Flugfunk - Ausbildung und Verwendung

Diskutiere Flugfunk - Ausbildung und Verwendung im Navigation, Flugfunk u. Verfahren Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Hallo zusammen, ich habe weder einen Flugschein noch ein Flugzeug, aber ich wohne in der Nähe eines Sportflugplatzes. Beim Gespräch mit einem...

Fliguntauglicher

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Hallo zusammen,

ich habe weder einen Flugschein noch ein Flugzeug, aber ich wohne in der Nähe eines Sportflugplatzes.
Beim Gespräch mit einem der Flieger habe ich rausgehört, dass dauernd ehrenamtliche Mitstreiter für die Flugleitung gesucht werden und alle Piloten lieber fliegen - wenn sie mal Zeit haben.
Nun ist es so, dass ich mich schon intensiv mit Funk im Bereich BOS auseinandersetzen durfte und sehr viel Freude am Funken habe. Da ich nicht Fliegen will, überlege ich mir ernsthaft lediglich das Thema Flugfunk anzugehen. Der Flugleiter vor Ort meinte, ich könne tatsächlich unterstützen, wenn ich den BZF 2 oder 1 hätte. Leider kann er mir zur Ausbildung nichts sagen. Wenn ich nun nach diesen Ausbildungen suche, finde ich natürlich allerlei Flugscheine, da dies sicher meist gemeinsam gemacht wird.
Daher wende ich mich an euch. Könnt ihr mir hier weiterhelfen? Mich würde interessieren, ob und wo ich unkompliziert den BZF machen kann und ob das auch online geht? Oder gar im Selbststudium?

Viele Grüße und besten Dank!
 
Intrepid

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Ausbilden kannst Du Dich selber. Für die Prüfung musst Du Dich dann bei der Bundesnetzagentur anmelden.

Flugleiter werden aber gerade durch Betriebsleiter ersetzt. Sprich: wenn der Mensch am Bodenfunkgerät nicht mindestens AFISO einer zertifizierten AFIS-Organisation ist, darf er auf den Verkehr in der Luft nicht mehr einwirken.
 
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gero

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Hallo,
Das mit dem Ersetzen kommt auf die Bedingungen des Platzes an. Und auf den Verkehr in der Luft einwirken durfte und konnte der Flugleiter noch nie.

gero
 

Fliguntauglicher

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Danke für eure Antworten.
Also sollte ich zuerst nochmal mit dem Flugplatzbetreiber sprechen bevor ich mich ans lernen mache?
Bezüglich selbst lernen: reicht das denn um im Betrieb eine Hilfe zu sein oder wäre ein Kurs da dann doch hilfreicher?
Oder Selbststudium und dann ein paar Stunden mit einem erfahrenen Flugleiter in die Praxis kommen?
Welche Literatur empfiehlt ihr?

Vielen Dank!
 
gero

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Alien
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Definitiv mit dem Betreiber sprechen .

das Bzf hat im wesentlichen mit dem An/Abflug an kontrollierten Plätzen zu tun und nur wenig mit dem Leben auf einem kleinen Platz….
klär mit dem Betreiber, was nötig ist un Fang dann zu Lernen an.
Das BZF ist kein Hexenwerk.

gero
 
Kenneth

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Alien
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Sehr hilfreich für‘s Lernen ist ein Flugfunkempfänger (vorausgesetzt man wohnt irgendwo, wo man irgendwas empfangen kann). Laufen lassen bei anderen Tätigkeiten und einfach zuhören. Vielleicht gibt es auch irgendwelche Audio-Lernsoftware oder -Apps? Nur vom Lesen lernt man nicht genug, um eine praktische Prüfung zu bestehen.
 
Intrepid

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... Das mit dem Ersetzen kommt auf die Bedingungen des Platzes an. Und auf den Verkehr in der Luft einwirken durfte und konnte der Flugleiter noch nie ...
Beispiel: er durfte den Wind in Ziffern durchgeben, das geht nun nicht mehr. Es ändert sich schon was. Besser ist, man fügt sich den EASA-Regularien. Sonst erbringt man als Flugplatzbetreiber den Nachweis, dass AFIS erforderlich wäre.
 

Fliguntauglicher

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@Intrepid : danke für deinen Kommentar. Bedeutet das deiner Meinung nach, dass eine angestrebte ehrenamtliche Tätigkeit als Flugleiter an einem Sportflugplatz eigentlich wenig Aussicht auf Erfolg hat - zumindest auf die Zeit gesehen?
Nicht falsch verstehen, aber ich investiere ja kein Geld und keine Zeit in eine Funkausbildung, die mir nachher nichts bringt. :-)
 
Intrepid

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Das BZF ist eine formale Voraussetzung, am Flugfunkdienst teilnehmen zu dürfen, wenn man keine Pilotenlizenz hat, mehr nicht.

