Frog und NOVO

Diskutiere Frog und NOVO im Modellbau allgemein Forum im Bereich Modellbau; Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, also nach 1986 gelangten einige Bausätze der sowjetischen NOVO Produktion auch in den Export in...
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Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, also nach 1986 gelangten einige Bausätze der sowjetischen NOVO Produktion auch in den Export in andere sozialistische Länder.
Angeblich bezahlte die UdSSR damit zusätzliche Lebensmittellieferungen.
Während man Ungarn mit blauen NOVO Bausätzen der Bristol Beaufighter, Grumman Bearcat und Lockheed Lightning aus der Minsker Produktion belieferte, gelangten hauptsächlich Modelle aus der Produktion von Krugozor in die Tschechoslowakei, so auch u.a.die Westland Wallace.
In die DDR wurden zumeist Schiffsmodellbausätze aus der Produktion des anderen Moskauer Herstellers Ogonjok geliefert. Allerdings dabei auch die 1:500 Zerstörer und Fregatten der Royal Navy.

Wenn man heute sein Archiv nach diesen Bausätzen durchsucht, erkennt man es der Rückseite de Verpackung.

Hier eine "originale" Inlandsverpackung:



(Es handelt sich um die bereits beschriebene Northrop P-61.

Hier nun eine "Exportverpackung":



Verrät uns jemand, um welchen Typ es sich handelt?

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Der Lingener

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Moin Matthias,

Indeks 390 = P-47 Thunderbolt (oder vielmehr "Tanderbolt")

Michael
 
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Das ist natürlich richtig.

Die Vorderseite ist vielleicht bekannter:



Ein Jahr vor dem Export einiger FROG / NOVO Bausätze waren diese allerdings zu einem innenpolitischen Poilitikum geworden und wären fast vom Markt verschwunden.

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Ja richtig, ich würde mit diesem Schätzchen auch recht sorgsam umgehen.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion brach auch für zahlreiche alte FROG Formen eine harte Zeit an.
Mehrere Formen der Fabrik Krugozor wurden von der Donetzker Spielwarenfirma übernommen und dort auch noch kurzzeitig produziert.
So die bereits besprochene Northop P-61.
Seit über zwanzig Jahren aber gilt dieser Bausatz als vermisst und es ist nicht bekannt, ob die Form noch existiert.
Die anderen hier bereits gezeigten NOVO Bausätze sind verschollen, die P-47D-20 und die Ryan NYP (Spirit of St. Louis).

Als kleinen Trost hier dann aber mal noch das (doch recht einfache) Farbschema des NOVO Bausatzes der Ryan NYP:



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Schon der Wechsel der Formen in die UdSSR war eine polirisch delikate Angelegenheit. So wurden die Bausätze der Achsenmächte gleich aussortiert und gingen nicht in die Sowjetunion. Aber dem nicht genug. Obwohl die Decals und Kartons zugeliefert wurden, mussten auch hier Änderungen vorgenommen werden.
So wechselte die Fokker D XXI von finnischen zu dänischen Markierungen und die Lockheed Lightning P-38 musste trotz der schlechten sowjetisch - chinesischen Beziehungen ihre taiwanesischen Markierungen gegen die der 8. USAAF tauschen.



Dieses politisch motivierte Wechselspiel sollte noch weitere Blüten treiben.

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Wie kamen nun eigentlich die FROG Formen in die UdSSR?
Nun heute würde man da von einer win-win Situation sprechen.
1971 fand der 24. Parteitag der KPdSU statt. Dort wurde unter anderem festgestellt, das sich das "Konsumgüterangebot" für die Bevölkerung verbessern sollte und auch die Produktionsqualität angehoben werde sollte.
Entsprechende Pläne und Formulierungen enthielt dann auch der ein Jahr später verabschiedete GOSPLAN bis 1976.
So kam es der UdSSR sehr gelegen, als die Firma FROG aus Kostengründen nach einem neuen Produktionsstandort suchte.
Im Verlauf des Jahres 1974 wurde schließlich alles unter dach und Fach gebracht und die Produktion begann.
Ausländischen Delegationen aus den "Bruderländern" zeigte man gern auch die modernen Produktionsanlagen.

Allerdings kam es da 1975 in der Donezker Spielwarenfabrik zu einem kleinen Fauxpax.

