2.Frage: Erla war ein Montagebetrieb, der von Zulieferern lebte. Das reichte von kleinen Schrauben, Schläuchen, Fluginstrumenten bis zu Großbauteilen, wie Tragflächen o.ä. -- Erla machte dann in der Vor - bzw. Endmontage daraus eine Ta 152. Selbst gefertigt wurde nichts. Die Teile waren natürlich nur für Focke-Wulf -Maschinen vorgesehen, da Erla nur noch einige wenige Bf 109G/K bis Juni/Juli 1945 bauen sollte, d.h. es ging bei den Messerschmitt - Teilen nur noch um das Aufbrauchen vorhandener Lagerbestände.
3.Frage: ATG und Erla lagen gemeinsam auf dem Gelände der heutigen Neuen Messe bzw. dort, wo ehemals Quelle seine Lager hatte. Mockau war aber im Prinzip nicht mehr nutzbar. Die Endmontage war größentteils ausgelagert, da die Hallen in Mockau zerstört waren.
4.Frage: Mir nicht bekannt.
5.Frage: Die B-5/R 11 wurde zwar im Lieferplan 227/1 noch erwähnt, doch am 17.02.1945 wird der Wegfall dieser Baureihe bekannt gegeben, d.h. Erla sollte lediglich die H-1/R 11 bauen.
Welche Maschinen in Leipzig zusammengabaut wurden, ist nicht bekannt (habe bisher zumindest nichts gefunden). Die Amerikaner haben dem USSBS zufolge nichts Nennenswertes vorgefunden.
Ich weiß ja nicht, welche Vorstellungen du hast, aber der Mensch im Jahr 1945 - 1949 hat leider nicht an den Historiker im Jahr 2020 gedacht. Einfach mal ins Archiv gehen (oder wie der Forscher von heute - bei Google mal was eingeben) und dann alle Fragen bis ins kleinste Detail beantwortet bekommen ---- ist nicht, vergiß es. In Leipzig wurden 1945 Tonnen von Konstruktionszeichnungen und ähnliches gefunden --- alles weg. Damit hat man in den folgenden Wintern die Öfen angeheizt (da gab's noch keine Greta
), nasse Schuhe ausgestopft, beim Tapezieren genutzt oder Lebensmittel eingepackt. Hat mir mal ein alter Mann aus der Erla - Siedlung erzählt. Viele Fragen werden für immer ungeklärt bleiben.
Grüße