Flygvapenmuseum - Schwedisches Luftwaffenmuseum

Diskutiere Flygvapenmuseum - Schwedisches Luftwaffenmuseum im Luftfahrt im Museum Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; .... die 198 Maschinen waren mit einem Pratt & Whitney Motor ausgerüstet, den die Firma Svenska Flygmotor AB ohne Lizenzgenehmigung herstellte...
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.... die 198 Maschinen waren mit einem Pratt & Whitney Motor ausgerüstet, den die Firma Svenska Flygmotor AB ohne Lizenzgenehmigung herstellte. Ja, diese Schlingel! Die Museumsmaschine stand von 1945 bis 1952 im Dienst.
 
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Am Beginn des 2. Wk. verhängten viele Länder Exportverbote für Flugzeuge. Italien war eines der wenigen Länder, wo Schweden noch "einkaufen gehen" konnte. Die Luftwaffe kaufte 60 Reggiane Re 2000 (J 20) zur Sicherung der südlichen Landesteile. Alle Maschinen waren dementsprechend auch beim Geschwader F10 in der Nähe von Malmö stationiert ....
 
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.... aufgrund vieler Einsätze wurden die meisten Maschinen 1945 verschrottet. Die vielen Einsätze rührten von Abfangmissionen gegen deutsche und alliierte Maschinen her, die nach Beschussschäden eine Notlandung in Südschweden versuchten - oder einfach nur die Schnauze voll hatten vom Krieg. Die Schweizer kennen ja auch diese Thematik.
Die Museumsmaschine ist eine von nur 2 erhaltenen Re 2000. Ich tippe mal, daß die andere in Rom steht ...... ;)
 
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Ja, und eben schon im Hintergrund gesehen, hier steht tatsächlich noch eine Ju 86 (B 3) rum. Naja, sie ist leider aufgebockt und deswegen schlecht zu fotografieren. Im Jahre 1936 bestellte die Luftwaffe in Deutschland 40 Ju 86, weitere 16 wurden später von Saab in Lizenz gebaut. Somit war die Ju 86 der wichtigste Bomber der Schwedischen Luftwaffe in den 40er Jahren .....
 
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Die Schweden setzten ihre Ju 86 bis Ende der 50er Jahre ein. Die Museumsmaschine wurde 1938 aus Deutschland geliefert und war bis 1958 im Einsatz. Sie ist die einzige noch erhaltene Ju 86 weltweit. Dafür sagen wir doch gerne "tack sa mycket, Sverige!"
 
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Der nächste Italiener in schwedischen Diensten war die Fiat CR 42, die allerdings Anfangs nur zufällig nach Schweden kam. Bei Ausbruch des Winterkrieges bestellte Schweden 12 dieser Maschinen, um sie an Finnland zu liefern. Der Krieg war jedoch vorbei, bevor die Maschinen geliefert werden konnten ....
 
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.... Nach Auslieferung behielt Schweden die Maschinen und setzte sie als Aufklärer ein. Die Fiat CR 42 war der letzte Doppeldecker, den das Land als Militärflugzeug einsetzte. Die Museumsmaschine ist eine von nur noch 2 erhalten gebliebenen.
 
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Danke dir Torsten,
für die interessante Führung durch die schwedische Luftfahrtgeschichte.:TOP:

Die zweite noch existierende Re.2000 müsste die MM.8287 sein. Sie müsste das Bordflugzeug des Schlachtschiffes "Veneto" sein, ob sie sich derzeit in einer Austellung befindet entzieht sich meiner Kentniss.

Gruss Mike
 
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Danke Mike für die Info. Eine Re 2000 als Bordflugzeug, ist ja interessant! War die dann mit Schwimmern ausgerüstet oder als Verlustflugzeug gedacht, so wie die "Sea Hurricanes"?
Ich mach dann mal weiter mit dem Rundgang. Bin ja noch lange nicht fertig. Düsen und Hubis hab ich bislang noch keine gezeigt, die kommen aber noch.
Die Fieseler Fi 156 (S 14) wurde von den Schweden weder gekauft noch in Lizenz hergestellt. Die sind ihnen einfach "zugeflogen", gerade 1945 landeten vermehrt "Störche" auf schwedischen Wiesen. Die Luftwaffe übernahm gerne diese robusten und zuverlässigen Flugzeuge und verwendete sie über 20 Jahre. Allerdings ist dort keine erhalten geblieben. Die Museumsmaschine wurde mit Spenden aus Österreich geholt.
 