Eine kleine Delegation aus dem Partnergebiet Magdeburg wurde die moderne Produktionsanlage des Werkes als Beispiel für die hohe Produktivität und das gute Angebot für die arbeitenden Menschen vorgestellt.

Ein Delegationsmitglied war selbst Modellbauer und erkannte recht schnell, welche Typen da so aus den Formen kamen.
Seine Überraschung war aber noch größer, als er die dazugehörigen Verpackungen sah.

FROG - Er war kurz vorher privat zu einem Kurzurlaub in Prag gewesen und hatte dort zu seiner großen Freude zwei FROG Bausätze in einem Spezialgeschäft für westliche Waren mit dem man aber mit normalen Kronen bezahlen konnte erworben.

So nannte er stolz eine Gloster Meteor und eine Fairey Swordfish sein eigen.



Seine Bemerkung zu den Bausätzen brachte die Genossen vor Ort völlig aus der Fassung.
Schnell wurde die Delegation aus der Produktionshalle komplimentiert und bei "Sto Gramm Wodka" ganz schnell vom Thema abgelengt.

Die Produktion für FROG war in der UdSSR ein Geheimnis für die Bevölkerung, das änderte sich später in erstaunlicher Weise.

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1975 war aber für FROG auch ein Tiefpunkt.
Der Absatz der Bausätze hatte sich gegenüber dem Vorjahr nochmals halbiert und mit ca. 1 Million Bausätzen fast so niedrig wie 1966. Zum Vergleich, zwei Jahre vorher wurden noch fast 2,6 Millionen Bausätze verkauft.
1975 war die als Neuheit erschienene Dassault Mirage III mit 32000 verkauften Bausätzen der Bestseller.



1976 konnte man zwar wieder mehr Bausätze verkaufen, aber die finanzielle Gesamtsituation verschärfte sich.
Dunbee-Combex-Marx als Mutterkonzern von ROVEX (Der Handelsmarke von FROG) gründete die neue Firma NOVO.

NOVO, also die später mit den blauen Kartons, war immer eine 100% britische Firma.
Zwar leitete sich der Firmenname etwas ungeschickt vom sowjetischen Handelspartner ab, aber es waren eben halt Geschäftsleute.

NOVO existierte dann bis 1981

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1976 kam bei FROG wieder etwas Hoffnung auf. Ein gut gemachter neuer Katalog bescherte auch ansteigende Verkaufszahlen, die Millionengrenze wurde bald wieder überschritten.
Trozdem gab es immer wieder Liefer- und Qualitätsprobleme mit den in der UdSSR gefertigten Bausätzen. Das war vor allem durch die schlechtere Plastikspritzmasse bedingt.
Trotzdem machte man sich Mitte des Jahres 1976 an die Planung für 1977.
Da sich die neuen Bomber Boeing B-17E und Avro Lancaster mit jeweils 20000 Stück gut verkauften, sollte die bereits erwähnte Vickers Wellington 1977 auf den markt kommen.
Die Lockheed P-38, im Katalog von 1976 noch mit taiwanesischen Markierungen in einem großen Foto gezeigt, sollte nach den Querelen aus dem Programm gehen und auch die Junkers Ju-88 und die Martin B-26 Matauder sollten nicht mehr angeboten werden.

Neu sollten noch drei weitere Modelle ins Programm kommen die es später noch näher vorzustellen gilt.
Überraschenderweise sollte aber die bereits vorproduzierte Lockheed Ventura und ein anderes Modell nicht erscheinen. Dies wurde später von Revell produziert.

Trotzdem kam Mitte 1976 das Aus für FROG.

Eine Kuriosität am Rande.
Die Vought Corsair wurde in Taschkent bei Tashigrushka produziert. Bedingt durch die langen Transportwege und die schwierige Kommunikation waren es die letzten Bausätze die FROG zum Jahresende 1976 anbot.



1977 ging es dann mit NOVO weiter, wobei aber die Corsair erst 1978 wieder im Programm war.



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NOVO ist eigentlich FROG in blauen Schachteln.

