Eurofighter Technik Daten News

Diskutiere Eurofighter Technik Daten News im Jets Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Wie groß ist denn die Rollrate des EF? Beim Tornado waren es glaube ich 170 Grad/Sekunde. Das kam mir für ein Kampfflugzeug schon recht wenig...
Ghostbear

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Wie groß ist denn die Rollrate des EF? Beim Tornado waren es glaube ich 170 Grad/Sekunde. Das kam mir für ein Kampfflugzeug schon recht wenig vor.
Beim EF könnte man vielleicht im EFCS da noch was machen und an der Elevon Stellrate drehen (wenn die Aktuatoren noch Reserven in der Stellgeschwindigkeit haben).
 
FastEagle107

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Bei welcher Gelegenheit soll es denn dazu gekommen sein? Man war ja in gemischten Verbänden unterwegs.
Bei Flügen ausserhalb der Red Flag Missions. Sozusagen, nebenbei.

Wie groß ist denn die Rollrate des EF? Beim Tornado waren es glaube ich 170 Grad/Sekunde. Das kam mir für ein Kampfflugzeug schon recht wenig vor.
Beim EF könnte man vielleicht im EFCS da noch was machen und an der Elevon Stellrate drehen (wenn die Aktuatoren noch Reserven in der Stellgeschwindigkeit haben).
Wie groß ist die Rollrate? Keine Ahnung! Aber aus der Praxis kann ich sagen, sie ist schnell genug. Rollrate ist so ein Wert, denn ich persönlich für etwas überbewertet halte. Nicht ein einziges Mal hatte ich mir gewünscht eine schnellere Rollrate zu haben.
Dann ist da die Frage bei welchem AoA die Rollrate gemessen wird? Bei hohem AoA ist der EF tatsächlich etwas träge. Das hat aber nie wirklich gestoert oder einen wesentlichen Ausschlag zu Erfolg oder Niederlage gegeben.

Frage an die Spezialisten:
Wenn von Rollrate gesprochen wird, welcher AoA wird für diese Angabe angenommen?
Ist eine hohe Rollrate bei niedrigem AoA auch gleichbedeutend mit einer hoher Rollrate bei hohem AoA? Meine Erfahrung ist dass alle Flugzeuge bei hohem AoA langsamer Rollen. Bedeutet das also, dass eine hohe Rollrate bei niedrigem AoA indikativ für eine hohe Rollrate bei hohem AoA ist?
Würde AMK die Rollrate bei hohem AoA am Eurofighter erhöhen?
 

twolf

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Bei welcher Gelegenheit soll es denn dazu gekommen sein? Man war ja in gemischten Verbänden unterwegs.

 
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Beim Verkehrsflugzeug ist die Rollrate in den Handling Quality Requirements bei Null Grad AoA festgelegt. Ich würde erstmal davon ausgehen, dass es bei einem Kampfflugzeug eine Rollrate vs AoA Envelope im Lastenheft stehen würde. Bei einem Deltaflügler hat man durch die Konfiguration bei hohen AoA bestimmt mächtig Dämpfung. Ich denke, dass kein linearer Zusammenhang zwischen Rollrate bei Null AoA und bei hohen AoA besteht. Es wird eine Funktion der Rolldämpfung des Tragwerks (ein Treiber des Rollmoments), der aerodynamischen Effektivität der Aileron/Elevon/Flaperon/Spoiler/Whatever Kombination und der Geschwindigkeit sein. Bei hohen Geschwindigkeiten ist gute Roll Performance einfach zu erreichen, aber bei geringen Geschwindigkeiten und geringem dynamischen Druck auf den Steuerflächen wird es schwieriger eine gute Rollperfo zu erreichen. Bei hohen AoA könnten auch noch Ablösungseffekte dazu kommen und die Effektivität der Steuerflächen beeinträchtigen. Die Abhängigkeit Rollrate vs AoA und Gierstabilität hängt also sehr vom Designkonzept ab. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass die T38 konzeptbedingt bei hohen AoA im Verhältnis weniger Rollrate verliert als der Eurofighter.

Wenn man es aber nicht wirklich braucht und auch nicht wirklich vermisst wird, dann ist es Geldverschwendung zu versuchen noch mehr aus dem Flugzeug rauszupressen. Das Geld ist dann besser in Datalink, Radar und allem was Situational Awareness dient einzusetzen. EFCS Tuning ist irre teuer. Ich kenne das ja nur aus dem zivilen Bereich, aber der Aufwand ist immens. Es gibt massenweise Schnittstellen, die immer mit angepasst werden müssen.
 
