Frog und NOVO

Diskutiere Frog und NOVO im Modellbau allgemein Forum im Bereich Modellbau; In ihrer Zeit in Minsk, war die Vickers Supermarine Spitfire VIII / IX zwar nur schwer als solche erkennbar, aber der Bausatz zeigte bis zu seinem...
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In ihrer Zeit in Minsk, war die Vickers Supermarine Spitfire VIII / IX zwar nur schwer als solche erkennbar, aber der Bausatz zeigte bis zu seinem Produktionsende in Minsk noch eine akzeptable Qualität.



1997, nach Beendigung der Produktion in Minsk ging dann die Form nach Woronesh.
Dort etablierte sich die neue Firma "VES" und brachte eigene Bausätze der La-5, La-15 und Su-15 in den Handel.
Die Form der Spitfire war noch in einem produktionsfähigen Zustand, man wollte aber trotzdem seine Eigenständigkeit in der Modellpalette zeigen.
So wurde für den Bausatz eine neue ergänzende Form für eine Vickers Supermarine Spitfire X "Floatfire" erstellt.


Anfänglich wurde der Spritzling aus Minsk übernommenen Bausätzen zugegeben, später wurde dann in Woronesh selbst komplett produziert.

Auch für "VES" ging die Zeit vorbei und die Spitfire - Floatfire wechselte zur neuen Firma "STREAM" und wurde dort weiterhin produziert.



Produziert, produziert, was nicht gemacht wurde, Formenpflege, So verschlechterte sich die Formenqualität rapide und nach 1999 wurde wohl keine Spitfire / Floatfire mehr produziert.

Aber was wurde mit der Kopie eines Hasegawa Bausatzes, den FROG anfertigen ließ und der sich dann auch zum Schluss im MInsker Formenfundus befand?

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Ende der sechziger Jahre kooperierte man bei FROG mit einer damals unbekannten japanischen Firma namens Hasegawa.
Einige Modelle wurde zeitweise ins Programm aufgenommen, wie die Boeing B-47, die Nakajima Renzan oder auch die MiG-21.
Von drei Modellen stellte FROG Formenduplikate her. Diese waren etwas verändert, aber die Korrekturen waren nicht marginal.
So ist die BAC Lightning, die Hawker Harrier und die McDonnell Phantom II auch im FROG Programm geblieben, als die Zusammenarbeit mit Hasegawa beendet war.
Bei der Formenübernahme durch die UdSSR ließ man sich in Moskau von zwei Festpunkten leiten, Ideologie und Ökonomie.
Wegen der Ideologie kamen die Modelle der Achsenmächte nicht in die UdSSR und die Leute von FROG konnten die sowjetischen Genossen überzeugen, dass die Phantom F-4K / M ein rein britisches Produkt ist.
Zwar war sie im NOVO Programm vorgesehen, aber es kam zu keiner Auslieferung mehr, so dass dieser Bausatz innerhalb der UdSSR und auch bei den Brüdern eine große Begehrlichkeit erweckte.



Auch nachdem die schicken blauen Kartons in Minsk ausgegangen waren, erfreute sich der Bausatz zum Preis von einem Rubel (entsprach 3 Mark) einer großen Beliebtheit.


In den Wirren der bereits beschriebenen Kampagne der "Komsomolskaja Prawda" gelang es dem Flieger, seinem Namen entsprechend sich zu verstecken und die Preise für sich bis auf 20 Rubel im Durchschnitt hoch zutreiben.
1990 kam die Phantom dann wieder regulär in den Handel, auch wenn die Firma "MIR" bereits große Existenzsorgen plagten.

Eine gewisse Entspannung war dann durch die Firma "BELFIX" gegeben, die den Phantom in ihr Programm aufnahm. Zwei Jahre lang, bis 1995 waren die Bausätze auf dem russischen Inlandsmarkt immer wieder zu finden.



Die Minsker Firma nannte sich ab 1993 zwar KORPAK, aber das bewahrte sie 1995 auch nicht vor dem Aus.
Bis dahin gingen auch Spritzlinge der Phantom nach Polen um bei ZTS Plastyk im Programm geführt zu werden.
Ebenso wurden Spritzlinge nach Tschechien zu MODELLHOBBY geliefert.
Die Tschechen machten die Phantom wieder amerikanisch mit vier Markierungen des US Marine Corps.
Aber ist das schon das Ende der (fast) Hasegawa Phantom?

