren,weiss icht nicht,zumindest dürften aber die Triebwerke,die direkt am Tank der Energia montiert waren nicht mehr zurück gekommen sein.

Allerdings hab ich mal auf PHÖNIX eine Doku über das Space Shuttle Programm gesehen,wo wohl resümiert wurde,das die Überhohlung der Booster und Triebwerke erheblich teurer kam,als wenn man sie neu gebaut hätte und zudem eine ewige Zeit dafür drauf ging.
Eine Wiederverwendbarkeit der vier Booster der Energia, Block A genannt, war geplant und ihre RD-170 Triebwerke waren für 10 Starts ausgelegt. Zu diesem Zweck war jeder Block A Booster mit Fallschirmen und ausfahrbaren Landegestellen ausgerüstet, die in den Kästen auf der Seite untergebracht waren. Allerdings waren die Blocks A die bei den beiden Energia Starts zum Einsatz kamen, noch nicht mit diesen Systemen ausgerüstet, weshalb diese acht Exemplare nicht wiederverwendbar waren.

Die SSME des Shuttles waren am Orbiter montiert, eben genau weil sie wiederverwendbar waren und man sie so einfacher zurück bringen konnte, als wenn sie am Aussentank (ET) befestigt gewesen wären. D.h. man brauchte kein separates Bergungssystem für die Triebwerke zu entwickeln, weil man Wiedereintrittsfähigkeit, Hitzeschutz, Fahrwerk, usw. des Orbiters nutzen konnte. Dafür nahm man gewisse Nachteile in Kauf, wie z.B. kompliziertere Treibstoffzufuhr mit abtrennbaren Leitungen mit zusätzlichen Ventilen, Anpassung des Hecks des Orbiters, zusätzliche Masse des Orbiters, die sich bei Orbitalmanövern nachteilig auswirkte und auch ein höheres Landegewicht zur Folge hatte, usw.

Die Sowjets wollten die Haupttriebwerke von Buran ursprünglich auch wiederverwendbar machen und hatten dafür für ihren Orbiter ein ganz ähnliches Design wie der Shuttle Orbiter vorgesehen, also auch mit den Haupttriebwerken im Heck. Dieses Konzept nannte sich OS-120.
Um den erforderlichen Schub zu kriegen, brauchte man, wie beim Shuttle auch, Triebwerke die mit LH2 und LOX betrieben wurden. Da die Sowjets bis dahin aber noch wenig Erfahrung mit Triebwerken mit dieser Treibstoffkombination hatten, wurde entschieden bei den RD-0120 Triebwerken auf Wiederverwendbarkeit zu verzichten. So wurden die Triebwerke dann am Aussentank angebracht, woraus dann schlussendlich die Zentralstufe der Energia entstand, Block Z genannt.

Die Maschine in Speyer ist kein Orbiter. D.h. sie war nie für einen Flug in den Weltraum vorgesehen. Dies ist der sogenannte Buran Analog mit der Bezeichnung BTS-002, oder auch OK-GLI, der für die Landetests verwendet wurde, also einen ähnlichen Zweck wie die Enterprise bei den Amis hatte. Im Unterschied war die BTS-002 aber eigenstartfähig, weil sie mit vier AL-31 Jettriebwerken ausgerüstet war, von denen die beiden äusseren über Nachbrenner verfügten. Die Maschine hat insgesamt 24 Flüge absolviert, die hauptsächlich der Entwicklung und Erprobung der Systeme für die automatische Landung dienten.

Naja, die Behauptung, dass es günstiger gewesen wäre die SRBs des Shuttle jedesmal neu zu bauen und nach einmaligem Gebrauch wegzuschmeissen, statt sie zu bergen, wieder mit Treibstoff zu befüllen und wieder zu verwenden, möchte ich bezweifeln. Wenn dem tatsächlich so wäre, hätte dies die NASA wahrscheinlich schon längst so gemacht, erst recht angesichts der ständig steigenden Kosten des Shuttle-Programms, die einen grossen Teil des knappen NASA-Budgets aufgefressen haben.
 
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Dank an Airtoair für die beiden guten Beiträge!
 