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Um den Anforderungen eines modernen Jagdflugzeuges zu entsprechen, bestellte Schweden 120 Maschinen des Typs Seversky P-35 (J 9) Ende der 30er Jahre. Die ersten Flugzeuge kamen über Norwegen. Als das jedoch besetzt war, wurden die Maschinen nach Petsamo in Finnland verschifft und von dort in Kisten verpackt per Lkw zum Grenzübergang Tornio/Haparanda gebracht, von wo es weiter nach Linköping ging, wo die Flugzeuge zusammengebaut wurden .....
 
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.... Die P-35 erwiesen sich als gute, schnelle Jagdflugzeuge mit angemessener Bewaffnung. Es konnten auch Skier ans Fahrgestell gebaut werden. Die Museumsmaschine wurde 1940 in Dienst gestellt und flog bis 1949.
 
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Ende der 30er Jahre kaufte Schweden eine AT-6 Texan für Testzwecke. Die Maschinen wurden als sehr zuverlässig befunden und unter der Bezeichnung SK 14 in Lizenz bei Saab in Linköbing und Trollhättan mit 130 Exemplaren gebaut ....
 
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.... Die Maschinen wurden von 1937 bis 1953 als Schulflugzeuge eingesetzt. Allerdings ist keine davon erhalten geblieben. Die Museumsmaschine ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Flugzeugfans weltweit, die überall Teile organisieren konnten, die dann von der Svensk Flyghistorisk Förening zusammengebaut wurden und so die Maschine 2003 dem Museum übergaben.
 
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Zwischendurch mal etwas anderes, eine 40 mm Bofors Flugzeugkaputtmachdingsbums, die ebenfalls in der Halle steht.
 
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Trotz der bereits beschriebenen Schwierigkeiten am Anfang des 2. Wk. Flugzeuge im Ausland zu kaufen, konnten die Schweden 84 Caproni Ca 313 (B 16) erwerben. Allerdings war man mit den Maschinen nicht sonderlich zufrieden. Durch schlechte Qualität, verbunden mit vielen Einsätzen, kam es zu so vielen Unfällen, daß die Maschinen zeitweise komplett gegroundet (was für ein Sch....wort!) wurden. Insgesamt gingen 20 Maschinen verloren ....
 
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.... neben der Bomberrolle wurden die Maschinen unter der Bezeichnung S 16 hauptsächlich für die Langstreckenaufklärung eingesetzt. Im Mai 1944 wurde eine Caproni bei einem solchen Einsatz über dem Baltikum von einem deutschen Flugzeug abgeschossen. Erhalten geblieben ist keine einzige Caproni. Die Museumsmaschine ist eine Replica, gebaut für eine Fernsehserie. Jüngst wurde die Maschine überholt und bekam neue Motorverkleidungen.
 
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Na, die muß ich ja wohl nicht vorstellen, oder? Gegen Ende des Krieges hatte Schweden die Möglichkeit 161 dieser Maschinen aus den Beständen der USAAF zu erwerben, womit die Luftwaffe erstmals ein Flugzeug besaß, was schneller und stärker war als alle, die sie bislang in ihrem Bestand hatte. Die Mustang erhielt die Bezeichnung J 26 und 12 Stück wurden zu Aufklärern umgebaut. Als die Maschinen 1954 ausgemustert wurden, wurden alle nach Israel, Nicaragua und in die Domenikanische Republik verkauft. Die Museumsmaschine kam durch Kontakte als Geschenk aus Israel zurück. Na, das ist doch eine schöne Geste!
 
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So langsam nähern wir uns dem Ende der Propellerära. Mitte der 40er Jahre versuchten sich die Schweden an Düsenflugzeugen. Nur - sie hatten weder Motoren noch die passenden Flugzeuge dafür. Die Triebwerke holten sie sich aus England und Saab baute 4 J 21 A (die mit dem Druckpropeller) um. Heraus kam die J 21 R ....
 
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Der Server ist schon wieder so langsam! Ich hoffe, der macht nicht gleich wieder schlapp. Wäre nicht das erste mal heute. Das ist echt nervig! :mad:
Okay, weiter im Text bis zum nächsten Absturz .....
Die Testflüge begannen 1947 aber für die vorgesehene Rolle als Jagdflugzeug wurden die Maschinen als nicht tauglich befunden. Schon eher als Jagdbomber mit der Bezeichnung A 21 R ....
 
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