Flugzeugabsturz beim Flugplatz Rotenburg (Wümme)

[teletubi]

Special VFR 1500m und 500ft frei von Wolken oder nicht?

Genau.
Und bei weniger als 3000 metern flugsicht IAS<= 130 kt.

Gleiche Bedingungen gelten übrigens auch im Luftraum E, wenn Erdsicht vorhanden ist und E sofort nach dem canceln verlassen wird.

6 NM westlich von Rotenburg ist die MRVA 1700 ft. das Flugzeug kann dort also bis auf 1700 ft herunter IFR fliegen.

500 Meter Untergrenze entsprechen 1640 ft.

Die Metars von Bremen waren vor 0900 local und auch danach wieder bedeutend besser.
Die Verschlechterung gab es in zusammenhang mit einem Regengebiet welches von west nach ost durchgezogen ist.
Mir liegen Regenradarbilder von der fraglichen Zeit vor. Ich suche gerade webspace um sie hier hochzuladen.
Diese Bilder zeigen das es um 0845 noch gut war in Rotenburg und um 0900 und 0945 dort der erste Regen angekommen ist.


Silberfuchs

 

[JohnSilver]

SA 26/04/2013 07:50-> METAR EDDW 260750Z 27005KT 2000 -SHRA BR BKN002 BKN005 10/10
Q1011 TEMPO SHRA BKN010CB=

SA 26/04/2013 07:20-> METAR EDDW 260720Z 29004KT 2000 -SHRA BR BKN002 BKN004 10/10
Q1011 TEMPO SHRA BKN010CB=

SA 26/04/2013 06:50-> METAR EDDW 260650Z 28005KT 2000 -SHRA BR BKN002 BKN004 10/10
Q1011 TEMPO SHRA BKN010CB=

SA 26/04/2013 06:20-> METAR EDDW 260620Z 33003KT 2000 BR BKN002 10/10 Q1011 TEMPO
SHRA=

Also, danach waren in Bremen zwar die Sichten halbwegs akzeptabel, die Wolkenuntergrenze aber eher nicht.

Quelle

 

[teletubi]

Ja, in Bremen.
Bremen lag zur fraglichen Zeit schon unter einem Regengebiet, Rotenburg noch nicht.
Die Metars sagen daher gar nichts aus.





Teletubi

 

[teletubi]

Mir ist etwas anderes aufgefallen.
Auf diesem Foto sieht man hinten am Flugzueg das das rechte Höhenleitwerk fast bis zum Seitenleitwerk hochgebogen wurde.
Täusche ich mich da ?
Weiter kann man sehen das der Rumpf stark nach rechts geneigt am Boden liegt.
Er hat sich also von der Tragfläche, die ja flach am Boden liegt gelöst.
Es scheinen also erhebliche Kräft auf das Flugzeug eingewirkt zu haben. Kräfte die man wenn man sich nur den Rumpf anschaut, nicht vermuten würde.

Teletubi

 

[Jumo 004]

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Absturz mit den Witterungsverhältnissen im Zusammenhang stehen könnte. Es war zwar diesig aber auf keinen Fall so, dass man das als Nebel bezeichnen könnte. Der Regen begann später. Der Pilot hatte seinen Anflug beim Rotenburger Tower gemeldet, woraufhin ein Fluggast, der in ROW zusteigen wollte, zum Rollfeld gegangen sei. Die Polizei schließt einen Notruf vom Piloten aus. Ein Augenzeuge behauptet, dass die Maschine bereits vor dem Aufschlag gebrannt hätte. Die Aufschlagspur selbst ist ca. 20 bis 30 m lang.

 

[JohnSilver]

Ist folgender Ablauf denkbar?

So kurz vor der Landung sollte das Fahrwerk bereits ausgefahren sein. Es geschieht - warum auch immer - ein harter Aufprall nur auf dem rechten Fahrwerksbein, dieser lässt die Fläche abknicken, wodurch ein Großteil der Energie schon vernichtet wird. Durch das Abknicken der Fläche bekommt auch das Höhenleitwerk Bodenberührung.

In irgendeiner Quelle habe ich auch gelesen, dass das Flugzeug entgegen der ursprünglichen Flugrichtung liegt. Ob das stimmt, weiß ich nicht.

 

[Chopper80]

6 NM westlich von Rotenburg ist die MRVA 1700 ft. das Flugzeug kann dort also bis auf 1700 ft herunter IFR fliegen.

500 Meter Untergrenze entsprechen 1640 ft.

Silberfuchs

Also reichen 500ft Untergrenze für einen IFR/VFR Wechsel nicht aus! Und bei MRVA hatte er wahrscheinlich erst recht keine Bodensicht!

Hier ein Sat-Photo mit den Untergrenzen von 7:00 UTC.


C80

 

[JohnSilver]

9:00 UTC ist aber schon 2 Std. nach dem Absturz. Hast du auch ein Bild für 7:00 UTC zur Hand?

 

[teletubi]

Also reichen 500ft Untergrenze für einen IFR/VFR Wechsel nicht aus! Und bei MRVA hatte er wahrscheinlich erst recht keine Bodensicht!
C80

Ja, 500 ft reichen nicht aus.

