Frühe Luftpost

[Nordflug]

Nabend,
im Archiv für deutsche Postgeschichte, Heft 1/1982 ist ein Aufsatz zum Thema frühe Luftpost abgedruckt:
Hagen Hahn: Flugpost am Rhein und am Main 1912. S. 33-51. Zu sehen u.a. Der "Gelbe Hund" Euler No 33 in Darmstadt und der Zeppelin Schwaben in Frankfurt, sowie viele Posbelege.
Nordflug

 

[Übafliaga]

........

Hier noch eine Notiz aus der Kölnischen Zeitung vom 5. Juli 1918.
Komischerweise war nichts drin zur heimischen Luftpost, obwohl ich die Zeitung von 1914 bis 1919 komplett durchgearbeitet habe.
Nebenprodukt: 658 Sterbe- Verlobungs- und Heiratsanzeigen von Angehörigen der Luftstreitkräfte!

..........

Wie's der Zufall so will lese ich gerade die Alexander Löhr-Biografie (von Erwin Pitsch) in der das Thema "k.u.k. militärische Fliegerkurierlinie Wien-Krakau-Lemberg-Kiew" behandelt wird. Zu diesem Thema gibt es einiges widersprüchliches zu lesen, hier scheint aber die Recherche durch Akten und Erinnerungen von Beteiligten zu stimmen. Ich fasse kurz zusammen:

Leiter des gesamten Luftpostdienstes war ab 29. März 1918 Ulanen-Rittmeister, Feldpilot August v. Raft-Marwill.

Nach dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk galt es vor allem die Lebensmittellieferungen aus der Ukraine für Wien sicherzustellen, während der Verhandlungen wurde zur schnelleren Beförderung von Nachrichten dieser Luftpostdienst gegründet. Bei den ersten beiden Flügen kam es zu Notlandungen, die Post wurde auf dem Landweg ans Ziel gebracht. Danach wurde (natürlich mit kleinen Problemen) regelmäßig geflogen.
Der Vorschlag wurde dem Kriegsministerium Mitte Februar gemacht, wann der 1. Flug unternommen wurde steht nicht.
Geflogen wurde übrigens ab Wien-Aspern: Flugfeld-Aspern | Flughafen-Aspern | Geschichte | 1914 - 1918

Zunächst scheiterte eine Route über Ungarn (Wien-Budapest-Marmoros-Sziget-Lemberg-Kiew) an den Vorbehalten der Ungarn. Nach den ersten erfolgreichen Flügen wollte Ungarn nicht mehr außen vor bleiben, ein 2. Anlauf wurde unternommen, vorerst nur von Wien nach Budapest. Nach tödlichen Unfällen kam es zu einem raschen Ende dieser 2. Linie, auf der wohl kein einziger richtiger Flug zustande kam.

Zum Schluss noch, ein kleiner Blick des Autors zur "Konkurrenz":

Ab dem 22. Juni 1918 unterhielt das Deutsche Reich ebenfalls eine Luftpostlinie auf den Strecken:
Brest-Kiew-Odessa
Kiew-Jekaterinoslaw
Odessa-Nikolajew-Cherson
Odessa-Bukarest
Kiew-Charkow-Sewastopol-Fedosia

 

[Hal Oele]

Huhu Nordflug,

doch, Dein DFW-Foto passt genau in den Dienstbetrieb im Frühjahr 1918. Sind ja noch eiserne Kreuze drauf!
Hier noch eine Textpassage zur Entstehung aus dem Jahrbuch für Luftverkehr 1925. Der Text geht noch einige Seiten weiter, aber nur noch auf die aktuelle (1925) bezugnehmend. Außerdem noch ein schönes Bild aus der Leipziger Illustrierten von 1917. Ein Luftschiff beim Postabwurf. Das war anscheinend so üblich das die Zeppeline bei ihren Fahrten auch Post mitnahmen. Das erklärt dann auch die Bordstempel der Feldpost.

Gruß
Hal

 

[Übafliaga]

Das Bild von Prof. Michael Zeno Diemer ist in Farbe sicher noch viel schöner!
Hab mal kurz via Bildsuchfunktion gesucht, zwar nicht dieses Bild gefunden, aber malen konnte der Prof.

 

[Nordflug]

Hallo Übafliga und Hal,
besten Dank für eure Texte. sehr interessant.

doch, Dein DFW-Foto passt genau in den Dienstbetrieb im Frühjahr 1918. Sind ja noch eiserne Kreuze drauf!

Das ist ein Mißverständnis. Meinte, daß mein Foto nichts mit der Flugstrecke Berlin-Hannover-Köln zu tun hat, wohl aber mit den russischen Verbindungen, wie auch im Jahrbuch 1925 erwähnt

Danke,
Nordflug

 

[Hal Oele]

Neues Jahr - neuer Krempel!
Tach zusammen.
Für alle denen das Thema wichtig ist, folgen gleich die bisher in meinen Papierbergen verschollenen Seiten aus dem Jahr 1919.
Also:
Luftpostflugzeuge im Frühjahr 1918 = Eiserne Kreuze
Luftpostflugzeuge im September 1918 = Balkenkreuze am Rumpf und Tragflächen

Viel Freude damit...

Hal

 

[Hal Oele]

Der Rest
Hal

 

[Nordflug]

Moin Hal,
Frohes Neues und besten Dank!
Nordflug