Flusirainer

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AW: Energija und Buran

Jetzt bleibt da noch eine Frage.
Die Energia war ja eine eigenständige Trägerrakete mit einer Nutzlast von 22 bis mx. 96 Tonnen.Sie konnte variabel mit 4,6 bzw 8 Boostern bestückt werden.Der Buran Orbiter also quasi nur eine Nutzlast.

Sah dann das ürsprüngliche Konzept keine eigenständige Trägerrakete vor?
 
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Dazu eine kleine Anekdote: Als Buran bei seinem Raumflug nach dem Wiedereintritt in Richtung Landeplatz flog, entschieden die Flugcomputer aufgrund der vorherrschenden Windrichtung, dass auf der Piste 24 also von Ost-Nord-Ost nach West-Süd-West gelandet werden musste. Um in einen solchen Endanflug zu kommen, musste Buran aber seine Flugrichtung um ca. 180 Grad drehen. Alle Leute im Kontrollzentrum erwarteten, dass Buran von einer Position südöstlich der Piste in einer Linkskurve in den Endanflug eindrehen würde. Stattdessen drehte Buran unvermittelt um 90 Grad nach links, überquerte die Pistenlinie und drehte dann um 270 Grad rechtsrum in den Endanflug ein. Die Leute im Kontrollzentrum waren alle perplex, so sehr, dass einige sogar schon erwogen, die Selbstzerstörung zu aktivieren und Buran zu sprengen. Schnell wurde jedoch klar, dass die Computer aufgrund des vorherrschenden Windes richtig entschieden hatten, der mit bis zu 20 m/s aus Südwesten kam, also in Bezug auf die Landerichtung von schräg links-vorne. Der Rest ist Geschichte...
Ich kann mir schwer vorstellen, dass die gesamte Flugplanung vom Orbit bis zum Pistenende autonom gemacht wird. Das wäre selbst heutzutage noch recht ambitioniert. Und wozu auch?
Beim Shuttle sitzen dutzende Menschen in einem Kontrollzentrum und beraten über die Flugbahn. Und die Russen haben das mal fix in einen Rechner delegiert?
 
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Jetzt bleibt da noch eine Frage.
Die Energia war ja eine eigenständige Trägerrakete mit einer Nutzlast von 22 bis mx. 96 Tonnen.Sie konnte variabel mit 4,6 bzw 8 Boostern bestückt werden.Der Buran Orbiter also quasi nur eine Nutzlast.

Sah dann das ürsprüngliche Konzept keine eigenständige Trägerrakete vor?
Nein, das Konzept des OS-120 sah keine eigenständige Trägerrakete vor. Es war eine Kopie des Shuttle-Konzepts mit Zentraltank. Kurzzeitig wurden sogar Feststoff-Booster in Betracht gezogen, wie beim Shuttle. Wegen der fehlenden industriellen Basis für die Entwicklung so grosser Feststoffraketen und fehlenden Transportmöglichkeiten der beladenen Booster zum Startplatz wurde dieser Plan aber schnell aufgegeben und 4 Booster mit LOX/Kerosin Triebwerken RD-123 vorgesehen. Aus diesen wurden dann schliesslich die RD-170 Triebwerke.
Ein interessanter neuer Aspekt des OS-120 Konzepts und Unterschied zum Shuttle war, dass der Orbiter mit Fluchttriebwerken für den Fall einer Havarie beim Start ausgerüstet war. Dies waren zwei Feststofftriebwerke mit je 350 Tonnen Schub, in separaten abwerfbaren Pods, die links und rechts neben den Haupttriebwerken, direkt über den Tragflächen installiert waren. Diese wären aber wirklich nur im Notfall zum Einsatz gekommen, hätten also im Normalfall nicht zum Startschub beigetragen. Bei einem normalen Start wären sie dann auch an einem bestimmten Punkt während des Aufstiegs abgeworfen worden. Leider sind nur wenig detailierte Infos darüber verfügbar, so dass ich nicht weiss, wann genau sie wären abgeworfen worden und ob sie allenfalls bei Nichtgebrauch wiederverwendbar gewesen wären.