Der Eigentümer war ebenfalls der Mutterkonzern Dumbee-Combex-Marx.
Unterschied war nur, es wurde ausschließlich in der UdSSR produziert.
Damit war auch eine Neustrukturierung der Angebotspalette notwendig.
Allerdings hat NOVO niemals verheimlicht, wo man produziert.
Man hat es im ersten Katalog 1977 sogar öffentlich beworben.



...hergestellt in der UdSSR, von englischen Präzisionswerkzeugen...
kann man da lesen.

Allerdings ließen Probleme (fast erwartungsgemäß) nicht lange auf sich warten.
Im Angebot waren nun erst einmal wieder alles ältere FROG Bausätze.
Bedingt durch den Produktionsstandort, dominierten britische Typen.

Lediglich die Hawker Typhoon (F231) und die Lavochkin La-7 (F404) hatten es als Flugzeuge in den neuen Katalog geschafft.

Bei den Schiffsmodellen sah es etwas besser aus, da waren die Royal Sovereign (F122), der Shell WElder (F137) die HMS Tiger (F142) und die HMS Trafalgar (F143) weiter im Angebot geblieben.

Verschwunden waren allerdings die alten FROG Bausatznummern nicht.

Sie fanden sich weiterhin auf den Kartons, in den Katalogen hingegen wurde sie mit 76-tausender Nummern geführt.
Das bezog sich auf das Planungsjahr, 1976, da lebte FROG ja noch.
So kann man mit den Nummern 76001 Bleriot bis 76114 (nicht fortlaufend nummeriert) die Bausätze der ersten Generation NOVO erkennen.



Wirklich glücklich war man in Großbritannien allerdings nicht über das Experiment FROG. Das sollte sich sehr schnell zeigen.

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Marktwirtschaft und Planwirtschaft kann das gut gehen?
Theoretisch schon, wenn da nicht noch die Ideologie wäre.
Die spielte im Osten ja eine größere Rolle als im Westen.
Zu dumm nur, wenn man aber den "bösen Klassenfeind" nicht rechtzeitig bemerkt.

Natürlich hatte auch NOVO kurz nach seinem Start solch einen Vorfall.
Im 77'er Programm von NOVO war die Nummer 76073. Dahinter steckte die F 176 von FROG.
Die Tupolev SB-2 Katjusha hatte schon zu Zeiten von FROG ein wenig Probleme gemacht, recht viele Teile, aber verschiedene Propeller und alternativ ein Skifahrwerk und dann noch insgesamt vier verschiedene Bemalungsvarianten.

Da sind wir beim springenden Punkt.
NOVO verwendete die gleichen Markierungen wie vorher bei FROG.



Eine deutsche Maschine, oh, da haben die Genossen aber nicht gut hingeschaut.
Das geht gar nicht.

Ende vom Lied, NOVO ließ kurzerhand die deutsche Variante wegfallen und auf dem Karton war dann eben ein weißer Fleck.



Nach knapp zwei Jahren verschwand der Bausatz dann aus dem Programm.

Heute ist er aber (allerdings mit anderen Markierungen) noch über ARK Models erhältlich.

Allerdings sollte die Tupolev nicht die einzige politische Panne bei NOVO bleiben.

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Die Markteinführung von NOVO erfolgte erst einmal mit 38 verschiedenen Bausätzen.

Davon waren elf Schiffsmodelle verschiedener Maßstäbe.

Die Flugzeugmodelle waren ja allesamt ältere FROG Bausätze.
Auch blieb das Modell der Tupolev SB-2 nach Behebung des "Problems" weiter im Angebot.

So konnte NOVO dann auch noch weiterer Modelle aus dem alten FROG Programm aufnehmen und auch gut international vermarkten.



In dieser japanischen Anzeige werden die Modelle der Hawker Hunter Mk I, Supermarine Attacker, Fairey Delta und Avro Lancaster als Neuheiten angekündigt.
Ein Hinweis, dass es sich beim Modell der Avro Lancaster um den Bausatz im Maßstab 1:96 handelt, fehlt.



Vielleicht kann jemand den Text sogar übersetzen?

