Ich finde es höchst bemerkenswert, dass sich die Maschine trotzdem nicht überschlagen hat. Wenn man bedenkt, dass die Triebwerke genügend Kraft entwickeln, um das Flugzeug zu bewegen und sie deswegen auch entsprechend stabil befestigt sein müssen, dann müsste ja umgekehrt die Kraft, um sie abzureissen, locker reichen, um das Flugzeug zu drehen.
Ich bin in Physik nicht so bewandert um hier wissenschaftlich zu argumentieren, aber ich würde rein spontan behaupten dass die Kp an Schubkraft der Triebwerke sich auf die Pylons noch lange nicht so auswirken wie die Negativbeschleunigung eines abrupten Eintritts ins Wasser, was ja dazu geführt hat dass jetzt beide in den Tiefen des Hudson Rivers liegen.
Aber selbst wenn sie sich nicht losgerissen hätten, würde der Hebel ausreichen um einen Kopfstand der Maschine zu erwirken? Glaube ich kaum, vorausgesetzt die Notwasserung erfolgt so kontrolliert wie in diesem Fall (absolut "level" und mit Minimalspeed aufgesetzt). Was ganz anderes wäre es gewesen, wenn eine Gondel vor der anderen das Wasser berührt hätte (wie vor den Seychellen mit der entführten B-767 passiert), dann hätte sich die 320 bestimmt gedreht, eventuell wäre sogar ein Flügel abgerissen (siehe BBC-Video wo die 767 wieder gezeigt wurde).
Was das Verhalten der Paxe angeht, habe ich gelesen einige unter ihnen sollen sowas wie "das Kommando übernommen haben" als ein paar anfingen (gleich nach dem Aufsetzen) in Panik zu geraten. Ob's stimmt kann jedoch nur aus direktem Anhören der Betroffenen ermittelt werden. Dass sie jedoch sehr ruhig und diszipliniert ausstiegen, ohne bemerkbare Hast, das ist ja aus den Videoaufzeichnungen ersichtlich.
Ein Wunder, eben. Oder, würden andere sagen, ein Zusammenwirken positiver Umstände inmitten des Desasters des doppelten "bird strikes".
PS: Sei mir ein sarkastischer Kommentar noch erlaubt... es wird in einigen Medien berichtet, in den USA habe diese Geschichte um die US Air A320 komplett George W. Bush's letzte Rede im Weissen Haus überschattet...