Erinnerung an die "Bloodhound"

Diskutiere Erinnerung an die "Bloodhound" im Schweizer Luftwaffe Forum im Bereich Einsatz bei; Einsatz der "Bloodhound" war bis 2005 geplant Eigentlich war geplant, die "Bloodhound" Lenkwaffen erst in diesem Jahr, d.h.2005, ausser Dienst...

beat

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Einsatz der "Bloodhound" war bis 2005 geplant

Eigentlich war geplant, die "Bloodhound" Lenkwaffen erst in diesem Jahr, d.h.2005, ausser Dienst zu stellen. Aufgrund des Kostendruckes erfolgte dies jedoch bereits 1999. Aufgrund dieses "aktuellen" Termins ein kleiner Rückblick auf eine erfolgreiche und skandallose Beschaffung.

Es wurden insgesamt 6 fixe Lenkwaffenstellung gebaut, geliefert wurden 1964-1968 ganze 68 Startrampen mit einer dreifachen Lenkwaffendotation, also mehr als 200 (!) Lenkwaffen, Kosten (1961) ganze 300 Mio SFR!

Die Beschaffung eines Nachfolgemodels war für 2005 geplant, aber ist in der aktuellen Situation kaum zu erwarten, z.b. PAC-3 Einheiten in gleichem Umfang würden locker 2-3 Mia SFR verschlingen. Ein solcher Antrag hätte nicht den Hauch einer Chance. Ich selber ziehe auch lieber eines neues Kampfflugzeug vor.

Eine gute Abhandlung über die Beschaffung, den Einsatz, Modernisierung und Ausserdienststellung gibt es hier:

http://www.vbs-ddps.ch/internet/luftwaffe/de/home/about/history/kriegkalt/blood.html

Eine der Stellungen existiert noch als Museum, dazu die Homepage mit interessantem Bildmaterial:

http://mypage.bluewin.ch/karl.baer/bl64/
 
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_Michael

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Braucht die Schweiz eigentlich einen 'Nachfolger' von Bloodhound oder wird dies nicht bereits durch die Systeme Rapier und Stinger genügend ersetzt? :?!
 

Tigerfan

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Michael Bieri schrieb:
Braucht die Schweiz eigentlich einen 'Nachfolger' von Bloodhound oder wird dies nicht bereits durch die Systeme Rapier und Stinger genügend ersetzt? :?!

Nein, das Rapier und die Stinger können den Bloodhound nicht ersetzen. Die Stinger und 35mm Kanone sind für geringen Höhen(bis 3000m?) gedacht und das Rapier für mittlere Höhen(bis 7000m). Der Bloodhound war für grosse Höhen gedacht damit diese z.B auch hochfliegende russische Bomber abschiessen können. Der F/A-18 hat teilweise die Aufgabe der Bloodhounds übernohmen.
 

beat

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Tigerfan schrieb:
Nein, das Rapier und die Stinger können den Bloodhound nicht ersetzen. Die Stinger und 35mm Kanone sind für geringen Höhen(bis 3000m?) gedacht und das Rapier für mittlere Höhen(bis 7000m). Der Bloodhound war für grosse Höhen gedacht damit diese z.B auch hochfliegende russische Bomber abschiessen können. Der F/A-18 hat teilweise die Aufgabe der Bloodhounds übernohmen.
Ja, die Bloodhound hatte ein ganz anderes Einsatzprofil. Sie war gegen Ziele in Höhen bis 20 km und auf Distanzen von mehr als 100 km ausgelegt, meines Wissens erreichte sie ca. Mach 3. Die frühe Ausserdienststellung hing neben den hohen Kosten für den Betrieb des über 30-jährigen Systems auch damit zusammen, dass sich das Bedrohungsbild geändert hatte. Nicht mehr hochfliegende Bomber, sondern Raketen wurden als neue Bedrohung definiert, und dagegen war die Bloodhound wirkungslos. Daher wollte man als Nachfolger ein System, dass gegen Raketen einsetzbar ist, als so in der Art einer PAC-3, beschaffen. Aber dies ist m.W. zurückgestellt und in der akutellen Planung nicht mehr enthalten.
 

