Entschädigungen für Verspätungen. Vielflieger verzichten auf Millionen

Diskutiere Entschädigungen für Verspätungen. Vielflieger verzichten auf Millionen im News aus der Luftfahrt Forum im Bereich Aktuell; Da sich die Airlines im Regelfall stur gegen die Zahlungen sträuben, verzichten viele Vielflieger auf eine Klage und somit auch auf die...
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AW: Entschädigungen für Verspätungen. Vielflieger verzichten auf Millionen

Dazu kann ich aus eigener, leidvoller Erfahrung beitragen:

CONDOR von Teneriffa nach Hannover. Die Maschine war letztlich 11 Stunden verspätet. Unterbringung in ordentlichem Hotel, Verpflegung wie in der EU-Verordnung gefordert. Abholung morgens um 02.00 Uhr.
Schreiben mit der Bitte um Entschädigung an CONDOR unter Hinweis auf die EU-Verordnung. 4 Wochen keine Antwort, dann Formschreiben, keine Entschädigung da "höhere Gewalt". Worin die "höhere Gewalt" bestanden hatte wurde nicht erläutert. Nochmaliges Schreiben an Condor m.B. um Erläuterung. Wieder Formschreiben, keine Erläuterung, keine Entschädigung.
Mahnverfahren über 800,00 € gegen CONDOR. Widerspruch von CONDOR, Übergang in das Zivilverfahren vor dem AG Rüsselsheim da ich mir sicher war, im Recht zu sein.
Ich war im Recht. Das AG Rüsselsheim verurteilte CONDOR knapp 2 Jahre nach dem Flug zur Zahlung von 800,00 € Entschädigung und die Kosten des Verfahrens. Alles in allem so knapp 1100,00 €.
Der anfängliche Ablauf ist die übliche Verfahrensweise nicht nur bei CONDOR, auch andere Fluggesellschaften gehen ähnlich vor.
Spätestens nach der zweiten Ablehnung geben die meisten Menschen sowieso auf. Das rechnet sich für die Fluggesellschaften.
Man muss ja auch für Mahnverfahren, Zivilklage und Rechtsanwalt zunächst finanziell in Vorlage treten. Das überlegen sich viele, weil der Ausgang des Verfahrens in vielen Fällen ungewiss ist.
Man erfährt einfach nicht den Grund für die Verspätung, es heisst immer nur lapidar "höhere Gewalt".
Ich habe ihn letztlich durch intensives Suchen im Internet gefunden. Triebwerksausfall zwei Tage vor meinem Flug an einer Maschine.
CONDOR argumentierte mit diesem Triebwerksausfall durch Vogelschlag, drang damit aber nicht durch denn sie hatten "vergessen" zu erwähnen, dass das zwei Tage vor meinem Flug war.
Durch geeignete organisatorische Massnahmen hätte man das ausgleichen können, z.Bsp. Anmietung externer Maschinen wenn denn schon keine eigenen zur Verfügung stehen meinte das Gericht.
 

Xena

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Es wundert mich, das im Land der flächendeckenden Rechtschutzversicherung kaum einer den Klageweg geht... :headscratch:
 
Air

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Die Versicherung muss auch erstmal zustimmen, die Kosten zu übernehmen.
 

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Ich denke die wissen ganz genau, dass sie in den meisten Fällen Recht bekommen weil sie wissen wie sich die Gesellschaften verhalten. Die sind ja nicht dumm, die verhalten sich nämlich auch so.
 
chopper

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Space Cadet
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Ich habe übrigens keine Rechtsschutzversicherung. Dafür habe ich den Vorteil, juristisch nicht ganz unbedarft zu sein.:FFTeufel::FFTeufel:
 

Philipus II

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Selber klagen ist m.E. meist den Aufwand nicht Wert. Die einschlägigen Dienstleister beauftragen, nachdem man einmal nett angefragt hat, ist wohl das bequemste.
 
Toryu

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CONDOR argumentierte mit diesem Triebwerksausfall durch Vogelschlag, drang damit aber nicht durch denn sie hatten "vergessen" zu erwähnen, dass das zwei Tage vor meinem Flug war.
Durch geeignete organisatorische Massnahmen hätte man das ausgleichen können, z.Bsp. Anmietung externer Maschinen wenn denn schon keine eigenen zur Verfügung stehen meinte das Gericht.
Das ist in der Theorie alles furchtbar einfach. In der Praxis jedoch nicht.
Externe Flugzeuge stehen nicht immer zur Verfügung, besonders wenn gerade Ferienzeit oder ein sonstiges Ereignis ist, das die Zahl der verfügbaren Subcharter-Flugzeuge einschränkt. Untervercharterung wird in der Regel auf dem gesamten europäischen Markt organisiert.
Ob Lieschen Müller dann von Malloze nach Unterprovinzheim mit irgendeiner No-Name-Geldwäscheairline fliegen will, ist eine andere Frage. Ich hatte auf diesem Wege schonmal "Glück" - so stand keine MD-80 von AeroLloyd auf der Ramp, sondern eine Caravelle von Air Provence. :congratulatory:
 
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