Klausbn944
Fluglehrer
03.11.2006 NWZ
„Vor Sprung in die Champions-Liga“
Für den Investor ist die Flugzeug-Industrie die Zukunftsbranche. Geplant ist auch Herstellung von Ersatzteilen.
Von Stefan Idel
und Daniela Dinstbier
AHLHORN - Weiterer Großauftrag für die Firma AMS mit Geschäftsführer Jürgen Hampe an der Spitze: Gegen 15.20 Uhr landete gestern eine Boeing 747, die im englischen Kent gestartet war, auf dem Flugplatz Ahlhorn. Die Maschine, zuletzt in Diensten für eine pakistanische Frachtfirma, soll von den AMS-Mitarbeitern fachgerecht zerlegt werden, sagte Hampe.
Zaungast der Landung war auch Vincenzo La Rosa, Geschäftsführer der VLR Wirtschaftsberatung GmbH (Hanau), die von der Bundeswehr-Tochter Gebb den Zuschlag für den Kauf des 310 Hektar großes Areals in Ahlhorn erhalten soll. La Rosa, der „eine dreistellige Millionensumme“ investieren will, sieht die Flugzeug-Industrie als „die“ Zukunftsbranche. Die Hersteller seien verpflichtet, solange Ersatzteile vorzuhalten, bis nur noch fünf Maschinen eines Typs fliegen. Mit der auch in Ahlhorn geplanten Herstellung von Ersatzteilen sowie der entsprechenden Logistik wachse ein überaus lukrativer Markt. Sollten alle Investitionen so greifen, wie sich VLR das vorstelle, stehe die Region vor dem „Sprung in die Champions-Liga“, zeigt sich der Hanauer Unternehmer überzeugt.
La Rosa kündigte gegenüber der NWZ die Gründung von zwei Gesellschaften in Ahlhorn an: eine solle Eigentümerin der Immobilie werden; die andere führe das operative Geschäft. Hampes AMS sei weiterhin der Hauptpartner, aber derzeit sei VLR vollauf mit der Akquise weiterer Unternehmen beschäftigt. „Wir suchen nur Firmen die in unser gewerblich-fliegerisch-logistisches Konzept passen“, sagte La Rosa. Einem Pflegeheim auf dem Gelände erteilte er eine klare Absage. Peter Kohlhaase von der VLR-Partnerfirma Connected Casa Consult kündigte einen „Tag der offenen Tür“ an, sobald sich eine gewisse Zahl von Firmen angesiedelt habe.
La Rosa bestätigte gegenüber der NWZ, dass sein Unternehmen mit der US-Investment-Firma Carlyle Group zusammenarbeitet. Diese werde aber nicht direkt in Ahlhorn tätig. Im Rahmen der jüngsten Kreistagssitzung hatte der Grünen-Politiker Eduard Hüsers (Huntlosen) vor den Carlyle-Aktivitäten gewarnt. Das Unternehmen verdiene sein Geld auch mit Rüstungsgeschäften, sagte Hüsers.
Nicht überzeugt von dem Konzept zeigte sich gestern abermals Lothar Zidek vom Verein für Lebensqualität während einer Diskussionsrunde im „Nordwestradio“. Er sieht ein hohes Risiko.
Für Landrat Frank Eger hat das Projekt allerdings eine Reißleine: „Die Planungshoheit für den Flugplatz liegt immer noch bei der Gemeinde.“
Hampe beruhigte während der Runde die Ahlhorner Bürger: Auch wenn die Verträge unter Dach und Fach seien, sei nicht mit ständigem Fluglärm zu rechnen: „Wir wollen den Flugbetrieb nur an fünf Tagen in der Woche und dann auch nur tagsüber.“
Siehe auch Region, S. 11
„Vor Sprung in die Champions-Liga“
Für den Investor ist die Flugzeug-Industrie die Zukunftsbranche. Geplant ist auch Herstellung von Ersatzteilen.
Von Stefan Idel
und Daniela Dinstbier
AHLHORN - Weiterer Großauftrag für die Firma AMS mit Geschäftsführer Jürgen Hampe an der Spitze: Gegen 15.20 Uhr landete gestern eine Boeing 747, die im englischen Kent gestartet war, auf dem Flugplatz Ahlhorn. Die Maschine, zuletzt in Diensten für eine pakistanische Frachtfirma, soll von den AMS-Mitarbeitern fachgerecht zerlegt werden, sagte Hampe.
Zaungast der Landung war auch Vincenzo La Rosa, Geschäftsführer der VLR Wirtschaftsberatung GmbH (Hanau), die von der Bundeswehr-Tochter Gebb den Zuschlag für den Kauf des 310 Hektar großes Areals in Ahlhorn erhalten soll. La Rosa, der „eine dreistellige Millionensumme“ investieren will, sieht die Flugzeug-Industrie als „die“ Zukunftsbranche. Die Hersteller seien verpflichtet, solange Ersatzteile vorzuhalten, bis nur noch fünf Maschinen eines Typs fliegen. Mit der auch in Ahlhorn geplanten Herstellung von Ersatzteilen sowie der entsprechenden Logistik wachse ein überaus lukrativer Markt. Sollten alle Investitionen so greifen, wie sich VLR das vorstelle, stehe die Region vor dem „Sprung in die Champions-Liga“, zeigt sich der Hanauer Unternehmer überzeugt.
La Rosa kündigte gegenüber der NWZ die Gründung von zwei Gesellschaften in Ahlhorn an: eine solle Eigentümerin der Immobilie werden; die andere führe das operative Geschäft. Hampes AMS sei weiterhin der Hauptpartner, aber derzeit sei VLR vollauf mit der Akquise weiterer Unternehmen beschäftigt. „Wir suchen nur Firmen die in unser gewerblich-fliegerisch-logistisches Konzept passen“, sagte La Rosa. Einem Pflegeheim auf dem Gelände erteilte er eine klare Absage. Peter Kohlhaase von der VLR-Partnerfirma Connected Casa Consult kündigte einen „Tag der offenen Tür“ an, sobald sich eine gewisse Zahl von Firmen angesiedelt habe.
La Rosa bestätigte gegenüber der NWZ, dass sein Unternehmen mit der US-Investment-Firma Carlyle Group zusammenarbeitet. Diese werde aber nicht direkt in Ahlhorn tätig. Im Rahmen der jüngsten Kreistagssitzung hatte der Grünen-Politiker Eduard Hüsers (Huntlosen) vor den Carlyle-Aktivitäten gewarnt. Das Unternehmen verdiene sein Geld auch mit Rüstungsgeschäften, sagte Hüsers.
Nicht überzeugt von dem Konzept zeigte sich gestern abermals Lothar Zidek vom Verein für Lebensqualität während einer Diskussionsrunde im „Nordwestradio“. Er sieht ein hohes Risiko.
Für Landrat Frank Eger hat das Projekt allerdings eine Reißleine: „Die Planungshoheit für den Flugplatz liegt immer noch bei der Gemeinde.“
Hampe beruhigte während der Runde die Ahlhorner Bürger: Auch wenn die Verträge unter Dach und Fach seien, sei nicht mit ständigem Fluglärm zu rechnen: „Wir wollen den Flugbetrieb nur an fünf Tagen in der Woche und dann auch nur tagsüber.“
Siehe auch Region, S. 11