Frog und NOVO

Diskutiere Frog und NOVO im Modellbau allgemein Forum im Bereich Modellbau; Das ist überaus traurig. Seine ARK-LP5, PR-5 und PS-35 sind fuer Liebhaber der zivilen Fliegerei unersetzbar. Wer eine hat, sollte sie mir bitte...
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Das ist überaus traurig. Seine ARK-LP5, PR-5 und PS-35 sind fuer Liebhaber der zivilen Fliegerei unersetzbar. Wer eine hat, sollte sie mir bitte anbieten.
 
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Alien
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Nach diesem durchaus interessanten Exkurs zurück zu Alexander Lukashov, dem Entwicklungsdirektor aus Kursk.

Mit der Übernahme der FROG Modellformen durch die UdSSR bemühte sich Alexander Lukashov besonders um zwei Formen, die der Gloster Gladiator und die der Grumman Bearcat. Aus beiden Formen wurden in geringen Umfang auch Spritzlinge hergestellt, die Qualität war aber unzureichend, so konnte man in Kursk kein Produktion dieser Modelle aufnehmen.
Wir haben schon bei der MiG-21 und der Po-2 aus Minsk gesehen, dass man durchaus bereit und Willens war, durch Kopien zu neuen Modellen zu kommen. Das Beispiel der Polikarpov I-16 aus Kiev ist da noch deutlicher.
Aber auch in Kursk ging das. Allerdings ohne staatliche Genehmigung, da man hier einen anderen, nicht sowjetischen Flugzeugtyp ins Auge gefasst hatte.

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Alien
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1965 kam der Bausatz auf den Markt. Allerdings nicht in der UdSSR, sondern in seinem Ursprungsland.
Üppige 39 Cent musste ein US-Boy für den Bausatz von seinem Taschengeld dafür berappen.
Mag der Preis zwar in den Jahren ein wenig gestiegen sein, der Erwerb des Bausatzes war dennoch sehr erschwinglich.
Wie der Bausatz dann Ende der achtziger Jahre nach Kursk kam lässt sich nicht nachvollziehen.
Zumindest ist es gelungen, den kleinen handlichen Bausatz samt Bauanleitung nach Kursk zu schaffen.
Über allem aber schwebte eine Wolke der größten Verschwiegenheit.

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Alien
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Sehr scharf beobachtet, ja der KGB war sicherlich ein Grund, warum dieses Modell so im Untergrund existierte.
Aus dem wahrscheinlich nur einmal vorliegenden Originalbausatz gestaltete man in Kursk eine eigene neue Form. Es war aber keine wirkliche 1 zu 1 Kopie des Originals. Einiges musste entsprechend den Formenmöglichkeiten verändert werden. Insbesondere der Flügel wurde etwas überarbeitet. Allerdings war die Gesamtqualität des Bausatzes eher schlecht.
Seinen Machern aber war das eher unwichtig, denn der Bausatz sollte und ist nie in den freien Verkauf gelangt.
Vielmehr war er als Joker, Goldschatz, Bonus, Bestechungsmittel oder was weiß ich für den Kreis der Schwarzhändler gedacht.
Decals gab es keine, dafür waren keine Produktionsmöglichkeiten und bei der Bauanleitung griff man einfach auf die des Klassenfeindes zurück.

Damit lüftet sich schon sehr deutlich, um welches Modell es sich handelt:




Nein, das ist nicht die Original Lindberg Bauanleitung,

komplett sah das in Kursk so aus:





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Alien
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Formenbau und dazu noch illegal, war nicht die große Sache in Kursk.
Somit entstand zwar ein Modell für die He-162, aber dem Modellbauer, der zum "inneren Kreis" gehörte blieb noch reichlich Arbeit.





Ein Problem stellte auch die Kanzel dar, die nicht in akzeptablen Zustand fabriziert werden konnte. Mit dem Wechsel in die Marktwirtschaft verschwand der Bedarf an den He-162 aus Kursk und so weint man den verschollenen Formen auch keine Träne nach.
Mit dem Wechsel zur Marktwirtschaft versuchten sich dann noch andere Firmen im Modellbau, und wenn ein Unternehmen "Ikarus" heißt, ist man ja dazu gerade verpflichtet.

