Werner Schulte
Kunstflieger
Überschallströmung
Moin,
zur Problematik des Überschalls möchte ich einmal ein Gedankenspiel vorbringen, wobei mir das Forum verzeihen möchte, wenn es die Aerodynamik der Flugzeuge evtl. nicht genau trifft. Da ich selbst nur Hobbyflieger bin und beruflich nur mit Strömungen DURCH Rohre zu tun habe, ist dieser Gedanke auch auf Rohrströmung aufgebaut. Vielleicht bringts aber doch was.
Ein Rohr von 341 Metern Länge liegt auf dem Boden. Es sind angenehme 15 °C Außentemperatur. Die Dicke des Rohres spielt keine Rolle, wir nehmen sie mal mit 10 cm an. Das entspricht ca. 4".
Auf der einen Seite schiebt jemand einen beweglichen Stopfen ins Rohr, also sozusagen einen Kolben. Auf der anderen Seite steht jemand und mißt, hört, spürt, wie auch immer die Druckwelle, die durch den ruckartig eingeschobenen Kolben entsteht. Der Kolbenmann gibt Handzeichen und stößt den Kolben - sagen wir - 10 cm in das Rohr hinein.
Eine Sekunde später kommt am anderen Ende die Druckänderung an. Es tut einen kurzen "Buff". Beide Männers sprechen ihr Vorgehen im Experiment durch die Rohrleitung miteinander ab. Sie hören sich auch auf die Entfernung recht gut, aber alles, was gesagt wird, kommt immer erst eine Sekunde später beim anderen an. Bei der herrschenden Temperatur ist die Druckfortpflanzungsgeschwindigkeit (also die Schallgeschwindigkeit) im Rohr eben diese ca. 340 m/s.
Dann schiebt der Kolbenmann den Kolben mit einer Geschwindigkeit von 3,4 m/s komplett durch das Rohr. Der Betrachter spürt eine Sekunde nach Beginn, wie die Luft sich in Bewegung setzt und registriert 100 Sekunden lang eine schwache Strömung austreten.
Nun wird das Experiment spannender. Der Kolbenmann - der übernatürliche Kräfte hat - schiebt den Kolben mit 170 m/s komplett durch das Rohr . Er braucht dazu zwei Sekunden.
Der Betrachter am anderen Ende würde jetzt zunächst eine Sekunde lang nichts registrieren, dann würde mit einem sehr heftigen Wind plötzlich der Rohrleitungsinhalt innerhalb einer Sekunde austretenfeststellen, gefolgt von dem durchgeschobenen Kolben. Soweit so gut, ganz so wird es nicht sein, weil innerhalb des sich zusammendrückenden Luftpolsters sich einiges verändern wird, aber egal - es ist ein Gedankenspiel.
Der Kolbenmann wird immer schneller, aber, gemäß der Definition der Schallgeschwindigkeit merkt der andere immer erst eine Sekunde nach Beginn der Aktion, daß etwas passiert.
Jetzt schiebt der Kolbenmann den Kolben mit 340 m/s durch das Rohr. Das würde ja bedeuten, daß der erste Luftzug zusammen mit dem Kolben nach einer Sekunde austritt. Wo ist denn dann die ganze Luft im Rohr geblieben??
Sie würde ja kompakt auf Null zusammengedrückt am vorderen Ende des Kolbens kleben. Immerhin 2,67 m³ - ausreichend, um ein Toilettenhäuschen zu füllen.
Es wird also klar, daß das so nicht funktionieren kann. Entweder vermag keine Macht dieser Erde, den Kolben so schnell zu bewegen (vor dem Problem standen halt die Großväter, als sie durch die "Schallmauer" wollten) oder die Luft fügt sich und läßt sich durch die gewaltige Kraft des Kolbenmannes doch irgendwie schneller wegschieben. Dann müßte der Betrachter zwingend auch schon vor Ablauf der Sekunde irgendwas registrieren.
Ich kann die Geschichte nicht weitererzählen, weil ich sie selbst auch nur als Gedankenspiel ausgedacht habe. Ich meine aber, das müßte etwas mit dem Verdichtungsstoß zu tun haben. :?!