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Es lief gut mit NOVO im ersten Jahr. Die Qualitätsstandards wurden seitens der UdSSR weitgehenst eingehalten. Kartons und Abziehbilder wurden ehedem in Großbritannien hergestellt. So sollte 1978 es dann wieder einen großen Wurf geben.
Man plante über sechzig Modelle ins Programm zu nehmen, der FROG Fundus war ja umfangreich.
Allerdings hatte man die schwerfällige, ideologiebelastete sowjetische Bürokratie unterschätzt.
Neben der bereits erwähnten Lockheed P-38 Lightning musste auch an einem anderen Modell eine Änderung vorgenommen werden.



Zwar wurden die Bausätze in der UdSSR komplett gepackt, aber eine Maschine mit finnischen Kreuzen, das ging gar nicht, so musste die Fokker dann auch kurzfristig die Nationalität wechseln und wurde dänisch.



Die alte FROG Seriennummer war auf den Kartons verschwunden und durch die neue NOVO Katalognummer ersetzt worden. Die zweite NOVO Tranche hatte allessamt Nummer mit 78 beginnend.

Allerdings dauerte es fast zwei Jahre, bis diese Modelle dann wirklich im Angebot waren.

Obwohl nie in der UdSSR existent, sollte der zweite NOVO Katalog noch zu einem Politikum werden.

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Es waren weniger die langwierigen Verhandlungen mit den Moskauer Behörden, als vor allem auch aufkommende finanzielle Probleme der Muttergesellschaft DCM bedingt durch die verschärfende ökonomische Krise in Großbritannien zum Ende der siebziger Jahre.

NOVO versuchte sich breiter aufzustellen und nahm auch eine Autorennbahn und mehrere große Plastik Eisenbahn Spielsets in sein Programm auf.

So dauerte es schließlich bis zum Ende 1979 ehe der neue NOVO Katalog präsentiert werden konnte:



Er sollte neben einigen unangenehmen Überraschungen für die Geschäftsführung aber auch unerwartete Neuigkeiten für die Modellbauer beinhalten.

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In die Vorbereitung des neuen Modellprogramms platzte die wirtschaftliche Krise in Großbritannien. Die Muttergesellschaft DCM hatte nur noch halbherziges Interesse an NOVO und begann bereits nach potenziellen Käufern zu suchen.

Auch war man durch die Kooperation mit der UdSSR nicht vor den (fast zu erwartenden) Qualitätsproblemen gefeit.
Im Neuen Katalog 1980 ging man deshalb die Sache sehr offensiv an.
Neben der Erwähnung mehrerer Produktionsstandorte (Moskau und Taschkent) wurde explizit auf die zusätzliche Qualitätskontrolle in Großbritannien hingewiesen.



Aber auch die Genossen in Moskau führten nach dem Erscheinen des Katalogs eine Qualitätskontrolle durch und da gab es gleich zweimal Ärger.
NOVO hatte sich entgegen dem letzten Katalog, wo nur die Typenbezeichnung und Teileanzahl vermerkt war, wieder zur Textvariante des Katalogs von 1976 von FROG besonnen.



Obwohl nie ein Sowjetbürger offiziell mit dem Katalog in Kontakt kommen durfte, waren die aus dem alten FROG Katalog stammenden Texte problematisch, auch wenn sie nur historische Fakten schilderten.

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Die Modellauswahl war ja mit UdSSR abgesprochen und auch wurde mit Hilfe der letzten FROG Kataloge genau geprüft, ob die verwendete Variante "dystemkonform" war.

Wie bekannt, wechselten ja in diesem Zusammenhang die Fokker D XXI und die Lockheed P-38 ja auch ihre Markierungen.

Nun, bei dieser Kartongestaltung und Markierungsvariante hatten die Genossen in Moskau keine Einwände:



Wahrscheinlich hatte man übersehen: " No.802 Squadron, Fleet Air Arm HMS Ocean S. Korea August 1952"

Richtig, es war die Maschine von Peter Carmichael, der eine MiG-15 im Koreakrieg abgeschossen hatte.
Die erste Produktionscharge ging so auch ohne Probleme bei Tashigrushka durch und wurde fristgerecht geliefert.

Aber dann hat ein aufmerksamer Genosse im NOVO Katalog nachgeschaut.



Was musste er dort zu seinem Entsetzen lesen:

"...Sea Furys served aboard four carriers during the Korean war and shout down a numberof the much faster MiG-15's..."

Sea Furys dienten während des Koreakriegs auf vier Trägern und schossen mehrere schnellere MiG-15 ab.

