Lothringer
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Politik wollte "teureres Flugzeug"
Die so heftig kritisierte Pannenanfälligkeit des Eurofighter hat Heribert Wagner, ein Mitglied der Bewertungskommission, vor Jahren vorausgesehen: "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" werde es während der Einführungsphase des Eurofighter zu "Kinderkrankheiten" kommen, warnte der Ex-Ministerialrat des Verteidigungsministeriums bereits 2002 in einem Aktenvermerk und empfahl das Konkurrenzprodukt, den schwedischen Gripen.
Wagner ist einer jener pensionierten Beamten und Militärs, die die Grünen gerne in den Rechnungshofausschuss laden würden. Letzterer beschäftigt sich am Mittwoch mit dem Rechnungshofbericht zur Causa-Eurofighter. Die Regierungsfraktionen lehnen eine Vorladung des Beamten allerdings ab. Es sei nicht üblich, pensionierte Ministeriums-Mitarbeiter zu hören.
Dabei meint Wagner gegenüber dem KURIER, dass er vor dem Ausschuss auf keinen Fall behaupten würde, dass "irgend etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen wäre". Wagner: "Man muss aber sagen, dass die Entscheidung politisch begründet war. Wenn Politiker entscheiden, das teurere Flugzeug zu nehmen, dann akzeptiere ich das", meint Wagner, der erstmals zum 2-Milliarden-Euro-Deal Stellung nimmt.
Laut Wagner hätte es sich beim Gripen und dem Eurofighter um "zwei gleichwertige Angebote" gehandelt. Er habe damals "gemeinsam mit der Generalität" den Gripen als die "bugetverträglichere Lösung" bevorzugt: "Es war die Sorge der Militärs, dass wir zwar das bessere Flugzeug bekommen aber kein Geld für den Betrieb." Klar sei, dass der Eurofighter nicht nur der teurere, sondern auch der bessere Flieger sei, da hinter dem Gripen nur die Schweden, hinter dem Eurofighter aber vier potente Nationen stehen.
Kinderkrankheiten
"Will man bei internationalen Einsätzen dabei sein, ist der Eurofighter besser. Für die Luftraumüberwachung in Österreich hätte der Gripen gereicht", so Wagner.
Die "Kinderkrankheiten" des Eurofighter seien so erwartbar gewesen wie jene bei der Einführung des Gripen. Wagner glaubt aber, dass die Kampfjets erst 2008 oder 2009 in Österreich in Betrieb gehen: Bis dahin könnten die Fehler "ausgemerzt" sein.
Konfrontiert mit den Aussagen Wagners meinte der Vorsitzende des Rechnungshofauschusses im Parlament, Werner Kogler (Grüne): "Jeder, der damals Einblick hatte, sollte vor dem Ausschuss aussagen. Umso mehr, wenn er bestätigt, dass mehr Steuergeld als nötig ausgegeben wird."
Quelle: www.kurier.at/oesterreich/757022.php
Die so heftig kritisierte Pannenanfälligkeit des Eurofighter hat Heribert Wagner, ein Mitglied der Bewertungskommission, vor Jahren vorausgesehen: "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" werde es während der Einführungsphase des Eurofighter zu "Kinderkrankheiten" kommen, warnte der Ex-Ministerialrat des Verteidigungsministeriums bereits 2002 in einem Aktenvermerk und empfahl das Konkurrenzprodukt, den schwedischen Gripen.
Wagner ist einer jener pensionierten Beamten und Militärs, die die Grünen gerne in den Rechnungshofausschuss laden würden. Letzterer beschäftigt sich am Mittwoch mit dem Rechnungshofbericht zur Causa-Eurofighter. Die Regierungsfraktionen lehnen eine Vorladung des Beamten allerdings ab. Es sei nicht üblich, pensionierte Ministeriums-Mitarbeiter zu hören.
Dabei meint Wagner gegenüber dem KURIER, dass er vor dem Ausschuss auf keinen Fall behaupten würde, dass "irgend etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen wäre". Wagner: "Man muss aber sagen, dass die Entscheidung politisch begründet war. Wenn Politiker entscheiden, das teurere Flugzeug zu nehmen, dann akzeptiere ich das", meint Wagner, der erstmals zum 2-Milliarden-Euro-Deal Stellung nimmt.
Laut Wagner hätte es sich beim Gripen und dem Eurofighter um "zwei gleichwertige Angebote" gehandelt. Er habe damals "gemeinsam mit der Generalität" den Gripen als die "bugetverträglichere Lösung" bevorzugt: "Es war die Sorge der Militärs, dass wir zwar das bessere Flugzeug bekommen aber kein Geld für den Betrieb." Klar sei, dass der Eurofighter nicht nur der teurere, sondern auch der bessere Flieger sei, da hinter dem Gripen nur die Schweden, hinter dem Eurofighter aber vier potente Nationen stehen.
Kinderkrankheiten
"Will man bei internationalen Einsätzen dabei sein, ist der Eurofighter besser. Für die Luftraumüberwachung in Österreich hätte der Gripen gereicht", so Wagner.
Die "Kinderkrankheiten" des Eurofighter seien so erwartbar gewesen wie jene bei der Einführung des Gripen. Wagner glaubt aber, dass die Kampfjets erst 2008 oder 2009 in Österreich in Betrieb gehen: Bis dahin könnten die Fehler "ausgemerzt" sein.
Konfrontiert mit den Aussagen Wagners meinte der Vorsitzende des Rechnungshofauschusses im Parlament, Werner Kogler (Grüne): "Jeder, der damals Einblick hatte, sollte vor dem Ausschuss aussagen. Umso mehr, wenn er bestätigt, dass mehr Steuergeld als nötig ausgegeben wird."
Quelle: www.kurier.at/oesterreich/757022.php