Future Vertical Lift

Diskutiere Future Vertical Lift im US-Streitkräfte Forum im Bereich Einsatz bei; Die Pläne der US Army für die nächste Generation "Hubschrauber" schreiten voran und da sollte ein entsprechender Thread nicht fehlen. Zum...

K.B.

Testpilot
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Die Pläne der US Army für die nächste Generation "Hubschrauber" schreiten voran und da sollte ein entsprechender Thread nicht fehlen.

Zum Einstieg:

http://www.flugzeugforum.de/threads/30679-CH-53K-und-Eurocopter-HTH/page19?p=1682451&viewfull=1#post1682451
http://en.wikipedia.org/wiki/Future_Vertical_Lift
http://www.defenseindustrydaily.com/jmr-fvl-the-us-militarys-future-helicopters-014035/

Aktueller Anlass ist ein (traditionell sehr guter) Kommentar von Richard Aboulafia:

FVL läuft Gefahr too big to fail zu werden und leidet auch sonst unter diversen konzeptionellen Schwächen.

http://aviationweek.com/defense/opinion-has-us-army-thought-through-future-vertical-lift
 
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Rhönlerche

Alien
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AW: Future Vertical Lift

Interessant, dass die im Prinzip die gleichen Fehler wie wir machen. Unrealistisch hohe Ansprüche in der Konzeptphase, für die alles mit hohem Risiko und hohen Kosten neu entwickelt werden muss.
Airbus und Boeing schwenken bei ihren neuen Verkehrsflugzeugen neo und MAX selbst wieder viel mehr zu evolutionären Entwürfen mit geringerem Risiko. Die haben es gemerkt, die Staaten noch nicht.
 

Sens

Alien
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AW: Future Vertical Lift

Interessant, dass die im Prinzip die gleichen Fehler wie wir machen. Unrealistisch hohe Ansprüche in der Konzeptphase, für die alles mit hohem Risiko und hohen Kosten neu entwickelt werden muss.
Airbus und Boeing schwenken bei ihren neuen Verkehrsflugzeugen neo und MAX selbst wieder viel mehr zu evolutionären Entwürfen mit geringerem Risiko. Die haben es gemerkt, die Staaten noch nicht.
Stimmt schon, doch der Vergleich hinkt. Die Fluggesellschaften wollen in erster Linie mit einem neuen Muster Geld verdienen und dafür muss es nur dem Standard entsprechen. Die Militärs haben die möglichen Anforderungen der zukünftigen Kriege vor Augen. Das neue Muster soll die nächsten 30 Jahre allen Anforderungen genügen, bevor an eine Ablösung gedacht werden kann.
Da bisher für die nähere und mittlere Zukunft keine technologische Revolution bei den Hubschraubern zu erwarten ist, ist wie von Dir angemerkt, eine Evolution der bisherigen Muster die richtige Lösung für Ersatzbeschaffungen.

Trotz der technischen Fortschritte ist der Bedarf an zu transportierender Masse und Volumen für jeden einzelnen Soldaten kontinuierlich gestiegen, wo es früher 100 kg mit Ausrüstung waren sind es heute fast 150 kg, und gleichzeitig hat die Zahl der Assistenz-Systeme und Schutzsysteme zugenommen. Die effektive Transportleistung ist deshalb bei den bisherigen Mustern kontinuierlich gesunken und deshalb tendiert man schnell zu einem Neuentwurf mit mehr Volumen und Leistung.

Eine Bell UH-1D der 70iger wog leer 2,14 Tonnen, 4 Tonnen normal und 4,3 Tonnen maximal bei 1100 WPS verfügbarer Antriebsleistung.
2 Mann Besatzung und 12 Soldaten oder 6 liegende Verwundete und 1 Sanitäter oder bis 1,8 Tonnen Fracht. Diese nominale Kapazität sank im Laufe der Jahre durch ständig wachsende Anforderungen.
Für die einstige nominale Ladekapazität der UH-1D brauchte deren Ersatz, wie eine UH-60 oder NH-90 dazu mehr Masse und eine größere Kabine.
 

K.B.

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Ich hole diesen Thread mal wieder aus der Tiefe hervor.
Es gibt zwar Einzelthreads für V 280 und Defiant X, aber hier würde ich alles zusammenfassen, was allgemein zu FLRAA und FARA reinkommt.


Ein ehemaliger V-22 Testpilot spricht sich gegen die V 280 als UH-60-Nachfolger aus - und für einen compound helicopter wie den Defiant X.

Begründung:
1. Tiltrotor hat weniger Vorteile für den Einsatzbereich der Army.
Geschwindigkeit und Reichweite sind nicht so wichtig, dafür Beweglichkeit in Bodennähe, Geräuschentwicklung beim Anflug, Platzbedarf, Hover-Performance (speziell unter Hot&High-Bedingungen)
2. Tiltrotor braucht deutlich längeres Training der Piloten (Hubschrauber, Flugzeug und Tiltrotor).
3. Die Infrastruktur müsste für die V 280 deutlich angepasst werden, da die Maschine deutlich größer ist als ein Blackhawk.

 

K.B.

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Aviationweek hat im April ein Webinar zum Thema The Future of Military Helicopters durchgeführt. Schon ganz interessant, aber man muss schon sehr am Thema interessiert sein...

Ich hatte einen Twitter-Thread dazu erstellt, den ich einfach mal hier reinkopiere:

Lee Hudson: Her theory: Only 1 program (FARA or FLRAA) continues. Not enough money for both with pace for introduction in 2030. Prob in Congress: Chinook and Apache guarantee Jobs [and Money]. Change is dangerous to some States and their politicians.

