Fundus Junkers Dessau 1

Diskutiere Fundus Junkers Dessau 1 im Luftfahrzeugtechnik u. Ausrüstung Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Hallo zusammen, Airboss vom Forum Deutscheluftwaffe hat mir den Tipp gegeben, mich hier bei euch zu melden. Normalerweise bin ich eher bei den...

panzergraf

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Hallo zusammen,

Airboss vom Forum Deutscheluftwaffe hat mir den Tipp gegeben, mich hier bei euch zu melden.
Normalerweise bin ich eher bei den Zündern- und Munitionsleuten zu Hause, aber ich habe von einem Sammler für Funk einen Fundus an Teilen erhalten, die vermutlich aus der Ecke der Junkers-Werft Dessau kommen. Die haben sich aber auf meine Anfrage noch nicht gemeldet.
Ein Teil sollte ein Drehfeldregler sein, so viel habe ich schon herausbekommen. Die Haken sind wohl Fallschirmhaken. Beide wohl vor 45.
Der Seilzug ist 11,50 lang.
Beim Rest weiß keiner genau, um was es sich handelt, bei dem Instrument "Regler" steht die Vermutung im Raum, daß es sich um ein Teil einer Bombenzielanlage nach 1945 handelt.
Leider gibt es keine anderen Markierungen.
Schaut doch bitte einfach mal drüber, vielleicht habt ihr ja eine Idee, was ich da im Schuhkarton habe.
Schon mal vielen Dank und liebe Grüße,

panzergraf


Drehfeldregler:




Fallschirmhaken:

 
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I/JG8

I/JG8

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Hallo zusammen,

..Die Haken sind wohl Fallschirmhaken. ..

panzergraf

Fallschirmhaken:

Korrekt, Haken für die Aufzugsleine am Fallschirmjäger- Sprungfallschirm RZ-1. Es gab noch eine andere (spätere?) Ausführung mit zusätzlicher Sicherung am Schnappverschluss und der Öse für die Leine in der Ebene des Hakens.
 

panzergraf

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Besten Dank, I/JG8!
 
HoHun

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Teil 2:

Der Regler:

Moin!

Ich habe keinerlei spezifischen Kenntnisse, aber das sieht für mich aus, als würden die Druckdosen über die Zahnstange den Umgebungsdruck als analoge Meßgröße auf den Teil mit der Einstellskala übertragen. Dann wird man dort wahrscheinlich eine Höhenvorgabe einstellen können, vermutlich damit dann bei erreichen dieser Höhe ein Kontakt geschlossen wird. da ja ein paar Kabel zu erkennen sind. Es gibt da so den Begriff "Kontakthöhrnmesser", aber ich kenne nur das Wort, ich weiß nicht, wie die ausgesehen haben!

Nur so als Spekulation ... falls jemand bessere Infos hat, ignorier mich gern :-)

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
gero

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Den Schalter kenn ich als Teil von historischen Telefonvermittlungen

gero
 

panzergraf

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Hallo Henning,

danke für die Antwort!
Noch eine kurze Beschreibung zum Regler:

Der Balg unten ist geschlossen und verändert bei Luftdruckänderung seine Größe. Diese Änderung wird über ein Gestänge und Achsgetriebe in eine Drehbewegung umgewandelt. Eine Drehfeder stabilisiert die Achse. Die Achse bringt die Skala außen und innen zwei Stromabnehmer zum drehen, die über einen Widerstandsdraht gleiten. An der Seite ist eine "Nullstelle" für die Skala angebracht, vielleicht zu Eichzwecken. Spontan hätte ich auf ein elektrisches Barometer getippt.

Beim Forum Deutscheluftwaffe gab es folgende Vermutungen (danke @Airboss und @BMW803):

"...könnten evtl. von einem Bombenvisier sein, die Feinmechanik und Stromversorgung sieht ganz danach aus. Möglicherweise wurde das Teil etwas beheizt, die Bimetall Schnecke sieht aus wie eine Heizung.
Die Zahlen auf der Skala könnten Grad-Werte sein, vielleicht einstellbar.... "

und

"Den Ansatz mit dem Bombenvisier gefällt mir. Jedenfalls wird eine Temperaturveränderung wahrgenommen und durch die große Anzahl von Dosen in einem sehr genauen Bereich. Auch hier die selbe Frage wie beim Seilzug, irgendwelche Symbole/Stempel? Von der Machart und dem Zustand her, tendiert irgendwas bei mir in Richtung nach 1945. "

Liebe Grüße,

panzergraf
 

panzergraf

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Hallo gero,

danke für die Antwort. Weißt Du konkretes? Der Schalter ist kein Kippschalter, sondern eine Wippe. Nach Betätigung kehrt er wieder in die mittlere Position zurück.

Liebe Grüße,

panzergraf
 
gero

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Hallo,

Hallo gero,

danke für die Antwort. Weißt Du konkretes? Der Schalter ist kein Kippschalter, sondern eine Wippe. Nach Betätigung kehrt er wieder in die mittlere Position zurück.