Schorsch

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Frage an die Spezialisten:
Wenn von Rollrate gesprochen wird, welcher AoA wird für diese Angabe angenommen?
Ist eine hohe Rollrate bei niedrigem AoA auch gleichbedeutend mit einer hoher Rollrate bei hohem AoA? Meine Erfahrung ist dass alle Flugzeuge bei hohem AoA langsamer Rollen. Bedeutet das also, dass eine hohe Rollrate bei niedrigem AoA indikativ für eine hohe Rollrate bei hohem AoA ist?
Würde AMK die Rollrate bei hohem AoA am Eurofighter erhöhen?
Ich denke die Spitzenwerte sind meist bei null oder niedrigen AOA.
Bei hohen AOA kommen ja alle ins Schwitzen.
Wenn ich bei hohen AOA maximale Rollraten kommandiere, dann bringe ich mit FCS so richtig ins rotieren. Am besten noch mit asymmetrischer Außenlast.

Vom Gefühl her würde ich sagen, dass die T38 konzeptbedingt bei hohen AoA im Verhältnis weniger Rollrate verliert als der Eurofighter.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass man eine T-38 zu wirklich hohen AOA bringt. Ansonsten hat die einen fast nackten Flügel und sollte ein recht überschaubares Masseträgheitsmoment haben.
Ein Problem des EF könnte sein, dass seine Steuerflächen nicht perfekt sind. Bei höheren Anstellwinkeln ist das Ruder wohl nicht mehr ungeheuer effektiv, die Ailerons ebenso wenig. Verbleiben die Entenflügel, die natürlich extrem mächtig sind. Die hocken aber wiet vor'm Schwerpunkt, und wenn denen das (angestellte) Flugzeug zu drehen könnte mir auch einen "Departure" einfangen. Hier haben Flugzeuge mit "konventionellen" Leitwerken wohl Vorteile.
Siehe "Inertia Coupling". Die Konfiguration des Eurofighters akzeptiert im Tausch für optimierte Transonic und Supersonic Performance eben den einen oder anderen Strafraum. Klebe ich mir zwei Tennisplatzgroße Seitenleitwerke ans Flugzeug habe ich es da leichter.

Einen Punkt den man beim EF Design sicherlich als unzureichend bezeichnen kann ist in der Tat die Anstellwinkelleistung. Rein von der Konzeption her sollte der EF eigentlich beides können, das aktuelle Design hat hier Defizite. Ich hätte gerne die Auslegung mit dem geknickten Delta und Doppelleitwerk des ursprünglichen TKF gesehen. Nun ja die Defiziete sind mit dem AMK behebbar und/oder TVC was ja auch der Primärgrund für die Einlauflage war.
Nun, man kriegt kein kostenloses Mittagessen. Es wäre ja nicht so, dass man da was vergessen hätte. "Anstellwinkelfähigkeit" muss ich mir teuer erkaufen. Und so ein Zufall, die Flugzeuge mit sehr guten Fähigkeiten kommen irgendwie nicht so leichtfüßig durch die Mauer. Dass man von TKF über Jäger 90 hin zu EF2000 das Design an Erkenntnisse angepasst hat spricht doch für den Entwurf!
Schubvektorsteuerung und irgendwelche Knickflügel kosten halt Gewicht und Drag Counts.
In den entscheidenden taktischen Bereichen spielt die Anstellwinkelfähigkeit nur eine untergeordnete Rolle.
Und eigentlich legt niemand mehr ein Flugzeug primär darauf aus. Daher die Frage: Sind die alle doof und Du Inhaber der Erkenntnis?
 
