Fehlerhafte Türsignalisationen sind alles anderes als selten. Im Regelfall sind mechanische Microschalter verbaut, deren Funktionszeit rein mechanisch irgendwo endlich ist, in den neueren Maschinen geht das auch mit einem Hall-Sensor, der auf das Magnetfeld eines auf der Gegenseite "unter Putz" eingelassenen kleinen Magneten reagiert. Das ist zwar kontaktlos und nicht mechanisch anfällig, aber auch nicht fehlerlos, da schon ein vibrationsbedingter Kabelbruch reicht das System außer Betrieb zu setzen. Die Instandsetzung ist oftmals vor Ort schwierig bis unmöglich, deshalb:
In allen Checklisten die ich kenne, ist der Flug mit "open door" Signalisation gestattet,
wenn man sich vom korrekten Verschluss der Tür überzeugt hat. "door open indication" -> check door and be sure door is safely closed
Will sagen, die Aussage, daß es bei Flugbeginn eine elektrische "door open" Anzeige gegeben hat, reicht noch nicht um bereits den vermeintlich Schuldigen zu identifizieren. Hier ist abzuwarten, was die Untersuchung ergibt. Ein mechanischer Schaden an Türaufhängungen oder Türschloss der während des Fluges aufgetreten ist kann ja bisher nicht ausgeschlossen werden.
Bezüglich der Meldungen bin ich auch erst mal skeptisch, ob der Pilot sofort nach der Landung quasi zur Selbstanzeige geschritten ist und ausgesagt hat, "ich bin trotz
door open indication ohne Kontrolle der Tür losgeflogen". Das würde ihm u.a. sicher den Versicherungsschutz kosten, eine mögliche Garantie oder Haftung des Wartungsbetriebes aushebeln und noch ein ordentliches Bußgeld einbringen. So freimütig sind dann doch die wenigsten