Du bist dann der Vertreter des Platzhalters, sozusagen der Hausmeister, und führst sein Hausrecht aus. Dazu musst Du den Betrieb und die Kunden kennen. Dafür gibt es keine formale Ausbildung, das legt der Platzhalter fest. In der Regel bedient man sich Leuten, die schon lange am Platz anwesend sind. Die muss man nicht schulen und sind dem Platzhalter vermutlich persönlich bekannt. Oder man lernt jemand Neues an, so wie Du jetzt. Welchen Umfang das hat, kann hier im Forum niemand sagen, es sei denn, er kennt den Platz und insbesondere den Platzhalter.
 
gero

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Alien
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Beispiel: er durfte den Wind in Ziffern durchgeben, das geht nun nicht mehr. Es ändert sich schon was.
das ist mir bekannt. Die Sinnhaftigkeit und besonders den Gewinn an Flugsicherheit konnte mir bisher noch keiner erklären …

gero
 
Intrepid

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Wir haben uns an den Flugleiter gewöhnt. Es geht aber auch ohne.

Was mich stört, ist, dass es übers Knie gebrochen wird. Das liegt allerdings daran, dass sich Deutschland jahrelang Zeit gelassen hat.

Change Management geht anders.
 
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Fliguntauglicher

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Danke für eure Antworten.
@Intrepid: das ist mir klar, dass es maßgeblich auf diese Faktoren ankommt.
Meine Nachfrage zu den formalen Kriterien beruht auf deiner ersten Antwort, Stichwort AFISO. Wenn ich nun den BZF mache und in einem halben Jahr heißt es, der BZF ist zwar schön, aber solange ich nicht nach AFISO oder was anderem zertifiziert bin, darf ich durchs Fenster reinschauen, wars ein Satz mit x.

Mir ist eben wichtig abzuschätzen, was der Aufwand und wie umfangreich dieser für eine ehrenamtliche Tätigkeit ist.
Wenn das BZF und irgendwelche Zertifizierungen nach AFISO mit sich zieht, stellt sich mit halt die Frage, ob das für mich Sinn hat.
Laut dem Flugplatz herrscht offensichtlich Bedarf an Unterstützung durch Ehrenamt. Dazu muss ich aber wissen, was formal notwendig ist. Der Flugplatzbetreiber konnte mir das abschließend nicht sagen.
 
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Um den AFISO mach‘ Dir keine Gedanken, das betrifft den Platzhalter und wie er seine Betriebsleiter einsetzt. Wenn er klare Vorgaben macht und der Betriebsleiter sein Wirken auf den Verkehr am Boden und die Information über die Piste in Betrieb beschränkt, passiert das nicht.
 
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... Die Sinnhaftigkeit und besonders den Gewinn an Flugsicherheit konnte mir bisher noch keiner erklären …
Du musst Dich von der Durchsage des Windes lösen: es soll kein unausgebildeter Mensch am Funk sitzen und Piloten in falscher Sicherheit wiegen.

Ich habe oft den Test gemacht, einfach nichts geantwortet wenn sich jemand am Rollhalt abflugbereit meldet. Nicht wenige bleiben dann stehen, rufen nochmal rein, fragen nach ob der Anflug frei ist. Das ist ein Zeichen dafür, dass Piloten einen Teil der Verantwortung beim Flugleiter wähnen. Und das geht nicht.

Ich bin viel im Ausland geflogen. Da gibt es den Tankwart, der auch bei einem Unfall Rettungskräfte alarmiert. Aber er funkt nicht und die Lage ist eindeutig: nur Piloten sind an einem Platz ohne zertifizierten Dienst verantwortlich. Und das wird jetzt in Deutschland von der EASA erzwungen, weil wir selber die Kraft nicht hatten, es umzusetzen.

Lieber öfter in einen neuen großen gut sichtbaren noch nicht verwitterten Windsack investieren als am Flugleiter zu hängen.
 
Intrepid

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... Der Flugplatzbetreiber konnte mir das abschließend nicht sagen.
Selbst die Genehmigungsbehörden sind verunsichert. Es fällt allen schwer, sich vom vertrauten Flugleiter zu lösen. Genehmigungen müssen umgeschrieben werden, weil darin Flugleitertätigkeiten festgelegt sind etc. Ich vermute, die Umsetzung dauert je nach Bundesland noch ein bis zwei Jahre. Der Flugplatzbetreiber wird bald bei seiner Behörde eine Auskunft erfragen können, nur ein bisschen Geduld.
 
gero

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Du musst Dich von der Durchsage des Windes lösen: es soll kein unausgebildeter Mensch am Funk sitzen und Piloten in falscher Sicherheit wiegen.
genau das beobachte ich zur Zeit in vielen Bereichen: Eine bittere Pille schlucken, auf ein paar Kleinigkeiten verzichten, u.s.w. Im Intetesse der größeren Ziele. Hier die Erziehung der renitenten Falschfunker. Damit sich die endlich ordentlich verhalten, verzichte ich doch gern auf die Ansage des Windes, auch wenn die Technik dafür bereit steht.

gab es da nicht mal eine Regel, alle verfügbaren Informationen für die sichere Flugdurchführung zu nutzen? Aber das war früher,

gero
 
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