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arneh

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Frage an die Spezialisten:
Wenn von Rollrate gesprochen wird, welcher AoA wird für diese Angabe angenommen?
Ist eine hohe Rollrate bei niedrigem AoA auch gleichbedeutend mit einer hoher Rollrate bei hohem AoA? Meine Erfahrung ist dass alle Flugzeuge bei hohem AoA langsamer Rollen. Bedeutet das also, dass eine hohe Rollrate bei niedrigem AoA indikativ für eine hohe Rollrate bei hohem AoA ist?
Würde AMK die Rollrate bei hohem AoA am Eurofighter erhöhen?
Ohne mich jetzt als Spezialist bezeichnen zu wollen kann man recht sicher nicht direkt von der Rollrate bei geringem AoA auf die bei hohem AoA schließen. Da wird eine Tailless Delta Konstruktion prinzipbedingt sicherlich tendenziell mehr verlieren als ein Flugzeug mit klassischer Konfiguration, da die Steuerflächen deutlich mehr 'abgeschattet' werden. Beim EF kommt vermutlich hinzu, dass das FCS Rollrate bei hohen AoA zurücknimmt. Ich könnte mir vorstellen, dass das entweder mit der Anströmung des Seitenleitwerks zu tun hat (da gab es wohl auch Limitierungen mit der Speedbrake), die bei hohen AoA wohl merklich leidet oder mit der recht ausgeprägt negativen Stabilitätsmarge des EF, dass die Autorität der Elevons ggf. an ihre Grenzen kommt. Dem Vernehmen nach bringt AMK gerade in dem Bereich (Rollrate bei hohen AoA) wohl die größten Vorteile, was darauf hindeuten würde, dass beim EF eher das FCS (als Gralshüter der Flugstabilität) als die reine Anströmung der Steuerflächen der limitierende Faktor sein dürfte.
 

arneh

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Nun, man kriegt kein kostenloses Mittagessen. Es wäre ja nicht so, dass man da was vergessen hätte. "Anstellwinkelfähigkeit" muss ich mir teuer erkaufen. Und so ein Zufall, die Flugzeuge mit sehr guten Fähigkeiten kommen irgendwie nicht so leichtfüßig durch die Mauer. Dass man von TKF über Jäger 90 hin zu EF2000 das Design an Erkenntnisse angepasst hat spricht doch für den Entwurf!
Wobei der AMK wohl kaum/keine messbaren Einbußen bei der supersonischen Performance bringt und durchaus gute Verbesserungen im High Alpha Bereich.
Das wird wohl schnöde an dem Aufwand zur Anpassung des FCS scheitern. Beim design des EF wollte man high Alpha mittels TVC lösen und hat sich daher den Aufwand dieser Mini- LERX geschenkt.
Schubvektorsteuerung und irgendwelche Knickflügel kosten halt Gewicht und Drag Counts.
In den entscheidenden taktischen Bereichen spielt die Anstellwinkelfähigkeit nur eine untergeordnete Rolle.
Und eigentlich legt niemand mehr ein Flugzeug primär darauf aus.
Knickflügel wäre glaube ich kein guter Kompromiss gewesen, da er die hervorragende supersonische Performance sicher deutlich getrübt hätte.
Schubvektorsteuerung ist nach meinem Dafürhalten nur der Anschaffungs- und Wartungskostenbetrachtung zum Opfer gefallen. Die ITP Nozzles bringen wohl so um die 120kg Mehrgewicht. Die Heckstruktur ist ab den T3 ohnehin so verstärkt, dass sie TVC fähig ist. Das geht bei einem 11/20t Flieger unter. Sie brachten im Cruise wohl sogar leichte Kraftstoffeinsparungen.

Zu dem Satz:
Daher die Frage: Sind die alle doof und Du Inhaber der Erkenntnis?
gibt es eine dritte Variante: Aufgrund der aktuellen Einsatzdoktrin hat man die Kosten als zu hoch/zu aufwendig für einen Vorteil, den man unter 'nice to have' einsortiert hat, eingestuft.
 
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Scorpion

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Nun, man kriegt kein kostenloses Mittagessen. Es wäre ja nicht so, dass man da was vergessen hätte. "Anstellwinkelfähigkeit" muss ich mir teuer erkaufen. Und so ein Zufall, die Flugzeuge mit sehr guten Fähigkeiten kommen irgendwie nicht so leichtfüßig durch die Mauer. Dass man von TKF über Jäger 90 hin zu EF2000 das Design an Erkenntnisse angepasst hat spricht doch für den Entwurf!
Schubvektorsteuerung und irgendwelche Knickflügel kosten halt Gewicht und Drag Counts.
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Hallo Schorsch,

wer sich mit der Entwicklungsgeschichte des EF und mit der Konzeption seiner Auslegung und den zugrunde liegenden Annahmen beschäftig und darüber hinaus auch gewisse Forderung der Luftwaffen diesbezüglich kennt, kommt eben zu dem Schluss zu dem ich komme.