Hier ist eine zeichnerische Darstllung des OS-120 Konzepts, wo die erwähnten Details zu sehen sind:
(Credit: buran.ru)
 
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Toryu

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Das Besondere der automatischen Landung des Buran war ja nicht unbedingt die sichere Landung an sich, sondern all das was es braucht um nach einem Gleitflug aus über 250 km Höhe bei über 27'000 km/h überhaupt mit der richtigen Geschwindigkeit und in der richtigen Höhe in den Endanflug für eine sichere Landung zu kommen, also der ganze Anflug, inkl. allen Kursänderungen aufgrund der aktuellen Fluglage und -daten, sowie der Wetterbedingungen.
"Gleitflüge" wurden schon mit Kapseln durchgeführt. Das L/D war hierbei nur eben nicht 5 oder 6, sondern 0,xx. Der Anflug einer Kapsel unterscheidet sich nicht sonderlich von einem Anflug eines Orbiter - der Gleitwinkel der Kapsel ist steiler und die Manövrierkapazität des Orbiter ist wesentlich größer (ergo auch der "Landeteppich", der nach Verlassen des Orbit erreicht werden kann).
In ein paar 10kft Höhe gingen alle Kapseln von einem Gleitflug mit niedrigem L/D in einen rein ballistischen Flug über. Erst ab da befinden wir uns auf wirklichem "Neuland" bei einem automatischen Anflug.

Das Schöne bei der Raumfahrt ist, dass relativ viele Parameter vor dem eigentlichen Anflug feststehen. Der Landeplatz, das Wetter dort, die Landerichtung, etc.
Es gibt kein "Go" für den Anflug, wenn die Änderung der Parameter fest definierte Grenzen überschreitet und die allgemeine Lage nicht optimal ist. Man weiß also z.B. recht gut bescheid, aus welcher Richtung die Bahn angeflogen werden wird, und welche aerodynamischen Bremsmanöver zum Erreichen des Gleitpfads (der Unterschied der Anflugpfade ist Pipifax, wenn man aus dem Orbit kommt) geflogen werden müssen.

Wo gelandet wird, ist abhängig von den an allen Landeplätzen herrschenden Bedingungen. Sind die Bedingungen am primären Landeplatz nicht optimal, wird entweder der Landeplatz geändert, oder (bei guter Aussicht auf Lageverbesserung) der Anflug verzögert (z.B. Rückkehr erst einen Tag später). Tritt keine Lageverbesserung ein/ keine L.ä. ist in Sicht, werden die bekannten möglichen Ausweichlandeplätze zur Landung bestimmt - absteigend nach verschiedenen Faktoren (Wetter, Kosten für den Rücktransport, etc.).
Erst nach einer Entscheidung für den Landeplatz wird mit dem Vorbereiten des "de-Orbit" begonnen.

Aehnlich wie beim Shuttle auch, konnte nicht einfach aus dem Orbit geradeaus auf einer Piste gelandet werden, da sowohl Pistenausrichtung wie auch Windbedingungen ja stark abweichen konnten und berücksichtigt werden mussten, weshalb evtl. aus einer ganz anderen Richtung angeflogen werden musste. Bei beiden Systemen war daher auch das Energiemanagement enorm wichtig, da man ja im Gleitflug ankam und keine Triebwerke hatte, mit denen man allenfalls einen zu niedrigen Anflug hätte korrigieren können.
Das mit dem Energiemanagement ist richtig, aber wesentlich weniger problematisch, als man annehmen möchte. Die Anflüge sind so konzipiert, dass es genug Möglichkeiten gibt, bis relativ kurz vor dem Endanflug noch Veränderungen durchzuführen. Je nach Wind wird eine S-Kurve mehr, oder weniger geflogen.
Das Shutle (ergo auch der Buran Orbiter) haben während des Eintritts relativ lange sehr viel Energie in Petto. Innerhalb der festen thermo-strukturellen Grenzen kann durch geschicktes Manövrieren die Horizontalflugreichweite nach Verlassen des Eintrittsfensters ziemlich genau kontrolliert werden.

Was meinst Du mit "Andübeln von Triebweken zu Ueberführung"?
Im Burankonzept waren Marschtriebwerke vorgesehen, die zur Überführung des Orbiters, oder zur Vergrößerung der Horizontalflugreichweite nach dem Eintritt genutzt werden sollten (nicht beim geflogenen Prototypen installiert).
Wegen Beendigng des Programms und der knappen Kassen kam es jedoch nicht zur Umsetzung.
So zumindest mein Stand zum Thema.

