FAA befürchtet Frequenz-Probleme bei flächendeckender Einführung von 5G

Diskutiere FAA befürchtet Frequenz-Probleme bei flächendeckender Einführung von 5G im Navigation, Flugfunk u. Verfahren Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Ja, laut die FAA hatte tatsächlich schon NOTAMs draußen, die CATI/II/III und Autoland-Anflüge in den USA wegen der 5G Einführung verbieten. Auch...
macfly

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Das können eigentlich nur Flüge bei Wetterlagen sein, bei denen mehr als das normale 200ft-ILS benötigt wird, also Cat.I/II und III -Anflüge.
Ja, laut die FAA hatte tatsächlich schon NOTAMs draußen, die CATI/II/III und Autoland-Anflüge in den USA wegen der 5G Einführung verbieten. Auch HUDs dürfen dann nicht mehr benutzt werden. Per NOTAM werden die Flughäfen aufgelistet, wo schon 5G Antennen in der Umgebung stehen. Wegen der 5G Verschiebung sind die NOTAMs inzwischen aber wieder zurückgezogen/verschoben worden.

So ist natürlich völlig klar, dass das zu vielen Flugausfällen führt. Luftverkehr in den USA findet dann sozusagen nur noch bei "schönem Wetter" (am Zielflughafen) statt... ;-) Schöner Schlamassel. Respekt.



Stammt aus dieser FAA Anweisung:
 
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macfly

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Die FAA hat für die Boeing 737 MAX eine Anweisung herausgegeben, die die Anforderungen an die Start- und Landestrecke an Flughäfen ändert, an denen eine Störung durch 5G Signale gegeben ist. Am Beispiel der MAX sieht man, dass es generell nicht nur um Schlechtwetter-Anflüge geht, sondern jeder Start- und jede Landung ist betroffen (und wie gesagt, das AD für die MAX ist ein Beispiel - auch andere Typen sind betroffen).

Boeing hat festgestellt, dass durch 5G Störungen bei einer Landung (und abgebrochenen Start!) dazu führen können, dass bei der MAX der Umkehrschub nicht auslöst, der Schub sich nicht automatisch auf IDLE reduziert, dass die Luftbremsen nicht automatisch ausfahren, dass die Luftbremsen auch manuell nur eingeschränkt ausgefahren werden können (nur soweit, wie das im Flug erlaubt ist) und dass diverse Anzeigen und Warnsysteme gestört sind. Daher müssen für die MAX größere Start- und Landestrecken eingeplant werden, sofern der Flughafen von "5G Störsignalen" betroffen ist. Die genannten Fehlfunktionen der diversen Bordsysteme wird durch fehlerhafte Daten des Bodenradars ausgelöst.

Die Flughäfen an denen mit solchen Störungen zu rechnen ist, hat die FAA inzwischen aber eingeschränkt. In einer aktuellen Pressemeldung lobt die FAA die Zusammenarbeit mit den Telekom-Firmen.


As a result of erroneous radio altimeter data provided to these systems in the event of 5G C-Band interference, takeoff and landing performance can be adversely impacted. This may have multiple effects, including:
  • Autothrottle may remain in speed (SPD) mode and may increase thrust to maintain speed during flare instead of reducing the thrust to IDLE at 27 feet radio altitude (RA) or may reduce thrust to IDLE prematurely.
  • Thrust reversers may not deploy during rejected takeoff or landing roll.
  • Engines may be at higher idle during rejected takeoff or remain at approach idle after touchdown.
  • Automatic speedbrake may not deploy after touchdown during the landing roll.
  • SPEEDBRAKE EXTENDED light may not be available or may illuminate erroneously during the landing roll.
  • SPEEDBRAKE time critical visual and aural warnings may not be available during the landing roll.
  • Spoilers may be limited to their maximum in-flight position during manual deployment after rejected takeoff or touchdown during the landing roll.
 
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... Gerade in den Stadtgebieten möchte man aber viele 5G Masten aufstellen, um viele Teilnehmer, kurze Distanzen und hohe Bandbreiten zu erreichen ...
Die an Verkehrszahlen zunehmende unbemannte automatisierte Luftfahrt benötigt dieses 5G-Netz zum Datenaustausch und zur Navigation. Und diese unbemannte automatisierte Luftfahrt wird sich insbesondere in den Stadtgebieten ausbreiten ("unbemannt" ist ja falsch, sitzen auch Menschen drin, wird nicht nur Fracht befördert oder Luftarbeit geleistet).
 
macfly

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Die neue Automatisierung braucht es, und die alte Automatisierung hat ein Problem damit... Insbesondere Hubschrauber sind weiterhin ein Problem: die FAA schreibt in einer Pressmeldung (s.o.) nur "The FAA continues to work with helicopter operators and others...". Klar: für Flugzeuge konnte man das Problem eingrenzen, weil die Telekom-Firmen nun in der Umgebung der Flughäfen die Sender einschränken. Hubschrauber sind aber eben nicht nur an wenigen Flughäfen in geringen Höhen unterwegs, wo das Bodenradar einen Einfluss hat.

