Der neue Kommodore LTG 62, Oberst Christian John, im Gespräch mit dem
Wunstorfer Stadtanzeiger.
Er hat die Nachfolge von Oberst Ludger Bette angetreten, der nach Berlin versetzt wurde. Leider gab es keinen öffentlichen Übergabeappell wegen der Corona-Krise. In einem exklusiven Gespräch mit unserer Zeitung berichtete der Kommodore über die Einsätze mit dem A400M und die weiteren Baumaßnahmen auf dem Fliegerhorst. Auch während seiner Tätigkeit in Eindhoven hat John nie den Kontakt zum LTG 62 verloren. "Die Aufträge für den Einsatz des A400M werden zentral vom EATC gesteuert", so der Oberst. Es war bereits seit circa sechs Monaten abzusehen, dass er wieder nach Wunstorf kommen würde. "Kommodore beim LTG 62 zu sein ist eine Traumverwendung", sagte John. Der gebürtige Ingolstädter lebt seit 14 Jahren in Bückeburg und fühlt sich dort mit seiner Familie sehr wohl. Über das Transportflugzeug A400M findet John nur lobende Worte. Weltweit sei das Flugzeug im Einsatz, einen Unfall habe es noch nicht gegeben. Auch während der Coronavirus-Pandemie habe es überhaupt keine Einschränkungen gegeben, alle Aufträge seien abgearbeitet worden. Übrigens gab es beim LTG 62 bisher keinen einzigen Corona-Infizierten. "Der A400M ist ein sehr zuverlässiges Fluggerät", so der Oberst. Ganz selten habe es einen Ausfall gegeben. Derzeit seien 33 Maschinen hier stationiert, 40 sollen es noch werden. Alle Stellplätze seien fertiggestellt, der Verfügungsbestand werde ständig erhöht. Der A400M hat seinen festen Platz in den Einsatzgebieten der Bundeswehr gefunden. Insbesondere die Luftbetankung sei eine echte Erfolgsgeschichte. Dennoch gibt es noch genügend Potenzial zur Weiterentwicklung. Die Fähigkeiten des A400M erweitern sich ständig, dementsprechend werde die Ausbildung des Personals kontinuierlich an die neuen Fähigkeiten des Flugzeugs angepasst. John ist Pilot und hat den A400M selbst geflogen. Das blieb während seiner Zeit in Eindhoven allerdings aus, der Oberst ist derzeit dabei, seine Lizenz aufzufrischen, was hauptsächlich im Simulator geschieht. Weitere Baumaßnahmen geplant Auch die Baumaßnahmen auf dem Fliegerhorst gehen weiter. Unter anderem ist in den nächsten Jahren ein Neubau der Ausbildungswerkstatt, ein neues Tanklager und der Bau eines neuen Kontrollturms geplant. Die Arbeit in der alten Ausbildungswerkstatt erfolgt in diesem Zeitraum unverändert weiter. Der Standort des neuen Towers wird zwischen den beiden Start- und Landebahnen sein und das Bild des Flugplatzes deutlich verändern. Foto: gi