Flugzeugbau...Technische Fragen? Technische Antworten!

Diskutiere Flugzeugbau...Technische Fragen? Technische Antworten! im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Wichtig ist doch nur die ebene Oberfläche an der Oberseite. Die mir bekannten Junkersniete hatten alle diesen Winkel, einschließlich der...

Jubernd

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Diese drei Zeichnungen zeigen aber keine strömunggünstigen Senkniete,
wie sie bei der Bf 109 an der Außenhaut verwendet wurden.
Die sehen so aus!
Wichtig ist doch nur die ebene Oberfläche an der Oberseite. Die mir bekannten Junkersniete hatten alle diesen Winkel, einschließlich der Sprengniete, die am Flügel dort eingesetzt wurden, wo Gegenhalten räumlich nicht möglich war.
 
Atzenstein

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Interessant ist, daß nach der von @Junkers-Peter angesprochenen Normierung der "echte" Senkkopf zugunsten des FS weggefallen zu sein scheint, und ich eine Dornier Reparaturanleitung von 1940 kenne, die besagt, daß Pilzköpfe nur noch bei Reparaturen und nicht mehr bei Neuanfertigungen Verwendung finden.
 
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Hallole; ich schon wieder. :wink2:

Kennt jemand eine W-Anlage in einem deutschen WK II Flugzeug?
Ein Bekannter hat in den Karpaten auf einem Luftwaffenplatz einen Stecker "126-836 A-1" (die Nummer fehlt in meinen Unterlagen auch) mit Kabeln ausgegraben. Auf den Kabelfähnchen steht 3W, 4W und 6W. Gemäß meinem Bekannten kommen in Betracht Bf 109, Fw 190 oder Ju 87.
Ich kenne allerdings keine Leitungs- bzw. Anlagenbezeichnung bei den genannten Mustern mit "W".

Kann einer von euch weiterhelfen?

Grüßle
Andreas
 
AGO Scheer

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Hallo Andreas,
also ich würde das als Beleuchtungskabel deuten: Birnen mit __ Watt liegen da an.
Ist aber ins Blaue geschossen, weil ich weder den Stecker, noch die Fähnchen kenne.
 
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Ich habe gerade etwas gefunden bei der Fw 200: W-Anlage: elektrische Vorratsmessung, dort ist aber die Leitungskennzeichnung (zumindest gem. Handbuch) immer dreistellig plus Anlagen-Buchstabe.
Allerdings kann ich eine W-Anlage weder bei den angegebenen Bf 109, Fw 190 noch Ju 88 finden, dort läuft die Vorratsmessung unter M.
 
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Da ist gestern in der Bucht ein Reifen 8-8012 B-1 660 x 160 auf "Bf 109 G"-Felge mit, ich sage mal, Kfz-Profil an mir vorbeigeschwommen.
Soweit ich weiß ist 8-8012 ein Glattreifen, sprich ganz ohne Profil oder irre ich mich da?
Ist diese Runderneuerung neueren Datums oder gab es das auch schon im WK2?


(Ja ich weiß, die Felge 8-2089 gab es nicht nur auf der 109)
 
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Jubernd

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Es war üblich, dass nach Abstürzen die anwohnenden Bauern die Räder stibizten und an ihre Ackerwagen montierten. Waren die Reifen defekt, wurde alles, was passte, aufgezogen. Hier handelt es sich eindeutig um einen neueren PKW-Reifen oder eine neue Runderneuerung. Auf BF109-Rädern haben wir im Original sowohl glatte als auch sehr grob profilierte Reifen gefunden.
 
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Es war üblich, dass nach Abstürzen die anwohnenden Bauern die Räder stibizten und an ihre Ackerwagen montierten. Waren die Reifen defekt, wurde alles, was passte, aufgezogen. Hier handelt es sich eindeutig um einen neueren PKW-Reifen oder eine neue Runderneuerung. Auf BF109-Rädern haben wir im Original sowohl glatte als auch sehr grob profilierte Reifen gefunden.
Schau mal genau hin, das ist ein runderneuerter 8-8012, nicht irgendein nachträglich aufgezogener Kfz-Reifen.
 

Jubernd

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Auf jeden Fall in sekundärer Benutzung an irgendeinem Ackerwagen. In der Regel war eine Stahlplatte zwecks Umlochung eingeschraubt.
 
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Das war nicht die Frage, sondern, ob schon im WK2 Flugzeugreifen runderneuert wurden.
 
