Flußlandschaften im Frühling, die etwas andere Ostereiersuche

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Hallo,
schönstes Flugwetter am Osterwochenende. Wen hält es da noch am Boden?
Wir haben also ratteldifatz ordentlich durchgecheckt, ein paar Liter MOGAS nachgefüllt, Zahnbürsten eingepackt, einen Strich in die nagelneue ICAO-Karte gemalt und uns auf Ostereiersuche begeben.

Und wer grad nix zu tun hat, kann gern mitkommen!



Nun gut, in Richtung Berge sind wir schon häufig gereist, diesmal biegen wir hier scharf nach Osten ab. Und lassen den Ammersee erst einmal da, wo er ist.



Auch die anderen Gewässer "aus dem Vorgarten" beachten wir heute nicht.



Diesen See hier haben wir nicht ganz so häufig vor der Linse. Die Herreninsel, traditionell die größere von den dreien, beherbergt links ein Chorherrenstift und in der Mitte eines der Kini-Schlösser. Die Klostergründung hat man (wie viele Aktionen in dieser Zeit) Tassilo dem dritten in die Schuhe geschoben. Heute weiß man, daß der legendäre bayrische Herzog damals noch gar nicht auf der Welt war. Eine beeindruckende Leistung.

Die kleine Insel links ist die Krautinsel. Im MIttelalter hat man da tatsächlich Kohl angebaut, heute baut man dort in der wärmeren Jahreszeit Vieh an.
 
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Apropos Mittelalter. Das Ansehen eines Burgherren war damals direkt abhängig von der Größe seiner Burg. Nur über die Art der Vermessung war man uneins. Die Damen und Herren von Burghausen wagten den cleveren Schachzug, einfach die längste Burganlage der Welt bauen zu lassen. Mit mehr als einem Kilometer Länge ist ihnen das auch gelungen. Heute bewacht das Gemäuer die Salzach, und damit die Grenze zu Österreich.



EIn anderer Fluß, aber immer noch die Grenze zu Österreich. Inzwischen fließt hier der Inn. Auf schwarzrotgoldener Seite Simbach, auf rotweißer Braunau.



Braunau hat angeblich sogar römische Wurzeln. Aber so richtig spannend wurde es erst im Mittelalter. Und im 18.Jahrhundert spielte sich hier ein spannendes Kapitel bayerischer Geschichte ab. Während die Aufständischen in München brutal niedergemetzelt wurden (Ihr erinnert Euch an die Sendlinger Mordweihnacht 1705?), konnten sie hier die kaiserlichen Truppen besiegen.
 
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Nur einige Minuten später. Naturlandschaft, Das Europareservat Unterer Inn. Bei uns läuft ein Phantasiefilm ab. Flußpiraten, Räubernester. Vergrabene Schätze. Das alles (und die Vogelwelt da unten) lassen wir natürlich in Ruhe. WIr sind hier auf 5500ft.



Das Kraftwerk Ering-Frauenstein stammt aus den 30er Jahren. Das Maschinenhaus liegt auf der deutschen Seite, die Bedienelemente für die Stauanlage auf österreichischer. Irgendwie teilt man sich am Ende den erzeugten Strom.



Am Innufer, auf einer kleinen Insel das Schloss Neuhaus am Inn. Im 14. Jahrhundert als Burg zum Schutz einer Brücke gebaut, Und dann später zum repräsentativen Schloß umgebaut. Seit 2011 wird es sinnvoll genutzt, als Realschule.
 
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Wo es ein Neuhaus gibt, ist eine Neuburg nicht weit. Diese hier liegt, wer hätte es gedacht, am Inn. Und ist auch ein Schloss. Fast tausend jahre alt. Nach unzähligen Besitzerwechseln (zwischenzeitig gehörte die Immobilie sogar mal zu Andechs) residieren dort die Raubritter des Instituts für Markt- und Wirtschaftsforschung der Universität Passau.



Passau, die Dreiflüssestadt. Hier fließen Inn, Itz, Donau und noch allerlei kleinere Gewässer zusammen. Man hat sich darauf geeinigt, daß das Ganze im weiteren dann Donau heißt.
Kelten und Römer hatten hier gesiedelt, die Römer hatten sogar ein größeres Kastell hier. Mitte des ersten Jahrtausends zwangen aber logistische Probleme die Römer, Kastell und Stadt an die Bajuwaren zu verkaufen. Der Sold für die Legionäre war immer häufiger nicht angekommen, die Post war wahrscheinlich damals genau so unzuverlässig wie später auch. Und so wurde die Gegend dann eben bayrisch.