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Sie macht ihrem Namen schon alle Ehre, die "Phantom".
Mit der Schließung des Werkes in Minsk ging auch diese Form nach Woronesh zur Firma "VES". D gesamte Formendeal soll den neuen Eigentümer 15.000 US-Dollar gekostet haben.
In Woronesh allerdings wurde ja dann nur die Spitfire produziert.
Allerdings erschien beim Handelshaus Eastern Express Anfang der 2000 er Jahre dieser Bausatz:



Kurz nachdem Eastern Express das Modell im Programm hatte, folgte die Firma "Modelist" ebenfalls mit einer Phantom:



Das Rätsel um die Form der Phantom löste sich erst, als auch die Firma IOM Kits mit einer Phantom aufwartete:



Hier taucht in der Typenbezeichnung plötzlich auch F 262 auf. Das ist die FROG Produktionsnummer.
VES hatte sich also von den Formen getrennt oder vielleicht auch trennen müssen, denn Minsker Formen lagern nun in Rostow am Don. Dorthin sollen sie für den berühmten "Appel und Ei " hin verkauift worden sein.
Bedingt durch das Alter der Formen und die mangelhafte Pflege dürfte sich der Zustand aber dramtisch verschlechtert haben.

Aber was ist mit den innovativen Minsker Eigenentwicklungen?

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Arthur Ward, britischer Autor, u.a. The Model World of Airfix (1984) und Airfix, the comprehensive history of the world's favourite kit (1999) hat in seinem 2004 erstmals erschienenen Buch Classic Kits - Colecting the gratest model kits in the world, from Airfix to Tamiya mit einem Fot und der dazugehörigen Bildunterschrift für reichlich Aufsehen und Wirbel in der britischen Modellbauerszene gesorgt.
Auf dem Bild war neben dem Karton der Armstrong Whitworth Whitley ein Karton einer MiG-21 mit kyrillischer Beschriftung zu sehen.Ward spekulierte in seiner Bildunterschrift über mögliche Neuauflagen von alten FROG Bausätzen in der ehemaligen UdSSR.
Nun hatte FROG ja mal eine MiG-21 im Angebot, aber das war die MiG-21 F 13 von Hasegawa:



Ward Foto zeigte aber eine modernere Version:



Was war da los?
Nun, sowohl die AW Whitley als auch die MiG-21 wurden in Minsk produziert.
Allerdings war diese MiG kein FROG Produkt, sondern entstand ab 1983 auf Initiative von Rustem Ismagilov.
Rustem Ismagilov arbeitete in der Entwicklungsabteilung des Werkes MIR in Minsk und seine Idee war es, mit einer aktuellen MiG-21 ein für die Sowjetunion prägendes Flugzeug als Modell auf den Markt zu bringen.
Die bürokratischen Mühlen der damaligen Sowjetunion mahlten langsam und ein Jahr später kam mit dem Modell der MiG-21 MF von Kovozavody Prostejov aus der CSSR ein akzeptabeles Modell einer "moderrnen" MiG-21 auf den markt.
Airfix, Heller, Starfix, Academy, Hsegawa und MPC hatten sich bisher nur auf die frühe Version einer MiG-21 F 13 konzentriert.
Da das Modell von KP in geringem Umfang auch den Modellbauern in der UdSSR zugänglich war, überdachte Rustem Ismagilov seine Pläne.
Eine Kooperation gab es nicht und ein einfaches "Klonen" des Bausatzes kam für das Team aus Minsk nicht in Frage.
Man ging also seinen eigenen Weg.

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Die MiG-21SMT von MIR war damals schon ein echtes Highlight mit dieser fast unüberschaubaren Waffenpalette.
Das Modell war ansonsten auch gar nicht mal so schlecht. Die Kabinenhaube konnte man ja auch von der KP nehmen, die war besser.
 
