französischer Bombenangriff auf Berlin

Diskutiere französischer Bombenangriff auf Berlin im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Hallo, als Neuling in Eurem Forum habe ich auch gleich eine Frage und hoffe, daß es hier Geschichtsprofis gibt, die mir helfen können. In der...

Deichgraf

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Hallo,
als Neuling in Eurem Forum habe ich auch gleich eine Frage und hoffe, daß es hier Geschichtsprofis gibt, die mir helfen können.
In der Nacht vom 07. auf den 08. Juni 1940 flog ein französisches Flugzeug einen Bombenangriff auf Berlin. Ich meine, es war eine mindestens zweimotorige Maschine, evtl sogar eine viermotorige, Hoch- bzw. Schulterdecker. Von diesem Flugzeug wurde nur eine ganz geringe Stückzahl gebaut, ich glaube sie wurden als Post- oder Langstreckenverkehrsflugzeuge eingesetzt, vielleicht auch als Fernaufklärer.
Weiß jemand von Euch, um welchen Flugzeugtyp es sich handelte. Hilfreich wäre auch ein Bild, eine Seitenansicht würde reichen.

Bis später

Jürgen
 
Yankee

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Es war eine Farman 223.4

Hier der Angriff:

---
Eine der ausgefallensten Ideen während des Feldzuges hat wohl die französische Marine: Sie beschließt, Berlin anzugreifen. Am 7.Juni 1940, gegen 15 Uhr, wird auf dem Flugplatz Bordeaux-Merignacv der Marineaufklärer "Jule Vernes", Typ Farman 223.4, einer der drei, die Frankreich besitzt, startklar gemacht. Der mattschwarz gestrichene viermotorige Hochdecker hat bereits mehrere Einsätze hinter sich. Um 15.30 Uhr rollt die
"Jule Vernes" mit 2 Tonnen Bombenlast an Bord zum Start. Das Ziel: Berlin. Es soll der erste Bombenangriff des Krieges auf die deutsche Hauptstadt sein. Die Besatzung untersteht dem ehemaligen Professor für Luftnavigation an der École du guerre, Capitaine de Corvette Dailliére. Der Ex-Chefnavigator der Air France, Paul Comet, fliegt mit: "Wir nahmen sofort Kurs nach Norden in Richtung Ärmelkanal. Ich führte die Maschine auf Sicht, es war klares Wetter und ich kannte die Flugroute über Pas de Calais und Holland ausgezeichnet. Wir trafen kein einziges Flugzeug, nur über Sylt bekamen wir heftigen Flakbeschuss.
Bei Sonnenuntergang überflogen wir Dänemark, einige Zeit danach lag die Ostsee unter uns. Und als zu unserer Rechten Stettin auftauchte, gingen wir auf Südkurs. Wir folgen in großer Höhe über die Mecklenburger Seenplattn und erreichten genau zur festgelegten Zeit die nordöstlichen Randgebiete von Berlin. Ich bereitete mich zum Bombenabwurf vor und musste feststellen, dass man unser Bombenzielgerät nicht eingebaut hatte und so drückte ich meine Nase an die Verglasung der Bugkanzel. Die Sicht war zwar gut, aber ich konnte keinen der zahlreichen Seen um Berlin identifizieren, die Stadt lag völlig im Dunkeln. Wie auf Kommando erhellten plötzlich unzählige Scheinwerfer die Nacht und die Flak feuerte mit allen Kalibern. Wir kreisten erst eine Weile über dem Stadtzentrum, drosselten die Motoren, ließen sie wieder auf Hochtouren laufen und umgekehrt. So wollten wir den Eindruck erwecken, eine ganze Formation sei über Berlin. Dann bogen wir auf einen der nördlichen Vororte ab und warfen dort unsere Bombenladung auf eine der zahlreichen Fabriken. Der Angriff verursachte gewiss keine großen Zerstörungen, aber es ging ja mehr um psychologischen Effekt."

Die "Jule Vernes" nimmt nun Kurs auf Leipzig, überquert, weder von Jägern noch durch Flak behelligt, ganz Deutschland und
landete gegen 5 Uhr morgens nach 13 1/2 stündigen und fa<st 5000 Kilometer langen Flug in Paris-Orly.
Tags darauf gibt die französische Admiralität bekannt: "Eine Formation Fernbomber unserer Marina bombardierte in der Nacht
vom 7. zum 8. Juni ein Industrieviertel im Norden von Berlin als Vergeltung des deutschen Bombenangriffs auf Paris. Alle Maschinen sind zurückgekehrt."



Quelle: Luftkrieg 1939 - 1945
 
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Rasmussen

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Vielleicht noch zur Ergänzung: zur Besatzung gehörten neben den beiden noch der Pilot Yonnet, der Bombenschütze Deschamps, der Bordmechaniker Corneillet und der Funker Scour. Genau genommen müßte die Bezeichnung S.N.C.A.C. NC.223.4 lauten, denn Farman ging nach der Verstaatlichung der französischen Flugzeugindustrie dort auf (geil -- die "Me/Bf"-Diskussion bei den französischen Fliegern :HOT ).

Ein Bild der NC.223 (Farman F.223) als Verkehrsflugzeug findest du unter www.aviafrance.com/2203.htm

Mit besten Grüßen
Rasmussen
 
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Lothringer

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Die Farman F-223/4 "jules Vernes"

der Bomberstaffel B5.
 
Sören

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Reife Leistung mit so einer alten Huddel bis nach Berlin zu fliegen!
 
Yankee

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hmm.. mir ist aufgefallen... dass das bild eine 2-mot zeigt.. im text wird eine 4-mot genannt... :confused:

also irgendwas stimmt hier nicht :?!
 
Sören

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Tandemmotoren, yankee! Du hast halt pro Motorgondel zwei Motoren eingebaut. Einen mit Zug- und einen mit Druckpropeller.
 
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aaaaaahh....... danke :-)

bin wieder etwas schlauer geworden :cool:
 

Deichgraf

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Danke! Danke! Danke!
besonders an Yankee.
 
Yankee

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Nichts zu danken.... :red:
 
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Das Problem 4 Propeller 2 Gondeln dürfte klar sein. Bemalung gewünscht?
Aus Kosmonautica Nr. 17/ 1987
 
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AE

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Beim Stöbern nach der Centre (Societe Nationale de Constructions Aeronautiques du Centre - SNCAC) ex. Farman NC-223.4 stieß ich auf den Vorläufer Farman F 222 BN5.
 
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Dieser Vorläufer der 223 griff auch in die Kampfhandlungen des II. Wk ein. Es wurden Ziele in BaWü, Rheinland und Bayern bombardiert. Es ging von 20 Maschinen nur eine verloren. Erst 1944 wurde die letzte aus dem aktiven Dienst gezogen.
Quelle Fliegerrevue 2/1980.
 
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Manuc

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Ich finde, die F 223.4 sieht elegant aus :red:
 

Deichgraf

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Ach Eidner sei bedankt. :TOP:
 
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