Auch die Donau schmückt sich mit Wasserkraft. Hier das Kraftwerk Kachlet aus den 20er Jahren.
Der zugehörige Stausee war der Ort, an dem die Do-X am 9.Mai 1933 ihr Leitwerk verlor und damit die Karriere des Giganten vom Bodensee ihr Ende fand.
 
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Die Donau ist ein gewaltiger Wassersammler. Ungezählte Bäche und Flüsse verleibt sie sich auf ihrem Weg ins Schwarze Meer ein. Bei Vilshofen sind es wenigstens 20 kleinere oder größere Gewässer. Die Vils ist der größte davon und ist wahrscheinlich nicht unschuldig an der Namensgebung der Stadt.



Der Anflug auf die 12 von EDMV ist spektakulär. Nein, die Brücke wird nicht unterflogen, aber die Straße in sicherer Höhe überflogen



Der Flugplatz liegt nicht nur an der Donau, sondern auch an einem vielbefahrenen Radweg. Wir leihen uns Fahrräder aus und finden in 3km Entfernung ein gemütliches Gasthauszimmer. Wir lassen den Sonntag mit Sauna und Schwimmbad ausklingen und überlassen unserem neugierigen Perlsacktier die Ostereiersuche.
 
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Nicht nur der Anflug ist spektakulär, sondern auch der Abflug. wir folgen erst mal der Donau.



Windorf hat eine eigene Donauinsel. Einst blühte hier der Schiffbau, bis gegen 1950 der letzte der "Schoppermeister" hier seine Arbeit an den Donauschiffen einstellte. Geblieben ist der "Goldene Anker", eine sehr empfehlenswerte Lokalität.



WIr steigen auf Reiseflughöhe und machen uns auf die Heimreise.
 
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Südlich vom Deggendorfer Hafen mündet die Isar in die Donau.



Wenn dieser Fluß nicht gar zu wirr verspielt durch die Landschaft strawanzen würde, gäbe er eine 1A Navigationshilfe nach hause ab.
Aber für ein Naturschutzgebiet ist es natürlich besser so.



Wir halten uns lieber an das größere Gewässer, da hat alles seine Ordnung.
 
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Wir lassen den Böhmerwald und den Bayrischen Wald hinter uns. Und Deggendorf.



Für ein schönes Bild von Straubing sind wir zu weit weg, beim nächsten mal. Versprochen!



Dafür gelingt meiner Lieblingsfotographin dieser künstlerisch wertvolle Stimmungseindruck eines einzelnen Baumes. Ein wenig einsam steht er da am Wegekreuz.
 
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Für später hatte der Wetterbericht frischeren Wind und unfreundlichere Wolken angekündigt. Also haben wir etwas abgekürzt. Wir folgen nicht mehr der Donau. Finden aber doch noch interessante Ostereier. Hier hat man kleine Gewässer in Autobahnohren eingesperrt.



Nebenbei lernen wir Ortschaften kennen, von deren Existenz wir niemals auch nur geträumt hätten. Pfeffenhausen zum Beispiel. Im Ortswappen singt ein Vögelchen, ein Dompfaff. Weiteres nutzloses Wissen finden wir im Ortsteil Egg. Da entspringt nämlich die große Laber. Flußlandschaft und Ostereier, hier passt alles.



Auch die Abens, ein kleines Flüßchen mündet später irgendwo in die Donau. Hier aber durchwandert es erst mal Mainburg.
 
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So etwas hilft prima bei der Orientierung. Bei Eschelbach an der Ilm findet die A93 nach langer Irrfahrt endlich die A9. Und wir wissen, wo's lang geht.



Pfahofa liegt auch a.d.Ilm. Schon seit der Bronzezeit weiß man, das es sich hier aushalten läst. Zwischendurch dann mal in Kriegswirren 1388 eingeäschert, wieder aufgebaut und ungefähr alle hundert Jahre wieder geplündert. Mit der Industrialisierung und der Gründung einer "Postomnibus"-Linie München-Eichstätt Mitte des 19. Jahrhunderts war dann der Aufschwung von Pfaffenhofen nicht mehr aufzuhalten.


Ab hier ist dann alles Routine. Wir sehen den Ammersee ja schon von weitem, umfliegen all die Münchner "Charlies" und fädeln uns in die Platzrunde auf die 25. Eine kleine Osterreise und so viel zu erzählen. Vielen Dank an die meine Lieblingswetterfee, meine Lieblingsreiseleiterin und meine Lieblingsfotographin.

Und an die lesenden Mitflieger für die freundlichen "Likes".

B-A und gero
 
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