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Alien
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Ikarus als Unternehmensname ist entweder der ungarische Bushersteller, den wir hier aber ausschließen können oder das Unternehmen "IKAR (russisch = Ikarus) aus Kazan.
Ikar ist im Übrigen auch sehr in der Automobilzulieferindustrie aktiv.
Anfang der neunziger Jahre, als man sich von der Planwirtschaft verabschiedet hatte, suchten viele Firmen neue Geschäftsfelder.
Begünstigt durch das hohe Ansehen des Modellbaus in der ehemaligen UdSSR waren auch Flugzeugmodelle im Maßstab 1:72 eine gute Option.
Durch die FROG / NOVO Modelle waren westliche Typen bereits gut etabliert und nun kam der russische Nationalstolz durch und wollte natürlich auch Flugzeuge anbieten, die in der Heimat schon allein einen sicheren Absatzmarkt hatten.
IKAR hatte bis dahin gute Erfahrungen mit der Produktion von Pflanzenhaken für die Hopfenbauern Tschuwaschien und lieferte Teile für die Produktion von Maschinen zur Rübenpflanzung und zur Rübenernte.
Nun also auch ein Flugzeugmodell im Maßstab 1:72 mit großer luftfahrthistorischer Bedeutung für die russische Seele.
Man wählte auf Grund seiner technischen Möglichkeiten die Galvanikmethode zur Herstellung.
Auf den Markt kam ein Flugzeug, welches im Westen fast unbekannt und im Osten auf Grund seines damals umstrittenen Schriftzuges auf dem Rumpf nur wenig dokumentiert war.

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Gibt es auch ein Bild dazu? mit oder ohne Schriftzug?
 
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Bestimmt in 1-2 Wochen.... :wink2:
 
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Nach Ablauf der "Sperrfrist" nun also weiter.
Mitte der sechziger Jahre schrieb die Zeitschrift "AEROSPORT" ( Vorläufer der FLIEGERERVUE):
"Mitte der dreißiger Jahre wurde in der Sowjetunion der Beweis erbracht, dass die Machtübernahme durch das Proletariat kein zum Scheitern verurteiltes Experiment ist, wie die wie die antisowjetische Propaganda in aller Welt behauptete"
Trotzdem dauerte es noch bis in die achtziger Jahre bis das am 18. Juni 1937 um 04.05 Uhr Moskauer Zeit auf dem Flugplatz Shtsholkowo startende Flugzeug richtig darzustellen.
Die URSS- N025 ANT-25 "Stalinski Marschrout".
Das Modell der ANT-25 fand vor der Initiative von IKAR keine Beachtung in der Modellbauerwelt.



Natürlich war das Erstlingswerk nicht unbedingt ein Bausatz der Sorglosigkeit, aber mit entsprechendem Aufwand konnte da schon ein recht imposantes Modell entstehen (wie hier auch im Forum zu sehen ist).



Von etwas rüden Spritzlingen,



ließen trotzdem viele Modellbauer nicht abschrecken.
Das war auch gut so.
IKAR stellte fest, die Modellproduktion ist zwar schick, aber sie ist wahrlich nicht der gewinnbringende Hauptinhalt des Unternehmens.
So verlegte man sich auf die Herstellung von PET Behältern.
Diese Episode wurde dann aber von der derzeitigen Produktionspalette als Automobilzulieferer für KAMAZ LKW's abgelöst, denn jeder der im Fahrerhaus einem KAMAZ in Lenkrad greift, der fasst ein IKAR Produkt an.

Die Form für die ANT-25 gilt bereits seit Mitte der neunziger Jahre als verschollen, höchstwahrscheinlich existiert sie nicht mehr, denn ein anderer Hersteller versuchte sich später am gleichen Typ, jedoch mit einer neuen Form.
Neuer, besser?

Ob das stimmt?

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Bleiente

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Ich war damals wohl der erste, der die Tupolew ANT-25 RD in D gebaut hatte.
Kann durchaus sein - zumindest aber wohl als erster publiziert. Ich hatte interessanterweise erst vor kurzem die Flugzeug Feb/Mrz. 1993 rausgesucht um etwas zu den blau/roten Farben zu erfahren die in der damaligen UdSSR scheinbar häufiger kombiniert und verwendet wurden (für eine I-17 von Amodel die ich im Auge habe :wink2:).

 
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Ist die Form von IKAR auch verschwunden, so sah sich ein anderer Hersteller genötigt 1998 ein neues Modell der ANT-25 auf den Markt zu bringen.

Allerdings hat sich dieser Anbieter, der ja wirklich nun für den Flugzeugbau prädestiniert ist mit diesem Stück wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert,

Das Konstruktionsbüro ANTK (Tupolev) aus Moskau präsentierte einen Bausatz der später sogar noch von einem weitläufig bekannten Anbieter vermarktet wurde.

