Mediendarstellungen und andere Irrtümer
Liebe Piloten,
ich bin leider nur Hubschrauber-Modellflieger - und das in meinem fortgeschrittenen Alter auch erst seit diesem Jahr - insofern habe ich sicher nicht die fachliche Kompetenz, wie alle hier in diesem Forum.
Aber meine Frau und ich waren auf diesem Flugtag in Warngau, wir haben den Unfall und den Absturz mit eigenen Augen gesehen - und ich habe (wie ihr) einfach versucht, das zu verstehen, was da passiert ist, weil wir tief betroffen darüber sind.
Aus diesem Grund habe ich mir das BR-Video X-mal auch in Einzelbildfolge angesehen - und daraus mehrere Schlüsse gezogen.
Einmal bestätige ich die in dieser Diskussion schon aufgezeigte Tatsache, dass die zweite Maschine einen gravierenden Höhenverlust innerhalb der letzten Flugphase hatte, dann konnte man sehen, dass die D-EXHO kurzzeitig den Anschein erweckt hat, nach links zu schwenken (wie übrigens auch die zweite Maschine), um schließlich dann (beide Maschinen) doch wieder einen leichten Rechtsschwenk zu machen. Die Berührung stellt sich für mich so dar, als wenn der Pilot der zweiten Maschine plötzlich bemerkt hatte, dass die D-EXHO unter ihm bzw. links von ihm (so die Aussage von Alex S. in der Bild-Zeitung) aufgetaucht wäre, er versuchte nach rechts weg zu fliegen und kollidierte dabei mit der rechte Tragfläche der D-EXHO.
Viel entscheidender sind für mich die nachfolgenden Bilder, nachdem ja gestern der Merkur darüber berichtet hatte, dass es "unverantwortlich" und "leichtsinnig" gewesen wäre, was die beiden Piloten da gemacht hätten - weil der Zugführer der BOB sich da anscheinend profilieren wollte...
Die D-EXHO fliegt trotz zerstörtem Flügel sich um die eigene Achse drehend noch eine gewisse Zeit relativ gerade aus weiter, um dann fast senkrecht abzustürzen. Die Pilotenkanzel war zu diesem Zeitpunkt noch intakt. Die Maschine schlägt auf einer Fläche auf, die nur wenige Meter breit ist.
Für mich - Gott sei Dank inzwischen auch durch einen weiteren Augenzeugen bestätigt - steht fest, dass Hannes H. in den letzten Sekunden seines Lebens noch dafür gesorgt hat, dass die ganz große Katastrophe verhindert wurde.
Mein Leserbrief zu diesem Teilbereich an den Merkur und auch die Beobachtungen des anderen Zeugen, wurden heute im Merkur abgedruckt - Titel "Warngau bewußt vor einer Katastrophe bewahrt".
Entgegen der in den letzten Tagen in den Medien zu beobachtenden Hetzjagd, ist das endlich der Ansatz, den ich auch durch meine 2 Leserbriefe an den Merkur erreichen wollte - aufzuzeigen, dass man Hannes H. unendlich dankbar sein sollte!!!
Wir haben uns gestern auch noch mit zwei Mitgliedern vom Fliegerclub unterhalten, weil sich der MSC-Warngau bei mir schon für den ersten Leserbrief bedankt hatte, die Meinung ist übereinstimmend - es war ein furchtbar trauriger Unfall und Hannes H. hat Warngau vor einer wirklichen Katastrophe bewahrt...
Vielleicht - sollten die Angehörigen durch Zufall hier mitlesen - kann das etwas Trost spenden...
Mit immer noch sehr traurigen Grüssen aus Warngau: AL