Tiger F-5

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Bloodhoundstellung

Luftaufnahme aus dem Jahr 2002 der Stellung Emmen:

1 hier stand das Zielbeleuchtungsradar
2 Einsatzstelle
3 Werfergruppe
4 Stromversorgung
5 Lenkwaffenmagazine
 
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Lenkwaffenmagazine

Pro Werfer waren zwei Lenkwaffen in der Stellung eingelagert.
 
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Blick ins Innere eines Magazins
 
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Mit solchen Fahrzeugen wurden die Reketen von den Magazinen zu den Werfern gebracht.
 
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Der Simulator der Einsatzstelle auf dem Gubel (Menzingen ZG).
 
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swissboy

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beat schrieb:
Es wurden insgesamt 6 fixe Lenkwaffenstellung gebaut, ..........
Eine gute Abhandlung über die Beschaffung, den Einsatz, Modernisierung und Ausserdienststellung gibt es hier:

http://www.vbs-ddps.ch/internet/luftwaffe/de/home/about/history/kriegkalt/blood.html

Eine der Stellungen existiert noch als Museum, dazu die Homepage mit interessantem Bildmaterial:

http://mypage.bluewin.ch/karl.baer/bl64/
Leider wird da nirgends die Verteilung dieser Standorte gezeigt. Als ehemaliger Fläbler (20mm) erinnere ich mich noch sehr gut an die speziellen Hinweise, dass es geheime Standorte mit den Bloodhounds gäbe. Es war mir denn auch keiner bekannt. Umso mehr würden sie mich jetzt, da sie nicht mehr geheim sind interessieren.
 

Tiger F-5

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@swissboy

Am 10.Mai 1999 erschien in der Neuen Luzerner Zeitung ein Bericht zur Stellung auf dem Gubel.
Es werden darin folgende sechs Stellungen (Total 68 Werfer) aufgeführt:

Menzingen ZG
Bettwil AG
Torny bei Payerne
Schmidrüti ZH
Laupensdorf SO
Emmen LU.

Es gab Standorte, da waren zwei Werfergruppen (z.B. Menzingen) und solche mit nur einer (Emmen).

Es stimmt, dass die Bloodhound-Standorte eines der bestgehüteten Geheimnisse der Armee war. Die Stellungen wurden rund um die Uhr von Hunden bewacht.
 
_Michael

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Tiger F-5 schrieb:
@swissboy

Am 10.Mai 1999 erschien in der Neuen Luzerner Zeitung ein Bericht zur Stellung auf dem Gubel.
Es werden darin folgende sechs Stellungen (Total 68 Werfer) aufgeführt:

Menzingen ZG
Bettwil AG
Torny bei Payerne
Schmidrüti ZH
Laupensdorf SO
Emmen LU.

Es gab Standorte, da waren zwei Werfergruppen (z.B. Menzingen) und solche mit nur einer (Emmen).

Es stimmt, dass die Bloodhound-Standorte eines der bestgehüteten Geheimnisse der Armee war. Die Stellungen wurden rund um die Uhr von Hunden bewacht.

Aber mal im Ernst - jeder der sich dafür interessierte konnte doch die Standorte der Bloodhound problemlos ausmachen? :?! Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie man denn eine solche Stellung geheim halten konnte, zumal diese ja eindeutig Erkennbar waren an der Oberfläche.
 
Aircoon

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Bei Geheimhaltungen geht es nicht nur um den Standort, dieser ist wirklich nicht geheim zu halten. Es geht viel mehr um das Innenleben der Anlagen, um die Kapazitäten, die Durchhaltefähigeit und so weiter.

Dass in Meiringen eine F/A-18 Kaverne exisitert, ist ja auch kein Geheimniss, doch hingegen das Volumen des Tankreservoirs, die eingelagerte Munition und vieles weiteres ist klassifiziert... dies wäre in einer Krisensituation entscheidend, um zu wissen, wie lange bei unterbrochenem Nachschub die Anlage noch operativ sein kann.
 
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