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Bei MIR entschied man sich schnell gegen eine Lizenzfertigung des KP Kits. Hierbei stand auch die Frage einer Formenkopie nicht zu Debatte.
Man wollte eine neue, auch noch bessere MiG-21 schaffen.
Die Wahl fiel auf die MiG-21 bis, die in Tbilissi hauptsächlich für den Export hergestellt wurde.
Der Verkauf des Modells begann im Herbst 1986. Für 90 Kopeken war die MiG eines der preiswertesten Modelle auf dem Markt.
Auf der Verpackung hieß der Bausatz MiG-21, in der Anleitung hingegen wurde er als MiG-21 SMT bezeichnet.



Warum hier nicht wie geplant die bis Variante, sondern die seltenere SMT dargestellt wurde, liegt möglicherweise auch in dem etwas größer ausgefallenen Rumpfrücken, der mehr einer SMT ähneln mag.
Im Oktober 1988 publizierte die Zeitschrift Kyrila Rodina, Flügel der Heimat einen ausführlichen Bericht zu dem Bausatz.
Schnell entstanden in Minsk neue Pläne, auf die später noch eingegangen werden wird.
)Im Zuge der Wirren der Wirtschaftsumstellung geriet auch die MiG-21.
Ihr Preis schnellte auf 3 Rubel und 50 Kopeken hoch und die Nachfrage brach ein.
Das Management der Minsker Fabrik verpasste es auch, die Anfragen westlicher Firmen nach den Formen der MiG-21 positiv zu bescheinigen.
In den neunziger Jahren entschied man sich lediglich für einige Zulieferungen für die Firma BELFIX, nachdem man unter Umfirmirung in KORPAK nicht den gewünschten Erfolg erzielen konnte.
1997 schließlich wurde Korpak liquidiert und auch für die MiG-21 begann eine neue Zeit.

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Nun, die F4F-4 ist ja auch ein Minsker Produkt.
Aber weiter erst einmal zur MiG-21 SMT.
Nachdem die Produktion in Minsk beendet worden war, gingen die meisten der noch verwendungsfähigen Formen nach Woronesh zur Firma VES.
Dort allerdings wurde nur die Spitfire und eine Weiterentwicklung als Floatfire produziert.
Diese Episode war aber auch 1998 beendet und die ehemals Minsker Modelle verschwanden komplett vom Markt.
Anfang der 2000 er Jahre tauchte dann bei der ukrainischen Firma IOM Kit ein Modell der MiG-21 SMT auf.



Dieser Bausatz zeigt eine überraschend deutliche Ähnlichkeit zum ursprünglichen Minsker MiG-21 SMT Bausatz.
Allerdings ist der Rumpf hier ein neuer Spritzling. Er ist qualitativ besser als sein Ursprung.

IOM hat auf der Basis dieses überarbeiteten Kits auch eine MiG-21 R und eine MiG-21 SM in sein Programm aufgenommen.

Eastern Express ht für sein Portfolio hingegen die Trainerversion MiG-21 UM auf Basis dieses Bausatzes angeboten.
Somit hat dieser Bausatz dann Bausatz dann doch noch die Erweiterung erfahren, die man schon in Minsk angedacht hatte.

Aber dort war ja neben der MiG-21 noch ein weiteres interessantes Modell entstanden.

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In der russischen Schreibweise ist es die Podwa, die Po - 2. Für die Luftfahrtgeschichte der UdSSR eine Legende, eine Ikone.
Die tschechische Firma KP hatte mit dem Modell der Po-2 LNB (Nachtbomber) bereits ein gutes Modell vorgestellt.
In Minsk griff man diese Entwicklung gern auf, wollte aber die Po-2 in all ihrer Vielfältigkeit darstellen.
Ende 1988 erschien in der Fliegerzeitschrift Flügel der Heimat - Kyrilia Rodina ein erster Hinweis auf die damals noch in der Entwicklung in Minsk befindliche neue Po-2.
Eine derartige Vorankündigung war nur in den Zeiten von Perestroika und Glasnost möglich.
Zusätzlich verstärkte sich das Gerücht, in Minsk wird ebenfalls ein bisher nicht verfügbares FROG Modell wieder erhältlich sein.