Ich würde sagen das es sogar sehr warscheinlich ist das er bei MRVA Bodensicht hatte. Es war ein Regengebiet mit Cumulus wolken.
Diese sind nicht gleichförmig wie stratus bewölkung.
Deshalb kann es gut sein das er bei MRVA immer wieder mal Bodensicht hatte.
In der Praxis wartet man bis eine Lücke erreicht wird die groß genug ist und dann wird IFR gecancelt.

Wo bitte ist in deinem SAT Foto die Untergrenze für Rotenburg dargestellt?

Teletubi

 

[Chopper80]

9:00 UTC ist aber schon 2 Std. nach dem Absturz. Hast du auch ein Bild für 7:00 UTC zur Hand?

Ist ja auch von 7:00 UTC bzw. 9:00 LCL !

C80

 

[JohnSilver]

Ok, dann hat sich deine Änderung mit meiner Antwort überschnitten.

 

[Chopper80]

Die Verschlechterung gab es in zusammenhang mit einem Regengebiet welches von west nach ost durchgezogen ist.
Mir liegen Regenradarbilder von der fraglichen Zeit vor. Ich suche gerade webspace um sie hier hochzuladen.
Diese Bilder zeigen das es um 0845 noch gut war in Rotenburg und um 0900 und 0945 dort der erste Regen angekommen ist.


Silberfuchs

Also hats um 9:15, dem Unfallzeitpunkt, in Rotenburg schon geregnet!

C80

 

[teletubi]

Also hats um 9:15, dem Unfallzeitpunkt, in Rotenburg schon geregnet!

C80

Das ist durchaus Möglich.
Auf den Bildern lässt sich das nicht so genau erkennen.

Teletubi

 

[Chopper80]

Wo bitte ist in deinem SAT Foto die Untergrenze für Rotenburg dargestellt?

Teletubi

Da gibts keine Station, aber die ungefähre Lage von Rotenburg habe ich hier mal eingezeichnet:

Links die rote 2 ist Bremen, das blaue - ist Soltau

C80

 

[Jumo 004]

Ist folgender Ablauf denkbar?

So kurz vor der Landung sollte das Fahrwerk bereits ausgefahren sein. Es geschieht - warum auch immer - ein harter Aufprall nur auf dem rechten Fahrwerksbein, dieser lässt die Fläche abknicken, wodurch ein Großteil der Energie schon vernichtet wird. Durch das Abknicken der Fläche bekommt auch das Höhenleitwerk Bodenberührung.

In irgendeiner Quelle habe ich auch gelesen, dass das Flugzeug entgegen der ursprünglichen Flugrichtung liegt. Ob das stimmt, weiß ich nicht.

Die Absturzstelle ist ca. 2 km vom Flugplatz entfernt. Eigentlich hätte er das Fahrwerk spätestens dort ausfahren müssen. Es ist leider auf keinem Foto zu erkennen, aber zu vermuten, dass es bereits ausgefahren war. Auf den Bildern der Polizei sieht es nicht so aus, als ob das Höhenleitwerk weggeknickt wäre, allerdings liegt da das Seitenleitwerk am Boden:
Polizeipresse: Polizeiinspektion Rotenburg - POL-ROW: ++ Vier Menschen sterben bei Flugzeugabsturz ++

 

[JohnSilver]

... Auf den Bildern der Polizei sieht es nicht so aus, als ob das Höhenleitwerk weggeknickt wäre, allerdings liegt da das Seitenleitwerk am Boden..

Wie ist denn dann das hochstehende Höhenleitwerk in Beitrag 44 zu erklären?

 

[Chopper80]

Wie ist denn dann das hochstehende Höhenleitwerk in Beitrag 44 zu erklären?

Das Foto ist ja unmittelbar nach dem Crash gemacht worden. Das Foto der Polizei ist später entstanden und das Höhenleitwerk ist vielleicht durch den Brand gelöst worden und heruntergefallen.

C80

 

[chopper]

Gelöscht

 

[teletubi]

Das Höhenleitwerk der TBM hat normalerweise eine positive V Form und ist nicht so stark gepfeilt.
Auf dem Polizeifoto hat es eine negative V Form und eine sehr starke Pfeilung.

Ich denke es war nach oben gebogen und ist bei dem Brand zusammen mit dem Seitenleitwerk wieder nach unten gefallen.

Teletubi

 

[Jumo 004]

Beim NDR äußert sich ja ein Augen- oder Ohrenzeuge:
"Es gab mehrere Explosionen hintereinander" | NDR.de - Regional - Niedersachsen - Lüneburg/Heide/Unterelbe
Er spricht von einem Brand in der Luft und mehreren Explosionen am Boden. Da die Maschine ja noch bis Friedrichshafen fliegen sollte, waren die Tanks (max. 1.100 l) sicherlich gut gefüllt. Das hat wohl auch dazu geführt, dass der Rumpf der Maschine innerhalb kurzer Zeit fast vollständig verbrannt ist. Auch von den Trägflächen ist ja nicht mehr viel zu erkennen. Aufgrund der großen Reichweite der TBM 700 gehe ich einmal davon aus, dass sie auch Flächentanks hat. Oder liege ich da falsch?