Diese imperialistische Lüge konnte man natürlich den Modellbauern unter kapitalistischer Knechtschaft nicht weiter zumuten.

Novoexport als Handelspartner von NOVO stellte darauf hin kurzfristig jede weitere Lieferung von Modellen der Sea Fury Bausätze nach Großbritannien ein.

Glücklicherweise ging dieser Bildersturm nicht soweit, dass man auch die Form in Taschkent zerstörte.
Nach dem Ende von NOVO und NOVOEXPORT wurde der Bausatz dann weiter für den Inlandsmarkt ohne jegliche Markierungen produziert.
Seit 1993 gilt die Form allerdings als verschollen.

Beim umblättern im NOVO Katalog gab es schon auf den nächsten Seiten wieder Grund zum Handeln durch die Genossen in Moskau.

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Das NOVO Programm war mit vielen britischen Flugzeugen bestückt und schon FROG hatte dafür gesorgt, Maschinen mit Geschichte im Programm zu haben.
Die Sea Venom war eine davon. Natürlich zeigte man die Mk 21 im Kleid der 891 Squadron aus dem Jahr 1955.
Das man aber dann im Text auch sich noch mit der Zerstörung zahlreicher Flugzeuge und gar von MiG-15 brüstet, war die Genossen in Moskau zu viel.



Dabei hatte die Sea Venom bei NOVO erstmals einen Karton erhalten, denn FROG bot sie nur im Plastikbeutel mit Pappkarte an.



Wie bei der Sea Fury sind allerdings nur wenige Sea Venom von NOVO geliefert worden, man stoppte in Moskau sehr schnell den Versand.

Interessanterweise war die Sea Venom das einzige Modell, welches in einem kleinen Betrieb in Suchumi produziert wurde.
Auch dieser Bausatz überstand die "Ächtung" bei NOVO und wurde später auf dem Inlandsmarkt angeboten.
Zu Beginn des Bürgerkriegs in Abchasien wurde die Form in die Ukraine verbracht und zuerst von TOKO wieder auf den Markt gebracht. Nach verschiedenen Zwischenstationen ist sie derzeit von Eastern Express noch immer verfügbar.

In seinem kurzen Leben hat es NOVO aber auch geschafft eine Neuheit zu präsentieren.

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Eine Formenneuheit, kein einfach umdekoriertes Modell, das kann man sich bei NOVO eigentlich gar nicht vorstellen.
Aber es ist so.
Schon auf dem Titelbild des Katalogs von 1980 ist der Bausatz zu finden.
Entwickelt wurde er natürlich von FROG ab 1972 und es kam aber nur noch zum Formenbau und zu Testabspritzungen.

Kartonbild und Markierungsvariante waren zwar im Ansatz entworfen, aber unter dem FROG Label wurde nichts produziert.

Die Form ging wieder in die UdSSR, da es sich nicht um ein "faschistisches" Flugzeug handelte.
Die Bakuer Spielwarenfabrik in der Aserbaidschanischen Sowjetrepublik am Kaspischen Meer war für die Produktion verantwortlich.
So konnte im Katalog von 1980 dann das Modell einer North American F-82 Twin Mustang präsentiert werden.



Die ursprüngliche FROG Nummer F 405 erschien nicht mehr auf dem Karton.

Die angebotenen Makierungsvarianten wurden auch ohne Widerspruch akzeptiert.



Dieses Modell zeigt allerdings auf eine andere Art und Weise die Engstirnigkeit der "Apparatschiks" in Moskau, denn mit diesem Modell hat der "Klassenfeind" wieder mal ganz perfide und hinterrücks zugeschlagen.

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46000 Kartons wurden für NOVO in Großbritannien gedruckt und zur Auslieferung übergeben.
Da das Modell nicht explizit im Katalog als Neuheit gekennzeichnet war ist möglicherweise der etwas "gefährliche" Text bei der Kontrolle in Moskau durchgerutscht.



"...shot down the first enemy aircraft in the Korean War...."

"...und schoss das erste feindliche Flugzeug im Koreakrieg ab..."

Da ist den Genossen in Moskau aber ein arger Schnitzer unterlaufen.

Wie viele Modelle tatsächlich produziert und nach Großbritannien geliefert wurden, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.

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