Die Luftkampfstudien die MBB in den 1970er Jahren durchführte um eine Grundlage für die Entwurfsauslegung zu schaffen charakterisierten den "künftigen" Luftnahkampf mit der Dominanz von Frontalmaneuvern und somit hohen instationären Wenderaten und auch Poststall. Der "Rate Fight" auf Grundlage der EM Theorie von Col. Boyd basierte ja auf der Annahme sich hinter einem Gegner positionieren zu müssen um seine Waffen zum Einsatz zu bringen. In den 70ern war abzusehen, dass künftige Lenkwaffen unabhängig vom Ziellagewinkel und fernab der Flugrichtung abgefeuert werden könnten, wofür ein schnelles Ausrichten der Nase von Vorteil ist. Dass dies natürlich immer auch vom Szenario selbst abhängt und es wenig Sinn macht alle Energie zu veschwenden wenn man es mit mehreren Gegnern zu tun hat ist klar.

Die Einlauflage des EF wurde bewusst mit Hinblick auf Poststallfähigkeit gewählt, wofür man einen höheren induzierten Widerstand in Kauf nahm. Die Schubvektortheorie von Prof. Wolfgang Herbst zielte genau hierauf ab und führte eben auch zur Entwicklung der X-31.

Als man 1977 die Grundkonfiguration des EF, damals TKF festgelegt hatte wies diese ein einzelnes Leitwerk und einen Deltaflügel mit durchgängiger 57° Pfeilung auf.

Nach umfassenden Windkanalversuchen hatte man das Design dahingehend geändert einen Knickflügel zur Flügelstreckung zu verwenden und ein V-Leitwerk eingeführt. Weitergehende Studien zeigten, dass das Doppelleitwerk keinen Widerstandsnachteil bis Mach 2 bringen und darüber hinaus die Richtungsstabilität im höheren AoA-Bereich verbessern würde. Wie es sich diesbezüglich mit dem Knickdelta verhält vermag ich an dieser Stelle nicht zu beurteilen.

Wenn ich sage, dass ich gerne diese optimierte TKF-Konfiguration gesehen hätte, dann bezieht sich das primär auf "es wäre interessant gewesen das Leistungsvermögen im Vergleich zur aktuellen Konfiguration zu sehen".

Ob die letztlich gewählte Konfiguration, die ja eigentlich einer Rückkehr zum ersten Wurf darstellte nun tatsächlich eine Optimierung darstellte oder doch eher einen Kompromiss sei mal dahin gestellt. Das Doppelleitwerk wurde aus Strukturgewichtsgründen geopfert, der Knickdelta, so habe ich es zumindest aus einigen Aussagen entnommen, wurde aus fertigungstechnischen Gründen und möglicherweise auch aufgrund von RCS-Erwägungen aufgegeben.

Fakt ist jedenfalls, dass die aktuelle EF Konfiguration nicht die spezifizierte Anstellwinkelleistung erbringt und der aktuelle AoA unter dem maximalen Auftriebswert liegt. Dies führt zu einer Minderleistung im Bereich instationärer Wenderaten und das ist eben ein Defizit. Mit der Phase 4 FCS Software sollte ursprünglich ein AoA-Limit von 27° eingeführt werden, Flugteste Anfang 2006 förderten jedoch Probleme zu Tage die eine Rückkehr zum vorhergehenden Wert von 24° und eine Reduktion der Rollrate im höheren AoA-Bereich führten. Das ist auch der Grund warum wir heute nicht mehr die spektakulären HAVV-Rollen sehen, wie siehe von den DAs auf diversen Flugshows gezeigt wurden.

Das Projekt EFEM war letztlich der Versuch diese Defizite zu beheben und führte in letzter Instanz zum AMK.

Ich denke wir sind uns einig darüber, dass jedes Design ein Kompromiss darstellt und man an der einen oder anderen Stelle Leistungspunkte abgeben muss, um an anderer Stelle welche dazu zu gewinnen. Es ist aber eine Tatsache, dass der EF im Bereich AoA und Sofortwenderaten nicht die gestellten Anforderungen erfüllt, was eben kein Designkompromiss, sondern ein Designdefizit ist, was nicht zuletzt der asymetrischen Tragflächenkonfiguration und dem Einzelleitwerk geschuldet ist.