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Selbst die hartgesottenen Modellbauer aus Sibirien konnten sich mit dieser Neuauflage nicht anfreunden.
So ist der IKAR Bausatz immer noch die bessere Wahl obwohl dann plötzlich ein neuer Bausatz der ANT-25 auftauchte.



Eastern Express hatte wieder zugeschlagen, doch was ist bei diesem bisher schönsten Deckelbild im Karton?

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Ja, sie haben es wahr gemacht, der ANTK Bausatz feierte hier eine Auferstehung.

Nun natürlich ist es ein Bausatz für eine ANT-25, aber IKAR hatte doch den (etwas) besseren Bausatz abgeliefert.

Dafür sah die Anleitung auf den ersten Blick erst mal ganz got aus.



Die Spritzqualität allerdings selbst den hartgesottenen sibirischen Modellbauer zumindest erschreckt.

Waren die anderen Produkte von ANTK etwa von ebensolcher Qualität?
Ja, was hat den ANTK überhaupt noch angeboten?

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ANTK beschäftigte sich ja mit Flugzeugen im Maßstab 1:1, da kann eine Modellproduktion nur eine Randerscheinung sein und geht auch mehr in die Ecke der Werbung und des "Give away" auf Messen und Ausstellungen für das nervende Laufpublikum.
So verwundert es nicht, wenn man sein erfolgreichstes Pferd im Stall als ein solchen kleinen Mitnahmebausatz angeboten hat.
Allerdings wählte man der Einfachheit halber den Maßstab 1:200 und ließ solche Dinge wie Fahrwerk gleich erst mal weg.



Trotzdem fand sich auch hier wiederum jemand, der den Bausatz noch mal für sich ausnutzen wollte.

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Mittlerweile dürfte ja fast jedem klar sein, das kann dann nur EASTERN EXPRESS sein.
Man legte dort natürlich mit deutlichem Vermerk auf den etwas ungewöhnlichen Maßstab die Tu-154 in dieser Variante auf:



Aber dem nicht genug, auch wenn das Modell gar kein Fahrwerk enthielt, auf dem Karton wird der gutgläubige Modellbauer erst einmal getäuscht.
Vielleicht wandte er sich nach erfolgter Mundpropaganda von dem Bausatz ab, so dass EASTERN EXPRESS auch noch eine zweite Variante auf den Markt brachte:



Auch hier mit den nicht im Bausatz vorhandenen Rädern.

Genug der Schelte,

ANTK hatte auch noch einen Bausatz im Airliner Maßstab 1:144 im Portfolio.
Heute von den eingefleischten Airliner Fans gesucht wie ein Rohdiamant.

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Vielen jüngeren Modellbauern wird selbst das Original nicht geläufig sein.
ANTK arbeitete seit Anfang der neunziger Jahre an einem Nachfolger für die Tu-134.
Hierbei sollte auch ein technologischer Schritt nach vorn gemacht werden.

Mit der Tu-334

(Tupolew Tu-334 – Wikipedia)

sollte ein großer Schritt nach vorn gemacht werden.

Umso verständlicher ist es, wenn dieses Flugzeug auch als Werbemittel in Form eines Modellbausatzes erschienen ist.



Natürlich ist es auch hier nicht verwunderlich, wenn ein bereits langläufig bekanntes Unternehmen sich auch in die Vermarktung diesen Typs eingeschaltet hat.

So konnte man auch kurzzeitig dieses Modell in EASTERN EXPRESS Verpackung erwerben.



Beides ist längst Geschichte und der Bausatz ist bei Raritätensammlern heiß begehrt.

WAs EASTERN EXPRESS angeht, so hat man nicht jedes neue Pflänzchen am Modellbauhimmel unterstützt, sehr zum Leidwesen der Unternehmen.
Aber wer sein Unternehmen "Möglichkeit - deutsche Übersetzung" nennt, hat auch die Möglichkeit am Markt zu scheitern.

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Gelöschtes Mitglied 10589

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Wenn mich mich alles täuscht kommt die IL-96 auch aus der Ecke. Zumindest habe ich Tu-334 und Il-96-300 damals gleichzeitig erwoben und beide Packungen hatten gisse Ähnlichkeiten. Lange her. Aber vielleicht irre ich ich auch was den Hersteller angeht. Diese kam dann ebenfalls von EE erneut heraus.

Gruß
Uwe
 
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