Erste EASA Zertifizierung für E-Flugzeug ( Pipistrel Velos Electro )

Diskutiere Erste EASA Zertifizierung für E-Flugzeug ( Pipistrel Velos Electro ) im Luftfahrzeuge allgemein Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Die beiden Zauberworte heißen intermodal und autonom. Man wählt Start und Ziel, dann bekommt man verschiedene Angebote, unterschiedlich schnell...
Intrepid

Intrepid

Alien
Dabei seit
03.05.2005
Beiträge
11.053
Zustimmungen
10.026
Statt Auto, Zug und Luftfahrt weiterhin politisch gegeneinander auszuspielen, um das gemeine Volk zu Flugscham, kollektivem Verzicht und zur neuen Langsamkeit zu erziehen, könnte man die Synergieeffekte zwischen den Verkehrsträgern nutzen.
Die beiden Zauberworte heißen intermodal und autonom. Man wählt Start und Ziel, dann bekommt man verschiedene Angebote, unterschiedlich schnell mit unterschiedlichen Preisen, und dann wählt man seine zum Tagesvorhaben passende Variante. Darin enthalten sind ja nachdem, wie man gewählt hat, hat Passagen durch die Luft.
 
Doppelnik

Doppelnik

Space Cadet
Dabei seit
17.11.2019
Beiträge
1.512
Zustimmungen
612
Kann man so einen Antrieb denn nicht auch so auslegen, dass die Start- bzw. Maximalleistung von Batterien erbracht wird - in die man auch rekuperieren kann-, die darüber hinaus auch genug Leistungsreserven zum Durchstarten und für Steigflüge bieten - aber die Reise-Dauerleistung kommt aus einer Brennstoffzelle. Diese kann schlank und mit geringen Redundanzen ausgelegt sein, da sie die Maxima und die Notfallsituationen nicht abdecken muss. Und weil sie abgas- und geräuscharm arbeitet, kann sie auch während der Bodenzeiten weiterlaufen. Sie lädt die Batterien für den nächsten Start vor, kann die Kabine temperieren, ihre Abwärme kann zur Enteisung und zur Warmwasserbereitung für WC und Galley eines 19-Sitzers genutzt werden etc.. Statt langer Ladestopps wird in wenigen Minuten H2 nachgetankt, so wie beim Regionalzug Coradia iLint, der sich mit seinem Brennstoffzellenantrieb gut bewährt.
Brennstoffzellen arbeiten am effektivsten bei einer relativ kleinen spezifischen Leistung, daher macht das wenig Sinn. Für den Start kann man kurzzeitig auf den optimalen Wirkungsgrad verzichten und mehr Leistung aus der Brenstoffzelle rausholen (das mehrfache Umwandeln von Brennstoffzelle zu Batterie und wieder zu Strom kostet auch ne Menge an Energie). Ohne Batterie ist das System effizienter und leichter, Rekuperation wird es überschätzt, langsam ausgleiten ist der bessere Weg.

Auch die Hybridantriebe mit Verbrennungsmotor machen in FLugzeugen keinen Sinn, wenn man es richtig macht, läuft der Motor im Reiseflug im oder nahe dem Bestpunkt, das ist völlig anders als bei Straßenfahrzeugen.
 
HB-IDF

HB-IDF

Flieger-Ass
Dabei seit
19.10.2013
Beiträge
385
Zustimmungen
464
@Doppelnik: Bislang haben wir es mit "diskreten", voneinander abgrenzbaren Antriebseinheiten - einem, zwei, drei oder vier gleichartigen Motoren bzw. Turbinen - zu tun. Von der Redundanz seitens des Antriebs hängt ja u.a. ab, ob, und ggf. mit welchen Einschränkungen, man gewerblich, nachts, in IMC etc. fliegen darf. E-Antriebe machen in dieser Hinsicht durch ihre Trennung von Energiespeicher und Antriebsaggregat neue Konzepte möglich.

Meine Überlegung beim obigen Beitrag war, dass eine Batterie eine leistungsfähige, zusätzliche Sicherheitsreserve bietet, damit man mit einer einzigen Brennstoffzelle auskommt - aber dennoch mehrere E-Motoren versorgen kann. Natürlich könnten diese ihrerseits in einer Gondel zusammengefasst werden, auf konzentrische Wellen mit gegenläufigen Rotoren oder Fans wirken - aber man hätte Diversität und Redundanz.

