Von innen nach außen, da kommen jetzt also die Außenflügel dran. Im Vergleich zu sphärisch geformten Komponenten wie die üblen Ausleger ein Spaziergang, Gravur- und Niethilfen konnte ich prima auflegen. Es wurde also noch nicht sehr spektakulär, aber die verschiedenen Gravuren und Nietreihen wollen ja auch erst einmal ohne Patzer ins Plastik. Das Gute: Ab hier regiert Rosie the Riveter mit ihren 0,55 mm Rädern - nicht 0,50 mm wie oben geschrieben. Außenflügel der C-119 können dann so aussehen:
Rechts übrigens die gravierte und polierte Unterseite...
Ich weiß nicht wie's euch beim Nietradeln geht, aber ich drücke da ordentlich drauf, insbesondere beim Doppelrad - schließlich soll nach dem Polieren mit 6000er Schleifleinen ja noch was zu sehen sein, was zwei Farbschichten übersteht. Geht's zu stürmisch zu, sprengt das Rad schon einmal Plastikteilchen an den falschen Stellen weg, die beim Löschbomber nicht mehr als Beschussschäden durchgehen. Ich bin sicherlich nicht der Erste, der solche Schäden mit Bondic flickt, empfehle das Zeug aber nach eigener Erfahrung ausdrücklich. Die kleinen Tupfer UV-Gel härten schnell aus und lassen sich schnell und problemlos schleifen. Das geht sowohl am dickeren Randbogen als auch an den übel spitz und dünn auslaufenden Hinterkanten von Auftriebsflächen, hier also zufällig der empfindlichen Ecke des Außenflügels.
Wo geht's jetzt weiter? Ach ja, die beiden markanten Ausleger... Lang, kreisrund und zum Leitwerk konisch zulaufend, dazu verziert mit fiesen gleichmäßigen und parallelen Nietenreihen. Hinten dran die hoch aufragenden Leitwerke mit reichlich Wartungsdeckel.
Schritt 1: Glätten mit 1500er Schleifleinen, dann gravieren. Da helfen die Bausatzteile mit den erhabenen Oberflächendetails nur bedingt, es gilt also Fotos zu wälzen. Das flexible, 2 mm breite Maskierband von Tamiya erwies sich bei vooorsichtigem Führen der Gravurklaue als überraschend praktisch und erfolgreich.
Markiert habe ich bereits den Ansatz der Blechstöße, die wollen ja noch gefunden und gleichmäßig verteilt werden. Hinzu kommt noch die Position des hinteren Verstärkungsbandes vor der Seitenflosse, das Ganze sieht dann so aus:
Links noch der "rohe" Ausleger mit den erforderlichen Gravuren, daneben der rechte mit Verstärkungsband. Die kleinen Wartungsdeckel habe ich mit einem Punch & Die-Set aus dem Polystyrol von Joghurtbechern gestanzt, die kurzen Blechstreifen über dem Verstärkungsband habe ich aus plattgedrücktem, 0,3 mm dicken Bleidraht geformt. Beim Steuerbord-Ausleger fehlen noch ein paar kleine rechteckige Bleche, die Einschnitte an Trimmung und Ruder sowie deren Stelltriebe.
Aber ich greife vor: Schritt 2 folgt mit dem Einsatz von 3600er Schleifleinen zum Glätten der Gravuren von Blechstößen und Blechen für den Auftritt von Rosie the Riveter mit dem parallelen Doppelrad. Das Besondere: lange Nietenreihen auf konischem Ausleger, dazu rechtwinklig dazu verlaufende Reihen, die der Blechwölbung möglichst folgen sollen. Laaangsam das Nietrad führen und gut aufdrücken, abgerutscht bin ich nur ein einziges Mal beim Backbord-Ausleger. Damit's dort auf der üblichen Schokoladenseite etwas gleichmäßiger ausfällt als an Steuerbord, habe ich pingeliger mit aufgeklebtem Maßband von Prym mit einer Nadel die Endpunkte markiert. Dymo-Band (oder hier seine günstigere, aber ebenfalls funktionelle Kopie) half bei den längs verlaufenden Nieten. Wegen der Wölbung haftet natürlich Dymo nicht auf ganzer Breite, die Hälfte tat's auch. Neun Längsreihen waren zu insgesamt zu verteilen, also jeweils vier über und unter den "Langsnaht" über dem Blechstoß.
Das sieht doch hoffentlich schon passabel aus, was für eine spannende Evolution an einem Modell! Fortsetzung folgt, in maximal zwei Sitzungen dürfte ich dann auch diesen Ausleger hier mit allen aufgesetzten Deckeln und Blechen fertig haben.