Das AMK ist aus meiner Sicht eine gute Lösung, da es nicht nur die o.g. Probleme behebt, sondern auch in vielen anderen Bereichen Vorteile bietet. Bewaffnungsflexibilität ist hier das Primärargument, aber eben auch bessere Leistungen in diversen Bereichen, natürlich auch mit ein paar Minuspunkten
 
AMeyer76

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Bekommen denn die neuen 38 Eurofighter die AMK Anbauten ?
 
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@Scorpion Ich würde gerne deine Meinung zu folgendem Thema lesen.
Der Eurofighter ist als care-free programmiert, d.h. ich kann als Pilot wirklich fast nichts machen, um dem Flugzeug zu schaden oder um in einen Flugzustand zu kommen, der evtl. kritisch werden könnte. Die Vorteile dieser Programmierung liegen natuerlich ganz klar auf der Hand (einfaches Fliegen). Aber ich habe mich immer gefragt, ob man mit dieser "super konservativen" Programmierung nicht auch viel des eigentlich abrufbaren Manöverspektrum im langsamen Bereich verschenkt? Wenn es um G-Limits geht ist man natürlich froh, wenn man als Pilot da nicht drauf achten muss, aber gerade im langsamen Bereich denkt man oft "ok, ich weiss wie ich mit Strömungsabriss umgehen muss und ich weiss auch was ich machen muss, wenn die Nase mal dahin fällt, wohin sie gerade hinfallen will". Kein Grund mich derart einzuschränken! Es ist schön, wenn "jeder" das Flugzeug fliegen kann aber irgendwo sind Jetpiloten ja auch Spezialisten und werden aufwendig ausgebildet. Deswegen muss man ja nicht Einschränkungen beim Flugzeug machen (solange sie keinen oder wenig Sinn machen).
 

twolf

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@Scorpion Ich würde gerne deine Meinung zu folgendem Thema lesen.
Der Eurofighter ist als care-free programmiert, d.h. ich kann als Pilot wirklich fast nichts machen, um dem Flugzeug zu schaden oder um in einen Flugzustand zu kommen, der evtl. kritisch werden könnte. Die Vorteile dieser Programmierung liegen natuerlich ganz klar auf der Hand (einfaches Fliegen). Aber ich habe mich immer gefragt, ob man mit dieser "super konservativen" Programmierung nicht auch viel des eigentlich abrufbaren Manöverspektrum im langsamen Bereich verschenkt? Wenn es um G-Limits geht ist man natürlich froh, wenn man als Pilot da nicht drauf achten muss, aber gerade im langsamen Bereich denkt man oft "ok, ich weiss wie ich mit Strömungsabriss umgehen muss und ich weiss auch was ich machen muss, wenn die Nase mal dahin fällt, wohin sie gerade hinfallen will". Kein Grund mich derart einzuschränken! Es ist schön, wenn "jeder" das Flugzeug fliegen kann aber irgendwo sind Jetpiloten ja auch Spezialisten und werden aufwendig ausgebildet. Deswegen muss man ja nicht Einschränkungen beim Flugzeug machen (solange sie keinen oder wenig Sinn machen).
Der Eurofighter ist instabil, und kann nicht Manuel fliegen.
Das würde unweigerlich zum Absturz führen.
Anderseits können die Limits verschoben werden, das Triebwerk hat mehr Leistung, und die Belastungen werden erhöht.
Auch G Limits können erhöht werden.
Das fliegen Auserhalb der Limits, wird vom Flugzeug unterbunden.
Theoretisch kannst du Flugmanöver , wie z.b. das Ausweichen einer Luft luft Rakete Hinterlegen.
 
Schorsch

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Der Eurofighter ist instabil, und kann nicht Manuel fliegen.
Das würde unweigerlich zum Absturz führen.
Na ja, instabil in Pitch. Und eine Stabilisierung um Achse A muss ja nicht gleichbedeutend mit einer Beschränkung der erreichbaren Fluglagen zu sein. Der Regler versucht nur die Instabilität im Anstellwinkel zu kompensieren, ein Stall kann prima stabil sein (bei diesen Konfigurationen gibt es manchmal einen weiteren Punkt in dem das Ding stabil ist).
Und Abstürzen würde er nicht zwangsläufig.