Konkret stelle ich mir einen kleinen Regio-Liner in der Machart einer gestreckten Pilatus oder einer Jetstream mit Druckkabine und WC, aber ohne überbordenden Luxus vor. Eine Reisegeschwindigkeit von 400 km/h, und eine Gipfelhöhe über den gröbsten Turbulenzen, bspw. von FL250, würden m.E. genügen. Am wichtigsten wären ein hohes Niveau an Unfallfreiheit und Pünktlichkeit (Komplexitätsreduktion in den Netzen durch viele Direktverkehre), und ein im Verhältnis noch angemessener Preis pro Sitzkilometer. Das aber unter Gewährleistung geringer Klima-Emissionen.
 
innwolf

innwolf

Space Cadet
Dabei seit
13.05.2016
Beiträge
1.883
Zustimmungen
468
Eine nette Idee, mehr nicht. Dazu würde wieder mehrere Zentralflughäfen benötigen für Umsteigeverbindungen. Wiewenige Personen benötigen alle Stunde eine Verbindung von Eggenfelden in die Gegend um Trier? Als Beispiel gennant. Und die Kerosinflieger zeigten ja auch nicht gerade viele Verbinungen mehrmals täglich von irgendwo in der Provinz z.B. nach Rostok-Laage, Bayreuth, Kassel-Calden, Paderborn-Lippstadt, Essen-Mühlheim, Hof, Sylt-Westerland oder MemmingerBerg.

Das wenige was geflogen wurde lebte von Subventionen, z.B. keine Landegebühren plus hoher Flughafendefizite.

"Passagier-Abfertigungseirichtungen", Dornrösschenschlaf in Bayreuth, Neuhausen, ob Eck, Speyer, Mannheim-City usw.

Alles nicht ausgenutzt obwohl es billiges Kerosin gibt, auch vor Coronazeit nicht.

Z.B. eine denkbare Linie Speyer-Frankfurt, mit der Bahn unter 2h und das 20-mal täglich. Wiewenige wollen von Speyer, plus südlich, und westlich nach Frankfurt und und nördlicher. Von Schifferstadt erst nach Speyer, dann Frankfurt-Flughafen ( oder Egelsbach ) um dann mit dem Zug/Bus nach Darmstadt? Witzlos!
 
Doppelnik

Doppelnik

Space Cadet
Dabei seit
17.11.2019
Beiträge
1.512
Zustimmungen
612
@Doppelnik: Bislang haben wir es mit "diskreten", voneinander abgrenzbaren Antriebseinheiten - einem, zwei, drei oder vier gleichartigen Motoren bzw. Turbinen - zu tun. Von der Redundanz seitens des Antriebs hängt ja u.a. ab, ob, und ggf. mit welchen Einschränkungen, man gewerblich, nachts, in IMC etc. fliegen darf. E-Antriebe machen in dieser Hinsicht durch ihre Trennung von Energiespeicher und Antriebsaggregat neue Konzepte möglich.

Meine Überlegung beim obigen Beitrag war, dass eine Batterie eine leistungsfähige, zusätzliche Sicherheitsreserve bietet, damit man mit einer einzigen Brennstoffzelle auskommt - aber dennoch mehrere E-Motoren versorgen kann. Natürlich könnten diese ihrerseits in einer Gondel zusammengefasst werden, auf konzentrische Wellen mit gegenläufigen Rotoren oder Fans wirken - aber man hätte Diversität und Redundanz.

Konkret stelle ich mir einen kleinen Regio-Liner in der Machart einer gestreckten Pilatus oder einer Jetstream mit Druckkabine und WC, aber ohne überbordenden Luxus vor. Eine Reisegeschwindigkeit von 400 km/h, und eine Gipfelhöhe über den gröbsten Turbulenzen, bspw. von FL250, würden m.E. genügen. Am wichtigsten wären ein hohes Niveau an Unfallfreiheit und Pünktlichkeit (Komplexitätsreduktion in den Netzen durch viele Direktverkehre), und ein im Verhältnis noch angemessener Preis pro Sitzkilometer. Das aber unter Gewährleistung geringer Klima-Emissionen.
Bei Deinen Überlegungen ging es nicht nur um Redundanz, sondern auch darum die Brennstoffzelle möglichst konstant betreiben zu können, das halte ich für die flasche Zielsetzung. Davon abgesehen, kann man auch einfach 2 oder 4 Brennstoffzellen verbauen, deren Wirkungsgrad ändert sich nur sehr gering mit der Baugröße, dafür benötigt man keine Batterien.

Bei Hochtemperaturbrennstoffzellen sieht es anders aus, diese sollte man möglichst gleichmäßig durchlaufen lassen und nur in Ausnahmefällen abstellen, aber damit wird es schon sehr kompliziert diese in Flugzeugen zu verbauen..
 