Liebe Grüße,

panzergraf
Den Schalter gab es in den verschiedensten Varianten, die auch umrüstbar waren. Der rote Kunststoffhebel kann z.B. durch einen rastenden Hebel ersetzt werden...

HIer kannst Du z.B. meine Verwendung dieses Schalters sehen (Mein Fernsteuersender aus den 70ern) damals flogen an vielen Stellen die alten Telefon-Vermittlungen raus und die Schalter waren billig zu bekommen. Sehr gute Kontakte, zuverlässige Mechanik).

gero
 
HoHun

HoHun

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Moin!

Der Balg unten ist geschlossen und verändert bei Luftdruckänderung seine Größe. Diese Änderung wird über ein Gestänge und Achsgetriebe in eine Drehbewegung umgewandelt. Eine Drehfeder stabilisiert die Achse. Die Achse bringt die Skala außen und innen zwei Stromabnehmer zum drehen, die über einen Widerstandsdraht gleiten. An der Seite ist eine "Nullstelle" für die Skala angebracht, vielleicht zu Eichzwecken. Spontan hätte ich auf ein elektrisches Barometer getippt.
Ah, das mit dem Widerstandsdraht hatte ich nicht erkannt, dann ist es tatsächlich wie von Dir vermutet ein elektrisches Barometer. Die (nichtlineare) Höhenskala zeigt sicher die unter Standardbedingungen zum gemessenen Druck gehörige Höhe.

Fishbed729 hat das Bauteil dankenswerterweise ja als Bestandteil des MiG-21-Visiers identifiziert ... bei der Bauform mit der seitlichen Skala hatte ich auch an "irgendetwas mit Visier" gedacht, aber ich kenne nur die Geräte aus dem 2. Weltkrieg (EZ42 und Mark VIII/K-14), und die hatten keine eingebaute Höhenmessung. Sehr interessant, wie die Entwicklung weitergegangen ist! :-)

Tschüs!

Henning (HoHun)
 

panzergraf

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Bei diesem Teil handelt es sich um das Innenleben des Höheneingabeblockes von Visierrechner ( ASP-PFD-21 ) der Mig -21 .
Hallo Fishbed792,

Wow, herzlichsten Dank für die Info! Echte Spezialisten hier im Forum, super, ich bin total beeindruckt!

Wenn ich Dich noch etwas fragen darf, rein interessehalber: wie ist das gelaufen, in der Luftwaffe der NVA. War ja alles Warschauer-Pakt-Standard und sowjetische Technik. Wurden die Instrumente aus der UdSSR geliefert, oder gab es Subkontrakte an VEBs in der DDR, so wie bei der AK47/74? Und wurde dann auch daran verbessert? Oder hat die UdSSR hier ihr Monopol behalten und nur geliefert? Ich kenne das aus meiner Sparte, da waren ja die DDR-Geräte sowohl von der Maßhaltigkeit als auch von der technischen Entwicklung her besser als das Original.

Nochmals besten Dank!

Grüße,

panzergaf
 

panzergraf

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Hallo,



Den Schalter gab es in den verschiedensten Varianten, die auch umrüstbar waren. Der rote Kunststoffhebel kann z.B. durch einen rastenden Hebel ersetzt werden...

HIer kannst Du z.B. meine Verwendung dieses Schalters sehen (Mein Fernsteuersender aus den 70ern) damals flogen an vielen Stellen die alten Telefon-Vermittlungen raus und die Schalter waren billig zu bekommen. Sehr gute Kontakte, zuverlässige Mechanik).

gero
Danke Dir und schöne Grüße nach München ;)
 

panzergraf

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Moin!



Ah, das mit dem Widerstandsdraht hatte ich nicht erkannt, dann ist es tatsächlich wie von Dir vermutet ein elektrisches Barometer. Die (nichtlineare) Höhenskala zeigt sicher die unter Standardbedingungen zum gemessenen Druck gehörige Höhe.

Fishbed729 hat das Bauteil dankenswerterweise ja als Bestandteil des MiG-21-Visiers identifiziert ... bei der Bauform mit der seitlichen Skala hatte ich auch an "irgendetwas mit Visier" gedacht, aber ich kenne nur die Geräte aus dem 2. Weltkrieg (EZ42 und Mark VIII/K-14), und die hatten keine eingebaute Höhenmessung. Sehr interessant, wie die Entwicklung weitergegangen ist! :-)

Tschüs!

Henning (HoHun)
Hallo Henning,

danke Dir. Ich finde das hier im Forum total spannend, ich bin ja eher auf Munition und Zünder, da hat sich auch einiges mechanisch getan, aber im Vergleich zu den kometenhaften Entwicklungen hier ist mein Gebiet Steinzeit - mit dem Vorteil auch noch was aus der Steinzeit zu finden. Ich könnte mir denken, bei euch Flugzeugleuten fallen sie reihenweise in Ohnmacht, wenn noch Teile von einem alten Doppel- oder Dreidecker auftauchen, bei uns sind Zünder aus dem ersten Weltkrieg normal ;)

Beste Grüße,

panzergraf
 
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