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Jubernd

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Das war nicht die Frage, sondern, ob schon im WK2 Flugzeugreifen runderneuert wurden.
Wenn aus Sicherheitsgründen überhaupt, dann wohl kaum mit einem normalen Autoreifenprofil. Obwohl, in der Not war so manches denkbar. Gibt es denn ein Foto, welches das Zentrum der Felge zeigt?
 
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Na heute ist das Runderneuern von Flugzeugreifen ja normal, ist die Frage, wann hat man damit angefangen?
Und zweite Frage; ist dieser Reifen eine Nachkriegsproduktion, etwa so wie Nudelsiebe aus der Stahlhelmpresse.


Leider kann man die Nummer auf der Felge nicht erkennen.
 
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Jubernd

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Zumindest passt diese Felge nicht an einen gummibereiften Ackerwagen oder analoges Fahrzeug. . Mir ist unklar, wie sie verwendet wurde. Vielleicht für einen zweirädrigen Handwagen. Bei Spornrädern wäre es klar. Aber für eine Schubkarre ist das Rad zu klein. In solchen Fällen wäre auch eine Vulkanisierung unrentabel. Wenn es keine Nachkriegsnutzung gab, ist die Vulkanisierung tatsächlich original.
Natürlich meinte ich zu groß für eine Schubkarre. Hierfür sowie für Mähbinder wurden hier grundsätzlich profillose Spornräder verwendet. Sogar noch bis zur Wende. Wir entdeckten weiterhin die profillosen Riesenballonreifen der JU88 an einem Traktor und sogar an einem Hochsitz. Der Traktor war seit Kriegsende bis in die 60er täglich im Einsatz. Eine Vulkanisierung war weder nötig noch technisch machbar. Bf109-Räder gab es nach Kriegsende reichlich. Das vulkanisierte Rad bleibt ein Rätsel.
 
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In FB kam gerade die Frage auf seit wann und wieso man Bremspropeller anstatt eines "normalen" Propellers benutzt. Auf beides hatte ich keine wirklich ergiebige Antwort.
Deshalb möchte ich diese Frage mal hier stellen, vielleicht weiß es ja hier jemand.

Gruß Andreas
 
HoHun

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Moin!

In FB kam gerade die Frage auf seit wann und wieso man Bremspropeller anstatt eines "normalen" Propellers benutzt. Auf beides hatte ich keine wirklich ergiebige Antwort.
Deshalb möchte ich diese Frage mal hier stellen, vielleicht weiß es ja hier jemand.
Es könnte sein, daß der Begriff "Bremspropeller" doppeldeutig ist. Ich glaube, ich habe ihn gelesen im Zusammenhang mit:

1.) Motorprüfständen: Damit Du einen Flugmotor bei Volleistung testen kann, mußt Du ihn irgendwie abbremsen. Dazu hat man unter anderem spezielle Propeller verwendet, die nicht für den Flug geeignet waren, aber eben jede Menge bremsendes Drehmoment (und eine Menge verwirbelter Luft) erzeugt haben.
2.) Verstellbaren Luftschrauben: Spät im 2. Weltkrieg hat z. B. Messerschmitt mit Luftschrauben experimentiert, die sich so verstellen ließen, daß man sie bei der Landung zum Bremsen verwenden konnte. Ich glaube, auch die wurden gelegentlich "Bremspropeller" genannt.

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
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1.) Motorprüfständen: Damit Du einen Flugmotor bei Volleistung testen kann, mußt Du ihn irgendwie abbremsen. Dazu hat man unter anderem spezielle Propeller verwendet, die nicht für den Flug geeignet waren, aber eben jede Menge bremsendes Drehmoment (und eine Menge verwirbelter Luft) erzeugt haben.
Hallo Henning, es geht um Fall 1.
Ich hätte wohl erwähnen sollen, daß auf dem ursprünglich besprochenen Flügel die Aufschrift "Bremsstandflügel" aufgemalt ist und sich aus meiner Auskunft darüber, daß er, anstatt dem normalen Propeller, für Motortestläufe benutzt wurde, sich daraus die Frage an mich nach dem "wieso" und "seit wann" entwickelte.
Das "wann" kenne ich nur ungefähr (zwischen 1. und 2. Weltkrieg) und auch das mit der Vollast hatte ich noch im Hinterkopf, aber richtig begründen, warum das nicht mit einem "normalen" Flugpropeller gemacht wird, kann ich nicht (mehr), vor allem, da der besprochen Flügel auch ziemlich normal aussieht (auf den Bildern zumindest).