Tony Osborne / Graham Warwick: FARA: 5th attempt to get an armed scout helicopter. Army Aviation often doesn´t know, what it wants.

Steve Trimble: FLRAA was brought forward from 2034 to 2030 service entry. Industry struggles to develop and integrate new technologies in this timeframe. As compensation (?) they want to retain data rights. [ALIS anybody?]
Services have competing requirements. Army in the lead, but will others follow?
SOCOM: A/MH-6-replacement, perhaps FARA. But Bell Invictus can´t transport any troops.
USMC: A/UH-1-replacement, but wants 280 kts speed
Navy: MH-60-replacement, no need for speed, but endurance

--> How to get economies of scale, without making too many compromises so that product fits nobody in the end. [From a european perspective: US Army alone generates economies of scale.]

FARA is neither a heavy attack helicopter to replace AH-64, nor a cheap, light scout helicopter like OH-58. FLRAA is also much more complex than UH-60. Procurement + sustainment cost will rise , so numbers will (likely) fall. Compensation? Black Hawk forever, civilian helicopter (Lakota-Style), eVTOL?

US industry will further concentrate on the military market with FARA and FLRAA [only exemption Bell 525]. Both are high performance programs, cost don´t matter. Civilian business will further go to european companies. For example AH Racer aims for high speed AND cost reduction.
 

K.B.

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Im Rahmen der Special Operations Forces Industry Conference in Tampa, Florida, hat Geoffrey Downer (SOCOM’s program executive officer for rotary-wing aviation) am 18. Mai die Planungen des US Special Forces im Bereich Hubschrauber vorgestellt. Und da das auch mehrere Teile von FVL betrifft, packe ich das mal hier rein.

SOCOM hat - im Gegensatz zu früheren Hubschrauber-Entwicklungen - durchaus Einfluss auf FARA und FLRAA.
Dennoch werden die A/MH-6 auf absehbare Zeit bleiben, da beide FARA-Kandidaten deutlich größer sind und die Bell auch keine Möglichkeit zum Personentransport bietet. Von daher ist eine Mischflotte wahrscheinlich.
Die MH-60 werden absehbar ab 2034 zu einem deutlich größeren Anteil, wenn nicht sogar komplett, vom FLRAA-Gewinner abgelöst werden.
Weder ersetzt noch ergänzt werden die CH-47, die aktuell bis 2060 geplant sind. Ein FVL Heavy ist nicht in der Pipeline. (Das sollte auch bei manchen deutschen Diskussionen über den Chinook als STH-Kandidaten nicht vergessen werden...)

Link zum Thema: Little Bird's Future Laid Out In New Night Stalkers Aviation Plan
 

Praetorian

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Die Army sägt FARA ab, das Program wird nach den "prototyping activities" im FY24 beendet.
 
fightingirish

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Die US Army hat auch keine Interesse an die Bell 360 Invictus mehr. Der Krieg in Ukraine zeigt, dass Drohnen (UAVs) immer mehr die Rolle von bemannten Begleit-, Aufklärungs- und Kampfhubschrauber übernommen haben.
 

K.B.

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Bei defensenews gibt es einen guten Überblick über die damit verbundenen Entwicklungen und Entscheidungen:

"The service wants a new multiyear contract to procure UH-60Ms beginning in FY26, when the current multiyear comes to an end."
"Meanwhile, the Army says it will curb its Victor-model Black Hawk utility helicopters, which feature digital cockpits and were intended to replace older Lima-model aircraft for the Army National Guard."
[Umrüstung von alten UH-60L auf V wird gestoppt. Bis jetzt 60 Stück ausgeliefert. Stattdessen soll es UH-60M auch für die ANG geben.]

"The Army plans to formally enter production [of CH-47F Block II Chinooks] leading to future full-rate production."
[Bis jetzt hat nur SOCOM Block II Chinook in Form von MH-47G gekauft.]

"The Army still intends to buy its next-generation engine [ITEP], but will delay production for an indefinite period."

"In addition to ending FARA, the Army plans to get rid of its entire Shadow and Raven unmanned aircraft fleets, [...] and will spend the newly available money on [...] development efforts to accelerate its unmanned aerial reconnaissance capability."

Ist ja alles folgerichtig:
Bemanntes Armed Scout ist out, deswegen FARA streichen.
Transport von Menschen (und Material) wird weiterhin bemannt erfolgen, deswegen neue Aufträge für UH-60 und CH-47.
Nachdem Bell sein Zukunftsprogramm hat (V-280), gibt es zumindest Auslastung für Sikorsky und Boeing bis in die 2030er Jahre.
V-280 ist deutlich teurer und komplexer als UH-60, somit sichern die neuen Blackhawks ausreichend Masse auch für 2050+.
 
fightingirish

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Sczepanski

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Die Army sägt FARA ab, das Program wird nach den "prototyping activities" im FY24 beendet.
da gibt es jetzt einen Bericht als: Signifikante Änderungen in US-Hubschrauberplanungen (soldat-und-technik.de)
...
Als Ersatz für FARA wollen die Streitkräfte jetzt vor allem auf unbemannte Flugzeuge und Sensoren zurückgreifen. Dies sei auch eine Lesson Learned aus dem Krieg gegen die Ukraine, so die U.S. Army in ihrem Statement. Die U.S. Army hat allein einen aktiven Bestand von 575 Shadows und 19.000 Ravens.
...
 
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