Kommen wir zur Eingangsfrage:

Aber ich habe mich immer gefragt, ob man mit dieser "super konservativen" Programmierung nicht auch viel des eigentlich abrufbaren Manöverspektrum im langsamen Bereich verschenkt?
Die Auslegung eines FCS ist eine Wissenschaft. Ich brauche natürlich immer gewisse Reserven in meinem Design für Messfehler, Aktuatorgeschwindigkeit und vielleicht auch einfach Chaos (Strömung ist mal so, und auch mal so). Weiterhin habe ich viele Parameter zu beachten. Siehe F-16: da wird der Anstellwinkel bei 25° AOA begrenzt, wenn man aber zu schnell in die Rabatten geht, dann drückt der Computer nicht schnell genug gegen und man hängt in den Seilen.
Somit würde ich sagen: ja, sicherlich geht da noch was.
Aber: ein Konfiguration wie der Eurofighter ist eine recht garstige Wechselwirkungen aus Dynamik um alle Achsen. Und da kennst Du ja die Konsequenz wenn man zu doll am Knüppelchen zieht: es gibt nicht einfach nur einen Stall, sondern meist eine kombinierte Pitch-Roll-Yaw Bewegung (siehe F-4 Departure). Nennt sich dann Trudeln.
Angesichts der vielen verschiedenen Zustände würde ich da auch eher konservativ rangehen, vor allem wenn die Insassen fest auf dieses Care Free vertrauen (dem F-16 Pilot wird ja stets eingebläut er möge da nicht darauf wetten).

Angesichts der oft geführten Diskussion mit dem Tenor "der Computer kann alles stabilisieren" sieht man hier sehr schön, dass das Ende der Fahnenstange einfach irgendwann erreicht ist. Der EF ist so wohl ziemlich am Ende derer. Rafale und Gripen sind da deutlich konservativer ausgelegt.
 
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@FastEagle107

ich kann nicht sagen inwiefern der EF, sollte er einmal ins Trudeln geraten, dann auch wieder abfangbar ist, gehe aber davon aus, dass das FCS das eigentlich im Griff haben sollte. Prinzipiell wurde beim ALSR argumentiert, dass unter einer bestimmten Geschwindigkeit die AoA Messung an Genauigkeit verliert und dadurch ein, allerdings sehr geringes, Risiko eines Trudelns besteht. Ich denke Du spielst hier speziell auf ALSR an. Etwas vergleichbares gibt es meines Wissens nach nicht bei anderen Mustern. Ich denke dass es das nicht zwangsläufig braucht.
 
FastEagle107

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Zwischen Trudeln und Strömungsabriss liegen ja auch noch Welten (oder?). Gib mir den Stall, lass die Nase fallen, wenn sie fallen will und nimm mir meinetwegen, jetzt die Steuerausschläge weg, die jetzt das Trudeln einleiten würden. Aus Operator-Sicht ist das angenehmer und natürlicher als ALSR, welches mir sagt, "du hast jetzt fertig, ich übernehme und zwar so, wie ich es will", was auch wieder Gefahren birgt, speziell wenn man sich im Luftkampf befindet.
Es sei denn, es liegen eben nicht Welten zwischen dem Strömungsabriss und dem Trudeln, welches vielleicht nicht zu recovern ist. Dann waere diese Vorsichtsmassnahme gerechtfertigt. Aber da sagtest du ja, dass es nur ein sehr geringes Risiko waere. Es schien mir immer so, als wenn ALSR eine technische Spielerei ist, die man mit einbringen wollte. Aber dadurch auch was an slow speed handling aufgegeben hat. Die Phantom war auch kein guter slow speed fighter aber wenn man wusste was man tut ging es eigentlich ganz gut (wir reden hier natuerlich von einem ganz anderen Spektrum an "slow speed").
 
Scorpion

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Ja, genau so meinte ich das. Es gibt irgendwo im Netz eine Präsentation zum Thema von Heinz Spölgen, in der ALSR und die Hintergründe, nebst der Nicktendenz im transonischen Bereich beschrieben wird. Ist schon 15 Jahre alt oder so.
 

Stinkmorchel

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also die Macchi Jäger des WW2 hatten unterschiedliche Flügellängen links und rechts , aber das ist hier nicht gemeint.

Gemeint ist, wenn man links und rechts unterschiedliche Lasten (Gewicht, Aerodynamik) drunter hängen hat.
 
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