Wir sind vielleicht 15-20 Minuten auf dem Golf unterwegs. Da kommt uns ein Schwarm iranische Schmuggler mit Speedbooten entgegen. Am Schmuggel auf der Route über die Strasse von Hormus in den Oman beteiligen sich etwa 100 Boote (Infostand Januar 2014). Am Morgen kommen sie in Schwärmen mit ca. 20 Booten aus dem Iran. Beim Zusammentreffen mit der Grenzschutzpolizei des Oman spritzen sie in alle Richtungen auseinander. Mit Glück, kann die Grenzschutzpolizei dann mal einen einzelnen Schmuggler abfangen. Die Schmuggler bringen überwiegend Ziegen und Schafe aus dem Iran. Schafe und Ziegen sind hier sehr teuer, da die Viehzucht fast unmöglich ist. Es gibt kein bzw. kaum Futter. Da es keine Bienen gibt, müssen die Pflanzen von Hand bestäubt werden. Für den Verkaufserlös erwerben die Schmuggler vor allem elektronisches Gerät. Manchmal werden auch andere Dinge transportiert, Waffen, Drogen ... . Abends geht es zurück in den Iran. Das Geschäft ist mit dem Iran-Boykott in die Gänge gekommen.
Die Schmuggler sind in Khasab ein Wirtschaftsfaktor, auf den sich Händler, Großmärkte und Gastronomie eingestellt haben. Das lebende Schmuggelgut wird auf dem Boden der Speedboote festgebunden und erlebt eine qualvolle Überfahrt. Das Schmuggelgut für die Rückfahrt ist bei den Großhändlern bereits seesicher, wasserdicht verpackt und liegt an Land bereit.
Der hier gehört wohl nicht zu den Schmugglern. Ist unbeladen. Sieht eher wie ein Fischer aus.