Nein, automatische Landungen waren beim Space Shuttle auch später nicht möglich.
Die waren auch nie vorgesehen, da bereits relativ früh während der Projektphase aufgrund Drucks seitens der Astronauten gestrichen.
Ich meine, dass in der späten Phase des Shuttleprogramms auch vollautomatische Landungen möglich waren, müsste das aber nochmal recherchieren.

Die autom. Landung beim Buran wurde also nicht entwickelt, weil man irgendetwas beweisen wollte, sondern weil es für die unbemannten Testflüge notwendig war.
Es war auch kein Lebenserhaltungssystem installiert und das Cockpit war "dunkel".

Die für Buran angegebenen 30 Tonnen galten für ähnliche Bahndaten. Ob sie tatsächlich hätten erreicht werden können, ist schwierig zu beurteilen. Wie Du schon sagst, ist es allerdings zweifelhaft und unfair, tatsächlich erreichte Daten des einen Systems mit den projektierten Daten eines anderen zu vergleichen. Auch beim Shuttle waren mal 30 Tonnen Nutzlast vorgesehen.
Man kann die Daten aus dem Erstflug nicht extrapolieren. Es ist eben ein Erstflug. Sämtliche Optimierungen begründen sich auf den Erfahrungen aus einem laufenden Programm (spätere Shuttle-Orbiter waren auch leichter als Columbia).

______

Ich kann mir schwer vorstellen, dass die gesamte Flugplanung vom Orbit bis zum Pistenende autonom gemacht wird. Das wäre selbst heutzutage noch recht ambitioniert. Und wozu auch?
Beim Shuttle sitzen dutzende Menschen in einem Kontrollzentrum und beraten über die Flugbahn. Und die Russen haben das mal fix in einen Rechner delegiert?
Die Anekdote betrifft eher eine Flugwegoptimierung bei bekanntem (wahrscheinlich durch Echtzeit-Datalink oder eben vorherigen Uplink) Wind.
Anstatt sich vom Wind (Rückenwindkomponente im Queranflug) über die Bahnachse hinausblasen zu lassen (erwartete, simple 180°-Kurve) entschied der Rechner, das Shuttle die Bahn überfliegen zu lassen und so während des Queranflugs eine Gegenwindkomponente zu haben. Das ist energetisch günstiger.
 
Airtoair

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Ich kann mir schwer vorstellen, dass die gesamte Flugplanung vom Orbit bis zum Pistenende autonom gemacht wird. Das wäre selbst heutzutage noch recht ambitioniert. Und wozu auch?
Beim Shuttle sitzen dutzende Menschen in einem Kontrollzentrum und beraten über die Flugbahn. Und die Russen haben das mal fix in einen Rechner delegiert?
Die dutzende Menschen überwachten vor allem die Systeme während der Mission und auch die Bahn im Orbit. Die Beratungen und Berechnungen wurden lange vorher gemacht und waren bis dahin grösstenteils abgeschlossen. Auch der Zeitpunkt der Triebwerkszündung für den Deorbit wurde vorher berechnet. Dies war bei Amis und Sowjets so. Auch der Flugkorridor für Wiedereintritt, Abstieg, Anflug und Landung konnte natürlich im Groben vorher festgelegt werden. Die detailierte Wahl des Flugwegs ab einer gewissen Höhe kann man aber nicht im Voraus berechnen, weil ja die aktuellen Daten und äusseren Bedingungen jederzeit in Echtzeit in die Berechnungen einbezogen werden müssen. Dies musste von Buran's Bordcomputern autonom ausgeführt werden, weil ja niemand an Bord war und es keine andere Steuerungsmöglichkeiten gab.