Gruß
Werner Schulte
Moin,
zur Problematik des Überschalls möchte ich einmal ein Gedankenspiel vorbringen, wobei mir das Forum verzeihen möchte, wenn es die Aerodynamik der Flugzeuge evtl. nicht genau trifft. Da ich selbst nur Hobbyflieger bin und beruflich nur mit Strömungen DURCH Rohre zu tun habe, ist dieser Gedanke auch auf Rohrströmung aufgebaut. Vielleicht bringts aber doch was.
Ein Rohr von 341 Metern Länge liegt auf dem Boden. Es sind angenehme 15 °C Außentemperatur. Die Dicke des Rohres spielt keine Rolle, wir nehmen sie mal mit 10 cm an. Das entspricht ca. 4".
Auf der einen Seite schiebt jemand einen beweglichen Stopfen ins Rohr, also sozusagen einen Kolben. Auf der anderen Seite steht jemand und mißt, hört, spürt, wie auch immer die Druckwelle, die durch den ruckartig eingeschobenen Kolben entsteht. Der Kolbenmann gibt Handzeichen und stößt den Kolben - sagen wir - 10 cm in das Rohr hinein.
Eine Sekunde später kommt am anderen Ende die Druckänderung an. Es tut einen kurzen "Buff". Beide Männers sprechen ihr Vorgehen im Experiment durch die Rohrleitung miteinander ab. Sie hören sich auch auf die Entfernung recht gut, aber alles, was gesagt wird, kommt immer erst eine Sekunde später beim anderen an. Bei der herrschenden Temperatur ist die Druckfortpflanzungsgeschwindigkeit (also die Schallgeschwindigkeit) im Rohr eben diese ca. 340 m/s.
Dann schiebt der Kolbenmann den Kolben mit einer Geschwindigkeit von 3,4 m/s komplett durch das Rohr. Der Betrachter spürt eine Sekunde nach Beginn, wie die Luft sich in Bewegung setzt und registriert 100 Sekunden lang eine schwache Strömung austreten.
Nun wird das Experiment spannender. Der Kolbenmann - der übernatürliche Kräfte hat - schiebt den Kolben mit 170 m/s komplett durch das Rohr . Er braucht dazu zwei Sekunden.
Der Betrachter am anderen Ende würde jetzt zunächst eine Sekunde lang nichts registrieren, dann würde mit einem sehr heftigen Wind plötzlich der Rohrleitungsinhalt innerhalb einer Sekunde austretenfeststellen, gefolgt von dem durchgeschobenen Kolben. Soweit so gut, ganz so wird es nicht sein, weil innerhalb des sich zusammendrückenden Luftpolsters sich einiges verändern wird, aber egal - es ist ein Gedankenspiel.
Der Kolbenmann wird immer schneller, aber, gemäß der Definition der Schallgeschwindigkeit merkt der andere immer erst eine Sekunde nach Beginn der Aktion, daß etwas passiert.
Jetzt schiebt der Kolbenmann den Kolben mit 340 m/s durch das Rohr. Das würde ja bedeuten, daß der erste Luftzug zusammen mit dem Kolben nach einer Sekunde austritt. Wo ist denn dann die ganze Luft im Rohr geblieben??
Sie würde ja kompakt auf Null zusammengedrückt am vorderen Ende des Kolbens kleben. Immerhin 2,67 m³ - ausreichend, um ein Toilettenhäuschen zu füllen.
Es wird also klar, daß das so nicht funktionieren kann. Entweder vermag keine Macht dieser Erde, den Kolben so schnell zu bewegen (vor dem Problem standen halt die Großväter, als sie durch die "Schallmauer" wollten) oder die Luft fügt sich und läßt sich durch die gewaltige Kraft des Kolbenmannes doch irgendwie schneller wegschieben. Dann müßte der Betrachter zwingend auch schon vor Ablauf der Sekunde irgendwas registrieren.
Ich kann die Geschichte nicht weitererzählen, weil ich sie selbst auch nur als Gedankenspiel ausgedacht habe. Ich meine aber, das müßte etwas mit dem Verdichtungsstoß zu tun haben. :?!
Gruß
Werner Schulte