HB-IDF

HB-IDF

Flieger-Ass
Dabei seit
19.10.2013
Beiträge
385
Zustimmungen
464
Das Thema bekommt ja gerade wieder einen tagesaktuellen Bezug, weil Airbus für klimaneutrale Kurzstrecken offensichtlich einen aus der ATR abgeleiteten Schulterdecker mit zwei Motorgondeln (Brennstoffzellen oder Turbinen) und H2 als Energieträger vorschlägt. Ich bin ja gespannt, wie ernsthaft sie das verfolgen werden. Persönlich würde ich es mir sehr wünschen!
 
cool

cool

Space Cadet
Dabei seit
27.01.2005
Beiträge
1.265
Zustimmungen
817
Ort
EDDF
Ich muss das mal hoch holen.

Sagt mal, es wird ja überall postuliert, dass die Velis Electro der erste zugelassene Elektroflieger ist. Selbst die EASA schreibt das: EASA certifies electric aircraft, first type certification for fully electric plane world-wide | EASA

Lange Aviation hat aber bereits 2006 ein TC für ihren Antares 20E bekommen.

Da ist doch auch alles durchzertifiziert, oder gibt es da Unterschiede in den TCs?
 
Intrepid

Intrepid

Alien
Dabei seit
03.05.2005
Beiträge
11.053
Zustimmungen
10.026
Da ist doch auch alles durchzertifiziert, oder gibt es da Unterschiede in den TCs?
Das eine ist Airworthiness Category Normal, das andere Sailplane. Mit Sailplane wird man nicht zum PPL(A) schulen dürfen.
 
cool

cool

Space Cadet
Dabei seit
27.01.2005
Beiträge
1.265
Zustimmungen
817
Ort
EDDF
Danke fürs aufpassen, ich dachte mir schon, dass es nen Unterscheid geben muss, wenn man jetzt so ne "Welle" macht. Auf der anderen Seite: Ich mein das sind nun 14 Jahre und die Antares flog auch.
 
Intrepid

Intrepid

Alien
Dabei seit
03.05.2005
Beiträge
11.053
Zustimmungen
10.026
Es gibt ein paar Entwicklungen, die bisher nicht gebührend gewürdigt wurden.

Dazu zähle ich elektrische Hilfstriebwerke und Elektrowinden. Und die Pipistrel Alpha, die bereits seit zwei Jahren fliegt.

Grundsätzlich kann man sagen, je kleiner bzw. weniger Energiedurstig, umso schneller geht die Elektrifizierung. Im Modellflug ist sie glaube ich schon zu 99,5% vollzogen. Mit der Pipistrel Velis wurde das erste Luftfahrzeug zertifiziert, dass auch Teil einer professionellen Pilotenausbildung sein kann. Das zählt wohl als Meilenstein.
 
innwolf

innwolf

Space Cadet
Dabei seit
13.05.2016
Beiträge
1.883
Zustimmungen
468
Es darf auch keine unzähligen Warterunden geben. Wenn man startet, muss quasi der Einflug in eine eventuelle Kontrollzone/Platzrunde und die unverzügliche Landung bereits "reserviert" sein. Das gesamte Flugmanagement wird komplexer.
Warum? Schaut mal in Örlinghausen oder Unterwoessen wie dicht gestaffelt auch Solo-Flugschüler ab Position ihre Landungen teils durchführen. Variabelen sind kürzer oder länger landen, schneller werden bis kurz vor dem Aufsetzen, die knappe Energiereserve Höhe wird da sinnvoll eingesetzt.
 
innwolf

innwolf

Space Cadet
Dabei seit
13.05.2016
Beiträge
1.883
Zustimmungen
468
Lächerlicher Propagandaaufwand! 30min-Elektrohüpfer. Ein sparsam geflogendes Rotax-Viertakt-UL oder ein C-Falke schaffen auch 700km am Stück! Ohne daß zwei PKW die Ladeninfrastruktur am Boden nachschleppen müssen!
 
Chopper80

Chopper80

Alien
Dabei seit
12.07.2009
Beiträge
9.546
Zustimmungen
9.122
Ort
Germany
Intrepid

Intrepid

Alien
Dabei seit
03.05.2005
Beiträge
11.053
Zustimmungen
10.026
Lächerlicher Propagandaaufwand! 30min-Elektrohüpfer. Ein sparsam geflogendes Rotax-Viertakt-UL oder ein C-Falke schaffen auch 700km am Stück! Ohne daß zwei PKW die Ladeninfrastruktur am Boden nachschleppen müssen!
1. sollen Elektroflugzeuge für die Flüge verwendet werden, für die sie geeignet sind (Platzrunden, Airwork, Rundflüge); jeder Flug, der von einem Verbrennerflugzeug übernommen werden kann, ist ein Gewinn. Und wenn ab nächstes/übernächstes Jahr mehr als eine Stunde Stehzeit möglich ist, wächst der Anteil signifikant. Mit der Gewöhnung an die neuen Verfahren kann man aber jetzt schon beginnen, um keine Zeit zu verlieren.
2. soll Ladeinfrastruktur vor Ort vorgehalten und die Verfügbarkeit in der AIP aufgeführt werden; im Moment ist es nämlich noch Druidenwissen, wo ein Ladegerät steht und wo nicht.
 
innwolf

innwolf

Space Cadet
Dabei seit
13.05.2016
Beiträge
1.883
Zustimmungen
468
Trotzdem Unsinn. Elektrischer Modellflug ist etwas anderes. Aber solange noch Häuser mit Öl oder Gas beheizt werden und die meisten Piloten auf den Fahrten zu den Flugplätzen mehr Straßenkaftstoff verbrauchen als sie verfliegen bleibt es Unsinn.
 