Die Po-2 aus Minsk kam Ende 1988 in den Handel. Der Eingangspreis von 90 Kopeken war für die damaligen Verhältnisse angemessen und das Modell verkaufte sich, auch bedingt durch die vielfältigen Möglichkeiten als Trainer, leichter Bomber, Schwimmerflugzeug oder polnische Sanitätsvariante CSS-13 recht gut.
Aber schon 1990 musste MIR den Preis auf 3 Rubel und 50 Kopeken erhöhen.
Ab 1992 war die Produktion dann schließlich unrentabel geworden und wurde eingestellt.
Auch die Umfirmierung in KORPAK brachte keine Wende und 1997 schließlich kamen die Produktionsanlagen von KORPAK in neue Hände.
Auch die Formen der Po-2 gingen an VES in Woronesh, wurden dort aber nie produziert.
Auferstanden ist das Modell dann im Jahr 2000 als die russische Firma MODELIST ihr Modell 207219 herausbrachten, die Po-2 Nachtbomber.
Auch IOM Bot den Bausatz als Polikarpov U-2VS mit der Bausatznummer M101 an.
Produziert wurde in beiden Fällen von einer nicht näher bekannten Firma in Rostow am Don.



Bliebe nur noch die Frage nach dem FROG - Modell Gerücht.

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Da hat sich der Gestalter aber schwer vom KP-Deckelbild inspirieren lassen :wink2:
Aber in bester Tradition hätte das in der zweiten Iteration schon ausgesehen wie eine Kreuzung aus Godzilla und Sharknado... Siehe auch die Spitfire weiter oben, der langsam ein Sternmotor zu wachsen scheint...

Martin
 
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Auf der Liste der in der UdSSR zu produzierenden Modelle hatte die NOVO Toys Ltd auch das Modell der Grumman Wildcat.

Nach Prüfung der Verwendbarkeit der Formen in Moskau wurden sie nach Minsk geschickt um bei MIR produziert zu werden.
Der Betrieb war dafür gut aufgestellt und hatte ebenfalls neue Spritzgussautomaten aus der DDR vom Typ KuASY erhalten. Aber wie das so mit neuer, unbekannter Technik ist. Ein Bedienfehler bei der Probespritzung zerstörte die Form der Kanzel Wildcat.
Aus einem NOVO Modell wurde so nichts. Nun, das war für die westlichen Modellbauer verschmerzbar, schließlich gab es AIRFIX und REVELL mit den entsprechenden Modellen.
Aber im Osten war so ein Schleier des Unbekannten über das Modell der Wildcat gelegt. Lediglich eine kleinere unbekannte Anzahl von Modellen kursierte auf dem Schwarzmarkt.
Nachdem sich MIR mit den neuen Modellen der MiG-21 und Po-2 bereits einen guten Namen gemacht hatte, kam dort auch die fast vergessene Wildcat wieder zu Ehren.
Eine Reparatur der beschädigten Form war nach den Erfahrungen des Formenneubaus für die MiG und die Polikarpov kein Problem mehr und unter Leitung von dem bereits erwähnten Technologiedirektor Rustem Ismagilov wurde die Produktion der Wildcat nun mit einer neuen Glaskanzel aufgenommen.



Da es im Zuge der Perstroika möglich war auch kleine Genossenschaften zu gründen, entstand so die Minsker Modellgenossenschaft, auch als Club Micromodell bekannt.

Etwa 6000 Wildkatzen wurden produziert, nachdem man mit den in der UdSSR üblichen hochprozentigen Schmiermitteln die Formen aus dem Firmeneigentum von MIR herausgelöst hatte.

1991 kam das Ende für die Modellgenossenschaft und die neu entstandene Firma ISKRA führte die Produktion fort.



Dort wurde das Modell bis Ende 1993 produziert.
Auch für GOMIX, CHEMATIK, ZTS PLASTYK und Modellhobby wurden Spritzlinge geliefert.

In Russland tauchte dann schließlich auch ein Modell der Wildcat bei EASTERN EXPRESS auf, die Minsker Wildkatze.

Anfang der 2000 er Jahre verschwand allerdings das Modell vom Markt und sein momentaner Status ist ungeklärt.

Männer wie Rustem Ismagilov haben die Modellproduktion in Minsk entscheidend mitgeprägt.

Gab es an anderen Orten ähnliche Männer?

Ja.