Ansonsten scheint Airbus bei dem Problem weitgehend "gewonnen" zu haben: praktisch die ganze Familie vom alten A300 bis zum A380 ist laut Pressemeldung schon aus dem Schneider. Bei Boeing ist es uneinheitlich zwischen Modellen und Untermodellen. Und ausgerechnet die neueste Maschine (737 MAX) ist von Problem konkret betroffen. Hängt alles nur davon ab, welcher Typ des Bodenradars verbaut ist. Airbus scheint generell die besseren Geräte (Hersteller) gewählt zu haben.
 
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Es gibt dazu nur eine Lösung: die manuelle Luftfahrt muss in Bodennähe die gleichen sicheren Navigationsmethoden anwenden wie die automatisierte Luftfahrt - wobei die automatisierte Luftfahrt noch an ihren Navigationsmethoden arbeitet. Deswegen gibt es ja die vielen 5G-Campusnetze.
 
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Es kam, wie es kommen musste.
Geräte ohne saubere Frequenztrennung müssen ausgetauscht/nachgerüstet werden. Es sind aber wohl weniger Systeme betroffen, als man zunächst befürchtet hatte.
Man diskutiert jetzt primär noch, wie lange man die jetzige Übergangslösung noch verlängern kann und welchen Flugzeugtypen man die Priorität für die erstmal noch knappen Umrüstungen geben soll, weil sie am stärksten betroffen sind.
FAA says it wants airlines to replace radio altimeters facing interference with 5G C-band — Aviation Weekly
 
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Umrüstung bis Oktober ... wie lange dauert der Streit schon und wie viel Zeit zum Umrüsten wurde verschenkt?
 
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Alles unter 20 Jahre gilt in den USA als Notfrist, könnt man zumindest meinen.
 
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Umrüstung bis Oktober ... wie lange dauert der Streit schon und wie viel Zeit zum Umrüsten wurde verschenkt?
Als Verkehrsminister versagt der Herr Buttigieg da gerade!
Wie wir alle wissen, gibt es seit einiger Zeit Lieferprobleme mit Halbleitern und bis zum Herbst werden wohl alle Maschinen umgerüstet sein.
Wobei ich persönlich finde, den Telefonbetreibern sollte die Anhebung der Sendeleistung bis zum Umrüsten aller Höhenmesser untersagt werden, da die Flugsicherheit gegenüber einem schnellen mobilen Internet in Flughafennähe Vorrang haben und behalten sollte.
 
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Sind oft politisch-taktische Gründe, die für irgendwelche Maßnahmen die Ursache sind. So wird eine gewisse Grundträgheit zur Veränderung nur überwunden, wenn Fakten geschaffen werden. Und Luftfahrer sind vom Prinzip her Änderungen gegenüber nicht aufgeschlossen: was sie einmal zur Perfektion gebracht haben, geben sie freiwillig nicht wieder her. Denn dann beginnt aufs neue der Reifeprozess mit seinen unvermeidlichen Anfängerfehlern.

Ich würde deshalb nicht von Versagen sprechen. Manchmal muss bewusst Elend geschaffen werden, um in die nächste Entwicklungsstufe wechseln zu können.
 
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Warum die Störung eines Frequenzbereiches der Luftfahrt durch kommerzielle Mobilfunkanbieter für Dich die "nächste Entwicklungsstufe" darstellt, müsstest Du vielleicht einmal etwas näher erläutern!

Im Lichte von hunderten Deiner Beiträge, die den luftfahrfeindlichen Kurs der deutschen Regierung bejubelt, verstehe ich Deine Äußerung, aber Du darfst nicht vergessen, dass Buttigieg amerikanischer Verkehrsminister ist und die Luftfahrt hier noch nicht das Ziel politischer und ideologischer Attacken ist. Somit hat er als amerikanischer Verkehrsminister sehr wohl versagt.
 
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Warum die Störung eines Frequenzbereiches der Luftfahrt durch kommerzielle Mobilfunkanbieter für Dich die "nächste Entwicklungsstufe" darstellt, müsstest Du vielleicht einmal etwas näher erläutern!
Weil die "nächste Entwicklungsstufe" der Mobilität (Mobilität 4.0) auf drei Säulen fußt: elektrisch, digital und vernetzt. Das funktioniert nur mit einem massiven Ausbau der Mobilfunknetze. Und die sind nunmal kommerziell.

Übrigens ist Luftverkehr ein integraler Bestandteil der Mobilität 4.0 ... aber eben nur, wenn er digitalisiert und vernetzt wird.
 
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aber Du darfst nicht vergessen, dass Buttigieg amerikanischer Verkehrsminister ist und die Luftfahrt hier noch nicht das Ziel politischer und ideologischer Attacken ist
Aber die US sind, was Technologie für die Allgemeinheit betrifft, oft nicht so innovativ/modern wie es wir in Europa gewöhnt sind. Siehe z. B. E-Netze, Haushaltsgeräte, Schienenverkehr usw. Ich war bei meinem ersten Aufenthalt doch ziemlich ernüchtert was dies betraf.

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