Falls es jemand interessiert die Nummer des Bremsstandflügels ist 9-27010 B-1 hergestellt von hgd (Gustav Schwartz AG). Zu Nummer und Firma habe ich leider keine Unterlagen und es wäre natürlich klasse, wenn mir jemand auch dazu noch was sagen könnte.

Gruß
Andreas
 
HoHun

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Moin!

Das "wann" kenne ich nur ungefähr (zwischen 1. und 2. Weltkrieg) und auch das mit der Vollast hatte ich noch im Hinterkopf, aber richtig begründen, warum das nicht mit einem "normalen" Flugpropeller gemacht wird, kann ich nicht (mehr), vor allem, da der besprochen Flügel auch ziemlich normal aussieht (auf den Bildern zumindest).
Ich würde spekulieren, dass es ja daran liegt, dass Du auf dem Prüfstand etwas messen möchtest. Ein normaler Festpropeller taugt nicht für alle Drehzahlen, bei einem Verstellpropeller mußt Du für ein Meßergebnis zumindest seine augenblickliche Position genau kennen. Ein Verstellpropeller ist auch ein komplizierteres und damit teureres System.

Ein "Bremspropeller", der vor allem Wirbel erzeugt, kann mit einem Blatt-"Profil" ausgestattet werden, das deutlich weniger vom Anstellwinkel abhängt als ein normales Propellerblatt-Profil. Das verbessert die Genauigkeit der Messung und macht sie unempfindlicher gegen Störfaktoren (wie vielleicht Wind, wenn man einen offenen Prüfstand verwendet).

Außerdem waren zumindest die wenigen Bremspropeller, die ich in Museen irgendwie mal aus dem Augenwinkel gesehen habe, deutlich kleiner im Durchmesser als die Propeller, die man für den Flugbetrieb genutzt hätte. Das ist aus praktischen Gründen ein echter Vorteil.

Das ist allerdings nur so mein unverbindliches Brainstorming ... ich glaube nicht, dass ich darüber schon mal etwas gelesen habe. Wenn Du es genauer wissen möchtest, würde ich Dir die NACA-Archive empfehlen:


Tschüs!

Henning (HoHun)
 
AGO Scheer

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Hallo Kollegen,
möglicherweise ist ja auch in der angefragten Diskussion schlicht der Propeller als Bremse bei der Landung zur Unterstützung der Radbremsen gemeint?

Das wurde tatsächlich untersucht:
Die Versuchsreihe diente der Unterstützung der Radbremsen, erprobt wurde an der Fw 190 V15, mit einer Me P8 Nabe,

Normalstellung Luftschraube = 34°
Bremsstellung Luftschraube = -31°

Bei der Erprobung wurden 120 "Bremslandungen" erfolgreich durchgeführt.

Der umfangreiche Bericht lässt sich anhand der Tabelle gut zusammenfassen:





.
 
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Außerdem waren zumindest die wenigen Bremspropeller, die ich in Museen irgendwie mal aus dem Augenwinkel gesehen habe, deutlich kleiner im Durchmesser als die Propeller, die man für den Flugbetrieb genutzt hätte. Das ist aus praktischen Gründen ein echter Vorteil.
Ja die Bremspropeller, die ich kenne, sehen auch eher "unpropellerig" aus. :wink2: Auch sonst gehe mit deinem Brainstorming konform.

Hallo Kollegen,
möglicherweise ist ja auch in der angefragten Diskussion schlicht der Propeller als Bremse bei der Landung zur Unterstützung der Radbremsen gemeint?
Sehr interessantes Dokument René, ich wußte nicht, daß man damit an der 190 testete. Man lernt doch nie aus; danke.
Es ist schon erstaunlich, wie stark ein solcher Bremspropeller wirkt; daß, nur mit diesem gebremst, die Landestrecke um mehr als die Hälfte gekürzt wird.

Allerdings denke ich nicht, daß der angefragte Bremsstandflügel 9-27010 B-1 respektive Propeller als "Schubumkehrer" am Fluggerät diente.
Eventuell hast du überlesen, daß auf dem Flügel "Bremsstandflügel" steht und das bedeutet für mich, daß der Flügel auf einem Motorteststand (Bremsstand) benutzt wurde.

Grüße
Andreas
 
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