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Ende der siebziger Jahre war der Direktor der Kiewer Fabrik für experimetelles mechanisches Spielzeug Mitglied einer sowjetischen Wirtschaftsdelegation die in Hannover die Industriemesse besuchte. Hierbei ging es in erster Linie um die Anschaffung und den Vergleich von technischen Anlagen.

Nebenbei hatten die Delegationsmitglieder auch natürlich einige freie Zeit die sie natürlich für den Besuch der Konsumtempel des Kapitalismus nutzten.

Der, namentlich leider nicht bekannte Direktor der Spielwarenfabrik aus Kiew, die den Namen des sowjetischen Generals Vatutin trug, der die Stadt Kiew im zweiten Weltkrieg befreit hat, tat natürlich ein solches.

In einem Warenhaus in der Nähe des Hannoveraner Hauptbahnhof entdeckte er in der Spielwarenabteilung das Modell eines ihm sehr bekannten sowjetischen Flugzeug, der Polikarpov I-16 im Maßstab 1:72.
Hersteller des Bausatzes war eine weithin bekannte Firma aus Ostwestfalen. Damals noch Anhängsel seines amerikanischen Mutterunternehmens namens REVELL.

Da seine Fabrik unter anderem ein Modell der aus Kiew stammenden Antonov An-2 im etwaigen Maßstab von 1:50 im Programm hatte, erweckte der Bausatz sofort sein gesteigertes Interesse.

Schnell waren die Reisedevisen für ein paar Bausätze ausgegeben.
Seine erste Einschätzung war, das kann ich auch produzieren.



Was wurde aus dieser Idee?

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mirage

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1988 hatte ich mir in Kiew von dieser I-16 ein paar Exemplare zulegen können. Kostete nur ein paar Kopeken :biggrin:
Damals war ich glücklich so etwas überhaupt zu bekommen :thumbup:
 
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50 Kopeken (1,50 Mark der DDR) um genau zu sein... Das hatte ich auch mal, etwa 1987 oder 88, hellgrüner Kunstoff (oder "Plastmasse" wie es so schön auf der Schachtel heißt), schön weich... Wurde eine spanische (republikanische) Maschine draus. Was wusste ich auch damals über I-16-Subtypen :rolleyes1:

Martin
 
Modellhubifan

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Diese republikanische I-16 hatten sicher viele Bastler auf dem Regal stehen, nachdem 1986 ein Bericht in der modell_bau_heute mit farbigem Rücktitel erschien und dann das Kiewer Modell verfügbar war. Meine lebt noch.

 
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Ja, es war aber eine Kiewer I-16.

Wie hier schon gezeigt, hat diese einfach mal so kopierte Modell zahlreiche Modellbauerherzern erfreut.



Der Bausatz war in der damaligen UdSSR so beliebt, dass sich im Zuge der sich ändernden Wirtschaftsstrukturen zum Ende der Perestroika auch mehrere Genossenschaften mit dem Bausatz beschäftigten und zusätzliche Markierungsbögen dazu anboten.
AVIARETRO war eine solche beispielsweise.

Die Markierungen, sämtlichst mit dem roten Stern waren sehr gut recherchiert und durchaus abwechslungsreich.

Der Urheber des Bausatzes hat es erst sehr spät mitbekommen, was da mit seiner I-16 passiert ist.
Da es aber zu den Zeiten der Kiewer Produktion keinerlei Geschäftsbeziehungen gab, ließ man die Sache auf sich beruhen.

Aus der "Experimentellen" Fabrik wurde im Verlauf der Produktion der I-16 das Wort experimentell entfernt und in immer geringeren Chargen bis zum Zusammenbruch des Unternehmens 1999 weiter produziert.
Mit der Abwicklung der Firma gingen die Formen in Privatbesitz über, sind aber bisher noch nicht wieder am Markt aufgetaucht.

Gab es eigentlich außerhalb Kiews ähnliche Aktivitäten?

Warum nicht?

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Na das ist ja auch mal was: Bauanleitung als Logik-Rätsel... Zahlen un Kreisen in Kästchen... Der etwas andere IQ-Test :wink2:

Martin
 
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also ich finde es :TOP: !
Kein Problem nach kurzem durchgucken... :TD:

Gruss Uwe
 
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