Eben "mal fix an einen Rechner delegieren" war aber nix: Dies ging auch bei den Russen nicht ganz so fix, war die ganze Entwicklung des Systems doch sehr aufwendig, da neben den Bordrechnern ja auch gewisse Bodenanlagen notwendig waren, die den Rechnern ihre Daten übermitteln mussten und mit deren Hilfe die Rechner die Position berechneten: Ausser den 24 Flügen mit dem Buran Analog BTS-002 waren deshalb auch Hunderte Entwicklungs- und Testflüge mit Tu-154LL, einer Spezialversion mit Buran-Cockpit Instrumenten auf dem rechten Sitz, sowie mit speziell modifizierten MiG-25 notwendig. Diese Flüge wurden von den Testpiloten des LII durchgeführt und fanden grösstenteils in Schukowski statt. Mit Tu-154LL und MiG-25 wurden aber auch einige Testflüge in Bajkonur ausgeführt um die dortigen Bodenanlagen zu testen und zu kalibrieren.
Der ganze Abstieg wurde in drei Phasen aufgeteilt: Die "Abstiegs-Phase" von einer Höhe von 100 km bis hinunter auf 20 km, mit Geschwindigkeiten von Mach 28 bis Mach 10, dann die "Vorlandemanöver-Phase" von 20km auf 4 km Höhe runter und von Mach 10 auf Mach 2, und schliesslich die "Anflug und Lande-Phase" aus 4 km und Mach 2 bis zum Stillstand auf der Piste.
Hier gibt's ein interessantes Dokument in Englisch von einem der beteiligten Ingenieure, über die Entwicklung der automatischen Landung: http://www.buran.ru/other/p-046.zip Es enthält auch ein paar verständliche Grafiken zum Konzept mit den 3 Phasen.
(Ist eine gezippte Word-Datei. Nach dem Oeffnen der Word-Datei musst Du sämtliche Markups ausblenden, damit sie lesbar ist.)
 
kabelfreak

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AW: Energija und Buran

Auf der Homepage von Bernd Leitenberger findet sich dazu ein interessanter Artikel,
der auf die Intentionen der Entwicklung eines russischen "Space Shuttles" eingeht -
er verweist auf Befürchtungen der Russen, dass die amerik. Shuttles Satelliten einfangen und sabotieren hätten wollen...

Doch lest selbst :headscratch:
http://www.bernd-leitenberger.de/buran.shtml
 

Flusirainer

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E

Die Maschine in Speyer ist kein Orbiter. D.h. sie war nie für einen Flug in den Weltraum vorgesehen. Dies ist der sogenannte Buran Analog mit der Bezeichnung BTS-002, oder auch OK-GLI, der für die Landetests verwendet wurde, also einen ähnlichen Zweck wie die Enterprise bei den Amis hatte. Im Unterschied war die BTS-002 aber eigenstartfähig, weil sie mit vier AL-31 Jettriebwerken ausgerüstet war, von denen die beiden äusseren über Nachbrenner verfügten. Die Maschine hat insgesamt 24 Flüge absolviert, die hauptsächlich der Entwicklung und Erprobung der Systeme für die automatische Landung dienten.

Ursprünglich war mal ein anderes Verfahren für Landetests vorgesehen.
Aber nach diesem Vorfall entschied man sich dann doch für eine eigenstartfähige Variante. :wink:
 

schrammi

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Und das Atmosphärenmodell steht in Speyer - sehr imposant.
 
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Hab irgendwann aufgegeben, den Text durch den Translator zu jagen. Wann wurden denn die Bilder gemacht? Sind die aktuell?

Phantastische Bilder..! Vielen Dank!
 
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Hab irgendwann aufgegeben, den Text durch den Translator zu jagen. Wann wurden denn die Bilder gemacht? Sind die aktuell?

Phantastische Bilder..! Vielen Dank!
Hier ist das übrigens:
N45.91944 E63.31

Anscheinend wurde da nach dem Ende des Programms alles buchstäblich stehen und liegen lassen. Schon epochal, hat etwas apokalyptisches. An der stattlichen Menge an Vogelkacke kann man erkennen, dass da lange nichts mehr drin passiert ist. Erstaunlich, dass man das ganze nicht längst abgebrochen hat. Weiß jemand, ob dahinter eine Absicht steckt oder Fall-Out des Zerfalls der Sowjetunion?
 
TomTom1969

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Hab irgendwann aufgegeben, den Text durch den Translator zu jagen. Wann wurden denn die Bilder gemacht? Sind die aktuell?
Phantastische Bilder..! Vielen Dank!
Ich habe das ganze mit Internet-Übersetzung angeschaut. Die Photos sind von diesem Jahr! 2 Orbiter gefangen in einer Zeitkapsel... :FFEEK:

Thomas
 

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Sowas ähnliches habe ich mal von einer Ekranoplan-Fabrik gesehen. Dieses einfach stehen lassen scheint typisch zu sein. Ein paar Orbiter, einfach nur noch Müll.
 
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