Ta152

Testpilot
Dabei seit
06.08.2009
Beiträge
958
Zustimmungen
644
Ort
OWL
Trotzdem Unsinn. Elektrischer Modellflug ist etwas anderes. Aber solange noch Häuser mit Öl oder Gas beheizt werden und die meisten Piloten auf den Fahrten zu den Flugplätzen mehr Straßenkaftstoff verbrauchen als sie verfliegen bleibt es Unsinn.
Wenn ein Schiff untergeht und es sind nicht genügend Rettungsboote für alle da, benutzt man die Rettungsbotte dann gar nicht da es ja alles nicht hilft?

Jeder muß da etwas tun wo er es kann. Dazu vollkommen unabhängig vom Klimaschutz, ein Elektroflieger ist innerhalb gewisser Paramater von Unterhalt her günstiger als ein Verbrenner. Noch sind es Nischen, aber die Nischen werden größer.
 
Intrepid

Intrepid

Alien
Dabei seit
03.05.2005
Beiträge
11.053
Zustimmungen
10.026
Aber solange noch Häuser mit Öl oder Gas beheizt werden und die meisten Piloten auf den Fahrten zu den Flugplätzen mehr Straßenkaftstoff verbrauchen als sie verfliegen bleibt es Unsinn.
Was spricht denn dagegen, auch beim Fahren und Wohnen auf elektrische Energie umzusteigen?

Beruflich kümmere ich mich darum, dass mehr Windräder und mehr Photovoltaik-Anlagen errichtet werden. Im Hobby mache ich Elektroflugzeuge publik. Im Familienfuhrpark erhält ein Elektroauto Einzug (auch da geschieht der Übergang in Schritten, nicht für jede Autofahrt eignet sich ein Elektroauto ... aber jetzt schon für sehr viele). Nur das mit dem elektrischen Heizen muss noch etwas warten, aber der Ausbau unserer Stromnetze braucht ja auch noch seine Zeit. So fügt sich Stück für Stück alles zu einem großen Ganzen zusammen - man muss es nur wollen.

Mit einem Anhänger fürs Fahrrad habe ich übrigens viele Autofahrten im Dorf unnötig gemacht. Und eine Monatskarte für den ÖPNV wird ebenfalls genutzt. Flexibel bleiben!
 
Thema:

Erste EASA Zertifizierung für E-Flugzeug ( Pipistrel Velos Electro )

Erste EASA Zertifizierung für E-Flugzeug ( Pipistrel Velos Electro ) - Ähnliche Themen

  • Identifikation Hersteller EC-Rad

    Identifikation Hersteller EC-Rad: meine Frage richtet sich eher an die Historiker. Wir fliegen eine Klemm KL35D, jetzt habe ich aus unserem Regal eine Felge als Ersatz für die...
  • Alef, das Erste echte fliegende Auto!

    Alef, das Erste echte fliegende Auto!: Alef das fliegende Auto Schaut Euch das Wunderteil an und investiert! :thumbsup: Leider sind technische Details auf der Seite völlig vergessen...
  • Bundesweit erster Linienflugbetrieb mit Drohnen in Lüdenscheid

    Bundesweit erster Linienflugbetrieb mit Drohnen in Lüdenscheid: Meldung vom heutigen Tage beim WDR (so ähnlich bzw. zitierend auch in anderen Medien)...
  • Erster Abschuss einer Mosquito durch eine He 219 war wann genau?

    Erster Abschuss einer Mosquito durch eine He 219 war wann genau?: Hallo zusammen, mal eine Frage mehr aus statistischen Gründen: wann war der erste dokumentierte Abschuss einer Mosquito durch eine He 219? Aus...
  • Suche zum Erstellen eines EASA Handbuchs nach Part 21 ein Beispiel in deutsch

    Suche zum Erstellen eines EASA Handbuchs nach Part 21 ein Beispiel in deutsch: Hallo Leute, im Rahmen meiner Studienarbeit erstelle ich ein EASA Handbuch nach Part 21. (Entwicklungsbetrieb) Meine Entwicklungen sind minor...
  • Ähnliche Themen

    Oben